Radius verlassen

  • @Windkobold Über 30m wäre ich ja noch froh :hust: ich stimme dir aber zu...

    Schneehund2018 Ich persönlich lass meine Hündin an einer Straße nicht unangeleint laufen... diese Strecke klingt generell eher suboptimal für euch. Kurze Leine dauerhaft wäre wohl anstrengend, Freilauf mit großem Radius eigentlich zu gefährlich. Das wäre für mich ein klassischer Fall für eine Schleppleine oder eben eine ungefährlichere Runde, wo Freilauf mit funktionierendem RR möglich ist, suchen?

    • Neu

    Hi


    hast du hier Radius verlassen* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • ABER: Das ist insgesamt alles so unentspannt. Sie ist so im Stechschritt, im Renntempo unterwegs. Und das dann zu 50% auch so, dass ich dreimal "nein" sage, bis sie dieses nach vorne drängeln wieder lässt. Für 5 Schritte. tears-of-joy-dog-face

      Ich hätte einfach gern einen entspannten Hund, der im Radius bleibt und nicht immer vorwärts drängelt und deshalb permanent ermahnt werden muss. Und die Morgenrunde ist ohne Ablenkung, keine Passanten, fast nie ein Hund, sie kennt die Runde, also wirklich sehr ablenkungsarm...

      Dann mal meine Gedanken dazu, denn das klingt sehr nach meinem Dalmatiner:


      Ich würde zunächst mal davon ausgehen, dass sie wahrscheinlich einfach der Stechschritttyp ist und das ihr Komforttempo ist. Das klingt zwar jetzt wenig aufmunternd, aber vermutlich wirst du das immer irgendwie regulieren müssen. Ich verstehe den Wunsch, aber es ist so ähnlich wie mit Hunden, die wenig kuscheln wollen, wo man sich doch so sehr einen schmusigen Sofahund gewünscht hat. Also würde ich zunächst mal versuchen, diese gedankliche Fixierung loszulassen und zu akzeptieren, dass deine Hündin ihren Freilauf gerne so gestaltet, wie es die Bezeichnung vorgibt: frei. Der Kampf darum hilft euch beiden nicht, denn du bist unzufrieden und sie wird davon auch nicht glücklich.


      Außerdem würde ich erfahrungsgemäß vermuten, dass Hunde immer dann noch freier entscheiden, je sicherer sie sich in der Umgebung fühlen. Je bekannter die Gassistrecken, desto größer wird der Radius und desto geringer ist die Rückversicherung in Richtung Mensch. Ich würde also auf jeden Fall zum Üben einen unbekannten Ort aufsuchen und hier nicht so hohe Erwartungen haben. ;)

      Dort kann man dann versuchen, sie für die Orientierung an dir zu loben, ihr Entscheidungen abzunehmen (Richtung spontan ändern, an einer Gabelung den Weg nehmen, für den sie sich nicht entschieden hat, Blicke zu dir bestätigen, Warten belohnen etc.).

      Ach, und vielleicht auch einfach mal spannende Dinge tun. Ich finde da gerne mal Keksnester (Griff in die Tasche und Kekse einfach unter einem Strauch deponieren) und tue ganz entzückt, wenn unser Hund mir gerade zu wenig Aufmerksamkeit schenkt oder sich für meinen Geschmack irgendwo zu sehr festschnüffelt. Oder ich hebe laut staunend Tannenzapfen auf, renne ein Stück vor oder zurück (je nachdem, wo der Hund gerade ist in die jeweils entgegengesetzte Richtung), verstecke mich oder buddle im Sand ein Loch.

      Egal was du dir einfallen lässt, Hauptsache es ist spannend bei dir und sie realisiert, dass bei dir jederzeit was Cooles passieren könnte.


      Im Moment bist du halt diejenige, die immer nur nörgelnd hinter ihr her wackelt und sie davon abhält, lauter schöne Dinge zu tun. |)

    • @Windkobold Über 30m wäre ich ja noch froh :hust: ich stimme dir aber zu...

    • Vielen Dank für die Frage! Wir arbeiten auch am Radius und ich finde es schon anstrengend wenn der Hund im Freilauf ständig 50-100 Meter von mir wegpest, zumal ich dann wenn in der Entfernung irgendwas sein sollte, eben nicht mehr so gut eingreifen kann, als wenn er 10-15 Meter um mich herum ist. Am Anfang des Spaziergangs klappt es meist gut, ohne dass ich reglementieren muss, da schnüffelt er ruhig und viel. Ich hab das Gefühl, dass er dann immer weiter hochdreht und den Radius immer mehr vergrößert. Ich arbeite dann auch mir "Langsam" oder "warte" oder Rückruf, was grundsätzlich auch klappt zum Glück. Aber an vielen Tagen bin ich dann nur am rufen, das scheint mir für uns beide nicht Sinn der Sache und nervt.


      Im Moment bin ich wieder viel mit Schleppleine unterwegs, da kommt er mir einfach relaxter und gebremst vor, selbst wenn die Leine schleppt. Und bei Bedarf nehme ich sie eben auf.


      Ich bin also auch für Tips dankbar. Da wir auch schon wochenweise Phasen hatten, wo der Freilauf im guten Radius relaxt lief, habe ich den Eindruck, dass es zumindest bei Fiete auch mit der Aufgeregheit beim Spaziergang zusammenhängt. Ist er entspannt, läuft er ein moderates Tempo in meiner Nähe, schnüffelt hier und da. Sind viele aufregende Gerüche/Wildspuren da, fängt er ohne Leine an quasi haltlos durch die Gegend zu pesen. Insofern habe ich auch gewisse Hoffnung, dass mit zunehmendem Alter und noch wachsender Grundentspannung er den Radius von selbst einhält. Aber vielleicht ist das auch nur ein Wunschtraum....


      Liebe Grüße

    • Schneehund2018 das klingt als ob du meinen Hund beschreibst. Das hilft dir jetzt nicht, aber vielleicht ist es tröstlich, dass man nicht alleine ist.


      Im Moment bist du halt diejenige, die immer nur nörgelnd hinter ihr her wackelt und sie davon abhält, lauter schöne Dinge zu tun. |)

      Hey das bin ja ich. :ugly:


      Meiner hält so 50 Meter manchmal hundert für normal, er dreht sich dann auch immer um und schaut, ob ich nachkomme. Ist normalerweise auch ansprechbar, außer es ist grad sehr interessant beim Schnüffeln oder er muss noch was erledigen... Wenn ich laut werde hört er aber spätestens, allerdings muss ich bei 100 Metern halt so laut werden, dass das ganze Dorf mithört :fear: An der Schleppleine sind wir deswegen meist entspannter unterwegs, da findet er 10 Meter auch ok.

    • Insofern habe ich auch gewisse Hoffnung, dass mit zunehmendem Alter und noch wachsender Grundentspannung er den Radius von selbst einhält. Aber vielleicht ist das auch nur ein Wunschtraum....

      Hat natürlich keine statistische Relevanz, war aber bei uns definitiv so. Es ist so ab dem vierten Lebensjahr deutlich besser geworden und vor allem bei den Abendrunden ist sie dann oft ganz entspannt neben mir hergetrabt.


      Sobald ich aber abgelenkt war (wenn zum Beispiel jemand dabei war und ich mich unterhielt), war sie schnell wieder in ihrem alten Muster.


      Komplett selbstregulierend war das also leider nicht. :ka:

    • Mein Terrier-Bracken-Mix hat auch von Natur aus einen riesigen Radius - solange sie mich noch sehen kann, hält sie es prinzipiell für unnötig, in meiner Nähe zu bleiben. Auch sie hat ein deutlich höheres Grundtempo als ich. Ich habe mittlerweile eigentlich 3 "Säulen", die das Thema für uns beide einfacher machen:


      1. Freilaufrunden, in denen sie einen kleinen Radius zu mir einhalten muss, halte ich relativ kurz.

      2. Ich habe 2 Gassigebiete, die so weitläufig übersichtlich sind, dass ich ihr vielleicht 1-2x pro Woche einen längeren Spaziergang gönne, bei dem sie ihren Radius ausleben darf. Diese Runden sind für sie wichtig und tun ihr sehr gut, allerdings geht das eben wirklich nur im passenden Gelände. Außerdem ist Voraussetzung, dass sie auch auf sehr große Distanz auf meinem Pfiff sofort zu mir kommt.

      3. Schleppleine. Bei längeren Runden in unübersichtlichem Gelände bleibt einfach die Schleppleine oder Flexileine dran. Das macht es auch für meine Hündin deutlich entspannter, weil sie sich eben nicht ständig selbst regulieren muss, sondern die Leine den natürlichen Radius vorgibt. Das hilft ihr enorm und sie kann entspannt laufen, ohne ständig den Leinenradius auszureizen.


      Ich habe tatsächlich eine Weile gebraucht, um zu akzeptieren, dass Freilauf mit diesem Hund eben nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist. Allerdings haben/hatten wir auch noch andere Themen (starker Jagdtrieb, extrem reaktiv) - ich habe sie erst 5jährig aus dem Tierschutz übernommen. Mittlerweile ist sie 10 und eh deutlich entspannter ;-)

    • Meine Jungs haben bei guter Sicht einen Radius von 50-60 Metern, das ist aber auch okay, nach vorn ist er so groß, nach hinten eher mal so 20 Meter und zur Seite gar nicht, weil sie nicht vom Weg runter dürfen.

      Wenn einer zu weit weg ist, folgt hier ein Wartekommando, sie müssen dann halt an Ort und Stelle stehen bleiben, bis ich aufgeschlossen habe, dann schick ich sie ohne physische Belohnung weiter. Sie sind grundsätzlich gut führbar, nicht nur am Tempo machen, sondern schnuppern sich so durch die Gegend.


      Der Hund meiner Freundin ist so ein "Tempo-Renner", der immer nur voraus, voraus, voraus wollte, der hat es durch konsequentes Schleppleinen-Radiustraining und ein Retour-Kommando gelernt. Das hat aber wirklich gedauert.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!