Dauerbrenner: Begegnungen im Freilauf

  • Hallo zusammen!


    Nachdem ich gestern wieder eine unangenehme Situation erleben möchte, würde ich mich gerne mit euch darüber austauschen.

    Ich war mit einer Freundin und meinem Hund unterwegs. Wir sind dort relativ oft, in letzter Zeit wegen der Brutzeit eher weniger. Es ist insgesamt ein sehr überschaubares Gebiet mit Feldern und Wiesen und da dort auch noch wenig Spaziergänger oder Fahrradfahrer unterwegs sind, ist es bei Hundehaltern recht beliebt. Unsere Kontakte dort waren auch bis jetzt durchweg positiv. Wenn wir angeleinten Hunden oder Menschen ohne Hund begegnen, wird Odie natürlich sofort angeleint.


    Gestern kamen uns dann zwei Männer mit insgesamt vier Hunden entgegen, alle bis auf einen abgeleint. Die Vorhut bildete ein Dobermann-Rüde, was mir ein etwas mulmiges Gefühl gab, da ich vor Dobermännern und Schäferhunden ziemlichen Respekt habe.

    Das hat mich etwas abgelenkt, sodass ich in dem Moment nicht so stark auf die anderen Hunde geachtet habe. Die Männer haben gegrüßt und der Mann mit dem angeleinten Hund murmelte irgendwas von: "Sie ist eine Zicke", was ich nicht so direkt wahrgenommen habe, weil ich die Begegnung von Odie und dem Dobermann und den anderen (auch recht großen) Hunden beobachtet habe.

    Odie ist dann leider neugierig gewesen und zu dem angeleinten Hund gegangen. Er war nicht so groß, aber vom Aussehen her würde ich schätzen, dass es eine Listenhündin oder ein Listenhundmischling war. Sie hat sofort zugeschnappt und im ersten Moment dachte ich, Odie sei gebissen worden, da er wegrannte und wie am Spieß schrie. :(

    Meine Freundin hat ihn untersucht, während ich den Mann angeschrien habe.

    Er und sein Begleiter waren der Meinung, sie hätten mich ja gewarnt und ich hätte meinen Hund doch mal anleinen sollen.

    Der Dobermann fand Odie, der weiterhin schrie, interessant und lief immer wieder hin, ließ sich auch vom Besitzer nicht abrufen. Zum Glück hatte Odie sich nur erschrocken oder vielleicht ein paar Haare eingebüßt und war unverletzt.

    Ich bin der Meinung, dass wenn ich einen Hund habe, der so schnell zubeisst. dass ich vielleicht eine deutliche Warnung ausspreche und die Leute bitte, den Hund anzuleinen. Odie ist ja nicht sofort zu dem Hund gegangen, es wäre also genug Gelegenheit gewesen.

    Außerdem sollte man doch dann seine eigenen Hunde zumindest zu sich rufen. Ich finde es auch nicht so prall, wenn Odie angeleint ist und dann 2-3 große Hunde zu ihm kommen. Es ist eben ungünstig, wenn man eine Gruppe trifft, bei der einige Hunde angeleint sind und andere nicht.

    Im Nachhinein denke ich, dass ich direkt auf die Wiese hätte ausweichen sollen und Odie anleinen sollen, da war ich wohl zu naiv.

    Wir haben später noch andere Hundebesitzer getroffen, die Odies Geschrei über das ganze Feld gehört haben und die hatten die Männer schon vorher gesehen und waren extra einen anderen Weg gegangen, weil sie ihnen auch irgendwie suspekt vorkamen. (Offen gesagt wirkte das Erscheinungsbild des Besitzers auch nicht unbedingt vertrauenserweckend.)


    Zum Glück hat Odie sich schnell vom Schock erholt und ist wie immer. Allerdings befürchte ich, dass das nicht die letzte Begegnung mit dem Mann gewesen sein wird.

    Normalerweise habe ich kein Problem damit, fremde Hunde zu blocken wenn Odie angeleint ist und ich keinen Kontakt wünsche, ich finde es an der Leine einfach nicht gut. Allerdings habe ich auch Manschetten davor, einen Dobermann und weiteren großen Hund abzuwimmeln.

    Ausweichen geht auf der Runde eigentlich ganz gut, aber es gibt zwei, drei Ecken, die eben nicht weitläufig einsehbar sind.

    Ich frage mich auch, ob der Hund nicht auch einen Maulkorb hätte tragen müssen, sofern es tatsächlich ein Listenhund war.


    Wie verhalte ich mich also am besten? Mich nervt es zwar, dass ich wegen solcher Leute ausweichen muss, aber mir ist die Gesundheit meines Hundes wichtiger als meinen Willen durchzusetzen und die Konfrontation zu suchen. Teilweise nehme ich auch meine 11-jährige Nichte mit auf die Runde, die etwas Angst vor Hunden hat, durch Odie aber langsam Vertrauen gewinnt, da sie ihn sehr mag. Ich möchte ihr natürlich so eine Begegnung wie gestern ersparen.


    Ich kenne übrigens auch Listenhunde und Dobermänner "persönlich" und habe nichts gegen diese Rassen. Ich brauche da eben einen Moment um "warm" zu werden. Der Mann hat leider das übliche Klischee erfüllt, was natürlich dem Ansehen der Rassen nicht zuträglich ist.


    Ich freue mich über eure Meinungen und den Austausch!

  • Sorry, wenn ich es falsch aufgefasst habe:


    Dein unangeleinter Hund läuft zu einem angeleinten Hund, der ihn abschnappt.


    Und Du bist empört.


    Dein unangeleinter Hund läuft dann in Panik weg und wird von einem unangeleinten Hund verfolgt. Nichts passiert.


    Und Du bist empört.


    Warum bist Du empört und meuterst über die anderen HH?

  • So habe ich es auch verstanden.

    Für mich hat nur die TS einen Fehler gemacht.

    Was sollen denn die Männer mehr machen als ihre Hunde sichern?

    Wenn der Hund der TS dann hinläuft, hat sie halt pech gehabt.


    Leine deinen Hund an, wenn er angeleinte Hunde belästigt!

  • Warum hast du deinen Hund dann nicht angeleint und bist zügig vorbei gegangen?
    Vor allem, wenn du bei großen Hunden ein mulmiges Gefühl hast?

  • Ich bin der Meinung, dass wenn ich einen Hund habe, der so schnell zubeisst. dass ich vielleicht eine deutliche Warnung ausspreche und die Leute bitte, den Hund anzuleinen. Odie ist ja nicht sofort zu dem Hund gegangen, es wäre also genug Gelegenheit gewesen.

    Sehe ich auch so. Aber macht halt nicht jeder.

    Die drei freilaufenden waren ja offenbar unproblematisch. Also rufe deinen doch einfach das nächste Mal ab, wenn du die Leute siehst, damit er nicht zu dem angeleinten hinläuft.

  • Was sollen denn die Männer mehr machen als ihre Hunde sichern?

    Bei einem Hund, der sofort um sich beißt, ist eine Leine ja wohl keine "Sicherung". Wenn der Hund schon keinen Maulkorb trägt, sollte der Besitzer wenigstens vorwarnen.

    Wenn er einen Menschen im Vorbeigehen beißt, kann er sich ja auch nicht rausreden mit "hätte halt nicht so dicht an meinem Hund vorbeigehen dürfen."

  • Zickige Hündinnen schnappen aufdringliche Rüden häufig ab ohne zu zubeißen, also ein in die Luft schnappen als Warnung. Und es gibt durchaus Hunde, die dann wie am Spieß schreien ohne, dass überhaupt irgendwas passiert ist. (meine Hündin schreit auch so dann)

  • Vielleicht habe ich das falsch beschrieben. Ich leine meinen Hund immer an, wenn uns an unangeleinter Hund entgegenkommt und zwar augenblicklich. Und wenn mir eine "gemischte" Gruppe entgegenkommt, mit angeleinten und unangeleinten Hunden zusammen, halte ich Odie fest und versuche zu kommunizieren, ob ich ihn anleinen soll.


    Die Situation gestern war so, dass ich zunächst nur den freilaufenden Dobermann gesehen habe, der etwas weiter vor der Gruppe gelaufen ist und der Odie auch direkt fixiert hat und dann auch auf uns zu gekommen ist. Im Augenwinkel habe ich dann die anderen zwei Hunde bemerkt, die auch frei liefen. Die Besitzer haben sie auch nicht zu sich gerufen. Mein Fehler war ja tatsächlich, dass ich so auf den Dobermann geachtet habe, dass ich ja zunächst den einen angeleinten Hund nicht gesehen habe, weil die Männer als letztes kamen.
    Die Männer haben ja auch zunächst nichts gesagt, als die freilaufenden Hunde sich beschnüffelt haben und ihre Hunde auch nicht zu sich gerufen, das war für mich in der Situation wohl leider missverständlich.


    Ich habe ja auch schon geschrieben, dass ich es im Nachhinein anders machen würde und Odie direkt anleinen würde und aufs Feld ausweichen würde.


    Ich befürchte ja nicht noch mal eine Begegnung mit dem unverträglichen Hund, sondern mit der Kombination der beiden, also dass ich Odie anleine und wir dann die freilaufenden Hunde an der Backe haben.

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