Hallo an alle,
unser fast 12 Wochen alter Weißer-Schäferhund-Rüde ist jetzt seit drei Wochen bei uns und eigentlich läuft es ganz gut, von den üblichen "Problemen" wie dem Aufdrehen abends mal abgesehen. Wir machen uns aber Gedanken über seine Frustrationstoleranz. Mir ist klar, dass ich von einem jungen Welpen noch nicht erwarten kann, dass er mit Frust gut umgehen kann, aber ich mache mir Sorgen, ob sein Verhalten normal/unbedenklich ist.
In der Wohnung kann er Frust inzwischen schon besser ertragen - geschlossene Türen oder wo nicht hin dürfen usw. veranlassen ihn zwar immer mal zum Fiepen, aber nicht mehr standardmäßig. In den ersten Tagen war das wesentlich schlimmer. Jetzt waren wir aber zweimal in einer Welpengruppe, und da fiept er mehr oder weniger die ganze Zeit. Die anderen Welpen sind hingegen total ruhig. In der Welpengruppe läuft es so, dass die Hunde sich nicht begrüßen und auch nicht sofort miteinander spielen. Wenn überhaupt gespielt wird, dann am Ende, und zwar jeweils nur zwei Hunde. Dass die anderen Hunde so nah sind, dass sie Leckerlis bekommen etc. kann er sehr schlecht ertragen.
Im Gegensatz dazu ist es kein Problem, wenn wir ansonsten draußen andere Hunde sehen, die an uns ohne Kontakt vorbeigehen. Aber in den Welpenstunden dreht er echt eine Stunde lang auf und es scheint ihm alles zuviel, außer, wenn alle Übungen mit ihren Hunden machen. Aber das reine Sitzen und Gucken kann er kaum ertragen und versucht sich immer wieder rauszuwinden. Wir halten ihn dann ruhig fest, mit den Händen als Begrenzung auf seiner Brust, aber er wird kaum ruhiger.
Nun meine Frage an euch: An sich soll und muss er ja Frustrationstoleranz lernen. Aber ich frage mich, ob es auch ein "Zuviel" an "Ertragen müssen" gibt. Kann man Welpen mit zu vielen frustigen Situationen überfordern – so, wie man sie auch mit anderen Dingen wie einem zu frühen Besuch in einem trubeligen Einkaufszentrum überfordern könnte? Anders gesagt: Lernt er so, Frust auszuhalten, wenn er fast eine Stunde lang fiept und unruhig ist? Oder kann das auch kontraproduktiv sein?
Ansonsten wäre vielleicht noch zu sagen, dass wir an seiner Frustrationstoleranz arbeiten. Mal kurz warten auf das Futter, nicht überall hinkönnen, Bleib-Übungen, kurz warten, bis man ein Leckerli suchen darf, die Katzen nicht bedrängen usw.
Ich würde mich über eure Einschätzung und Tipps zum Umgang mit dem Fiepen freuen!