wieder warten / Frust raus lassen

  • Auch hier zog der erste Hund im zweiten Semester ein.


    Es war eine wahnsinnig schöne Zeit, da ich nie mehr soviel Zeit für (m)einen Hund hatte, als damals.


    Es folgen zwei große "Aber".


    1.) Aber: Ich habe die vielen große Verzichte durch den Hund tatsächlich nie als Verzicht gesehen. Zum Beispiel hätte ich ohne Hund ein Auslandssemester in Peru absolvieren können.


    2.) Aber: Im Nachhinein betrachtet, hatte ich an vielen Stellen einfach wahnsinnig Glück! Vor allem der Übergang von Studium zu Beruf hat mir doch so manche schlaflose Nacht bereitet, bis eine Lösung gefunden war.


    Es wird dir niemand sagen können, wann der richtige Moment für einen Hund ist.

    Wie du auch an den Antworten hier siehst, gibt es nicht den einen richtigen Weg.


    Nur ein kleiner Tipp:

    Solltest du mit fremden Hunden Spazieren gehen, besprich dich mit den Besitzern und halte dich an die Regeln.

    Die wenigsten wollen, das ihr Hund durch die Fremdbetreuung erzogen wird.

  • Ich bin dankbar für eure Berichte. Ich glaube wegen der ungewissen Zukunft (Pandemie, Abschluss, Krieg...) habe ich den "muss sofort sein" Drang bekommen.


    Ich will nur kurz klarstellen, dass ich keine fremden Hunde erziehen möchte, nur dass manche Hunde meiner Freunde eben so unerzogen sind, dass ich auch nicht die körperlich Kraft hätte dafür zu sorgen, dass keinem was passiert. Mit meinem eigenen Hund würde ich gerne trainieren und ihn erziehen.


    Ich verstehe auch dass fremde Hunde nicht auf mich hören. Ich wollte nur darstellen, dass ich mich teilweise unwohl fühle mit anderen Hunden spazieren zu gehen weil die Besitzer mir die Hunde eher aus Mitleid geben als dass ich wirklich helfen kann.

  • Ich kann dich sowas von gut verstehen - ich hatte als Jugendliche immer das Gefühl, jeder Tag ,an dem ich keinen eigenen Hund hatte, wäre ein verlorener Tag. Als ich dann mit 17 endlich meine Hündin bekam, habe ich sie später auch zum Studium in die Großstadt mitgenommen, und es war toll.


    ABER: die Voraussetzungen waren wesentlich besser. Einmal hatte ich die volle Unterstützung meiner Eltern, zum anderen waren die Bedingungen für Hunde damals noch wesentlich lockerer. Einen guterzogenen mittelgroßen Hund wie meinen konntest du praktisch überallhin mitnehmen, brauchtest also keine Fremdbetreuung. Und falls doch mal, hatte ich auch noch eine tolle alte Hauswirtin, die den Hund liebte, seit er mal einen Einbrecher aus dem Garten verjagt hatte.


    Mit sowas kannst du ja leider nicht rechnen, und das Hundehalten ist viel aufwendiger, stressiger und teurer geworden. Insofern mußt du dir den akuten Wunsch wohl leider erstmal noch abschminken. Aber das sollte dich nicht daran hindern, schon mal gezielt auf den eigenen Hund hinzuarbeiten, wenn es dir ernst ist. Im Gegenteil.


    Bleib dran. Informiere dich weiter über deine Traumrasse, träum weiter. Und tu was Praktisches: Zieh aus zum Studium und sieh dich schon mal rundum um, wie es mit Hund wäre. Wähle gezielt einen hundefreundlichen Studienort, probiere aus, wie es da mit Spazierengehmöglichkeiten steht, ob du Tierärzte ohne Auto erreichen kannst. Checke aus, wie du allein klar und mit deinem Geld klarkommst: Wäre ein Hund drin, oder musst du dafür noch jobben, und dir fehlt dann die Zeit für den Hund? Oder kannst du vielleicht vorab jobben und dir erstmal ein kleines Startpolster zurücklegen?


    Streck deine Fühler nach anderen Hundeleuten aus. Vielleicht helfen dir ja sogar Sheltiezüchter dabei, nette Sheltieleute zu finden? Hör dich gezielt nach hundefreundlichen Wohnmöglichkeiten um, vielleicht in einer WG mit ähnlich interessierten Leuten? Krieg raus, wie es notfalls mit Betreuung stünde...und so weiter. Dann hast du schon mal einen realistischen Rahmen, und vielleicht sieht ja alles ganz gut aus.


    Dann: Nutze wirklich die Zeit, um Erfahrung mit möglichst vielen anderen Hunden zu sammeln - je mehr Erfahrung, desto besser kriegst du deinen dann erzogen, und das macht das Leben schon sehr viel einfacher. Die Wartezeit geht auch schneller rum, und je mehr Kontakte, desto wahrscheinlicher die Möglichkeit, dass sich da plötzlich irgendwo, irgendwie Chancen auftun, mit denen du jetzt noch gar nicht rechnest. Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück!

  • Fühl dich aber bitte auch nicht schlecht wennes z. B. schwer ist Hunde zum Gassigehen etc. zu finden.

    Wie schon gesagt wurde, viele Hundehalter mögen ihren Hund nur ungerne in völlig fremde, evtl. unerfahrene Hände geben. Würde mir auch so gehen, aber okay, mein pubertierender Grizzlybär ist auch schwer zu halten und gerade voll der Flegel.


    Heute hat er mich, sein 93 kg Frauchen, umgerissen als er zu einer Buddelstelle wollte. Verstauchter Knöchel ist das Ergebnis :dead:


    Also wenn Leute sagen sie hätten schon jemanden oder würden ihn lieber Familienmitgliedern anvertrauen, geht das ja nicht gegen dich.

  • Ich glaube einfach so wäre ich auch auf dem Hundeplatz nicht gewollt.

    wir hatten mal über 2 Jahre einen jungen Mann bei uns im Verein der auf seinen ersten Hund gewartet hat. Der kam wirklich 2x die Woche zum Training. Erst nur zugucken und dann haben wir ihn mehr und mehr als Helfer mit einbezogen. Anfangs nur mal Leine halten und dann als er anfing was zu sehen gerne auch als normalen trainingspartner der schaut wenn man selbst arbeitet. leider hat er uns dann verlassen und ist umgezogen damit es endlich klappt mit dem eigenem Hund. Wenn du nicht fragst wirst du nie wissen ob du auch ohne Hund willkommen bist. Beim Agi freuen die Leute sich bestimmt auch über Hürdenträger und Belohnungshalter am Ende des Parcours. Ist halt anfangs sicher nicht so spannend und aufregend aber man kennt sich ja auch erst mit der zeit besser

  • Und die meisten Hundesportler haben noch einen alten Hund der eigentlich in Rente ist aber gerne auch ab und zu was macht.


    Alana habe ich ab und an den Kindern vom Erziehungskurs gegeben, dann haben sich die Eltern mit ihren Hunden abgemüht und die hatten einen Hund der toll mitgemacht hat und eine Riesen Freude auf beiden Seiten.:beaming_face_with_smiling_eyes:

    Und zuhause hatte ich dann Ruhe :sleeping_face:

  • Wähle gezielt einen hundefreundlichen Studienort, probiere aus, wie es da mit Spazierengehmöglichkeiten steht, ob du Tierärzte ohne Auto erreichen kannst. Checke aus, wie du allein klar und mit deinem Geld klarkommst: Wäre ein Hund drin, oder musst du dafür noch jobben


    Das ist genau das, was ich meine: Man kann das alles nach dem Hund ausrichten und planen, aber es geht dann vielleicht auf Kosten des Studiums.

  • Ich haben bei Deinem Text den Eindruck gewonnen, dass Du Dich über die Jahre auch vielleicht in etwas hineingesteigert hast und sehr durch die rosarote Brille betrachtest und auch recht romantische Vorstellungen hast.

    Schon die Aussage, dass Du "... es besser weißt und die Fehler nicht machen würdest..." finde ich nicht nur sehr gewagt, sondern auch recht überheblich. Jeder macht Fehler und darf sie meiner Meinung nach auch machen.

    DU findest es blöd, wenn die Leute Deine Hilfe nicht annehmen möchten: ICH finde es blöd, wenn jemand ohne jegliche Hundeerfahrung mit angelesenem (oder schlimmer noch TV) Wissen meint, mir Tipps geben zu wollen (womöglich "müssen").

    Wenn sich Dein Vater eher als Deine Mutter für einen Hund begeistern lässt: dann liegt es vielleicht auch daran, dass DU ihm wichtig bist und er sich für das interessiert, was DIR wichtig ist.


    Vielleicht liegt meine Einstellung auch daran, dass ich mit Hunden groß geworden bin. Und mitbekommen habe, dass sie ein Leben nicht nur bereichern, sondern auch (massiv) einschränken können.

    Ich hätte neben meinem Studium keine Zeit für einen eigenen Hund gehabt. Da gab es nicht nur Vorlesungen, sondern auch Eigenstudium in der Bibliothek und sehr viele Termine mit Lerngruppen. Und dann waren da auch noch die Jobs.... Zu meiner Zeit waren Hunde bei Studierenden auch noch komplett unüblich - sie haben wohl auch nicht gefehlt. Nach dem Studium war erst recht keine Zeit. Ich jedenfalls hatte keinen Job mit fester Zeiteinteilung, sondern mit open end.


    Der erste eigene Hund zog bei uns ein, als ich meine Aufgabe im Konzern gewechselt hatte, wir in die Nähe meiner Eltern gezogen sind und die aus Altersgründen keinen eigenen Hund mehr haben wollten. Dann ging es mit meinem VZ-Job, weil mein Mann als Freiberufler überwiegend zu Hause ist.


    Clickern kannst Du übrigens auch wunderbar mit einer Katze üben. Das ist idR herausfordernder als mit einem Sheltie, aber es übt ungemein. Ansonsten, wenn es wirklich so wichtig ist, dann gibt es sicherlich innerhalb eines vernünftigen Radius eine Möglichkeit, sich mit Hunden zu beschäftigen. Tierheim und Hundesportverein sind schon genannt worden. Bei Rettungshundestaffeln sind auch Helfer ohne Hund recht gerne gesehen.


    Mein Appell an Dich: anstatt sich zu beklagen, was alles nicht geht - nutze und schaffe Möglichkeiten für alles, was geht!

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