Welcher Wach- und Familienhund fuer einen grossen Bauernhof?

  • Hallo,


    wir wohnen auf einem grossen, sehr abgelegenen Bauernhof in Nordwestdeutschland.


    Wir moechten uns jetzt ein oder zwei Hunde anschaffen, die in erster Linie Wachhunde, keine Schosshunde sein sollen, denn:


    Bevor ich dort eingezogen bin, hat es auf dem Hof dreimal gebrannt, davon war es zweimal Brandstiftung.
    Ausserdem wurde vor kurzem am hellichten Tag eine Motorsense gestohlen, da der Hof von hinten leicht zugaenglich ist. Wir haben zuerst gar nicht an Diebstahl gedacht, weil nur dieses eine Teil gestohlen wurde. Die Polizei sagte dann aber, es gaebe eine Welle von derartigen Diebstaehlen bei uns in der Gegend.


    Die Hofflaeche allein ist rund 3 ha gross, also nicht eingezaeunt, mit zahlreichen Nebengebaeuden, wodurch die Sache unuebersichtlich fuer uns wird. Wir zuechten Pferde (rund 30 Stueck zur Zeit) und haben rund 1.300 Schweine, also auch einen wertvollen Tierbestand.


    Der wichtigste Punkt ist, dass wir einen dreijaehrigen Sohn haben.


    Wir brauchen also eine Hunderasse, die fuer unsere Situation geeignet ist.


    Sprich, der Hund sollte:


    -eine respektable Groesse haben (so ca. ab Golden Retriever aufwaerts)
    - sehr wachsam sein, gerne mit ausgepraegtem Territorialverhalten
    - keinesfalls streunen (bei uns gibt's viel Wild, das ablenkt) oder wildern
    - kein 'aggressiver Spinner' sein (einen eventuellen Brandstifter darf er aber gerne beissen...), aber auch kein Feigling
    - trotzdem familienfreundlich sein und wenn Besuch kommt, muss er das auch schnell akzeptieren
    - kindergeeignet
    - kein notorischer Klaeffer
    - gut auszubilden
    - meine Pferde in Ruhe lassen, bzw. als Familienmitglied akzeptieren und in seinen Schutz 'einbeziehen'
    - eine gewisse Langlebigkeit und Gesundheit sollte er auch mitbringen, falls es sowas bei Rassehunden noch gibt


    Wir hatten bis vor einigen Jahren einen irischen Setter. War ein toller Hund, der fast alle o. g. Eigenschaften hatte. Nur leider war er fuerchterlich hinter jedem Karnickel hinterher und dann auch jenseits aller Kommandos.


    Diese Rassen wollen wir auf gar keinen Fall: deutscher Schaeferhund (evtl. belgischer?), Dobermann, Rottweiler, jegliche Kampfhundmischung.


    Im Bekanntenkreis gibt es einige deutsch Drahthaar, die jagdlich gefuehrt werden. Kann man diesen Hunden gerecht werden, wenn sie nicht mit zur Jagd gehen?


    Hunde, die mir 'auf den ersten Blick' sympathisch sind, sind z. B. belgische Schaeferhunde, Hovawarts, Retriever, Labradore und auch Huskys und Australian Shepherds.


    Ich wuerde mich sehr ueber Rat freuen!!!


    Gruesse,


    Syrah

  • Hallo Syrah
    Das sind einige Anforderungen, die ihr an euren zukünftigen Hund stellt. Wenn der Hund nicht jagen soll und viel Wild in der Nähe anwesend ist, fallen wohl jegliche Jagdhunderassen, deren Mixe und Huskies und deren Mixe weg.


    Den Hovawart würde ich evtl. in die nähere Auswahl nehmen, wobei er sicher nicht die einfachste Rasse ist. (nix gegen Hovis, ich liebe sie!)


    Wie wäre es mit einem grossen schweizer Sennenhund? "Familienfreundlich", imposante Erscheinung, der typische Hofhund, kein typischer Jäger, kein Kläffer, super Reitbegleithund etc.


    Würdet ihr einen Welpen holen? Geht ihr in eine Hundeschule?

  • jo, das wird schwierig. soll der hund denn familienanschluss haben? wenn eher wenig, holt bitte zwei. erstmal muss so eine große fläche ja bewacht werden und das wird für einen schwer und ausserdem sind das rudeltiere und die brauchen gesellschaft!!!
    also, ich würde an eurer stelle auch einen hovawart in betracht ziehen. aber, die brauchen eine konsequente erziehung, ich würde mir da an eurer stelle hilfe holen.
    howis(so toll ich diese hunde auch finde) sind nicht einfach.

  • Zitat

    Hunde, die mir 'auf den ersten Blick' sympathisch sind, sind z. B. belgische Schaeferhunde, Hovawarts, Retriever, Labradore und auch Huskys und Australian Shepherds.


    Golden und Labrador Retriever sollten über keinen Wachtrieb verfügen. Eher der Typ Hund, der spätestens für ein Stück Fleischwurst, dem Einbrecher noch die Taschenlampe hält... Abgesehen davon, hat auch kaum jemand Respekt vor ihnen. Sie haben halt das Image des immer fröhlichen, freundlichen Menschenfreundes, abschreckend wirken sie sicherlich nicht.


    Huskys haben meist heftigen Jagdtrieb und agieren sehr selbständig. Da ist die Warscheinlichkeit, dass es ein Streuner und Jäger wird, sehr groß.


    Belgische Schäferhunde, hm, Malinois würde ich eher nicht sagen, dass sind extreme Powerpakete, denen ein wenig mitlaufen auf dem Hof und ab und ab mal bellen, kaum reichen wird. Wie es mit anderen Schäferhundrassen aussieht, weiß ich nicht.


    Der Australian Shepherd könnte passen, wenn er wirklich was zu tun bekommt. Eigentlich ähnlich wie der Malinois: einfach nur dabei sein, reicht nicht. Er hat zwar Wachtrieb, braucht aber unbedingt Auslastung und Kopfarbeit. Auch beim Aussie sehe ich das Problem, dass er rein vom Äußeren her nicht wirklich abschreckend wirkt.



    Mein Tip wäre Berner oder Großer Schweizer Sennenhund, vielleicht auch ein Leonberger. Hovawart könnte auch passen, die sind dann aber eher wieder was anspruchsvoller.

  • Ich würde eher auf die Rassen zurückgreifen, die für diesen Job gedacht sind !


    Geeignet wären mit Sicherheit die Sennenhunde, je nach Beschäftigung der Appenzeller. Diese Rassen passen gut auf, melden jeden Fremden, sind allerdings keine Beisser !!
    Da ihr aber auch Besuch bekommt, ein Kind habt, würde ich von einem "scharfen" Wachhund absehen. Wenn bei euch zwei Hunde über den Hof patroullieren, die bei jedem Fremden ersteinmal anschlagen, diesen skeptisch beäugen und melden - ohne gleich auf Angriff zu gehen - so finde ich dies viel wirkungsvoller.


    Ich denke, alleine die Anwesenheit von ein oder zwei Hunden wird manch einen fernhalten.


    Gruß, staffy

  • Nur so als Info...wenn euer Hund den Einbrecher/Brandstifter etc. beisst dann haftet ihr dafür. So dämlich es auch ist :ka:
    Soll der Hund denn im Haus leben?

  • Wie wärs mit einen Kangal,oder einen Anatolischen Hirtenhund?
    Sie sind zwar nicht einfach,wurden aber sozusagen dazu gezüchtet zu bewachen,sowie den Hof als auch das Vieh!Und diese Hunde fühlen sich draussen meistens wohler als im Haus,die wären wohl am geeignetesten!

  • Grundsätzlich finde ich die Sennenhunde auch gut geeignet für eure Haltung.
    Allerdings finde ich den Appenzeller fast etwas klein für "eine imposante Erscheinung".


    Auf jeden Fall solltet ihr dann zwei Hunde halten.
    Zwei Welpen würde ich dann nicht nehmen. Ich würde mal im Tierschutz suchen, ob es vielleicht gemeinsam zu vermitteltende Tiere gibt. Sprich, zwei Tiere, evtl. unterschiedlichen Alters, die sich gewohnt sind und sich mögen. Sieht man ab und zu, dass zwei Tiere nur gemeinsam vermittelt werden.
    Manche Züchter verkaufen auch ausgewachsene Hunde, evtl. findet ihr einen Züchter, der euch zwei Hunde unterschiedlichen Alters verkauft.


    Bei den Sennenhunden habe ich folgende HP gefunden:
    Schaut doch mal da vorbei:
    http://www.ssv-ev.de/welpen/we…ste_grosser_schweizer.php
    Der Züchter ganz unten gibt an, dass er auch einen Althund zu verkaufen hat.

  • Großspitz. Allerdings nur, wenn auch Familienanschluss gegeben ist, denn Spitze lieben ihre Menschen (generell auch alles, was mit zu den Menschen gehört. Auch die olle Katze und die Hühner) und sind am liebsten bei ihnen. Längere Zeit ohne ihre Menschen verkümmern Spitze. Sie sind Fremden gegenüber sehr reserviert und melden diese. GLaub mir, die Spitzfrequenz hörst du meilenweit. Und einem Spitz entgeht nix, selbst im Schlaf. Schon fast unheimlich aber auch ungeheurlich liebenswert.


    Schau mal hier:


    http://www.ox-araber-hoher-flaeming.de/


    Oder cllick dich hier durch die Links:
    http://www.repage4.de/member/deutscher-spitz/links.html

  • Als Hof- und Wachhunde werden meisten genommen: Berner Sennen, Hovawarte und Spitze.
    Natürlich auch ein Schäferhund, aber den möchtest Du ja nicht so.
    Ein belgischer Schäferhund ist als Hofhund auf keinen Fall geeigent, ebenso wenig Retrieverrassen und Huskys. (letztere zwei haben keinen Wachtrieb)

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