Wie Labbiwelpen das "Aus" beibringen? Keine Ideen mehr

  • Hallo in die Runde,


    so langsam bin ich verzweifelt, bzw. mir gehen die Ideen aus. Und zwar mache ich beim Training von "Aus" mit meinem 4 Monate alten Labbi Rüden so gar keinen Fortschritt.

    Ja, Anleitungen gibt es unzählige, und in der Theorie sieht das auch alles immer so wunderschön und einfach aus, aber die Praxis ist bei uns (und wahrscheinlich auch bei vielen anderen) eine ganz andere.

    Mittlerweile bin ich von diesen ganzen Videos die das erklären auch total angenervt, denn ein Hund, der entspannt wie auf Beruhigungsmitteln so eine Übung macht, ist meiner nunmal nicht ;)


    Ich habe mit der Tauschmethode nun langsam alles durch: Entweder es interessiert ihn nicht, das Tauschobjekt ist zu interessant so dass das andere ab dem ersten Versuch gar nicht mehr angerührt wird oder er wird zu wild.

    Beispiel 1: Spiel mit Tau/beliebigem Kau-Objekt und wenn er aufhört zu ziehen aus sagen und danach als Belohnung weiterspielen. Auf den Moment dass er aufhört zu ziehen warte ich immer noch

    Beispiel 2: Spielzeug gegen Leckerli. Eben mit einer Beißwurst versucht, er schnappt nicht nach dem Objekt um dann daran zu ziehen, sondern versucht dass ich es loslasse, in dem er in meine Hand beißt und mit den Pfoten meine Hände kratzt. Das sind auch die einzigen Momente wo er noch stark "beißt", bzw. es weh tut, in einem Raufspiel macht er das nur noch ganz zärtlich

    Beispiel 3: Leckerlie (zb. Kaustange) gegen noch besseres Leckerli. Hat er einmal gemerkt, dass es etwas besseres gibt, interessiert ihn die Kaustange nicht mehr.


    Daher meine Frage an euch: Welche vielleicht besseren Möglichkeiten gibt es? Die obigen haben auch nach gefühlten 100mal Versuchen nicht ein einziges mal geklappt.


    Und bevor die Frage kommt, warum ich das überhaupt üben will: Er frisst draußen ALLES was irgendwo rumliegt und ihn interessiert und vor allem wenn er nicht angeleint ist kann ich so schnell manchmal gar nicht bei ihm sein um ihm zB ein Kaugummi oder einen Kronkorken wieder aus dem Maul zu holen bevor er ihn runterschluckt :(


    Danke euch!

  • Ich würde mir Gedanken machen, warum der Hund draußen alles aufsaugen muss. Futter, Stress, Erlernt ...

    Futter: er bekommt 3 mal am Tag Fressen, ich habe nicht das Gefühl, dass er ausgehungert ist.

    Stress: Draußen oder allgemein? Drinnen frisst er auch Sachen die auf dem Boden liegen. Zb. aktuell wenn aus den matschigen Schuhen getrocknete Erde fällt und die manchmal rumliegt

    Erlernt: Tut er seit dem ersten Tag



    Zu 3.... das ist doch genau dass, was du erreichen möchtest

    Prinzipiell ja. Aber eine "Übungssession" würde ich natürlich gerne mehr als einmal machen. Andere Kommandos trainieren wir etwa 5-7 mal hintereinandern, maximal wenige Minuten lang

  • Wenn ein Hund Erde frisst und schluckt, gehe ich davon aus, dass etwas mit dem Magen nicht in Ordnung sein könnte.


    Stress generell und konkret. Tag zu viel und zu lang und draußen evtl. einiges zu schwierig.

  • Draußen nichts fressen ist für mich was anderes als Aus. Also Aus ist für mich: las los und die Konsequenz ist was gutes für dich, aber da kann man sich rantasten. Draußen nichts vom Boden nehmen ist ein Tabu. Ich bin generell sehr nett mit meinen Hunden und habe sehr wenig Tabus. Aber wenn etwas so rein gar nicht geht (weil es z.B. um deren Leben(!) geht, dann lernen die das so deutlich wie nötig.


    Dein Aus habe ich mit mit meinen (verspielten Hütehunden) über deinen Punkt 1 gemacht. Aber die wollten halt, dass das Spiel weiter geht. Also haben sie es so ratzfatz gelernt. Nun geht es auch meinen Hunden um unterschiedliche Dinge. Also Smilla will, dass sich die Beute wieder bewegt und sie jagen darf. Enya will zergeln. Joey will die Beute besitzen, aber selbst bei ihr hat das geklappt: über viel gewinnen lassen und der Fun-Faktor war halt das erobern der Beute. Da konnte man ein Aus als Re-Start auch gut einbauen. Wichtig für diesen Übungsaufbau ist, dass du nicht nur wartest, bis der Hund aufhört zu zergeln, sondern wirklich komplett passiv wirst. Da geht nichts mehr von dir aus, du hältst nur fest. Und sobald der Hund sich einen Ticken zurück nimmt, wird es wieder lustig. Dafür muss er anfangs nicht mal ganz auslassen. Gerade wenn der Hund sich da schwer tut, sind es Nuancen zu Beginn. Aber wie gesagt, das ist reiner Spiel-Aufbau hier und kein Notfall-Aus hier.


    Ich setze aber generell lieber früher an: also z.B. auch nicht: wie ruf ich den Hund von Rehen ab oder kann den aus dem Hetzen ins Platz schicken, sondern wie verhindere ich gleich den Ansatz. Und so läuft es hier auch mit "Futter" draußen. "Dir fällt der Himmel auf den Kopf" wenn du es probierst vs (zu Anfang) Mega-Party, super-Belohnung bei mir. Das ist schlicht nicht erlaubt. Ein Aus setzt da ja doch eher sehr spät an, da ist das Gift im Zweifelsfall schon im Hund...

  • Ich denke, hier kann dir das keiner besser erklären, als die 1000 Videos, nach denen du dem Hund ja schon irgendetwas beigebracht hast.

    Leider nicht Aus.


    Was aber nicht wirklich verstehe, warum übst du aus, wenn der nichts fressen soll, dann soll er doch nicht aufnehmen. Das sind doch 2 verschiedene paar Schuhe.

  • Stress generell und konkret. Tag zu viel und zu lang und draußen evtl. einiges zu schwierig.

    Sein Tag geht von etwa 7:30 Uhr bis 21:00 Uhr. Aktivitäten draußen: Löserunden (wobei Runde zu viel gesagt wäre, raus für's Geschäft und wieder rein) und eine Stunde etwa mittags zum Flitzen und regelmäßig mit anderen Hunden spielen. Wenig Laufen an der Leine.


    @Connalab: Das wäre hart. Dass er einmal pro Tag etwas flitzen und Dampf ablassen kann bzw. toben finde ich schon wichtig bzw. wurde uns auch hier im Forum schon zig mal geraten.

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