Phonhaus
Ich kann das so gut verstehen. In Elvis‘ letzten Monaten habe ich einerseits versucht zu verdrängen, dass er zwölf Jahre alt ist und ihn andererseits mit Argusaugen bewacht, um ja nichts zu übersehen. Er war auch selten krank, war fit, wenn er wollte, hat er den jungen Fynn in Grund und Boden gerannt und dennoch waren meine Ängste und Sorgen täglich präsent. Beim Geriatriecheck im Oktober war alles prima und ich war kein bissel entspannter.
Aber weißt du, was letztlich positiv an seinem Tod war, so abgedreht das jetzt auch klingen mag? Ich weiß dadurch jetzt zwangsläufig, dass ein gutes Weiterleben für mich möglich ist, auch wenn der beste Elvis aller Zeiten, mein absoluter Herzenshund, „nur“ noch in meinem Herzen dabei ist. Und ich mache die Erfahrung, dass mein Babybär Kuno sich zwar ganz schön strecken muss, um jemals annähernd die Pfotenabdrücke seines Großonkels erreichen zu können, aber er ist trotzdem schon heute der beste Kuno aller Zeiten und hat seinen Platz in meinem Herzen fest bezogen. Das macht Hoffnung und Mut und gibt mir ein Stück Unbeschwertheit zurück. Ich darf jetzt Kuno durch ein hoffentlich sehr langes und schönes Hundeleben begleiten. Irgendwann wird der furchtbare Tag X und die schwere Zeit darum kommen. Aber ich habe die Gewissheit, dass es auch danach weitergehen wird.
Ich hoffe, es ist ein bissel verständlich, was ich da so Mitten in der Nacht von mir gebe.
- Schlaf gut! 