Welcher Wach- und Familienhund fuer einen grossen Bauernhof?

  • Ich denke, das meiste wurde ja schon gesagt, allerdings möchte ich noch insbesondere einen Aspekt zu bedenken geben.


    Prinzipiell habe ich nichts gegen Außenhaltung einzuwenden, wenn man sich mindestens 2 Hunde hält, die dafür auch geeignet sind.
    Man sollte allerdings immer im Hinterkopf behalten, dass vielleicht irgendwann, wenn der Hund alt oder krank ist, es durchaus erforderlich sein kann, den Hund ins Haus zu holen.
    Auch gibt es Hunde, die zwingend Familienanschluss brauchen, und einfach zB nicht nachts alleine draußen gelassen werden können. Trotz aller Vorhersehbarkeit der Rasseeigenschaften ist und bleibt jeder Hund ein Individuum, mit verschiedenartigen charakterlichen Ausprägungen.
    Würdest Du das, trotz der Vorbehalte, die Du gegen eine Haltung im Haus geäußert hast, gegebenenfalls in Kauf nehmen?



    Von einem unsichtbaren Zaun muss ich Dir übrigens dringendst abraten. Diejenigen Geräte, die mit Elektroschocks arbeiten, sind in Deutschland verboten; aber auch diejenigen, die mit Luftstößen oä arbeiten, sind im Rahmen eines artgerechten Hundetrainings völlig kontraproduktiv.


    Zum Thema "gesunde Mischlinge": das ist altes Ammenmärchen. ;) Wenn Du einen gesunden, geistig stabilen Hund suchst, bist Du bei einem verantwortungsvollen Züchter am besten beraten.


    Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass für Euch auch erwachsene Hunde aus dem Tierschutz, die bereits Erfahrung mit ihrem Job haben, in Betracht kämen.


    LG, Caro

  • Guten Morgen,


    solche 'unsichtbaren Zäune' gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Entweder arbeiten sie mit einem Stromstoß (dazu kann ich nur auf diverse Threads hier zum Thema 'Stromhalsband', 'Ferntrainer' usw. verweisen) oder einem Luft- bzw. Spraystoß bei Annäherung. Zwar wird der Hund normalerweise vorher mit einem unangenehmen Ton vorgewarnt, aber was ist, wenn er was ganz Interessantes draußen sieht und den Ton sowie den Stromstoß im Eifer des Gefechts ignoriert? Wenn der Nachbarshund, das Kaninchen oder was auch immer wieder weg ist, steht Hundi mit wieder kühlem Kopf vor dem Zaun und traut sich nicht aufs Grundstück zurück... oder er ist so 'hartgesotten', dass er Ton und Stromstoß komplett ignoriert. Wäre mir irgendwie nicht so geheuer, abgesehen davon, dass ich solche 'Erziehungsmaßnahmen' eher zweifelhaft finde.


    Hinzu kommt, dass die Länge des Drahtes anscheinend begrenzt ist. Bei einem sehr großen Grundstück dürfte man da schon Probleme bekommen, alles einzu'zäunen'.


    Gruß, Kerstin

  • Ich glaub auch, dass ein Großspitz am besten passen würde.
    Jahrhundertelang waren Spitze zuverlässige Hofhüter, es ist schade, dass nur noch wenige diesen Job tun dürfen.
    Sie haben gar keinen bis wenig Jagdtrieb, sind zuverlässig und verträglich und wetterunempfindlich. Dabei sind sie trotz des üppigen Fells sehr pflegeleicht.
    Der ein oder andere Züchter hat sicher auch einen Junghund abzugeben, ihr wollt ja nicht züchten, kleinere Fehler stören da doch bestimmt nicht.


    Schenkt also Euer Herz einem Spitz und gebt ihm den Job!

  • Zitat

    Der ist eigentlich perfekt, finde ich.
    In Frage kämen vielleicht noch Hirtenhunde, z.B. der Kangal.
    Ich kenn hier einen in unserem Dorf, der sein Revier wirklich 'gewissenhaft' mit einem extrem nervigen, hellen und scheppernden Bellen zu verteidigen weiß.


    Herdenschutzhunde haben aber im Gegensatz zum Spitz ein großes Manko: Sie lassen auch am Tag keinen Besucher auf den Hof. Und das setzen sie in der Regel tatkräftig durch. Ein Spitz zum Bespiel "begleitet" den Eindringling bellend, damit der Besitzer ihn orten kann und hält sich dann im Hintergrund, wenn der Chef die Sache übernimmt. Nur, wenn der Eindringling arg eindringlich wird, dann werden auch sie tatkräftig. :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat


    Nee. Wir brauchen was 'geistig stabiles' und hoffentlich auch gesund ist. Wobei, wenn ich so zurueck denke; die gesuendesten waren eigentlich immer kleine Mischlinge...


    Dann kannst du den Berner Sennenhund gleich vergessen, die sind zwar "geistig stabil" :) aber von gesund kann leider nicht mehr die Rede sein. Es gibt nur noch sehr wenig gesunde Zuchten, und als Arbeitshund werden nur noch die wenigsten gezüchtet. Auch hier in der Schweiz ist es sehr schwierig einen HD/ED freien Berner ohne entzündete Augen, ohne Gebiss-Fehlstellungen etc. zu finden.
    Da sind die grossen Schweizer noch besser dran, aber auch da muss man sehr gut informieren und selektionieren.


    Der unsichtbare Zaun ist halt für den Hund eine sehr starke Negativ-Erfahrung. Nicht sehr wünschenswert für ein geistig hochentwickeltes Lebewesen...
    Ein Hofhund weiss sehr genau wo seine Reviergrenze ist. Und falls ihr euch einen Junghund holt kann man das dem ja sehr schnell beibringen.


    Hoffe ihr findet einen "passenden" Vierbeiner für euch.


    Edit: der Gross-Spitz find ich auch ein idealer Hund für euer Bedürfnisse, und zudem wunderschön!

  • Um das Gesagte nochmal zu unterstreichen, mein Tipp: zwei Groß- oder Wolfsspitze, evtl. auch Islandhunde... ;)


    Das mit den Herdenschutzhunden ist bei einem uneingezäunten Grundstück mit Publikumsverkehr doch nicht wirklich euer Ernst, oder?



    Ansonsten: Guckt euch doch mal unter euern Kollegen um, was die so an Hunden haben! Gerade in der Landwirtschaft haben Hunde ja noch relativ häufig Welpen...vielleicht findet ihr so ja passende Hunde von Eltern, die euren Anforderungen genügen!

  • Zitat

    Achja, nochwas Spitze sind übrigens gerne mal Einzelgänger... ;)


    Ich glaube auch nicht, dass ein einzelner Spitz sich da irgendwie einsam fühlt, auch wenn er "draußen" schlafen muss.
    Wenn er mit Klappe im Stall bei den anderen Tieren schlafen kann und auch dort sein Lager und tagsüber immer seine und andere Menschen um sich herum hat, wird dem Hund schon nichts fehlen. Er hockt ja nicht irgendwo abgeschieden und von allem ausgeschlossen im Zwinger.
    Er hat seinen Job, Streicheleinheiten und Ansprache, Auslauf sowieso, das ist völlig ok, da brauchts auch keinen zweiten Hund.

  • Zu Spitzen kann ich leider nicht allzuviel sagen,
    weil ich nicht viele kenne.
    Gefallen tun sie mir schon :)
    Aber ist das Fell nicht sehr pflegeintensiv ?


    Ich kann den Berner oder Grossen Schweizer Sennenhund auch nur
    allerwärmstens empfehlen.
    Gelassen, ruhig, pflichtbewusst, hoftreu und keine Kläffer.


    So habe ich sie in der Schweiz jahrelang auf Wanderungen über die Almen
    kennengelernt, wo sie schon von weitem jeden Wanderer ankündigen,
    ihn aber nur auf Distanz halten und nicht angreifen.
    Sind schon imposant, diese Hunde :)
    Und die WOLLEN oft nicht in's Haus. Lieber draussen alles im Blick haben.


    Appenzeller und Entlebucher sind eher Treiber, die zwar den Hof auch mal bewachen,
    aber doch lieber beim Herrchen sind.


    Ich finde, das wäre die optimale Wahl für Euch.
    Und geduldig mit Kindern sind die grossen - bei guter sozialisation - auch.


    http://www.gssh.ch/
    http://www.bernersennenhund.ch


    LG
    Chrissi

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