Radius verlassen

  • Unsere Hündin ist 3 Jahre alt und: ein Dalmatiner.

    Als hätte ich es geahnt als ich schrieb, es höre sich so an wie bei unserem Dalmatiner. xD


    Dalmatiner waren oft Kutschen- oder Reitbegleithunde. Vielleicht kommt da das Erbe durch.

    Unsere Dalmatinerdame war übrigens der perfekte Jogger- und Fahrradbegleithund. Da war sie komplett bei der Sache und hat das Tempo mühelos gehalten ohne uns von der Seite zu weichen.


    Ich vermute also tatsächlich, dass eure Gassisituation einfach ihrer Veranlagung widerspricht und würde - sobald es das Wetter erlaubt - mal versuchen mit ihr Fahrrad zu fahren.

    • Neu

    Hi


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    • Bei uns erhöht sich der Radius definitiv mit zunehmender Aufregung (in unserem Fall Stress). Der Radius an sich stört mich gar nicht so, aber die Aufregung die dahinter steht ist in unserem Fall kein haltbarer Zustand und ermöglicht dann auch keinen Spaziergang mit Mehrwert.

      Ob sich der Hund in unbekanntem Gebiet näher bei mir aufhält oder da eben erst recht out of order durch die Gegend hampelt, macht schon irgendwie einen Unterschied.

      Bei uns wäre “dem Hund möglichst viel Freiheit gönnen“ und “na dann hat er halt so einen Radius“ nicht förderlich. (Ein ständiges “warte“ aber auch nicht. Ich passe unsere Draußenzeit dementsprechend an). Nur als Anmerkung in die Runde, dass ein großer Radius manchmal für eine sehr hohe Erregungslage sprechen kann und man dann auch an letzterem arbeiten sollte.

      Bei uns ähnlich. Da ist ein "gewähren" lassen nicht förderlich, er rast sich dann nur in den völligen Irrsinn rein, und genau das hohe Erregungslevel ist auch das, was mich daran stört. Meiner ist dazu noch Hardcorejäger und somit wäre er so überhaupt nicht mehr kontrollierbar. Bei uns war der Weg ganz viel Ruhe zu üben, auch über Begrenzung. Wir haben mit recht kurzer Leine angefangen und mit verschiedenen Schleppleinen den Radius langsam immer mehr verlängert, wenn es im kurzem Radius geklappt hat, ansprechbar zu bleiben, und im Erregungslevel tragbar und ganz viel Umorientierung. Auch viel über Kommando "langsam", "ruhig" usw.


      Das war ein Prozeß über mehrere Jahre, und heute sind wir richtig entspannt unterwegs. Damit hat sich auch der Radius deutlich verkleinert, allerdings leine ich wegen besagtem Jagdtrieb nur in ganz ausgesuchten Gebieten komplett ab.


      Ich denke bei ihm ist es einfach persönlichkeitsbedingt, daß seine Reaktion auf Streß usw ein völlig kopfloses nach vorne preschen ist. das war bei ihm ganz wichtig, zu durchbrechen bzw andere Muster an die Hand oder Pfote zu geben.

    • Wenn Cara und ich mit dem Fahrrad unterwegs sind, höre ich manchmal Kommentare von Passanten: "Guck mal, wie schön der neben dem Fahrrad läuft!" (Gerne an den eigenen Hund gerichtet - damit der sich ein Beispiel daran nimmt? :denker:)

      - Dann möchte ich immer antworten: "Gucken Sie mal, wie schön ich neben dem Hund fahre!" :nicken:


      Dagmar & Cara

    • Bei uns wäre “dem Hund möglichst viel Freiheit gönnen“ und “na dann hat er halt so einen Radius“ nicht förderlich. (Ein ständiges “warte“ aber auch nicht. Ich passe unsere Draußenzeit dementsprechend an). Nur als Anmerkung in die Runde, dass ein großer Radius manchmal für eine sehr hohe Erregungslage sprechen kann und man dann auch an letzterem arbeiten sollte.

      Das nehme ich als Rat sehr gern an, bin aber völlig ratlos wie man das umsetzt?

      Unsere Hündin ist im Haus sehr entspannt, bellt nicht, rennt uns nicht hinterher, pennt auch wenn die Kinder toben usw. Man merkt sie im Haus sozusagen nicht. Auch wenn los geht nach draußen, dann kommt sie und wedelt aber kein Winseln oder sowas, alles verläuft in ruhigen Bahnen.

      Nur dann draußen eben Renntempo.

    • Ich werde dann wohl doch immer das auf mich orientieren durch kommen oder schauen clickern und mich damit abfinden, dass entspanntes ruhiges im Radius um mich bleiben und schnüffeln unrealistisch ist. Das ist natürlich schade.

      Natürlich kann man üben, dass der Hund nicht nicht verrückt durch die Gegend ballert. Aber das ist bei cleveren Hunden mit Hang zum Rennjunkietum nicht mit bei anderen Hunden funktionierenden Trainingsschritten machbar.

      Unsere Hündin jagt nicht, das interessiert sie nicht, da reicht ein gebrabbeltes eheh das sie gar nicht losgeht.

      Was würdest du mir empfehlen wie oder was ich üben soll?

    • Wir haben mit recht kurzer Leine angefangen und mit verschiedenen Schleppleinen den Radius langsam immer mehr verlängert, wenn es im kurzem Radius geklappt hat, ansprechbar zu bleiben, und im Erregungslevel tragbar und ganz viel Umorientierung. Auch viel über Kommando "langsam", "ruhig" usw.

      Unsere Hündin ist gut ansprechbar. Irgendwann wenn sie sehr weit weg ist sagt sie dann auch "das konnte ich jetzt gar nicht hööören". Aber so ist es eigentlich gut.

      Aber wenn du viel mit "langsam" gearbeitet hast, dann ist es so wie bei uns: man sagt 100 mal "langsam" auf einem Spaziergang? Und das ist dann so, das muss man hinnehmen?

      So war das bei euch auch?

    • Unsere Hündin ist 3 Jahre alt und: ein Dalmatiner.



      Ich vermute also tatsächlich, dass eure Gassisituation einfach ihrer Veranlagung widerspricht und würde - sobald es das Wetter erlaubt - mal versuchen mit ihr Fahrrad zu fahren.

      Ja wir fahren mit ihr Fahrrad und gehen joggen. Da dann aber an der Leine. Das ist aber auch mit Leine ziehen verbunden. Aber generell ist das für beide Seiten besser, das stimmt.

    • Unsere Hündin ist im Haus sehr entspannt, bellt nicht, rennt uns nicht hinterher, pennt auch wenn die Kinder toben usw. Man merkt sie im Haus sozusagen nicht. Auch wenn los geht nach draußen, dann kommt sie und wedelt aber kein Winseln oder sowas, alles verläuft in ruhigen Bahnen.


      Unsere Hündin jagt nicht, das interessiert sie nicht, da reicht ein gebrabbeltes eheh das sie gar nicht losgeht.


      Unsere Hündin ist gut ansprechbar. Irgendwann wenn sie sehr weit weg ist sagt sie dann auch "das konnte ich jetzt gar nicht hööören". Aber so ist es eigentlich gut.


      Ich lese da jetzt quasi eine exakte Beschreibung unserer Dalmatinerin.


      Und gleichzeitig entnehme ich deinen Antworten auf verschiedene Beiträge, dass du eher wenig Interesse daran hast, diese Eigenschaft deines Hundes so zu akzeptieren, sondern lieber etwas daran ändern möchtest. Kann ich ehrlich gesagt gut verstehen, das habe ich selbst alles genauso durchexerziert, weil ich halt eine recht romantische Vorstellung unserer gemeinsamen Spaziergänge im Kopf hatte und dachte, das müsse doch erreichbar sein.


      Rückblickend würde ich dir trotzdem lieber folgendes sagen:

      Du hast offenbar einen tollen Hund, der im Haus entspannt ist, einen freundlichen Charakter hat, nicht jagt und im Freilauf abrufbar ist. Was euch trennt ist ausschließlich eure unterschiedliche Vorstellung davon, wie das Gassigehen gestaltet wird. Dabei ist in diesem konkreten Punkt sogar nur einer unglücklich, nämlich du. Ich schätze, deine Hundedame hätte kein Problem damit, weiterhin ihren Radius zu bestimmen und ab und zu an der Schleppleine zu laufen, wenn es die Situation erfordert.


      Ich meine das nicht oberlehrerhaft, sondern möchte nur ausdrücken, dass ihr doch so viel Positives habt, wovon viele andere Hundehalter nur träumen können. Mir hat diese Erkenntnis damals geholfen, unsere Dalmatinerin so zu akzeptieren wie sie war und mich von der fixen Idee zu lösen, eine gute Er- oder Beziehung definiere sich darüber, dass der Hund jederzeit entspannt neben mir auf dem Feldweg läuft. Wir haben dann damals begonnen, uns hier die Gegend in ausschweifenden Spaziergängen zu erwandern um ihr so oft es ging den Freilauf zu ermöglichen. Damit konnte ich loslassen und auch den Hund sowie seine Energie genießen.


      Zwar möchte ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ein paar Dalmatiner habe ich ja in meinem Leben durchaus kennengelernt und die Beschreibung ist schon sehr rassetypisch.

      Man kann sie bestimmt dahingehend erziehen, dass sie permanent in der Nähe des Hundehalters bleiben (haben wir in Maßen ja auch hinbekommen), aber ich würde sagen, es ist nicht unbedingt ihre Werkseinstellung. Somit würde ich mich mit dem Gedanken anfreunden, dass der durchschnittliche Dalmi häufiger mal eine Erinnerung braucht, was von ihm gerade gewünscht wird und dass du euch beiden einen großen Gefallen tust, wenn du deiner Hündin ermöglichst, regelmäßig völlig ohne Konzentrationsleistung entspannt freilaufen zu dürfen.

      Das was du da ganz selbstverständlich voraussetzt, ist für manche Hund völlig easy und für andere jeden Tag eine herausfordernde Traininingssituation und letzteres finde ich im Dauerzustand nicht so schön für beide.

    • Das war bei meiner Hündin auch so, die trabt natürlich schneller als ich gehe und entfernte sich dadurch immer weiter nach vorne bis ich sie dann verbal stoppen oder zurückrufen musste. Das war ein ständiges hin und her und und total nervig.


      Ich habe dann das Pferd von hinten aufgezäumt und sie monatelang nicht mehr vor mich gelassen, sie durfte maximal neben oder hinter mir bleiben. In dieser Zeit hat sie auch gelernt, dass man nicht nur stur vor sich hintragen muss, sondern auch schnüffeln kann. Irgendwann hatte sie das verinnerlicht und ich konnte die Zügel etwas lockern. Mittlerweile gehen wir ganz normal Gassi und sie läuft ca. 5-10m vor mir, dann schnüffelt sie wieder oder sie wird von selbst langsamer.

      Wenn sie es selten mal vergisst und sich zu weit nach vorne entfernt, dann reicht ein "da bleiben", dann sieht man richtig wie sie einen Gang herunterschaltet damit ich wieder aufschließen kann.

    • Bei unserem Rüden (russischer Straßenmix) ist das auch so. Er ist einfach ein Traber und für sein normales Tempo sind wir zu lahm. Fahrradfahren funktioniert auch mit ihm hervorragend. Wir arbeiten auch mit "Langsam", "Warte" und Rückruf. Und je nach Tagesverfassung bin ich auch wirklich extrem genervt davon. Schleppleine wäre aber keine Option, weil wir zusätzlich noch mit Kinderwagen unterwegs sind und das gibt sicher Leinensalat. Außerdem hasst er Geschirre und ans Halsband bastel ich keine Schleppleine.. Er rennt dabei auch nur voraus, bleibt aber immer auf den Wegen. Jagt nicht. Also an sich ist das Problem... nicht sooo schlimm. Nur nervig. Zusätzlich ist er auch noch so eine Schnarchnase, dass Richtungswechsel usw bei ihm kaum funktionieren. Er bleibt dann einfach minutenlang stehen und schaut ob er jetzt echt den ganzen Weg wieder zurücklatschen soll.


      Ich befürchte... auch wir werden uns mehr oder weniger damit abfinden müssen, denn Wuffi ist jetzt sechs und das Problem besteht wie eh und je -.-

      Also auch nur ein "du bist nicht allein" - Post von mir. ?

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