wieder warten / Frust raus lassen

  • Im Jahr würde ein Hund ohne viel Schnick Schnack 1.800€ kosten (incl. 500€ Tierarzt) nur mit meinem ersparten würde ich das für ein Paar Jahre schaffen.

    Aber dir ist bewusst, dass schon 80€ Krankenversicherung, 20€ Steuer plus Versicherung und Futter mehr als deine 1300€ ergeben? Und dann hast du keinen Hundesport gemacht, keine Hundeschule besucht, nix.


    Auch eine KV für Hunde zahlt nicht unbedingt alles.

  • Ich kann deinen Frust verstehen. Wollte auch schon seit ich denken kann einen Hund. Wir wohnten super perfekt, bei uns hätte ein Hund es auch gut gehabt, aber auch meine Mutter wollte einfach keinen Hund.


    Als ich dann studiert habe, war der Wunsch nach einem Hund zwar noch da, aber die Zeit ganz einfach nicht mehr.


    Nach meinem Studium in meinem ersten Job in der Branche in die ich wollte, hatte ich dann nach einiger Zeit das Thema Bürohund angefragt und das "ok" von Chef und Besatzung bekommen. Da habe ich es dann realisiert und bin seit 6 Jahren glücklicher Hundehalter.


    Und rückblickend bin ich wirklich sehr froh, dass ich erstmal die Zeit hatte "mich zu finden und zu positionieren" ohne das ich dabei Rücksicht auf einen Hund nehmen musste. Ich hätte definitv viele tolle Erfahrungen verpasst, weil ein Hund nicht hätte mitkommen können.

  • Ich kann deine Situation sehr gut nachempfinden. Mir ging es ziemlich ähnlich. Meine Mama (obwohl sie eigentlich Veterinärmedizinerin ist) wollte nie einen Hund haben. Ich bin im Tierheim Gassi gegangen und habe auf Hunde von Freunden aufgepasst wann immer ich konnte. Nach der Matura bin ich dann direkt zum Studieren nach Wien gezogen. Im Studentenheim waren keine Hunde erlaubt und in meiner ersten eigenen Einzimmer- Wohnung hätte sich im Nachhinein gesehen kein Hund wohl gefühlt (zu heiß und hellhörig, 3Stock ohne Lift... ). Mit 23 habe ich mir jetzt erst den Traum erfüllen können. Ich habe neben dem Studium einen Job der den Hund finanziert, einen Freund der auch viel zuhause ist und im Home-office arbeitet und ich wohne mit ihm gemeinsam am Stadtrand in einer hundetauglichen Wohnung.

    Wenn mir meine Eltern mit 16 einen Hund gekauft hätten, hätte ich ihn nicht direkt von Anfang an zum Studieren mitnehmen können. Im Endeffekt hätten meine Eltern mindestens 2 Jahre auf einen Hund aufpassen müssen den sie nicht wirklich wollten. Das ist nicht nur den Eltern sondern auch dem Hund gegenüber unfair.

    Seit Elvi bei uns wohnt besteht meine Freizeit aus 90% Hund. Eigene Freunde treffe ich nur noch sehr selten, auch weil mein Studium doch sehr aufwendig ist und ich ihn nicht immer mitnehmen will. Man merkt ihm eben schon an, dass er gestresster ist bei einem Besuch von Freunden.

    Ich würde dir raten nach einem dogsharing Modell zu suchen, (Wenn du nach Wien ziehst kannst du dich ja auch bei mir melden ;)), und erstmal ein bisschen Erfahrung zu sammeln wie dein Studium so läuft. In einem Jahr kannst du dir dann immer noch einen eigenen Hund holen.

  • Dem kann ich nur zustimmen, danke dass du das geschrieben hast :bindafür:


    Quito

    Ich mag jetzt nicht so viel Persönliches Schreiben, weil das nicht hier in das Forum gehört und auch, weil mich das auch heute noch immer noch traurig macht. Nur so viel: Meine Eltern wollten immer das Beste für mich, was sie aus ihrer Sicht als das Beste für mich hielten. Aber zum Beispiel, ich wollte immer Klavier spielen lernen. Sie haben mir auch den Unterricht bezahlt. Sie hätten es sich auch leisten können, dass sie mir ein Klavier kaufen. Aber sie fanden das zu teuer. Und so kauften sie mir so eine Elektro-Heimorgel, wie sie in den 1980ern zu kaufen waren, auch nicht billig, aber kein Ersatz für ein Klavier.


    Sie meinten es gut, sie wollten meiner Schwester gegenüber, die "nur" eine Gitarre wollte, nicht unfair sein. Und sie sind auch Kinder ihrer Generation, die auch von ihren Eltern gelernt haben, sparsam zu sein und ihren Kindern Bescheidenheit zu lernen.


    Ich habe viele Jahre gebraucht, bis ich begriffen habe, dass meine Eltern immer nur das Beste für mich wollten, und auch viele Jahre gebraucht, bis ich nicht mehr wütend war und enttäuscht darüber, was ich so alles hätte werden können, wenn meine Eltern mich unterstützt haben. Sie haben mir zum Beispiel auch nicht erlaubt, aufs Gymnasium zu gehen.... Daher konnte ich auch nicht studieren. Das habe ich mir auch erst selber ermöglichen können, nachdem ich 15 Jahre gearbeitet und Geld verdient und gespart habe.


    Ich bin heute Anfang 50 und meine Eltern Anfang 80. Das klingt für dich jetzt sicher ziemlich nach "meine Güte, was will die mit den alten Kamellen"

    Aber ich liebe meine Eltern sehr, auch wenn ich bis heute nicht mit ihnen darüber reden kann, was aus mir hätte werden können, wenn sie mich unterstützt hätten.


    Was will ich damit eigentlich sagen? Vielleicht: Sei nicht böse auf deine Eltern.
    Bau dir dein eigenes Leben auf, verdiene Geld, und mit dem Geld kannst du dann alles machen was du willst.


    :bussi:

  • Ich wollte auch schon immer einen Hund, aber meine Eltern waren dagegen, obwohl von den Lebensbedingungen ein Hund wirklich gut gepasst hätte. Ich fand das damals auch so so so unfair und gemein, jetzt verstehe ich es. Es dauerte bis ich fast 26 Jahre alt war, bis alles passte und ein Hund einziehen konnte. Meine Mama sagte immer, ich könne einen Hund haben, wenn ich groß und ausgezogen sei. Dass es dann zig andere Hindernisse geben wird, hat sie nicht gesagt :lol:


    Was ich einfach Schade finde ist wie viel "Hund" ich schon gehabt hätte, wenn meine Eltern auch Interesse daran hätten... :upside_down_face:

    Ja, das ist schade. Aber so ist es im Leben. Weshalb sollte dein Wunsch nach einem Hund berücksichtigungswürdiger sein als der Wunsch deiner Eltern, keinen Hund zu haben? Noch dazu, wenn deine Eltern einen Teil der Hundehaltung sogar übernehmen müssten.


    Im Jahr würde ein Hund ohne viel Schnick Schnack 1.800€ kosten (incl. 500€ Tierarzt) nur mit meinem ersparten würde ich das für ein Paar Jahre schaffen.

    Fahrten und Mehrkosten bei der Wohnung nicht mit einberechnet, es könnte also wirklich knapp werden.

    Die finanzielle Absicherung ist für mich enorm wichtig. Hundehaltung kann sehr teuer sein. Man glaubt gar nicht, wieviel da zusammenkommen kann, obwohl man eigentlich nichts Teures kauft. Das glaubt man oft auch bei den eigenen Lebensunterhaltskosten nicht, wenn man dann alleine lebt und plötzlich ALLES selber kaufen muss. :money_with_wings:

    Mein Golden wird im April drei Jahre alt, ich vermute mal, die 10.000 € hat er schon geknackt. Erstmal die Anschaffungskosten des Hundes selbst und die Grundausstattung (die bei uns wirklich wenig ist), Tierarzt, Autobox, Tank, Futter, Leckerlies, Hundetrainer, Kurse, Versicherung, Steuer, HuTa, Mehrkosten im Urlaub, … :money_with_wings:

    500 € TA-Kosten/Jahr finde ich persönlich zu niedrig angesetzt. Aber das ist halt schwer abzuschätzen. Man kann Glück haben und der Hund sieht den TA einmal jährlich zum Impfen. Oder man hat Pech und der Hund hat ein Dauerabo beim TA. Für die TA-Kosten gibt es zwar Krankenversicherungen, die dir allerdings nach Lust und Laune kündigen können. Für mich persönlich wäre es deshalb ein Ausschlussgrund, einen Hund nur aufgrund der Krankenversicherung halten zu können.

  • Ich habe mir meinen ersten Hund zu Beginn des Studiums zugelegt. Ein Jahr später noch einen zweiten, kurze Zeit drauf waren es dann sogar drei. Und wurden noch mehr. Ich bin in eine WG gezogen mit einer anderen Hundeverrückten. Wir haben uns ausgeholfen. Meine Eltern, die erst total dagegen waren, sind zu Hundeliebhabern geworden. Meine Mutter wollte schließlich sogar einen eigenen deshalb.


    Man braucht für das Finanzielle tatsächlich etwas Rückhalt bzw. da war es gut für mich zu wissen, dass im Zweifel meine Familie eingesprungen wäre, wenn was sehr Kostenintensives aufgetreten wäre. Natürlich hätte ich das zurückgezahlt, aber sie hätten das wohl noch nicht mal gewollt, weil sie meine Hunde alle lieben ... Ich habe es hinbekommen alles selber zu zahlen. Meine Mutter hat mir allerdings immer was zugesteckt, wenn doch mal was Teureres anstand. (Meine erste BC Hündin bekam Epilepsie und ich habe damals CT und alles drum und dran machen lassen.)


    Ich muss sagen, dass ich froh bin "so früh" losgelegt zu haben. All die hundelosen Jahre, die sonst entstanden wären. :flushed_face:


    Meine Mitbewohnerin hat's übrigens genauso gemacht. Hund zu Beginn des Studiums.


    Ich habe aus meinen eigenen Würfen auch schon an Studenten verkauft. Den Hunden geht es bestens.

  • Oh ich verstehe dich gut!!! Ich wünschte mir seit ich reden kann einen Hund... Was lag ich meinen Eltern in den Ohren🥴. Aber 4. Stock in der Stadt, da lehnten meine Eltern verständlicherweise ab.... Und bekam einen Wellensittich... Den liebte ich auch...Aber ne Katze so wie bei dir hätte ich stattdessen auch gerne gehabt...

    Ich hatte meinen ersten Hund mit Mitte 30.... Das klingt für dich ewig weit weg an oder 😁.

    Ich war wie du bestens informiert, las alles was es über Hunde zu lesen gab. Konnte mit einer Freundin meiner Mutter mit zur Hundeschule ein paar Mal gehen, ging mit anderen Hunden spazieren, tierheim etc..... Als unser erster Hund einzog und ich eigentlich gut vorbereitet war, merkte ich sehr schnell, dass die Realität eine andere ist..... Ich liebte meinen ersten Hund sehr und war aber auch froh dass meine Feierzeit langsam abebbte und ich nicht mehr bis morgens um 5 Uhr ausgehen musste aus Angst DIE Party des Jahres zu verpassen 😄. Ein Hund ist ein Freund... Mit dem man eine Bindung aufbauen muss, er hat Bedürfnisse denen es egal ist ob du ausschlafen möchtest oder ob es regnet...... Ich würde dir von Herzen empfehlen : lass noch etwas Zeit ins Land gehen. Genieße deine Freiheit und Unbeschwertheit ohne Verpflichtungen , werde Gassigänger im tierheim oder biete eine Urlaubsbetreuung für Hunde aus dem Bekanntenkreis an.... Aber warte mit dem eigenen Hund ❤️

  • Also wenn ich deine Mutter wäre, würde ich nicht wollen, dass du deine Wohn- und Jobsituation nach dem Hund richten "musst". Was will sie denn erreichen? Dass du statt deines Studiums einen ungelernten Job aufnimmst, um eine Wohnung finanzieren zu können? Kein Hund kann doch so schlimm sein, dass man lieber zusieht, wie sich das eigene Kind die Zukunft verbaut.


    Klar kann man jetzt sagen, konzentriere dich erstmal auf dein Studium (das kann durchaus so zeitintensiv sein, dass nebenbei gar kein Hund drin ist), dann bau dir eine Karriere auf, such dir eine Wohnung, usw. Aber gerade von einem so jungen Menschen würde ich nicht erwarten, dass er so eine lange Durststrecke weiterhin durchhält und sich damit zufriedengibt, dass das "richtige Leben" erst danach anfängt.

  • Also wenn ich deine Mutter wäre, würde ich nicht wollen, dass du deine Wohn- und Jobsituation nach dem Hund richten "musst". Was will sie denn erreichen? Dass du statt deines Studiums einen ungelernten Job aufnimmst, um eine Wohnung finanzieren zu können? Kein Hund kann doch so schlimm sein, dass man lieber zusieht, wie sich das eigene Kind die Zukunft verbaut.


    Klar kann man jetzt sagen, konzentriere dich erstmal auf dein Studium (das kann durchaus so zeitintensiv sein, dass nebenbei gar kein Hund drin ist), dann bau dir eine Karriere auf, such dir eine Wohnung, usw. Aber gerade von einem so jungen Menschen würde ich nicht erwarten, dass er so eine lange Durststrecke weiterhin durchhält und sich damit zufriedengibt, dass das "richtige Leben" erst danach anfängt.

    Aber als Eltern wird man eben auch Gründe haben warum man den Hundewunsch nicht erfüllen kann. Das weiß hier niemand, das können nur die Eltern selbst beantworten.


    Vielleicht hat man Erfahrungen gemacht, dass das Kind zwar sehr begeistert ist, aber relativ schnell sich nicht mehr kümmert. Und die Arbeit dann an einem selbst hängen bleibt.

    Oder man hat mehrere Kinder und kann daher nicht jeden Wunsch erfüllen.

    Oder man hat die finanziellen Mittel nicht.

    Man will sich als Eltern nicht binden und nicht die Verantwortung für das Tier tragen weil man selbst eben kein Tier will.

    Oder oder oder


    Daher kann man nicht unbedingt den Eltern den Miesenpeter zu schieben und sagen, sie verweigern dem Kind seinen Traum

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