Welpe aus dem Auslandstierschutz

  • Hier will dir wirklich niemand etwas Böses, sondern du bekommst Erfahrungsberichte von Personen, die sich teilweise sehr gut mit (Jagd-)Hunden auskennen und schon seit mehreren Jahren Hunde halten. Einige bitten dich lediglich darum, dir die Auswahl des Hundes nochmal zu überlegen. Niemand möchte dich davon abhalten einem Hund bei dir ein Zuhause zu geben. Im Gegenteil: Die Leute geben dir Tipps, wie du ein möglichst stressfreies Leben mit einem passenden Hund haben könntest. Ich glaube es ist so gut wie von jedem der Traum, dass man einen Hund hat, den man überall mithin nehmen kann, der mit ins Büro kommt und der im besten Fall abends mit Familie + Katzen auf der Couch kuschelt. So wäre es schön, nur leider ist es oft nicht die Realität.


    Ich habe mich zB seit ich klein bin in Weiße Schweizer Schäferhunde verliebt und ebenso in Wolfshunde. Optisch wären die mein absoluter Traum. Vielleicht kann ich mir den irgendwann mal erfüllen, wenn ich genug Platz, Geld und Hundeerfahrung habe, aber aktuell muss ich realistisch sein und habe mir deshalb einen Hund ausgesucht, der bereits auf einer PS war, der unkompliziert eingeschätzt wurde und der eine praktische Größe hat. Natürlich finde ich Luna jetzt auch unfassbar niedlich und hübsch, aber wäre ich rein nach der Optik gegangen, säße hier jetzt ein anderer Hund.


    Falls das Zusammenleben wirkluich absolut nicht klappt, wird der Hund bei den Eltern meines Freundes unterkommen. Die wohnen nicht weit weg von meiner Wohnung sowie Arbeitsstelle entfernt und sind darauf auch vorbereitet. Der Hund hat seinen Schlaf und Essenpunkt dann hauptsächlich bei denen aber zur Auslastung und das ganze drumherum würde ich dann zuständig sein. Zurück zur Orga ist nicht vorgesehen, egal was passiert.


    Auch hierzu habe ich einen kleinen Erfahrungsbericht: bei uns war es ursprünglich so geplant, dass Luna mein Hund wird aber Schlaf- und Essensplatz unten bei meiner Oma hat, weil ich mein Zimmer hier auf dem Dachboden habe und der Hund die Treppe da nicht selbstständig rauf und runter kommt. Das ging in etwa einen Monat so, dann fing es an mich zu nerven, dass ich kaum noch bei mir zuhause (sprich in meinem Zimmer) sein konnte, dass ich ständig unten bei meiner Oma sein "musste" um genügend Zeit mit Luna zu verbringen etc. Sowas ist auch belastender als man das erstmal denkt. Man pendelt ständig nur und ist weder da noch hier richtig "zuhause". Es hat sich angefühlt, als würde ich meinen eigenen Hund "Hundesitten" und es war total blöd, dass Luna bei mir oben im Zimmer nicht Teil meines Alltags war. Das wünscht mich sich ja von einem Hund bzw. aus dem Grund holt man sich ja eigentlich einen Hund - dass er im Alltag da ist und selbst wenn man nur am Laptop sitzt liegt er irgendwo neben dir und das sind die kleinen Momente, die am schönsten sind.

    Hinzu kam noch, dass Luna sich total auf mich fixiert hat und dadurch, dass ich die Person war, die alles mit ihr unternommen hat, sprich Auslastung / Gassi etc. wurde das natürlich noch verstärkt. Nach etwa einem Monat fing es dann an, dass Luna jedes mal wenn ich abends zum schlafen hochgehen wollte angefangen hat zu weinen/fiepen. Und das wurde jeden Abend schlimmer.

    Na ja lange Rede kurzer Sinn: ich trage sie nun ständig die Treppe rauf und runter und Luna ist immer bei mir und das ist unglaublich schön. Nächsten Monat ziehen wir aus, dann wird das alles etwas unkomplizierter.


    Gerade bei Tierschutzhunden passiert es ziemlich oft, dass die sich auf ihre Hauptperson sehr fixieren und es ist überhaupt nicht gut für eure Bindung, wenn du dann die Hälfte des Alltags nicht bei dem Hund sein kannst. Vor allem nachts - allein in der Nähe des Menschen sein gibt den Hunden schon unglaublich viel Sicherheit. Ja und wenn eure Bindung dann unter der Situation leidet, dann wird es erst recht schwierig an ggf. vorhandenen Baustellen zu arbeiten.



    Versteh mich bitte nicht falsch, das soll jetzt nicht schon wieder so negativ rüberkommen, es ist toll dass ihr einen Plan B habt! Aber da es leider recht wahrscheinlich ist, dass ein Jagdhund sich mit den Katzen nicht verstehen wird, wird es ja umso wahrscheinlicher, dass ihr Plan B umsetzen müsst. Das soll nur etwas Input und ein kurzer Erfahrungsbericht sein.


    Alles Gute😊

  • ach komm.. in jeden Thread mit einem ambivalenten Thema geht es in diese Richtung. Die eigene Meinung und Erfahrung ist der Maßstab und alles was aus eigener Sicht "drunter" liegt ist unzumutbar.


    Ich bin seit über einem Dutzend Jahren in diesem Forum und gehöre zu den durchaus aktiven Mitgliedern und ich finde wir brauchen einander nichts schönzureden. Natürlich geht es einigen temporär auch darum schlau zu schreiben und andere mal zu deckeln. Und sehr gerne in Richtung "Neue" und vermeintlich Unerfahrene. Solche Tage hat jeder mal und ich verurteile das nicht, kann mich da nicht einmal selbst von freisprechen, aber das darf man dann gerne auch mal sagen, dass es so ist!


    Ich kann dazu nur sagen, das was hier gerade wieder passiert, das soll man in meine Richtung passieren.. dann wäre hier der Teufel los. Ich finde einige Beiträge so übergriffig dass es schon in Richtung Anmaßung und Unverschämtheit geht. Aber ebenso viele wertvolle Beiträge voller echter Hilfsbereitschaft und Wissen das geteilt wird. Das ist eh der einzige Grund aus dem es sich noch lohnt hier mitzulesen.


    Ich frage mich dann schon, lest ihr eigentlich eure eigenen Beiträge bevor ihr sie absendet? Also die Beiträge voller Kritik und GIFT.

    Danke :bindafür:

  • Meine entscheidung ist halt auf diesen Hund gefallen und ich werde ihn auch nehmen egal was ihr hier schreibt.

    Ich wollt einfach nur Erfahrugsberichte von anderen hören

    Dann bleibt mir, dir alles Gute zu wünschen :winken:


    Erfahrungsberichte hast du ja bekommen, von vielen anderen und von mir. Ist und bleibt natürlich deine Entscheidung und deine Verantwortung, und damit verabschiede ich mich :woman_tipping_hand:

  • Die goldene Regel für einen Importhund: Alles kann, nichts muß. Wenn etwas funktionieren muß, weil du keinen Plan B und C hast, dann solltest du keinen Direktimport nehmen. Es wäre dem Hund gegenüber nicht fair.

    Das möchte ich auch noch mal unterstreichen.

    Ich könnte jetzt hier den Xten Erfahrungsbericht schreiben, aber ich denke das Wichtigste ist gesagt. Ich möchte nur mal verdeutlichen wie sich deine Blickweise auf die Sache ändern kann.

    Aktuell ist natürlich die Vorfreude riesig, da erscheint das alles schaffbar. Ich kann Dir aber sagen, was es emotional mit einem Menschen machen kann wenn man feststellt, dass man nun sein Leben um den Hund planen, oder den Hund abgeben muss.

    (Ich sage nicht, dass dieser Fall eintreten muss, aber es ist möglich.)

    Wie viel Tränen und Verzweiflung es kosten kann die Schleppleine zum 100. mal durch die Hand gezogen zu bekommen, weil der Hund mal wieder einem Hasen nach wollte. Wie deprimierend es ist, wenn man beim gemeinsamen Spaziergang abgemeldet ist. Wie viel Arbeit und Schweiß es kostet jeden Tag aufs Neue nicht einfach "Gassi" zu gehen, sondern zu trainieren. Denn einfach mal loslaufen und das schöne Wetter mit einem Jagdhund genießen das geht (lange Zeit) nicht/ nur bedingt.

    Das Gefühl die Einzige zu sein, die bei der Hunderunde immer eine Schleppleine dran hat, während es bei allen anderen so leicht aussieht, weil der Hund eben kein/kaum jagdliches Interesse hat.

    Und dann kommt der Punkt, wo man die anderen HundehalterInnen mit ihren Begleithunden sieht - und sich still und heimlich wünscht, man hätte damals eine andere Entscheidung getroffen.

    An dem Punkt war ich mit meinem Hund oft, auch wenn das Jagen gar nicht die größte Baustelle ist. Ich habe mein Leben um den Hund eingerichtet, ich liebe meinen Hund, aber ich würde es nie wieder tun.

    Nun sind die Jagdhunde/Hounds die ich kenne zumindest zu hause und mit anderen Menschen alle recht entspannt. Nur bei dir zu hause wartet gleich die nächste Baustelle, nämlich das Zusammenleben mit der Katze.

    Im Zweifel hast du dann einen Alltag der sowohl zu hause, als auch draußen Stress und Kompromisse bedeutet und das schafft man emotional nur eine gewisse Zeit.

    Also ich möchte nur sagen, dass ich nicht genau weiß ob dir im Klaren ist, worauf du dich die nächsten 10-15 Jahre evtl. einstellen kannst.


    Edit: ich sehe gerade, es war vergebene Liebesmüh, naja :))

  • Wir hatten uns bevor Charlie zu uns kam eine andere Hündin angesehen. Eine beagle - labbi mix Hündin, auch ein ehemaliger Straßenhund, war allerdings Jahrelang in einer Familie. Letztendlich bin ich super froh das es mit ihr nicht geklappt hat (Chemie zwischen uns und Frau Hund hat überhaupt nicht gepasst). Vorallem sagte ihre besitzerin, dass sie Katze und unsere Meerschweinchen geschreddert hätte.


    Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute mit Hamlet und hoffentlich wirst du es nicht bereuen.

  • Zitat



    Wir wohnen sehr ländlich und Flanders wäre auch absolut überfordert gewesen in der Stadt, der hat drei Wochen gebraucht, bis er sich draußen lösen konnte und hat bis zum Schluss in unbekanntem Gebiet nicht gewinkelt. Hat bedeutet, dass ich jedesmal, wenn ich von irgendwo wieder kann, auch wenn ich lange mit ihm unterwegs war immer nochmal an seine gewohnte Lösestelle gehen musste. Fremde Menschen und neue Dinge fand er gruselig, er war nicht aggressiv, kein Stück, aber ängstlich


    Das ist auch ein Punkt, den ich bei Direktimport in der Wohnung ohne Garten wirklich kritisch finde, wenn der Hund noch nie in Haus oder Wohnung gelebt hat. Bei unseren beiden mit dem Hintergrund hat es auch zwei Wochen gedauert bis wir auch nur ansatzweise vor die Tür gehen konnten. Garten ging nach einigen Tagen ganz gut, vorher hat zumindest Leia auch vor Angst gezittert, bei Trip weiß ich es gar nicht mehr. Ich würde mich also mitunter auf sehr viel Pipi und weiteres in der Wohnung einstellen zu Beginn . Unsere Mädels sind noch immer nicht 100 % stubenrein, was auch damit zu tun hat, dass sie teilweiße draußen noch immer zu nervös sind um sich zu lösen. In einem großen Haus stört mich das nicht, in einer Wohnung auf engem Raum würde ich glaube ich wahnsinnig werden.

    Leia's Schwester wurde zwei Mal direkt nach wenigen Tagen zurück gegeben, weil sie mit der Enge in der Wohnung und dem engen Kontakt zu Menschen absolut nicht klar kam und dann aggressiv wurde. Ich persönlich finde das völlig unpassend, Hunde die wild aufgewachsen sind in eine Wohnung zu vermitteln.


    Ich kann dieses Verlieben übers Foto übrigens absolut verstehen. War bei uns bei allen drei Hunden auch so, und wir waren da bei der Anschaffung auch sehr naiv. Nummer drei hätten wir aufgrund von Beißvorfällen (Gegenüber uns und Gegenüber der anderen Hündin) zwei Mal fast zurück gegeben. Sie ist geblieben, weil wir es nicht übers Herz gebracht haben, aber es bedeutet jede Menge Management und Arbeit. Urlaub wird es bei uns wohl auch so schnell nicht geben (eine Freundin ist gerade mit ihrem Direktimport vom Campingplatz geflogen weil die Hündin auf sämtliche andere Menschen wahnsinnig aggressiv reagiert hat, kam auch als Welpe vor einigen Monaten zu ihr und sie hat Hundeerfahrung).


    Ich würde auch jederzeit wieder einen Direktimport nehmen, bin mir aber durchaus bewusst, dass das ein absolutes Lotteriespiel ist, und dass es das eigene Leben gehörig umkrempeln kann.

  • Leider ist da der Auslandtierschutz oft weniger streng :woozy_face: Bekannte von mit wollten sich nen Hund aus dem Tierheim holen. Aus einem Tierheim von der CH bekamen sie keinen (weis den Grund auch nicht mehr genau...). Also schauten sie im Ausland und schups bekamen sie einen Hund aus Ungarn :roll:


  • Ja das hab ich auch schon gehört.

    Eine Freundin von mir meinte damals auch, dann guck mal im Ausland, da kriegst bestimmt einen.


    Waren dann aber in einem kleinen Tierheim, bissl weiter weg. Die hatten keinen Bewerbungsbogen oä, sie meinte nur," vorbeikommen und dann sprechen wir über alles. Mit diesen allgemeinen Fakten kann ich ja eh nichts anfangen, ich muss die Leute persönlich treffen."

    War ein tolles 2 Stunden Gespräch, noch ein paar Treffen zum Gassi und 3 Wochen später ist Bella eingezogen 🥰 laut Internetseite und Foto wäre es der hübsche kleine 1 jährige schwarze Rüde geworde.

    Beim Gassi hatten wir Bella mit dabei und uns" verliebt"... dabei wollten wir keine ältere, kläffende beige Hundedame 🙊🙈 (Im nachhinein war sie dann noch älter als gedacht, naja egal) Sie ist einfach unser Hund 🙃


    fleischbarbie

    Das stell ich mir beim Direktimport einfach auch super schwer vor, wenn er ankommt und du merkst, es ist evtl nicht DEIN Hund ist, weisst Du was ich meine? Der andere zB war auch toll, aber hätte nicht zu uns gepasst... Wir hätten ihn dann auch behalten und bestimmt gemocht, aber wenn die Chemie passt dann verzeiht man ganz viel; und das ist auch wichtig bei einem Hund mit Geschichte... die hat Hamlet halt auch ;)

  • Juno

    Also da muss ich Dich enttäuschen!

    Ich schmunzelte gerade sehr, denn hier geht es, auch nicht unausgesprochen unterschwellig um mich! Ich habe lediglich die TE in Schutz nehmen wollen, da sie ganz schön eingeschenkt bekommt.

    Mach Dir mal um meine Hunde keine Gedanken. Beide haben hier ein gutes und auch artgerechte Leben und das kann ich ihnen auch guten Gewissens bieten xD


    Und das ich Dich anstrenge, überließ dann doch einfach was ich schreibe :rolling_on_the_floor_laughing:

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