Wie Labbiwelpen das "Aus" beibringen? Keine Ideen mehr

  • Krieg? Deckeln? Stress? Kaempfe?

    Aeh joa.. Davon trifft so gar nix hier zu, aber nun denn :hust:


    Wieso sollten Hunde, die das als Tabu kennen, abgeben/tauschen nicht positiv sehen? Und wieso sollte da die Aufnahme grundsaetzlich nicht freundlich-interessiert kommentiert werden?



    EDIT: Wie gesagt, hier gibts massig Giftkoeder. Wir haben mind. 1x die Woche Funde/Meldungen (inkl. Anzeigen, falls das wer fragen sollte :p ). Hier gibts keinen einzigen HH der es locker sieht, wenn der Hund (egal wie alt) draussen einfach irgendwas aufnimmt.

  • Evtl. ist ein Problem, dass "Aus!" bei euch kein trennscharfes Kommando ist.

    In der Alltagssprache wird "Hasso! AUS!!" für verschiedene Dinge verwendet:

    • Hasso hat was im Maul und soll das fallenlassen. Für mich wäre nur das ("Aus")
    • Hasso darf nie Hundeschiete fressen, aber schnuppert und leckt interessiert an einem Haufen (="Pfui")
    • Hasso zeigt ein bestimmtes Verhalten, das prinzipiell geduldet wird - aber es wird zu viel (="Schluss" o.ä.)

    Neben all dem Input hier (evt. überreizter Hund etc.), frag dich bitte auch, ob dir klar ist, was "Aus" bedeuten soll. Es sollte eine (und NUR eine der drei o.g. Varianten bedeuten, keine Mischform) - bevor du das für dich klar hast, hast du auch keine Chance, das dem Hund beizubringen.

  • Krieg? Deckeln? Stress? Kaempfe?

    Aeh joa.. Davon trifft so gar nix hier zu, aber nun denn :hust:


    Wieso sollten Hunde, die das als Tabu kennen, abgeben/tauschen nicht positiv sehen? Und wieso sollte da die Aufnahme grundsaetzlich nicht freundlich-interessiert kommentiert werden?

    Ich habe mich ja auch nicht auf deine Situation bezogen, sondern auf die der Hilferufenden hier. Dass du ein Tabu von Tag 1 an etablieren kannst, habe ich nicht bezweifelt. Allerdings, wenn für deine Hunde ein Tabu gleichbedeutend ist mit freundlich-wohlwollendem Tauschangebot, das man annehmen oder ablehnen kann, dann haben wir wohl unterschiedliche Definitionen. Für mich ist ein Tabu nicht und niemals verhandelbar, sonst ist es kein Tabu mehr. Genau deshalb bin ich so sparsam mit dem Begriff.

  • Wir reden hier von mehreren verschiedenen Dingen. Zum einen diese orale Phase von Junghunden, in der sie alles mit dem Maul erforschen. Die geht von selbst vorbei und man muß sich und dem Hund keinen unnötigen Stress machen, indem man ihm alles und jedes aus dem Maul nimmt, egal ob gefährlich oder nicht.


    Das heißt nicht, daß man den Hund in dieser Zeit nicht erzieht und ihm die Grundlagen von "lass das" und "Aus" vermittelt. Denn das Interesse an Fressbarem, auch möglichen Giftködern, erledigt sich natürlich nicht von selbst.

    Es bedeutet nur, daß man sich und dem Hund diesen enormen Druck nimmt, daß es gleich und sofort perfekt funktionieren muß. Weil wenn der Welpe jetzt schon so drauf ist, wie wird das erst später werden, da muß man total konsequent sein und darf dem Hund nichts durchgehen lassen!!! - Das beschreibt meine damalige Sorge und vermutlich auch die aktuelle des TE.

    Nein, es gibt Sachen, die erledigen sich mit zunehmender Reife des Hundes von selbst. Schnuller sind bei Oberschülern einfach kein Thema mehr, genausowenig wie Kronkorken bei pubertierenden Junghunden.


    Wer Erfahrung hat und sich richtig gut mit Hundeausbildung auskennt, erreicht einen sicheren Abbruch und ein sicheres Ausgeben bestimmt viel schneller als ein Ersthunde- oder Erstwelpenhalter. Aber für uns übrige gilt: man kann sich mit dem Training dieser lebenswichtigen Lektionen etwas mehr Zeit lassen, dem Lerntempo des Hundes und dem eigenen Vermögen angepasst, und macht damit trotzdem nichts falsch.


    Dagmar & Cara

  • Guten Morgen, da habe ich ja eine ganz ordentliche Diskussion hier losgetreten.

    Mir ging es tatsächlich darum, dass ich ihm beibringen möchte, dass er Sachen auf den Befehl "aus" hin aus dem Maul gibt/fallen lässt/sich herausnehmen lässt.


    Dass er erst gar nichts vom Boden aufnimmt ist eine ganz andere Sache, die wir definitiv auch noch angehen werden, aber ich glaube das würden seine 3 Murmeln da oben in der Birne noch nicht schaffen :)


    Dass ich vielleicht etwas entspannter werden muss, und ihm auch lerne zu vertrauen dass er manches nur erkunden und nicht gleich fressen will stimmt bestimmt. Aber wenn wir unterwegs sind und er in 10 Meter Entfernung etwas aufnimmt, sehe ich halt nicht, ob es irgendwas ist, worauf er kurz zum Erkunden rumkauen möchte, oder es potentiell ein Haufen Hundekacke ist, die er definitiv nicht fressen soll (es aber ggf. tun würde).


    Und eine Sache die mir immer wieder auffällt ist dass es heißt, Hunde bräuchten in dem Alter noch gar keine Kommandos zu lernen, da der Alltag genug wäre: Mir stellt sich immer wieder die Frage: was ist denn nun richtig? Soll ich ihn vom Kopf her gar nicht beschäftigen bzw. nur mit Alltagssituation oder mal einem Schnüffelspiel? Mir erscheint das wenig.

    Das gleiche gilt für Hundekontakte. In einem Post heißt es "unbedingt regelmäßige Hundekontakte", dann heißt es "wow, 20 Minuten mit anderen Hunden toben ist ja extrem viel"


    Klar, ich bin Ersthundehalter und habe dementsprechend keine Ahnung was das richtige Maß ist, aber oftmals bin ich nach den Antworten hier noch mehr verwirrt :o

  • Und eine Sache die mir immer wieder auffällt ist dass es heißt, Hunde bräuchten in dem Alter noch gar keine Kommandos zu lernen, da der Alltag genug wäre: Mir stellt sich immer wieder die Frage: was ist denn nun richtig? Soll ich ihn vom Kopf her gar nicht beschäftigen bzw. nur mit Alltagssituation oder mal einem Schnüffelspiel? Mir erscheint das wenig.

    Das gleiche gilt für Hundekontakte. In einem Post heißt es "unbedingt regelmäßige Hundekontakte", dann heißt es "wow, 20 Minuten mit anderen Hunden toben ist ja extrem viel"

    Aber Du hast doch ganz viel im normalen Alltag an Training? An der Leine laufen, mit Umweltreizen klarkommen und sich "entsprechend" verhalten, Dinge bleiben lassen, die man nicht machen soll, dem Mensch folgen, trotz all der tollen Reize, auf dem Weg bleiben, sich mit Umwelt auseinandersetzen und dabei nicht in die Leine springen oder loszustarten, Auto fahren ... das einzige, was ich tatsächlich gestellt übe ist Handling. Und das auch an allen möglichen Orten, nicht nur Zuhause. Mir ist es seeeehr wichtig, dass man medizinische Dinge überall an jeder Stelle des Hundes stressfrei und vor allem zappelfrei machen kann.


    Ich habe übrigens geschrieben, dass ich jeden Tag Spielen und dann noch Gassi obendrauf zu viel finde. Das ist was anderes als zu sagen, dass 20 Minuten spielen zu viel sind. Die Dosis macht das Gift.


    Ich habe ja ziemlich viel mit Labbis in dem Alter zu tun. Ist berufsbedingt. Und fast immer hat das Verhalten, das Du beschreibst einen Hintergrund, der Stress und "zuviel" verrät. Klar, wenn ein Labbi was macht, dann meist mit dem Maul. Aber genau deshalb ist das auch sein Ventil, wenn er drüber ist ...

  • Also abgesehen das ich hier erstmal grundsätzlich den Ratschlägen folgen würde um zu schauen, ob das Programm nicht etwas viel ist, möchte ich noch was zu dem Aus-Training schreiben.

    Beispiel 3: Leckerlie (zb. Kaustange) gegen noch besseres Leckerli. Hat er einmal gemerkt, dass es etwas besseres gibt, interessiert ihn die Kaustange nicht mehr.

    Das klingt doch schon mal gut. Und wenn es nur einmal klappt, dann ist es eben so. Dann machst du die Übung eben nur genau einmal.


    Generell würde ich bei einem Hund, der Beute nicht hergeben will, auch erstmal nicht darüber trainieren, dass du sie ihm weg nimmst. Sag doch dein "Aus" Kommando und wirf ihm dann einige Leckerlies, aber nimm die Beute nicht weg, sondern lass sie liegen und er kann sie sich danach wieder nehmen. Ich würde erstmal daran arbeiten, Beute los lassen lohnt sich und führt nicht zwangsläufig dazu, dass der Spaß dann vorbei ist. Dabei aber schauen, dass man die Übung mit einer Beute macht, die nicht zu hochwertig ist.

  • Aber Du hast doch ganz viel im normalen Alltag an Training? An der Leine laufen, mit Umweltreizen klarkommen und sich "entsprechend" verhalten, Dinge bleiben lassen, die man nicht machen soll, dem Mensch folgen, trotz all der tollen Reize, auf dem Weg bleiben, sich mit Umwelt auseinandersetzen und dabei nicht in die Leine springen oder loszustarten, Auto fahren ... das einzige, was ich tatsächlich gestellt übe ist Handling. Und das auch an allen möglichen Orten, nicht nur Zuhause. Mir ist es seeeehr wichtig, dass man medizinische Dinge überall an jeder Stelle des Hundes stressfrei und vor allem zappelfrei machen kann.


    Ich habe übrigens geschrieben, dass ich jeden Tag Spielen und dann noch Gassi obendrauf zu viel finde. Das ist was anderes als zu sagen, dass 20 Minuten spielen zu viel sind. Die Dosis macht das Gift.


    Ich habe ja ziemlich viel mit Labbis in dem Alter zu tun. Ist berufsbedingt. Und fast immer hat das Verhalten, das Du beschreibst einen Hintergrund, der Stress und "zuviel" verrät. Klar, wenn ein Labbi was macht, dann meist mit dem Maul. Aber genau deshalb ist das auch sein Ventil, wenn er drüber ist ...

    Vielen Dank für den Beitrag flying-paws ich habe ihn meiner Freundin vorgelesen und wir haben gemerkt, dass mit den im ersten Absatz von dir genannten Dingen wirklich schon sehr viele Dinge auf den kleinen Mann einprasseln.


    Gestern haben wir dann mal die Mittagsrunde folgendermaßen aussehen lassen:

    Fahrt zu einer Wiese, haben ihn ein bisschen flitzen und schnüffeln lassen, als andere Hunde kamen haben wir ihn kurz an die Leine genommen und ihn außen herum geführt. Dann haben wir uns auf eine Bank an einem Weg gesetzt, ihn abgeleint und geguckt was er macht, weil wir sicher waren, dass er frustriert sein wird. Er war aber so klasse, hat ein bisschen in der Nähe geschnüffelt und sich dann zu uns gesetzt und gewartet bis es weiterging. Die Fußgänger, Radfahrer und Jogger die in der Zeit im Abstand von 1-2 Metern an ihm vorbei sind hat er sich zwar interessiert angeschaut, hinterher oder auf sie zugegangen ist er aber kein einziges mal.


    Den Rest des Tages gab es dann auch nur noch Ausruhen zu hause, was er super entspannt mitgemacht hat.

  • Ja, ich habe mir schon gedacht, dass Euch nicht klar ist was da wirklich alles auf den Zwerg einprasselt. Man hat da als Mensch einfach eine andere Perspektive - für uns ist das alles nix Aufregendes, gehört halt einfach dazu. ;) Für den Welpen ist das ganz viel Lernen und Verarbeiten.

    Die Fußgänger, Radfahrer und Jogger die in der Zeit im Abstand von 1-2 Metern an ihm vorbei sind hat er sich zwar interessiert angeschaut, hinterher oder auf sie zugegangen ist er aber kein einziges mal.

    Belohnt Ihr da was?

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