2 Welpen auf einmal aufnehmen?

  • Hey hey ? danke @Whiskymara ?

    Gebe liebend gern meinen Senf dazu. Habe hier gerade zwei Junghunde, Rüden, die ziemlich gleichzeitig mit 8 Wochen eingezogen sind.

    Es gibt Vorteile, es gibt Nachteile, wenn man gleich zwei Hundebabys aufnimmt - aber eines vorweg, bitte NICHT aus demselben Wurf. Egal was die Züchterin sagt. Mit zwei Wurfgeschwistern hast du mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zwei Hunde, die sich aneinander statt an ihren Menschen orientieren, was es euch schwer machen wird, mit ihnen klarzukommen. Das nur vorab.

    Wenn man also zwei holen möchte, dann möglichst aus verschiedenen Würfen.

    So, zu den Vorteilen:

    - die Welpen haben einen Spielkameraden, das heißt viel mehr Freizeit für euch und Sozialkontakt für die Hunde

    - die Beisshemmung wird schneller gelernt

    - sie lernen auch voneinander (Sitz, Platz etc.)

    - alleine bleiben ist etwas einfacher, wenn ein weiterer Hund dabei ist

    Und die Nachteile...

    - es kann beim Spiel sehr laut werden, und es geht auch mal was zu Bruch

    - sie sind eifersüchtig und konkurrieren viel um Menschen, Futter, Spielzeug, man muss also oft mal eingreifen, damit sie sich nicht streiten

    - sie lernen auch voneinander (Sachen klauen, Poop essen, Schuhe zerkauen etc.)

    - alles muss doppelt gemacht und trainiert werden (ja auch mit jedem einzeln), auch die Kosten sind doppelt

    - es dauert meist länger mit der Stubenreinheit (zwei gleichzeitig zu koordinieren ist einfach schwieriger)

    - wenn man nicht aufpasst, können sie am Ende zwar allein bleiben - also ohne Menschen - aber eher schlecht ohne einander

    Die Nachteile überwiegen zwar, und es ist aus meiner Sicht nur machbar, wenn man Hundeerfahrung hat, aber ich würde es jederzeit wieder machen. Wenn ihr aber noch keinen Hund hattet, wird es vermutlich sehr sehr stressig werden.

    Warum nicht zuerst einen Familienhund? Und die Mädels teilen sich die Arbeit?

  • Den Vorschlag mit dem geteilten Hund finde ich eigentlich auch super gut. Klar, deine Töchter sind schon fast erwachsen und ich kann nachvollziehen, dass es eine schöne Vorstellung ist, dass jede ihren eigenen Hundekumpel haben darf, grade Zwillinge haben ja vielleicht manchmal auch ein gesteigertes Bedürfnis nach Abgrenzung voneinander (eieiei, da hab ich ja direkt tief in Küchentischpsychologieschublade gegriffen...) und ich würde jetzt auch nicht pauschal davon ausgehen, dass jede 16-jährige einen endlosen Drang nach unzähligen Partynächten und stundenlagen Rumhängereien vorm oder im Einkaufszentrum hat und das Interesse am Hund schnell wieder verliert, Menschen, sogar Teenager, sind ja zum Glück doch sehr unterschiedlich. ;)

    Aber wenn das ein oder andere, vielleicht auch weniger klischeehafte und trotzdem nicht immer hundertprozentig hundekompatible, andere Hobby vorhanden sein sollten, ist es doch toll, sich die Verantwortung und die zu übernehmenden Versorgungsaufgaben für einen Hund teilen und sich auch mal rausnehmen zu können. Das heißt ja am Ende auch nicht nur geteilte Anstrengung sondern zusätzlich geteilte Freude, geteiltes Interesse, geteilte Liebe für ein Lebewesen, gemeinsam wachsen und Spaß haben, also auch etwas sehr Bereicherndes, und genug Hundeliebe hat das Tierchen bestimmt auch für beide Schwestern übrig!

    Wenns so richtig funkt mit dem Hundeleben kann ja auch wirklich noch ein zweiter nachrücken?

  • Weil die Eingangsfrage auch beinhaltete, ob es nen Unterschied macht, ob Wurfgeschwister oder verschiedene Würfe:

    Da stellt sich zum einen eh die Frage, woher man ziemlich gleich alte Hunde, selbe Rasse noch dazu, zur selben Zeit überhaupt kriegt, wenn nicht aus hinterfragenswerten Quellen.

    Und zum anderen sind die meisten Themen trotzdem gleich.

  • Hmm, ich habe zwei junghunde knapp hintereinander mit wenig Altersunterschied aufgenommen (Halbgeschwister).

    Die zwei sind sehr an mir orientiert und profitieren aber auch stark voneinander.

    Der zweite ist als Spielpartner für den ersten eingezogen.

    Jetzt hab ich hier aber eine sehr menschenbezogene rasse und ich habe hundeerfahrung und eine alte souveräne Hündin auch noch.

    Btw hätte ich mir bei der rassemischung meines früheren Hundepaars lieber mehr altersabstand gewunschen.

    Die haben sich schon oft gut aufgeganselt. Sind aber auch viel unabhängigere Charaktere gewesen und viel größer.

    Ich hätte wahrscheinlich weniger Bedenken bei shelties, aber ich finde auch dass man Hunde die so zusammen aufwachsen nicht mehr trennen sollte dann.

    Also dass dann jeder mit einer Tochter auszieht halte ich für unrealistisch

  • Was sollen die sich denn voneinander anschauen? Die wissen doch beide nix :D

    Mein Schwiegervater hat(te) vier Wurfgeschwister. Die sind/waren auch mit 12 immer noch eine Katastrophe. ^^ Mittlerweile sind es nur noch zwei und man merkt richtig wie die Hunde aufblühen und sich freuen, mehr oder weniger "alleine" zu sein.

    Ich würde es auch nicht machen. Es wird wahrscheinlich in der Realität deutlich weniger romantisch als es klingt. Mein Sheltie steht übrigens gar nicht auf andere Hunde, sie wäre sehr gerne Einzelprinzessin. Das ist aber natürlich charakterabhängig.

  • Vor etwa drei Monaten stand ich vor der Möglichkeit, zu meinem Altrüden und meiner damals einjährigen Junghündin eine Wurfschwester von ihr dazuzuholen, die zurückgegeben werden sollte. Ich fand die Wurfschwester schon als Welpe wahnsinnig interessant, darum habe ich überhaupt überlegt. Meine eigene Junghündin ist auf einem richtig guten Erziehungsweg, die Wurfschwester wohl ebenfalls, war in einem Haushalt mit einiger Erfahrung.

    Meine Vernunft hat sofort gesagt, "Wurfgeschwister, nein danke", aus den hier im Thread schon genannten Gründen. Trotzdem habe ich nochmal 24 Stunden ganz aufmerksam verbracht und mich nahezu minütlich gefragt, "würden die Hunde jetzt in dieser Situation davon profitieren, wenn beide Schwestern hier wären?" Das Ergebnis war ernüchternd: in vielleicht 30 Minuten von diesen 24 Stunden wäre ein Zusammenleben wirklich für die Hunde gewinnbringend gewesen. Dabei hatte meine eigene Zusatzarbeit mit zwei Junghunden noch nichtmal eine Rolle gespielt, das käme noch obendrauf.

    Und das galt für einjährige Hunde, bei denen schon viel, viel Arbeit geleistet war. Zwei gleichaltrige Welpen aus unterschiedlichen Würfen würde ich persönlich nicht haben wollen, zwei Wurfgeschwister erst recht nicht. Nicht unbedingt wegen der Arbeit und Energie, die ich zusätzlich reinstecken müsste, das ist ja meine Entscheidung. Sondern vor allem, weil ich es den Hunden gegenüber nicht fair finde, wenn man ihnen vorhersehbar viele Dinge im Leben erschwert, die für sie total wichtig sind, zur Ruhe kommen zum Beispiel als Grundlage jedes Lernens und Wachsens.

  • Oh! Ganz, ganz wichtiger Punkt, den du da nennst. Das darf man auch bei meinen Jungs nicht vergessen, sie hatten ihre ersten 7 Monate auch eine alte, erfahrene Hündin mit im Familienverband, die sie sofort als Adoptivkinder aufgenommen hat und erzogen - und auch oft dazwischen ging, wenn sie sich stritten, tröstete und schlichtete, schimpfte und ihnen alles beibrachte was sie konnte. Ich hab also eigentlich geschummelt, weil ich so viel von ihr lernen und von ihrer Unterstützung profitieren konnte. Wenn man zuhause keinen Althund hat, sollte man den zwei Jungspunden idealerweise einen im Bekanntenkreis suchen, denn voneinander lernen sie höfliches Hundeverhalten nicht.

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