Wie Labbiwelpen das "Aus" beibringen? Keine Ideen mehr

  • Tabus setzen finde ich schwierig als Fernanleitung, weil du da wahlweise fast schon traumatisiert vs stumpft halt langsam ab hast. Bzw. schnell doofe Spiralen, in denen sich "Grobheit" hochspult. Das darf es nie. Man bricht so ab, dass der Hund es versteht, aber schaltet dann sofort wieder auf neutral oder Belohnung um (ich persönlich letzteres)


    Ich mache es nach Gefühl, so dass Hund sich wirklich aktiv zurück nimmt. Also nicht rumfiddelt oder was auch immer, sondern wirklich sich zurück nimmt. Und sobald der Punkt da ist, gibt es bei mir eine große Belohnng. Das handhaben viele anders, aber ich mag die Belohnung im Anschluß, weil sie die Umorientierung fördert. Also Peaches ist jetzt 5 Monate, sehr verfressen und so als Beispiel: läuft an einem Pferdeapfel vorbei, stutzt sie kurz und läuft dann zu mir für die Belohnung, ohne dass ich irgendwas sagen muss. Das ist auch mein Ziel, ich muss da kein Kommando mehr geben, der Hund tut das aus sich heraus. Ebenso Joey und Enya bei Reh-Sichtung.

    Ist Geschmackssache denke ich, ich kann so schwer "streng" sein und es beruhigt immer mein Gewissen, dieses "dafür bekommst du aber..." . Der Abbruch ist in der Intensität aber immer so, dass der Hund ihn als solchen wahrnimmt. Keine Schmerzreize, kein Rumschreien, eher Druck aufbauen, bis der Hund signalisiert, er hat verstanden und nimmt sich zurück.


    Ich glaube, da kann es keine universelle Trainingsanleitung geben.


    edit: was passiert denn, wenn du eine Curry-Wurst auf den Boden legst und die als Tabu erklärst? Geht das? Wie machst du das?

  • edit: was passiert denn, wenn du eine Curry-Wurst auf den Boden legst und die als Tabu erklärst? Geht das? Wie machst du das?

    Puh, gute Frage.

    Wir üben das zur Zeit mit Leckerlies oder auch einfach nur Trockenfutter.

    Wenn der Kleine merkt, dass es eine Übung ist, sprich, ich lege es vor ihm hin und sage "nein", dann nimmt er es nicht, geht entweder einen Schritt zurück oder im Bogen darum herum und bekommt dann eine Belohnung. (Blöde Frage an der Stelle: Kann er merken/wissen, dass er im Zweifelsfall genau das gleiche von mir als Belohnung bekommt was er vom Boden nicht aufgenommen hat? Oder sollte ich als Belohnung etwas deutlich besseres geben?)


    Baue ich die Übung aber so auf, dass ich das Leckerli vorher unbemerkt irgendwo hinlege dann ist die Chance leider sehr hoch, dass er es trotz "nein" frisst. Und in dem Moment hat er sich dann ja leider schon selbst belohnt.

    Das Buch würde für euer Problem sicher gut passen. Ich kanns sehr empfehlen

    Vielen Dank, das schaue ich mir mal an!

  • Nein, er ist insgesamt eine Stunde draußen, wo er etwa 20 Minuten mit anderen Hunden spielt. Der Rest darf er schnüffeln, rennen und mal mit uns ein Spiel machen.

    Drinnen wie schon geschrieben, außer ruhen und Training nichts. Training vielleicht 2-3 Mal am Tag für 5 Minuten.

    Futter ist ein TroFu von Wildborn ohne Getreide.

    Meinen wäre das in dem Alter zu viel gewesen. Da war nach gut 20 Minuten Schicht im Hirn in dem Alter. Bin ich länger draußen geblieben, fingen die mit rassetypischem Stressverhalten an. Wenn ich mich mit anderen Hunden zum Spielen getroffen habe, dann war das zwei bis drei Mal die Woche und dann gab es kein Gassi mehr. Zuhause habe ich gar nichts geübt, außer vielleicht mal kurz was zum Handling, wenn es eh anstand. Wenn ich Zuhause was trainiert habe, dann habe ich an dem Tag nichts anderes mehr gemacht.


    Das Futter sagt mir nichts. Ohne Getreide ist ja für manche Hunde auch nicht so dolle. Müsste man sich mal die Zusammensetzung anschauen. Heutzutage ist ja modern in ein Welpenfutter unheimlich viele Kräuter reinzudonnern ... ob das immer so gut ist, stelle ich in Frage.

  • Ein Aus haben wir über Wochen positiv aufgebaut. Aber wie die anderen schrieben: du musst beim aufnehmen ansetzen, sonst bist du nur mit „Aus“ beschäftigt und beim 20. Kommando auf 3m knallt deinem Hund die Sicherung.


    Ich bin eher Fraktion Wattebäuschen-Werfer. Aber als meine als Welpe draußen jeden Scheiß aufgenommen hat, hab ich mit Abbruch gearbeitet. Und notfalls durchgesetzt, wenn es was gefährliches war. Jeden Mist aufnehmen ist einfach nicht gut, dass ist eine der wenigen absoluten Tabus, die hier gelten.


    PS: in dem Alter war ich auch viel kürzer unterwegs. Aber ich glaub das alles ins Maul nehmen ist Labbi-typisch und hat wenig mit Auslastung/Überlastung zu tun.

  • Training vielleicht 2-3 Mal am Tag für 5 Minuten.

    Ich habe einen Junghund von 6 Monaten. So richtig üben - also eine künstliche Situation kreieren und dann gezielt ein Verhalten auftrainieren kommt hier noch nicht einmal 1x die Woche vor, eigentlich noch viel seltener. Gerade zum Beispiel Tee schnüffeln. Ein Spiel für den Hund, aber dennoch so anstrengend, dass ich an dem Tag nicht viel mehr machen kann. Sonst merke ich, dass er überdreht.


    Ein Welpenleben ist doch eh schon reines Üben. So viel passiert zwischendurch: Ruhe halten beim Geschirr anziehen, erst an den Napf, wenn er freigegeben wird, Rückruf, hier darfst du nicht lang, weg mit der Schnute vom Küchentisch, hier ist dein Körbchen. Ich würde da nicht noch extra solche Situationen herbeiführen und auch noch 2-3 mal am Tag.

  • Danke für diesen Beitrag! Denn beim Lesen des Eingangsbeitrags und mancher Antworten war auch mein Eindruck, dass da oft völlig überflüssige "Kriegsschauplätze" aufgemacht werden.


    Wie oft hat der Welpe jetzt schon Kronenkorken & Co tasächlich verschluckt, nicht nur aufgenommen? Und wie oft wurde das Verschlucken durch die panischen Gegenmassnahmen provoziert?


    Mein derzeitiger Youngster liebt Schraubverschlüsse. Egal ob Metall oder Plastik, Öl oder Wein, die werden alle hingebungsvoll bekaut. Wo er die immer herhat, ist mir ein Rätsel - ich schmeiss die Dinger sicher nicht auf den Boden, sondern in die Mülltonne!:ka: Aber egal - je lockerer ich das ehe, desto leichter kann ich sie ihm abnehmen!

  • Locker sehen hat aber doch nix mit leicht abnehmen zu tun.. :???:

    Ich seh es nicht locker, wenn die draussen Zeug aufnehmen und zwar egal, was sie da finden. Das ist hier ein absolutes Tabu! Das weiss selbst Fou, die sonst echt alles frisst (Kirschkernkissen usw.). Das es ein absolutes Tabu ist, liegt hier aber auch an Giftkoedern, die keine Seltenheit sind.. Dennoch (also obwohl ich da sowas von unentspannt bin) konnte ich denen auch schon im Welpenalter Zeug abnehmen :ka:War draussen aber nur sehr selten noetig.

    Im Haus selber sieht es hier anders aus, aber da liegt auch so gut wie nix rum was gefaehrlich ist..

  • Es wird Aus geübt.

    Was halt nicht klappt.

    Und Nein, was auch nicht klappt.

    Nein war bei meinen Welpen auch das erste, was die lernten.

    Und das war echt einfach aufzubauen.

    Und ich hab das bisher nur positiv aufgebaut.

  • Locker sehen hat aber doch nix mit leicht abnehmen zu tun.. :???:

    Ich seh es nicht locker, wenn die draussen Zeug aufnehmen und zwar egal, was sie da finden. Das ist hier ein absolutes Tabu! Das weiss selbst Fou, die sonst echt alles frisst (Kirschkernkissen usw.). Das es ein absolutes Tabu ist, liegt hier aber auch an Giftkoedern, die keine Seltenheit sind.. Dennoch (also obwohl ich da sowas von unentspannt bin) konnte ich denen auch schon im Welpenalter Zeug abnehmen :ka: War draussen aber nur sehr selten noetig.

    Das ist doch deine Entscheidung, ob du dir den Stress machen willst oder nicht in der zeitlich doch sehr begrenzten Phase. Da ist vielleicht auch noch ein zum Apportieren gezüchteter Hund etwas heftiger als ein Mali. Sicher kann man auch den massiv und erfolgreich deckeln - nur wenn ich mir die ganzen Hilferufe durchlese, lohnt sich der Aufwand für einen Hundeanfänger schlicht nicht. Bis der gelernt hat, wie man das machen kann, ist der Hunde eh durch damit in 95% der Fälle.


    Warum sollte ich mir täglich unzählige unnötige Konfliktsituationen/Kämpfe mit dem Welpen schaffen? Für etwas, was sich recht schnell verwächst, wenn man es nicht mit halbfertigen Massnahmen zum Krieg hochstilisiert?


    Ich hab das jetzt mit meinem letzten Welpen erstmals ganz bewusst zum locker sehen entschieden. Mit dem Ergebnis, dass zwar alles unbefangen aufgenommenund erkundet wurde, aber ebenso unbefangen wieder abgegeben wurde. Ich sehe da schon einen klaren Zusammenhang, abgesehen von meiner Einzelerfahrung. Wenn die Aufnahme freundlich-interessiert kommentiert wird, wird der Welpe auch die Abgabe/Tauschen positiv sehen.

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