Welchen Radius haben eure Hunde im Freilauf?

  • 100 Meter finde ich übrigens sehr spannend - ganz ohne das zu bewerten, ich hatte schlichtweg noch keinen Hund, die ich auf die Entfernung hätte "unmoderiert" lassen können. Es ist auch einfach eher unübersichtlich bei uns.

    Mein erster eigener Hund war eine Windhund-Dobermann Kreuzung. Das ist 45 Jahre her, und wir wohnten am Rand eines rekultivierten ehemaligen Braunkohlereviers. Es war eine Sie, und sie musste laufen! Ich bin mit ihr ins Gehölz, das waren irgendwelche schnell wachsenden Bäume und Sträucher. Dort konnte sie Gas geben. So etwa alle 10 Minuten zeigte sie sich mal kurz, dann gab sie wieder Vollgas. Zum Glück kein Jagdinstinkt und keine Aggressionen. Nur laufen, laufen, laufen. Es hängt also sehr von der Hunderasse ab, wie weit der Radius des Freilaufens ist. Heute wäre diese Haltung vermutlich undenkbar.

  • Kommt sehr drauf an. Freilauf ist bei meiner Hündin eh nur in bekannten, wildarmen Gebieten mit weiter Sicht halbwegs risikoarm machbar. Ich achte zudem sehr darauf, ob sie ansprechbar bleibt. Dann darf sie auch durchaus mal über 50m weit rennen, was halt ihrem Radius entspricht... lieber ist mir aber ein Radius bis 20-30m, weil kontrollierbarer. Den hat sie aber nicht, wenn sie richtig flitzt.

  • 100 Meter finde ich übrigens sehr spannend - ganz ohne das zu bewerten, ich hatte schlichtweg noch keinen Hund, die ich auf die Entfernung hätte "unmoderiert" lassen können. Es ist auch einfach eher unübersichtlich bei uns.


    Seit mir (schon auch durch dieses Forum ;-) klar wurde, dass ein freilaufender Hund bei inzwischen offenbar den meisten Hundehaltern per se den Puls erhöht, könnte ich unseren Hund selbst bei tippi-toppi-Rückruf irgendwie gar nicht mehr entspannt weiter als 15 Meter voraus össeln lassen. Ich hab dann die Idee, dass andere Menschen und speziell Hundehalter in dieser Situation vermutlich erstmal und vor allem einen freilaufenden Hund wahrnehmen, auf den im Zweifel niemand ausreichend Einfluss hat.

    Das war mit meinem früheren Hund völlig anders, unbelastet, keine Ahnung, man hat die Unschärfen solcher Momente halt in Kauf genommen. Ich bei anderen mit ihrem Hund - andere bei mir mit meinem Hund. Insofern waren dann auch 20 oder 30 Meter Freilaufradius kein Problem. Kommt mir beim Lesen hier manchmal so vor, als wär ich nach langer Hundepause irgendwie aus der Zeitmaschine gestiegen; ich hätt' immernoch am liebsten alle Hunde im denkbar großzügigen Freilauf, sobald der Rückruf wirklich klappt bzw. wo's die Leinenpflichtgesetze zulassen. :smile: Aber was hilft's? Ist halt nicht mehr so.

  • Einen Radius gibts bei mir gar nicht, denn Sina darf seitlich weder ins Feld noch in den Wald daher kann sie nur nach vorne laufen oder sich zurückfallen lassen.

    Nach vorne darf sie ca. 5-10m, wobei es etwas mehr wird wenn wir mit einem anderen Hund zusammen unterwegs sind.

    Nach hinten ist es mir egal, da sinds dann schon selten mal 30m, dann warte ich aber bis sie nachkommt.

    Dadurch hatte ich bisher ihren Jagdtrieb zu 100% unter Kontrolle weil sie noch in meinem Einflussbereich ist, vor allem wenn sie VOR mir ist und dann Wild sieht.

  • Die Meterzahl ist mir egal, ich könnte sie eh nicht beurteilen :lol: Wichtig ist mir verlässliche Abrufbarkeit (ist bei uns gegeben, auch bei Wild-, Hund- Menschsichtung), Hör- und Sichtkontakt und Kontaktaufnahme zwischendrin. Früher bei der Freiverlorensuche ist Ronja auch durchaus oft außer Sicht gewesen.


    Zu Nicht-Coronazeiten begegnet mir so gut wie nie jemand auf dem Strecken, die ich normal laufe.

  • Wenn nix los ist und die Gegend übersichtlich, hat mein Hund 'nen Wohlfühlradius von geschätzten 50m. Auf unseren vertrauten, täglichen Runden geb ich ihm den auch gerne; für fremde Leute oder Hunde interessiert er sich nicht groß (und wird dann beim Passieren eh kurz angeleint, weil ich das höflicher finde), Wild zeigt er recht zuverlässig an und lässt sich im Notfall auch noch abpfeifen, vom Weg runter darf er sowieso nicht.


    Ich bin allerdings ein kleiner Schisser :ops:, in völlig unbekanntem Gebiet hab ich ihn lieber näher bei mir. Entweder ich erinnere ihn dann an den kleineren Radius oder (wenn ich z.B. 'ne Tageswanderung machen will oder mich ganz in Ruhe mit 'ner Freundin unterhalten möchte), kommt er an die Leine, ggf. mit Bauchgurt und Zuggeschirr.

  • Ich mache das weniger an Entfernung fest, eher an Übersichtlichkeit des Geländes und ...äh... Geisteszustand der Hunde. Jagen tun sie nicht, aber Hündinnen können sie anpieksen und das sieht man sehr deutlich, dann müssen sie in meiner Nähe bleiben und va ansprechbar, sonst gibt’s Leine.

    Lucifer hat zwar für sein Alter einen ziemlich großen Radius, aber er achtet auf mich und kommt, wenn ich rufe. Chica ist an der Flexi, weil taub und dement.

  • Ich hab dann die Idee, dass andere Menschen und speziell Hundehalter in dieser Situation vermutlich erstmal und vor allem einen freilaufenden Hund wahrnehmen, auf den im Zweifel niemand ausreichend Einfluss hat.

    Wenn andere Leute oder Hunde unterwegs sind (Sichtweite) kommen meine an die Leine. Das versteht sich für mich von selbst. Allein schon, niemand will dass 40 kg Windhund mit Vollgas (30km/h? 40 km/h? Vielleicht auch deutlich mehr?) in ihn reinrasseln, weil Hund mal wieder seinen Bremsweg falsch berechnet hat ...

  • 100 Meter finde ich übrigens sehr spannend - ganz ohne das zu bewerten, ich hatte schlichtweg noch keinen Hund, die ich auf die Entfernung hätte "unmoderiert" lassen können. Es ist auch einfach eher unübersichtlich bei uns.

    Mein erster eigener Hund war eine Windhund-Dobermann Kreuzung. Das ist 45 Jahre her, und wir wohnten am Rand eines rekultivierten ehemaligen Braunkohlereviers. Es war eine Sie, und sie musste laufen! Ich bin mit ihr ins Gehölz, das waren irgendwelche schnell wachsenden Bäume und Sträucher. Dort konnte sie Gas geben. So etwa alle 10 Minuten zeigte sie sich mal kurz, dann gab sie wieder Vollgas. Zum Glück kein Jagdinstinkt und keine Aggressionen. Nur laufen, laufen, laufen. Es hängt also sehr von der Hunderasse ab, wie weit der Radius des Freilaufens ist. Heute wäre diese Haltung vermutlich undenkbar.


    Och ich weiß nicht, denke du sprichtst von der Realität für ganz viele Halter, die einfach dynamischere, temperamentvollere, lauffreudiger Hunde haben als ich hier. :lol: Meine zwei sind jetzt nicht faul, aber sie gewinnen einfach nicht so viele Meter beim Laufen und haben auch nicht so viel Freude an der Aktion des Umhersprintens an sich, das ist wahrscheinlich eine völlig andere Gassi-Welt. Die Hündin legt schon auf jeder Tour ihre Sprints hin, da fang ich auch nicht nach 21 Metern panisch an zu rufen, aber eine gewisse Metergrenze überschreitet sie auch dabei einfach nicht. Überwiegend sind sie im wuseligen Trab unterwegs und dann pendelt sich das halt so ein. Wenn die Hündin 100 Meter entfernt ist, heißt das: Sie frisst irgendwas Unwiderstehliches und nutzt es aus, dass ich eine Weile brauche, bis ich bei ihr bin, oder sie hat sich ins Nirvana gemaust und hört mich nicht mehr. Und frisst dann vermutlich auch irgendwas, ekliges Zeugs auflesen ist leider so ne Sache bei ihr.
    Übrigens hat dieser Thread mich dazu inspiriert, tatsächlich mal zu messen, wie viele Meter meine Hunde so im Schnitt von mir weg sind. :klugscheisser: Augenmaß kann auch sehr täuschen.

  • Ich hab dann die Idee, dass andere Menschen und speziell Hundehalter in dieser Situation vermutlich erstmal und vor allem einen freilaufenden Hund wahrnehmen, auf den im Zweifel niemand ausreichend Einfluss hat.

    Wenn andere Leute oder Hunde unterwegs sind (Sichtweite) kommen meine an die Leine. Das versteht sich für mich von selbst. Allein schon, niemand will dass 40 kg Windhund mit Vollgas (30km/h? 40 km/h? Vielleicht auch deutlich mehr?) in ihn reinrasseln, weil Hund mal wieder seinen Bremsweg falsch berechnet hat ...


    Klar, unserer - dann - auch. Und trotzdem hast Du ja erstmal den einen Moment, in dem Du, Dein Hund in sagen wir 8 Meter Entfernung und ein anderer Mensch - möglicherweise mit Hund, den er näher bei sich hat als Du Deinen - sich draußen in Sichtweite begegnen. Um diesen Moment ging's mir. Und mein Eindruck ist inzwischen, es belastet viele alleine das Bild: Da ein Hund, da ein Mensch - beide nicht sichtbar miteinander verbunden. Und es belastet, nehme ich an, umso mehr, je weiter entfernt der Hund und sein Halter in diesem Moment voneinander sind, wenn sie im Sichtfeld der dritten Person auftauchen.


    Das ist's, was mir die Idee verhagelt, ich könnte meinen Hund, einen felsenfest sitzenden Rückruf, wenn jemand auftaucht, vorausgesetzt, beliebig weit frei laufen lassen. :-)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!