Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Und Hunde die eben vom Charakter her nach vorne gehen agieren dementsprechend.

    Ja, und daraus hervor würde ich die auch nicht als "böse" betitteln. Aber es ist viel Verantwortung vom führenden Menschen, dass es dazu nicht kommt. Nur sagen "der Hund kann halt nicht anders, alle selbst Schuld"? In genug Situationen weiß es der Leidtragende halt nicht besser. Das ist Sache des Hundeführers! Aber wenn ein Hund so konsequent nach vorne löst, muss er mE auch genau so konsequent gesichert werden. Der ist in der Öffentlichkeit und klar muss man nicht für jeden Idioten mitdenken, aber wenn ein Hund auf "hey, weg!!" mit Biss ins Gesicht reagiert...?! Stellt euch da was verletztlicheres vor als ein erwachsener sich ziemlich dämlich aufführender Mann. Der Hund gehört für mich klar so geführt, dass das nicht ganz übel endet. Und natürlich gehört dazu, dass dem Hund keiner mehr blöd kommt, den bedrängt etc. Der Hund muss das ja nicht aushalten, aber der Mensch darf sich auch nicht darauf ausruhen "der hat sich ja nur gewehrt, nicht mein Problem".

  • Naja, aber der Hundeführer war ja wohl überhaupt nicht dabei.

    Und was willste machen, es gibt zig so Hunde in super unpassenden Händen. *seufz* Leider. Eigentlich isses ein Wunder das nicht viel mehr passiert.

  • Ich hatte ja mal die Situation, da bekam Lilo von einem Fremden Menschen unsanft ein Bein in den Allerwertesten, weil es einfach ein rücksichtsloses Arschloch ohne Geduld war.


    Also - Ich bekam nen Einkaufswagen in den Rücken, Lilo bekam ein Bein ab, danach wurden wir von dem Einkaufswagen in eine Ecke gedrängt, dann würde der Typ auf meine freundliche Bitte uns durchzulassen unhöflich, und hat weiterhin kaum Platz gelassen.


    Lilo hat wie denke ich die meisten hier wissen, ihre Probleme mit fremden Menschen.

    Ich nehm sie durchaus auch mit ins Zoofachgeschäft wenn ich bspw nur mal kurz 2-3 Dosen Futter für Omi, ein Tütchen Leckerlis oder Ähnliches brauche.

    Sie kennt es von klein auf, kommt ausschließlich mit Maulkorb rein und hat an der Kasse so neben mir zu sitzen, dass rechts das Kassenband ist, und links ich stehe. Dabei hat sie weder ein Problem mit der Kassiererin/dem Kassierer, noch damit wenn jemand links an mir vorbei gehen muss oder hinter uns wartet, einfach weil sie es kennt und weiß wie sie sich verhalten soll.



    Wir hatten also eine teils ähnliche Situation wie in dem Beispiel - indoor wird jemand fremdes dem Hund gegenüber bedrohlich und der Hund bekommt ein Bein ab.

    Dabei hat sie auf den "Tritt" ( schien unbeabsichtigt und nur die Wade in den Popo, aber trotzdem eine Situation in welcher denke ich die meisten Hunde wehrhaft werden - Susi bspw hätte da definitiv geschnappt oder zumindest geknurrt obwohl die kein Problem mit fremden Menschen hat!!) kaum reagiert. Sie hat sich kurz erschrocken, aber das wars auch.

    Auch als uns der Wagen entgegen geflogen ist, und der Typ beleidigend wurde, blieb sie ruhig.

    Aber, in dem Moment als sein Bein nochmal zu nah kam, hat sie geschnappt!

    Ohne Maulkorb hätte der Typ definitiv ein Loch im Bein gehabt, und das vollkommen zurecht.


    Seit diesem Vorfall überlege ich mir zweimal ob ich sie wirklich mit ins Zoogeschäft nehmen muss, und achte wenn möglichst auf wenig besuchte Zeiten.

    Ich bin der Überzeugung, dass sich die meisten Hunde in so einer Situation wehren, und ich bin der Ansicht dass sie das auch dürfen.

    Aber es steht in meiner Pflicht dass nichts passieren kann, weshalb ich den Hund - uA um bestimmte Idioten vor ihrer Dummheit zu bewahren - lieber auf Nummer sicher gehe, und nen Maulkorb drauf packe.

    Würde es nach mir gehen, wäre es mir egal ob ein Mensch bei einem derart asozialen Verhalten eine Biss Wunde bekommt.

    Allerdings habe ich ein Interesse dran, selbst keine drauf zu bekommen, und wo kein Biss, da kann man auch weder mir noch meinem Hund nen Vorwurf machen :ka:

    So wars halt nur eine unsanfte Erfahrung mit einem Drahtkorb |)




    Was ich in dem Fall des Hundes Buma, Bumas, Bummet, Bullet oder wie auch immer der jetzt genau heißt, noch zu bedenken geben mag, ist dass seine Halter nicht dabei waren und es eine fremde Person war die dem Hund gegenüber Körperlich/Gewalttätig wurde.

    Wäre nicht der erste Hund der sich von Fremden deutlich weniger gefallen lässt als von seinen eigenen Leuten...

  • Ich würde auch bedenken, dass der Mann den Hund in der ersten Situation von hinten gepackt und weggezogen haben soll. Sprich, sein Gesicht dürfte dabei nah am Hund gewesen sein und ein Abschnapper trifft dann halt die Wange, die recht weich ist und direkt zu bluten beginnt. Diese Reaktion des Hundes (abschnappen) finde ich normal, er war in Bedrängnis, vor ihm der Tisch, hinter ihm ein mutmaßlich nicht komplett nüchterner Fremder, der ihn festhält.


    Und wenn die zweite Situation tatsächlich so passiert ist, dass der Hund gesichert war und der Depp dann nochmal extra hingeht, um sich via Tritt zu rächen, dann hat er nix Anderes verdient. Auch dabei dürfte er sehr bedrohlich auf den Hund zu gegangen sein, bei "Balkon" denk ich auch eher an keine Fluchtmöglichkeit, also wieder Bedrängnis, kein Ausweg, ein wütender Fremder, der mit eindeutiger Absicht auf den Hund zu stapft... Ich bin da komplett auf der Seite des Begutachtenden, dass der Hund normales Abwehrverhalten gezeigt hat.

    Wie schon mal erwähnt, würde Spuk in der gleichen Situation sehr wahrscheinlich genauso handeln, und der ist weit davon entfernt, ein Maulkorbkandidat zu sein.

    Als seine frühere Physiotherapeutin der Meinung war, er hätte zu schnell nach dem Leckerli geschnappt, und ihm in meiner Gegenwart mit der flachen Hand gegen sie Schnauze geschlagen hat, hat er deutlich geknurrt und sie angefletscht. Sie wollte ihn daraufhin aufs Kreuz legen, was er sich ganz bestimmt nicht hätte gefallen lassen. Ich war dabei und hab es nicht zugelassen, dass sie nochmal an ihn rangeht, alles fein, außer dass wir uns dann ne neue Physio suchen mussten.


    Meiner Meinung nach haben Tiere schon ein Gespür für unfaires Verhalten, Übergriffigkeit und Versehen.

    In engen, vollen Öffentlichen war Spuk immer neutral, auch wenn er weggerempelt, mit Schultaschen geschubst wurde oder ihm gar jemand auf Rute oder Pfote stand. Empörtes Quietschen, Mors wegdrehen, fertig. Mit voller Absicht weh tun lassen würde er sich nicht. Außer beim Tierarzt, da sag ich ihm "der darf das", und dann darf der das.


    Meiner Meinung nach muss jemand, der absichtlich ein Tier bedrängt, bedroht oder ihm weh tut, mit Gegenwehr rechnen. Dafür, dass heutzutage besonders von Hunden erwartet wird, dass sie alles dulden und ihre Zähne nur für den täglichen Ochsenziemer nutzen, können die Tiere nichts und ich seh das auch absolut nicht so. Wär der Kerl so mit einer Katze umgegangen und sie hätte ihn die Augen ausgekratzt, hätte sich keiner gewundert.

  • Was ich in dem Fall des Hundes Buma, Bumas, Bummet, Bullet oder wie auch immer der jetzt genau heißt, noch zu bedenken geben mag, ist dass seine Halter nicht dabei waren und es eine fremde Person war die dem Hund gegenüber Körperlich/Gewalttätig wurde.

    Es ist doch gar nicht Fakt, dass der Halter des Hundes gar nicht anwesend war.

    Ich vermute: Der Hund wurde gar nicht angemeldet, weshalb sein Halter jetzt nicht herauszufinden ist. Diesen Umstand nutzen die Anwesenden aus, um die Identität des Halters weiterhin zu verschleiern.


    Lucy_Lou Ich kann deine Gedanken sehr gut verstehen, und nachvollziehen. Ich glaube allerdings auch, dass du hier zu sehr von "normalen" Menschen ausgehst.


    Deshalb hier mal mein ungeschönter Eindruck: Der Betroffene hat nicht nur einfach den Hund massiv weggeschubst - er hat den Hund massiv bedroht, eine testosterongesteuerte, hirnlose, profilneurotische Gewaltdemonstration.


    Die letztendliche Beurteilung des Hundes finde ich einfach nur großartig, und sie bestätigt für mich den Eindruck, den ich schon von Beginn an bei diesem Vorfall von den anwesenden Beteiligten hatte: Asoziales Pack.

  • Aber das steht doch gar nicht fest..


    Ich will auch nicht den Hund unter den Tisch geiernd haben.

    In den Fall kann man doch gar nicht sagen, was war.


    Es kann auch einfach sein das Hund Dreist war und nicht mit dem Kontar klar kommt.


    Oder auch umgekehrt. :ka:

  • krass, was es für Arschgeigen gibt.


    Ich glaube, dass ich diesen Herren sehr unsanft gemaßregelt hätte.

  • Würde ein Fremder meinen Chihuahua einfach von hinten packen hätt er danach Platz für mindestens 2 neue Piercings :ka:


    Wenn ich sage es ist ok dann kann man alles mit ihr machen (sie ist so ein Kandidat die geb ich entspannt beim Tierarzt ab und bekomm nen entspannten Hund wieder). Aber einfach grob packen- nö.


    Cici war ebenso (wobei die Mischungsbedingt sowieso nicht so recht wusste wie "nachgeben" funktioniert).


    Es gibt aber auch bessere Wege nen geiernden Hund vom Tisch wegzubekommen ohne ihm wehzutun und daraus folgernd eine Reaktion erwarten zu müssen...


    Und treten lassen würde sich (denke ich) nicht mal der Sheltie. Und die steht Arren nicht viel nach wenns um Pazifismus geht. xD

  • Aber das steht doch gar nicht fest..

    Deshalb schrieb ich auch: MEIN Eindruck


    Der ja auch durch die amtstierärztliche Begutachtung bestätigt wurde:


    Zitat


    Die Hergangsschilderung des Zwischenfalls lässt vielmehr den Schluss zu, dass der Hund arttypisch reagiert hat. Der Verletzte hat den Hund zwei Mal durch körperliche Gewalteinwirkung in Ausnahmesituationen versetzt und derart provoziert, dass die schließlich eingetretene Reaktion des Hundes geradezu voraussehbar war.

    Dieses normale Schubsen, wovon du, Flauschig , aber auch Lucy-Lou auszugehen scheint, liegt deutlich unterhalb des "Schubsens", welches durch die begutachtende Stelle als Auslöser für die Reaktion des Hundes angenommen wird.


    Eine "körperliche Gewalteinwirkung, die den Hund in eine Ausnahmesituation versetzte und DERART provozierte".


    Es ist ein Unterschied, ob mich jemand bei Woolworth am Wühltisch zur Seite schubst, um besser an die Angebote dranzukommen - oder ob mich jemand in einer Kneipe sichtlich wütend schubsend angeht und mich in eine Notwehrsituation bringt, weil er mir mit diesem Schubsen ankündigt, noch stärker Gewalt gegen mich anzuwenden.


    Dass immer noch keiner der Anwesenden den Besitzer des Hundes benennt, spricht auch für sich.


    Dem Hund wünsche ich alles Gute für die Zukunft, und verantwortungsvolle Halter die ihn zuverlässig vor solchem Pack schützen.


    Das hat der arme Kerl verdient.

  • Ein Hund muss sich nicht alles gefallen lassen, schon dreimalnicht von Fremden oder Besuch. Das ist so ne neumodsche Ansicht. Hier hätte einfach der Besitzer alles regeln müssen. Da aber der so gar keinen Plan von Hunden hat (das Ereignis ist das Ergebnis von vielen Dingen, die schon vorher schief gelaufen sind) freue ich mich über das Gutachterergebnis.

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