Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Ich kenne durchaus auch Hunde die hochschrecken und dadurch schnappen wenn sie unverhofft angefasst oder geschoben werden.

    Ich wurde als Kind z.B. von Nachbars Chow Chow in den Arm geschnappt weil ich ihn am Rücken berührt hab als er schlief. Und der war ein absolutes Lamm in jeder Hinsicht.

  • Genau das meine ich damit. Wegen sowas schnappt kein Hund plötzlich zu, daher mein Verdacht, da muß noch was Andres passiert sein, der Partner war in dem Moment net im Raum und hats nicht mitbekommen, und stellt das halt so dar, weil er die Verantwortung für die Kids hatte. Ein böser Verdacht, ja - aber irgendwie ist der Hergang so in meinen Augen net so ganz stimmig.

    Das kann ich nicht unkommentiert lassen. Es gibt so viele Hunde, die wenn sich erschrecken und aus dem Schlaf gerissen werden um sich schnappen. Das geht leider recht schnell. Und das können sonst komplett unauffällige Hunde sein.

    Susi war bspw so :

    Es reichte eine minimale Störung ( Berühren einer Haarspitze, Windstoß beim vorbei gehen, minimalste Erschütterung des Erdbodens, eine Mücke ect...) aus, und die is aus dem Schlaf geschreckt, hat um sich geschnappt und das nächste potentielle Lebewesen ( oder Objekt) attackiert, bis sie realisiert hat dass sie jetzt wach ist. ^^

  • Trotzdem hat er aus dem Schlaf gerissen zugepackt.

    Wobei ich meine Zweifel habe, dass das Zupacken auch tatsächlich so gewollt war.

    Auch bei Hunden, die generell ein so starkes Nervenkostüm hinsichtlich unbedachter Reaktionen von kleinen Zweibeinern haben, dass sie im WACHEN Zustand Kindern niemals ein Haar krümmen würden, besteht eben die Gefahr, dass sie in dem Moment des Erschreckens im Schlaf auch nur unwillkürlich Abschnappen wollen, also keine taktile Motivation haben, aber eben aufgrund des nicht Völlig-Wachseins die Distanz nicht richtig abschätzen, oder das Kind sich in dem Moment noch einige Zentimeter näher zum Hund hin bewegt - und schwupp, landet so ein Gebiss im Körper.

    Ohne dass der Hund das so wollte, einfach weil es eine unglückliche Verkettung von Umständen ist.

    Tja - und wenn man sich dann außerstande sieht, ein Kleinkind inmitten einer tobenden Schar von Kindern zu hindern, so nah an einen schlafenden Hund zu geraten, dass es erneut zu einem solchen unglücklichen Zusammentreffen von Umständen kommen kann ...

    ... dann muss der Hund weg. Klar :ironie2:

  • Also bei 8 tobenden Kindern im Raum plus ein Spielzeugheli bin ich einfach skeptisch das der überhaupt wirklich geschlafen hat.

    Eine schmerzende Pfote, oder ein Hund der eben nicht so normal ist als Beispiele anzubringen find ich schon seltsam, darum gings hier doch garnicht.

    Ein normaler Hund, sein Leben lang in dieser Familie, der gesund ist, der angeblich tief geschlafen hat bei dem Trubel den 8 Kinder in einem Raum machen, hat zugebissen. Nicht geschnappt, sondern direkt heftig gebissen.

    Und ja, das halte ich für höchst fragwürdig. :ka:

    Da war irgendwas im Argen. Sei es das Hund und Kind bei weitem keine Freunde waren wie behauptet, sei es weil der Hund krank war und Schmerzen hatte, oder eben weil alles vielleicht doch anders war als vom Partner geschildert. Erfahren werden wir es eh nie.

  • Genau das meine ich damit. Wegen sowas schnappt kein Hund plötzlich zu, daher mein Verdacht, da muß noch was Andres passiert sein, der Partner war in dem Moment net im Raum und hats nicht mitbekommen, und stellt das halt so dar, weil er die Verantwortung für die Kids hatte. Ein böser Verdacht, ja - aber irgendwie ist der Hergang so in meinen Augen net so ganz stimmig.

    Mir geht es in meinem Beispiel um dieses Zitat.

  • Ich persönlich glaube, dass es vor allem am Umgang mit dem Hund liegt. Und natürlich ist der leichter mit einem oder zwei Kindern, aber auch da kann es katastrophal laufen. Mal ein erlebtes Beispiel: Wir waren damals in der Welpengruppe, mein Hund hatte mit einem Riesenschnauzer und einem Doggenwelpen separat getobt, als das Kind einer anderen Teilnehmerin einfach so auf unsere Hunde zu stürmte. Ansage von der Mutter Fehlanzeige, Vater am grinsen. Lange Rede kurzer Sinn da glaube ich kaum, dass die ihr Kind im Umgang mit dem Hund kontrollieren.

  • Mir ist gerade etwas aus meiner Kindheit eingefallen, das mich daran erinnert, wie hoch der "Hunde haben nicht zu beißen"-Anspruch ist.

    Eine Schulfreundin von kam eines Tages mit einem großen Pflaster an der Nase zur Grundschule. Sie war im Krankenhaus gewesen, wo man ihr mit mehreren Stichen den Nasenflügel wieder an die Wange genäht hatte. Die Narbe ist noch heute sichtbar.

    Was passiert war: Im Tierpark hatte ihr ein kleines Pony beim Füttern/Streicheln ins Gesicht gebissen.

    Danach hing am Zaun ein Schild: "Auch Ponys können beißen!"

    Nur mal so. Die Eltern haben das unter "blöd gelaufen" verbucht. Es war einfach klar: Ponys haben Zähne, sowas kann passieren.

    Da Hunde eben Raubtiere sind und Bisse da tendenziell noch eine ganz andere Qualität haben, finde ich es total absurd und fahrlässig, wie viele Menschen denken, dass ihr Hund niiemals beißen würde und dementsprechend gar keine Vorsicht walten lassen, gerade im Umgang mit Kindern.

    Ich denke, da sind wir uns hier alle einig. Wollte das nur mal da lassen, weil man die Schlagzeile "Pferd beißt Kind krankenhausreif" doch eher selten liest. Oder von mir aus "tritt", was sicher öfter passiert. Genauso wenig wie "Katze nach mehreren Beißvorfällen eingeschläfert". Mir ist klar, dass das nicht das Gleiche ist und ich will das auch gar nicht bewerten. Ich finde es einfach nur bemerkenswert, dass wir bei Hunden, die ja noch mehr als viele andere Tiere dafür prädestiniert sind, zu beißen, mehr als von allen anderen verlangen und erwarten, dass sie genau das nicht tun.

    Und dass "Hund, der nicht im engen Sozialverband mit Menschen leben kann" so schnell ein Grund zum Einschläfern ist. Als ob ein Hund, der ähnlich einem Wolf im Zoo gehalten wird, kein lebenswertes Leben haben könnte (irgendeine Form der Beschäftigung mal vorausgesetzt). Ich bin absolut nicht generell gegen Einschläfern. Ich denke nur manchmal, dass die Anforderungen an viele Hunde viiiel zu hoch gesteckt werden und es ein Irrglaube ist, dass es dazu keine Alternativen gibt. (Rein theoretisch. Wer sowas bezahlen und umsetzen möchte, ist eine andere Frage.) Weil "ich habe einen Hund, um mit ihm täglich spazieren zu gehen und zusammen auf dem Sofa zu liegen" sich bei manchen Hunden einfach kaum mit dem deckt, was sie "bieten" können. Das für diese Hunde aber auch gar kein Lebensziel sein muss.

    Sorry, falls ich etwas vor mich hin schwurbele. Ich bin nicht zufrieden mit den Formulierungen, habe jetzt aber nicht die Muße, es besser zu machen. Ich hoffe, die Essenz kommt irgendwie rüber.

  • Als ob ein Hund, der ähnlich einem Wolf im Zoo gehalten wird, kein lebenswertes Leben haben könnte

    Äh.... Anders als der Wolf ist der Hund aber nunmal der einzige Canide der sich so eng an den Menschen anschließt. So eng das er uns als Sozialpartner sieht.

    Ich kenne persönlich tatsächlich keinen Hund den man so halten könnte ohne das der Hund da seelisch dran kaputt geht.

    Davon ab das so eine Zwingerhaltung nicht ohne Grund verboten ist.

    Beim Pferd weiß man halt was Sache ist. Auch bei Katzen.

    Aber: Die werden auch viel öfter eingeschläfert ohne das irgendwelche Medien darüber berichten. Ein bissiges Pferd im Reitunterricht? Ist eher früher als später weg. Die Katze die sich nicht anfassen lässt? Mit Glück landet sie im Tierheim....

    Aber ja, Hunde werden von der Gesellschaft immer mehr als Stofftiere behandelt. Leider. Außer atmen dürfen die eigentlich nix mehr in den Augen vieler Leute.

    Dennoch: Ja, ich kann die Hand dafür ins Feuer legen das Arren ein Kind niemals beißen wird. Und zwar genau das. Beißen. Verletzungsfrei? Nein. Mit dem kann man garnicht verletzungsfrei leben, Kratzer hat immer irgendwer und blaue Flecke auch. Aber beißen würde er kein Kind. Wir haben schon alles gehabt, fremde Menschen die sich von hinten auf ihn stürzen, fremde Kleinkinder die um die Ecke kommen und sich auf ihn drauffallen lassen. Manchen Leuten geht alles an Manieren verloren wenn sie nen Mini sehen, das war eine sehr strange Erfahrung am Anfang...

    Die eigenen Nichten waren eine Weile ein wenig verhaltensauffällig, auch da gab es Vorfälle wie das die Kleine sich trotz Verbot auf Arren gesetzt hat. Bzw eher draufgelegt hat, die Ärmchen von oben um den Hals. Fand Arren cool, so kommt man ans Gesicht zum ablecken... Ich fands nicht cool und musste am Ende schlicht heftig drohen damit sie endlich mit dem Scheiß aufhört. (Jeder hier im Haushalt fand das ja so niedlich und hat nicht verstanden warum ich so reagiere. Die mögen Hunde, haben aber schlicht weder Ahnung noch Empathie)

    Hamilton? Der lässt sich sowas nicht bieten. Der würde seine Zähne einsetzen und das recht schnell. Aber auch der geht halt wenn was ist. Die Nichten kommen hochgestürmt und werfen sich aufs Bett wo er grad schläft. Er schreckt hoch, seufzt und geht dann einfach weg.

    Meist kommt er zu mir, weil er weiß ich blocke alles ab.

    Und zusammen betrachten wir dann den Kinder-Arren Haufen auf dem Bett, wie sie übereinander kugeln, Arren drücken und der das auch noch gut findet. Ist immer sehenswert, dieser Hund ist schlicht so unfassbar kinderaffin. Ich bremse dann eh alle aus, einfach weil es mich nervt. Aber wenns nach Arren ginge würde er am liebsten in einer Krabbelgruppe oder so wohnen.

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