wieder warten / Frust raus lassen

  • Mein erster Hund zog auch während meines Studiums ein und für mich hat das sehr gut funktioniert. Hier kommt es, wie so oft, wirklich auf die äußeren Umstände an, die sehr unterschiedliche sein können. Und natürlich auch darauf, wie man als Mensch so tickt, was einem wichtig ist, wo die eigenen Prioritäten liegen. Wie angespannt ist der Wohnungsmarkt in der jeweiligen Stadt? Wie „frei“ ist das Studium aufgebaut? Muss man arbeiten und wenn ja, außer Haus oder daheim? Wie viel Zeit bleibt am Ende übrig? Lernt man lieber alleine oder in Gruppen, in der Bibliothek oder daheim? Und ja: Passt ein Hund finanziell überhaupt?


    Bei mir haben die Umstände sehr gut gepasst. Dennoch würde ich Dir empfehlen, erst einmal mit dem Studium zu beginnen und zu schauen, was das (ohne Hund) bedeutet. Vieles ist so neu (nicht nur das Studium, sondern auch das Drumherum), dass man im Vorfeld gar nicht genau weiß, was es bedeutet, was einem wichtig ist oder wie man selbst am besten lernt.

  • Du hast ja geschrieben, dass du das gerne machen würdest, aber die Leute das nicht so gerne haben, obwohl du doch nicht viel am Hund erziehen willst? Hab das nicht so ganz verstanden, willst du Leuten Erziehungstips für ihre Hunde geben oder als Gassiservice arbeiten? Als Gassigänger kann man daran arbeiten, dass der Hund bei einem z. B. nicht an der Leine zieht, wenn einem das zu nervig ist, aber es kann dann natürlich sein, dass der HH von den Methoden nicht begeistert ist usw. Das muss natürlich passen zwischen Dir, dem HH und dem Hund. Es sollte aber trotzdem nicht allzu schwierig sein, auch für einfache nette Hunde wird mal jemand gesucht, der spazieren geht, allerdings sollte der Gassigänger halt auch Wünsche des HH respektieren (z. B. der Hund darf nicht abgeleint werden usw)

    Ich würde einfach gerne Zeit mit Hunden verbringen. Das nächste Tierheim ist 30km entfernt, diese Strecke einfach zum Spaß zu fahren ist mir zu teuer. Ich glaube einfach so wäre ich auch auf dem Hundeplatz nicht gewollt.


    Ich bin bisher manchmal mit den Hunden von Freunden/Bekannten spazieren gegangen, aber zum Beispiel ein Hund war so auf seine Familie bezogen, dass immer einer mitkommen musste. Das war dann ja quasi nicht meine Zeit mit Hund, sondern ich war einfach Spaziergangsbegleitung.


    Dass wir mit Hundehaltern wandern gehen kommt öfter vor, aber da interagiere ich ja nicht wirklich mit den Hunden.


    Ich habe den Eindruck, dass die Leute mich nicht gern an ihrem Hund haben und lieber selber Spazieren gehen und auch irgendwie stolz drauf sind, dass der Hund nur auf die eigene Familie hört und es eben ganz alleine schaffen. (eigentlich auch gut, ob ich etwas falsch mache hat keiner gesagt, mein Eindruck kann falsch sein)

    So entsteht dann auch keine Regelmäßigkeit weil sie keine Hilfe brauchen und eigene Familie haben.


    Wenn sie mal Hilfe brauchen regeln sie das oft untereinander oder rufen mich auch mal an, aber eben nicht oft.


    Mir fehlt wegen mangelnder Erfahrung wahrscheinlich auch das Selbstbewusstsein im Umgang mit Hunden, weshalb sie mich nicht öfter anrufen.

    (Durch das Fernsehen etc kommt es mir vielleicht auch "falsch" vor mit einem nicht perfekt ausgebildeten Hund einfach Gassi zu gehen ohne etwas trainieren zu müssen)


    Dazu kommt, dass zum Beispiel ein paar Hunde meiner Freunde nicht einfach sind und so groß, dass ich es nicht drauf ankommen lassen möchte, ob ich sie halten kann.

  • Und weil es sich für mich ein bisschen so anhört, wie wenn du einfach Leute mit Hund fragst, ob du ihnen helfen kannst und das dann nicht so erfolgreich ist, wäre es vielleicht geschickter an entsprechenden Stellen Aushänge zu machen oder nach Aushängen zu suchen wegen Hundebetreuung.

    Ich lebe ländlich, deshalb hatte ich bei solchen Aushängen irgendwie Angst, dass es zu weit weg ist weil ich noch nicht lange mobil bin. Seit ich ein Auto habe, hab ich daran noch gar nicht gedacht :headbash:


    Ansonsten habe ich auf eBay Kleinanzeigen auf Gesuche geantwortet, da gab es aber auch wenige und die, die sich nochmal gemeldet haben hatten dann schon jemanden. Auch Anzeigen von "Gassigängern" waren ziemlich lange drin, deshalb habe ich angenommen, dass nicht viel Bedarf besteht.


    Werde mich aber noch einmal umsehen, besonders wenn ich bald auch Vormittags Zeit habe :gut:

  • Quito mal noch eine Frage: Warum wünschst du dir überhaupt einen Hund?


    Was genau erwartest du dir vom Leben mit Hund, das du aktuell nicht hast bzw. gerne hättest?

    Ich Interessiere mich schon immer für Hunde und glaube ich hätte Spaß daran einen Hund zu trainieren.

    Außerdem möchte ich mehr wandern gehen und generell mehr Zeit draußen verbringen, ein Hund wäre ein toller Begleiter und gute Motivation.

    Ich kümmere mich gerne und hoffe einen kleinen Begleiter zu bekommen. Ich weiß nicht, warum wünscht man sich einen Hund?

  • Ich bin keine Studentin mehr, hab aber jetzt Hunde :)

    Während des Studiums wäre es vielleicht gerade so gegangen, aber ich hab es erst realisiert, als ich mich selbständig gemacht habe.

    Ich wollte nochmal auf das geplante Studium eingehen. In fast allen Studiengängen, die etwas mit Wirtschaft zu tun haben, sind Auslandspraktika bzw. Auslandserfahrung oder Auslandssemester mittlerweile so ziemlich Pflicht. Wenn deine Familie zu der Zeit (wohl etwas länger als 2 Wochen) als Betreuung ausfällt, könnte es kompliziert werden. Und ganz ehrlich, im Ausland ist es mit Hund wahrscheinlich "doof" - man möchte ja Anschluss, etwas (viel) unternehmen, spontan sein, eventuell ist auch wieder die Wohnungssuche mit Hund schwierig usw.

    Das würde mich heutzutage davon abhalten, im Studium einen Hund zu halten.

    (Neben der ganzen Arbeitsbelastung, denn Miete in Uni-Städten und ein bissel was zum Leben wollen verdient werden. Als Student verdient man aber meist leider keinen tollen Stundenlohn.)

    Nur so meine 2ct

    -s-

  • Wenn du studierst, bist du ja in einer Stadt, da kannst du dann evtl. auch richtig als Hundebetreuerin/Gassigängerin jobben.


    Ich habe den Eindruck, dass die Leute mich nicht gern an ihrem Hund haben und lieber selber Spazieren gehen und auch irgendwie stolz drauf sind, dass der Hund nur auf die eigene Familie hört und es eben ganz alleine schaffen. (eigentlich auch gut, ob ich etwas falsch mache hat keiner gesagt, mein Eindruck kann falsch sein)

    Naja, normlerweise hört ein Hund nun mal nicht auf Fremde. Meiner würde auch nicht mitgehen. Und ich hätte auch wirklich keine Lust drauf, dass jemand meinen Hund zu erziehen versucht.

    Natürlich habe ich einen Hund, weil ich selbst mit dem was machen möchte, für mich ist Hundebetreuung immer ein Notfall-Ding, natürlich vertraue ich da auch lieber bekannten Personen, bei denen ich weiß wie die mit dem Hund umgehen.

  • Ich hab mir mein Studium und die Wohnung (bin noch während dem Abi mit meinem heutigen Mann zusammengezogen) größtenteils selbst finanziert. Ich hatte fix meine Halbwaisenrente und einen Zuschuss von meiner Mutter, das hat schon für den eigenen Lebensunterhalt nicht ganz gereicht (geschweige denn für einen Hund). Also habe ich in der Altenpflege gejobbt. An manchen Tagen hab ich morgen von 6-10 einen halben Frühdienst gemacht, dafür musste ich um 5 aus dem Haus - und bin dann an die Uni weiter gefahren für ein paar Vorlesungen. Kam dann zwischen 18-20 Uhr heim. Da hätte ich Null Zeit oder Kraft gehabt, noch einen Hund zu bespaßen. Mein Mann hat zu dieser Zeit Schicht gearbeitet. Gemeinsam hätten wir es wohl schon irgendwie gepackt, aber mit ganz vielen Abstrichen. Auch für den Hund.


    Klar waren nicht alle Tage so, aber tatsächlich habe ich, seitdem ich Teilzeit arbeite, mehr Zeit als während meines Studiums.


    Wenn ich richtig bei Dir lese, stehen und fallen Deine Pläne damit, dass Deine Eltern mit finanzieren. Wenn Du Dich darauf verlassen kannst, dass es fürs Studium reicht, dann ist das schon einmal eine tolle Sache. Dass sie ggf. nicht auch noch einen Hund mitfinanzieren und für ihn einspringen möchte, das ist zwar schade, aber sie haben das Recht dazu. Zumal Du aktuell ja schon eine Katze hast, die Du auch versorgen musst und für die auch Kosten anfallen - die habe ich in Deinen Plänen gar nicht gefunden.


    Und wenn sie schon die Erfahrung gemacht haben, dass auch ein unangenehmer Teil Arbeit an ihnen hängen bleibt, dann kann ich sie auch recht gut verstehen.


    Plane vernünftig für Dich, kläre mal mit Deinen Eltern ab, was sie Dir überhaupt finanzieren können und würden, kalkuliere realistisch, vernünftig und mit Sicherheitsspanne (nicht optimistisch vom Besten ausgehend!) deinen finanziellen Bedarf. Dann schaue, wie viel Du zuverdienen musst, mache für volle Tage einen funktionsfähigen Plan, wer die Betreuung übernimmt und wrlchen Plan B Du hast. Und wenn Du das geleistet hast, dann sprich nochmal mit Deinen Eltern - ich bin zwar keine Mutter, aber wäre ich es, dann hättest Du mit so einem Konzept ungleich mehr Chancen bei mir als mit Luftschlössern :smile:

  • Ich wollte als Kind immer einen Schäferhund haben, mein Plan war, mit 18 auszuziehen und mir dann direkt den Hund anzuschaffen. Meine Eltern haben mir wegen einer Tierhaarallergie kein Haustier erlaubt. Abi habe ich dann mit 19 gemacht und bin zum Studieren ausgezogen. Meine Eltern haben mir das ganze übers Kindergeld + weiteren Zuschuss bezahlt, worüber ich sehr dankbar war und ihnen nicht noch zusätzlich auf der Tasche liegen wollte. In den ersten Semestern wäre es auch garnicht gegangen außer ich hätte Vorlesungen zwischendurch sausen lassen und sie selbstständig nachgeholt (Mehraufwand). Die Komolitonen mit Nebenjob müssten das teilweise tun und oder haben für das Studium auch teilweise länger gebraucht.

    Nach dem Studium kam der Vollzeitjob mit Anwesenheitspflicht und ohne Erlaubnis, einen Hund mitzubringen. Da ging's also auch nicht mit Hund. Irgendwann kam erst ein und dann noch ein zweites Kind, weswegen ich auf Teilzeit runtergeschraubt habe. Als nun das zweite Kind 5 Jahre alt war, fiel mir plötzlich ein, dass nun ein Hund ins Leben passen wird. Somit ist nach reiflicher Überlegung und viel Lesen und Suchen Tinka bei uns eingezogen.

    Nur ein klein bisschen später als mit 18 :hust: , aber vorher hätte einfach auch ein Hund darunter gelitten an dem vorhandenen Zeitmangel oder dem zuviel an Stress, alles unter einen Hut zu bringen. Daher habe ich mich immer wieder dagegen entschieden.

  • Hab nicht alles durchgelesen, aber hier noch eine Idee: Falls du planst in eine WG zu ziehen, dann könntest du dir auch eine WG suchen, in der ein Mitbewohner einen Hund hat (und der auch Interesse daran hat, dass sein Hund mit den anderen Mitbewohnern interagiert). Ich weiß nicht, wie realistisch es ist, so etwas zu finden und es ersetzt natürlich nicht einen eigenen Hund, aber bringt halt auch weniger Verpflichtungen mit sich.

    Ich erinnere mich daran, dass ich, als ich angefangen habe zu studieren, mindestens zwei WGs mit Hund angeschaut habe, wo explizit nach einem hundebegeisterten Mitbewohner gesucht wurde, der dann auch Lust gehabt hätte mal Gassi zu gehen, den Hund zu betreuen usw. Da hat es mir aus anderen Gründen dann zwar nicht gepasst, aber ich hätte das einen wirklich tollen Kompromiss zu einem komplett hundelosen Studium gefunden ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!