Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • offenbar war der Hund bis Montag völlig unauffällig, man kann doch jetzt den Züchterinnen nicht vorwerfen, unter diesen Umständen mit ihm gezüchtet zu haben.

    Habe ich zumindest auch nicht getan. Die Züchterinnen konnten das (wahrscheinlich) nicht vorhersehen. Und ich will gerade nicht in deren Haut stecken. Die müssen fürchterliches durchmachen.

    Aber ich fürchte, dass ein Hund, der in einer Zuchtstätte lebt, auch Welpen produziert. Und ehrlich gesagt - wenn ich einen dieser Welpen hätte, hätte ich jetzt echt Bedenken. Ein Nachkomme von einem Hund, der derartig durchbrettern kann, wäre mir echt zu heikel.

  • Sorry, meine Impulskontrolle versagt..

    Du erlebst doch immer mal wieder, dass sich dein eigener Hund gegen dich stellt.. wenn ich mich recht erinnere, für dich auch aus dem Nichts, also ohne klar erkennbaren Auslöser und für dich in dem Moment auch nicht kontrollierbar, also du kannst seine Attacken nicht aktiv beenden.

    Und du kannst dir absolut nicht vorstellen, dass sich ein Hund wie ein Labrador gegen andere Menschen stellt? Obwohl du deinen eigenen Hund immer mal wieder erlebst, wie er sich unkontrollierbar und ohne Auslöser gegen dich stellt?

    Ich kenne rückwärtsgerichtete Aggression von meinem Mali. Habe ich ja schon öfter im Forum berichtet, in welcher Situation das vorkam.

    Er war für mich in diesem Moment nicht unkontrollierbar und der Auslöser war für mich absolut klar erkennbar.

    Und „trotzdem“ traue ich diesem meinem Hund durchaus zu, dass es auch mit anderen Personen zu einem Beißvorfall kommen könnte, bei entsprechend schlecht laufenden Situationen. Ich kenne sein Potential, ich kann sein Potential einschätzen, er wird entsprechend gesichert.

    Es gab auch noch nie einen Vorfall anderen Menschen gegenüber, in dem er Aggression gezeigt hätte. Ganz im Gegenteil. Aber das ändert nichts an dem Potential, das er nunmal hat.

  • Ach herrje, die anderen 4 Hunde sind abgegeben worden. Das Züchter Paar bekommt Morddrohungen. :verzweifelt:

    Da hat die Presse ganze Arbeit geleistet. Neben dem armen Opfer und den Züchtern tun mir auch die 4 Hunde sehr leid, die von einem Tag auf den anderen ihr zu Hause verloren haben...

    Was für eine Zukunft haben die denn?

    Sehr traurig...

    Die Seiten von mind. einem weiteren Kennel (FB und HP) sind ebenfalls offline. Der eine Kennel hatte glaub einen Hund aus dem Zwinger aus dem der Ruede stammte oder so.

    Man kann sich denken wieso da jetzt 'alles' offline ist.

  • Meine Skepsis bestimmten Phänotypen bei Hunden ist teilweise sehr groß.

    Das liegt aber weniger an diesen Phänotypen, sondern deutlich mehr an den Menschen - denn diese haben eine Motivationsbandbreite für die Haltung von Hunden, die unglaublich viel Raum für wenig umweltkompatibles Hundeverhalten bietet.

    Manche Phänotypen ziehen magisch ein bestimmtes Klientel an, denen ich am Liebsten lebenslang Tierhaltung verbieten würde :rotekarte:

    Hier hatte die - teilweise sehr kritisch zu betrachtende - Landeshundegesetzgebung aller Bundesländer allerdings Erfolge, denn für einen bestimmten Anteil dieses Klientels wurden diese Phänotypen an Hunden uninteressant.

    Illegale Ausrutscher wird es immer geben, Kriminalität, und die Neigung zu kriminellem Handeln lässt sich nicht auslöschen.

    Auch nicht bei der Hundehaltung.

    Es bedarf mMn nicht schärfere Gesetze.

    Eine bundesweite Datenbank, in der alle Hunde gemeldet sind, mit der Verpflichtung, bei Umzug des Menschen auch hier die neuen Wohndaten für den Hund anzugeben, ist mMn längst überfällig.

    Sachkunde für alle Hundehalter, auch Klein(st)hunde.

    Vor Allem aber würde ich mir wünschen, schon in den Grundschulen ein Mindestwissen zu "Hunden in unserer Gesellschaft" verpflichtend einzuführen.

    Hunde sind nicht mehr von der Seite des Menschen wegzudenken.

    Sie sind fester Bestandteil unserer Menschenwelt, und ich finde erschreckend, wie weit die Kluften mittlerweile sind zwischen "völlig utopischen Anforderungen an Hundeverhalten" und "extremen Vorstellungen zum gewünschten Phänotyp".

    Für mich müssen Hunde vor Allem Eines sein: Umweltkompatibel.

    Diese Umweltkompatibilität ist dabei völlig unabhängig von den Motiven des einzelnen Hundehalters zur Hundehaltung.

    Ich vergleiche das mal mit dem Bereich "Auto":

    Bevor man ein Auto fahren darf, muss man einen Führerschein machen.

    Ein Auto, welches man dann fahren will, muss zuvor angemeldet und versichert sein.

    Warum nicht eine Sachkunde VOR der Anschaffung eines Hundes?

    Warum nicht eine Anmeldung des Hundes VOR der Abholung, und der Verpflichtung für den Verkäufer, sich diese Anmeldebescheinigung aushändigen zu lassen, bevor er den jeweiligen Hund abgibt?

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