wieder warten / Frust raus lassen

  • Bei uns an der Uni gab es auch viele Kommilitonen, die meinen Hund gern mal für ein paar Stunden genommen hätten, nur konnte ich ihn nur selten hergeben 🙈

    Das ist aber auch durchaus üblich und machbar, macht vieles einfacher und so haben ein paar mehr Leute etwas von deinem Hund (je nachdem natürlich wie der Hund charakterlich so drauf ist. Meinen 2. Hund hätte niemand freiwillig nehmen wollen 😜).

  • Ich hab auch von ganz ganz vielen Leuten das Angebot, dass sie mal den Hund nehmen würden. Bei der Hälfte bin ich mir sicher sie würden das nach einem Tag wohl anders sehen und bei einigen habe ich kein gutes Gefühl, da passen mir grundlegende Sachen in deren Hundeumgang nicht. Also bleiben da nur noch wenige (aber zum Glück ausreichende) Möglichkeiten übrig.

  • Liebe Quito,

    auch ich kann dich sehr gut verstehen! Als Kind wollte ich auch unbedingt einen eigenen Hund, den meine Eltern mir aber nie erlaubten. Im Nachhinein war das wohl auch das beste. Das habe ich als Kind/Jugendliche natürlich nicht so sehen können aber nun aus Erwachsenensicht ist es eigentlich glasklar.


    Ich hatte dann das Glück, dass ich viele Jahre, bis ich nach der Schule eine Ausbildung in einer anderen Stadt begonnen habe, täglich mit einer ganz tollen Nachbarshündin Gassi gehen durfte. Vom Gefühl her, liebte ich sie wie meinen eigenen Hund. Vielleicht findest du auch solch einen Hund, den du regelmäßig betreuen kannst?


    Ich würde dir raten, erst einmal zu schauen, wo du studieren und hinziehen möchtest /kannst. Und dann erst einmal selbst im neuen Alttag mit eigener Wohnung ankommen.


    Bei mir zogen recht schnell Ratten aus dem Tierschutz ein, als ich mich etwas in meinen neuen Alltag mit Ausbildung und eigenem Haushalt/eigener erster Wohnung eingelebt habe. Da war ich 16. Einen Hund hätte ich mir da noch nicht zugetraut aber mit den Ratten klappte es prima. Aber auch da waren gewisse Einschränkungen nötig. Ewig feiern gehen, ging dann nicht, abends warteten meine Tiere auf mich und wollten Auslauf, Beschäftigung und Futter haben. Spontan ein längeres Wochenende in die Heimat fahren, ging nicht, ich hatte niemanden, dem ich vertraut hätte, sich die Zeit über zu kümmern. Aber ich war trotzdem sehr zufrieden en mit der Entscheidung eigene Tiere zu haben.


    Später zogen noch zwei Kaninchen aus dem TH zu uns auf den Balkon. Mit jedem weiteren Tier erschwerte sich beispielsweise die Urlaubsplanung. Wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt, nur noch spontan in den Urlaub zu fahren, wenn es mit der Betreuung der Tiere wirklich sicher klappt, alle Tiere gesund sind,...


    Erst letztes Jahr, mit 27 Jahren, zog unser erster eigener Hund bei uns ein. Unsere Tochter ging bereits in die Schule. Es war klar, dass ich noch weiterhin vormittags zu Hause bleiben werde und viel Zeit für ein neues Familienmitglied da ist. Die Umstellung fiel mir trotz frühem selbständig werden und Erfahrung mit eigenen Tieren wirklich schwer. Die schönen Seiten überwiegen aber stark und nach gut einem Jahr mit Hund im Haus haben wir uns auch gut zusammen gefunden und einen neuen Alltag geschaffen, in dem keiner dauerhaft zu kurz kommt. Alleine bleiben kann unsere Hündin leider immer noch nicht gut, nur im Auto klappt es entspannt. Alles Dinge, die man vorher nicht wissen könnte und wo man sich flexiblel anpassen musste.


    Wenn du nach einigen Wochen/Monaten in deinem neuen Alltag gut angekommen bist, dann kannst du doch noch einmal schauen, ob du denkst, es könnte klappen mit einem eigenen Hund. Gerade durch das Leben mit Kind bin ich mir sicher, man kann eh nicht alles planen und braucht auch nicht alles zu zerdenken. Was klappen soll, das klappt auch. Irgendwie ist sonst nie der richtige Zeitpunkt.

  • Ich finde die Studienzeit gar nicht so schlecht für einen Hund, wenn das Finanzielle geklärt ist. Allerdings würde ich mit dem Studium erst einmal anfangen, damit du die Belastung kennenlernst. Hast du mal ins Vorlesungsverzeichnis geschaut, wann die Vorlesungen, Übungen usw. liegen? Bedenke, dass du auch viel Zeit in der Bibliothek verbringen wirst (trotz E-Books...) oder in Gruppenarbeiten, Praktika usw.

    Also erstmal anfangen. Es kann ja auch sein, dass es dir gar nicht gefällt, und du das Studienfach oder den Studienort wechselst oder eine Ausbildung beginnen möchtest.


    Du solltest dich möglichst schon vorher mit anderen Studierenden vernetzen, die auch Hunde haben. Also: jetzt. So kannst du a) etwas darüber erfahren, wie sich in deiner Studienstadt Studium und Hund vereinbaren lassen und b) kannst du schon ein Netzwerk spannen, wer gegebenenfalls mal auf deinen Hund aufpassen könnte.


    Ich sehe den größten Nachteil wirklich im Übergang vom Studium zum Beruf. Im Studium kann man vieles ganz gut managen, wenn man zum Beispiel eine hundeaffine WG und ein bisschen Anschluss hat. Das nächste Wintersemester wird sicher auch wieder Online-Anteile haben, Corona zieht sich ja wie Kaugummi. Das erleichtert die Betreuungsfrage. Allerdings gibt es auch Hunde, die mitten im Referat gerade mal ihre fünf Minuten kriegen. :lol:


    Die Kosten würde ich nicht kleinreden. Wohnen ist eh schon teuer und die Kosten steigen gerade und werden noch weiter steigen (Krieg in der Ukraine). Die Lebenshaltung als Student ist schon ohne Hund manchmal wirklich ein Drahtseilakt, mit Hund kann schnell ein ordentlicher Batzen draufkommen. Ich habe einen bisher sehr gesunden Hund, die Blasenentzündung im Dezember hat trotzdem über 300 Euro gekostet wegen Komplikationen. Bei einem kranken Hund ist das leider open end...

    Was du vergessen hast, sind Kosten für Hundeschule, falls du eine besuchen willst. Mein Mann hat gerade die Rechnung gesehen und war etwas entsetzt. :roll:


    Mit gesunder Selbsteinschätzung finde ich das schon machbar. Allerdings ist das eben eine Zeit mit so viel Wandel, mit so vielen neuen Ideen, mit Praktika, Auslandsaufenthalten, vielleicht auch Kurzurlauben, Festivals, Partys... Ich bin persönlich froh, dass ich mir den Hund erst NACH dem Studium geholt habe. Und auch erst, als alles andere einigermaßen in trockenen Tüchern war. Vollständige Sicherheit hat man nie, aber es ist doch sinnvoll, möglichst gute Grundlagen (auch finanziell) zu legen. Wir wurden damals von der Züchterin ganz genau gefragt, wie das mit Zeit (ich) und Geld (mein Mann) ist (ich verdiene natürlich auch, aber er mehr als ich, dafür habe ich flexibler Zeit). Denn das ist einfach wichtig.

  • also hast du einfach einen Hund geholt mit 15 ?
    weil wenn ja: mit solchen Aktionen sollte man wirklich vorsichtig sein. Wenn die Eltern keinen Hund wollen und das muss man ihnen auch zugestehen, dann kann sowas nämlich für das Tier ganz schnell blöd werden (gerade geholt, daheim gibt's nur ärger, das Tier muss zurück.. da man mit 15 sicher keinen Hund aus dem Tierheim oder vom Züchter bekommt kann es ja nur vom Vermehrer sein, der nimmt die Tiere ja meist auch nicht zurück, also bleibt nur Tierheim. Nicht so geil alles.
    Mag ja schön sein wenn die Eltern dann nachgeben, aber darauf sollte man nicht hoffen, da spielt man immerhin mit der Zukunft eines Lebewesens und das nur weil man nicht warten kann bis man sein Leben selbstständig lebt

    Nö, hab ich nicht. Ich kenne meine Eltern glaube ich ein bisschen besser als ein fremdes Mitglied eines Forums ;) Ich habe meine Hündin letztendlich auch gemeinsam mit meinen Eltern vom Züchter abgeholt. Ich wollte den genauen Ablauf hier jetzt nicht komplett ausführen und habe ja dazu geschrieben, dass ich ein schlechtes Beispiel bin.


    Hier würde nie niemals irgendein Tier im Tierheim landen und ich habe ganz sicher auch nicht mit der Zukunft eines Lebewesens gespielt. Da hat sehr viel Planung hinter gesteckt und wie du siehst hat das ja auch so geklappt.


    Naja egal, mein Post sollte der TE eigentlich nur etwas Hoffnung machen. Ich wollte damit sicher nicht sagen, dass sie jetzt losgehen, und sich einfach so einen Hund holen soll :lepra:


    Tut mir leid, falls das falsch rüber kam.

  • ich sprach auch nicht von dir, sondern darüber das sowas wie du es gemacht hast, in vielen fällen eher keine Gute Idee ist, einfach weil man da auf "gut Glück" mal mit der Zukunft eines Lebewesens spielt, anstatt einfach zu warten bis man selber Herr über sein Leben ist.

    Ich kenne leider Leute aus meiner Kindheit die dieses Verfahren auch für eine Gute Idee gehalten haben, man kennt ja seine Eltern.., tja das ende vom Lied? sehr viel streit in der Familie und ein Welpe aus dubioser Quelle der danach rumgereicht wurde weil er weg musste (man aber sooooo sehr an ihm hing und ihn bei verschiedenen Freunden geparkt hat) und letztlich kam er ins Tierheim. Nicht schön, weder für die Familie, noch für den armen Hund.

  • Mrs.Midnight

    Okay tut mir leid, dann habe ich dich falsch verstanden. Ich muss auch zugeben, dass das aus meinem Post nicht hervorgeht, aber ich habe nicht ohne das Einverständnis meiner Eltern einen Welpen geholt. Ich habe so lange rumgemacht, bis sie so halbwegs überzeugt waren und nachdem wir die Welpen angeschaut hatten, war es eh um sie geschehen :D


    Generell stimme ich dir selbstverständlich zu!

  • such dir einen Wohnung, die du bezahlen kannst und in die perspektivisch ein Hund einziehen darf (schriftlich geben lassen) und dann Beginne dein Studium und mache da deine Erfahrungen und dann schau was an Geld und Zeit übrig ist und dann entscheide ob es geht oder nicht.


    Dass du mit deinem geld so wie geplant nicht hinkommen wirst wurde ja schon geschrieben. ich als Hundesportler kann dir nur sagen- der Sport kostet ungemein. Vereinsmitgliedschaft ist das wenigste, ab und an Seminare sind zwar teuer aber auch nur ein kleiner Posten. Teuer sind die vielen Kilometer zum training, zu Prüfungen (Hurra Meldegelder und Übernachtung und Hunger hat man auch noch) dann kaufste du Zubehör der hoffentlich lange hält aber dennoch muss immer wieder was ran weil Klamotten gehen kaputt man braucht bessere Schuhe, regenklamotten, etc. ich hab irgendwann beschlossen das nicht mehr aufzurechnen

  • Ich bin auch Studentin mit Hund. Nun bin ich aus diversen Gründen finanziell safe - ich denke, das ist der allerwichtigste Faktor (neben "ich brauche nicht viel Zeit für andere Hobbies und Unternehmungen ohne Hund"). Wurde ja schon mehrfach erwähnt, aber weil hier gerade der Fall "medizinischer Notfall" eingetreten ist, kurz dazu:


    Mein 3-jähriger 6 kg Hund hat mich in den letzten 3? Wochen über 3000€ gekostet. Zahn-OP, Röntgen und kurz darauf eine Woche Tierklinik, die den Großteil der Kosten ausgemacht hat. Nichts davon war geplant oder hätte von mir verhindert werden können. Ein Zahn war abgebrochen und ein heftiger Magendarm-Infekt hat ihn erwischt, den er ohne Klinikaufenthalt nicht überlebt hätte.


    Und laufende Kosten haben wir auch andere als einfach normale Futterkosten und mal Impfen. Physio, Spezialfutter, Darmaufbau. Es gibt auch Hunde, die tausende Euro im Jahr an Medikamenten bekommen müssen. Koste für Sport und Training kommen dann noch dazu.


    Nur um das mal deutlich zu machen. Es kann noch teurer kommen.

    Ich habe für diesen Hund keine Krankenversicherung. Wenn man weiß, dass man nicht plötzlich so viel Geld ausgeben kann, ist das ein absolutes Muss. Dann hat man natürlich wieder mehr laufende Kosten. Und selbst dann kann es einem wohl passieren, dass die Versicherung sich in manchen Fällen weigert zu zahlen und man auf Kosten sitzenbleibt.


    Ansonsten muss man sich nur vorher überlegen, was alles evtl. nicht möglich ist, wenn man die Verantwortung für einen Hund trägt. Dass es sicher mal eine Idee gibt, die man nicht mal eben schnell oder sogar gar nicht verfolgen kann, damit muss man leben können.

    Meine Eltern sind hier in der Hundebetreuung gar nicht eingespannt, obwohl ich momentan nach längerer Zeit sogar wieder bei ihnen wohne. Ich finde das gut und richtig so. Sie können mit Hunden nicht viel anfangen und mein Hund bleibt sowieso besser ganz alleine als bei anderen Menschen. Im Notfall würden sie einspringen, das ist aber "ich im Krankenhaus" und nicht "ich beim Unipraktikum". Als ich noch Übungen und Praktikumswochen hatte (ich weiß nicht, ob es Studiengänge gibt, in denen man sowas nie hat), habe ich in einer WG gelebt. Da hat gerne mal jemand mittags den Hund in den Garten gelassen oder mit ihm ein paar Stunden im Bett gelegen. Wenn du von sowas abhängig bist, such dir eine nette, hundefreundliche WG und zieh deine Eltern nicht mit rein. Dann kannst du machen, wie du möchtest und eventuell ist dann die Bereitschaft deiner Eltern sogar größer, dich notfalls mal finanziell zu unterstützen (falls möglich). Wenn am Ende (wenn auch nur zeitweise) alles an den Eltern hängenbleibt, die ja nichts damit zutun haben wollten, kann das mMn gar nicht funktionieren.

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