Dominanz und Rangordnung

  • Hallo Krusti,


    das sind keine Definitionen von mir, sondern festgelegte Begriffe in der Ethologie! Hier wurden sie mehrfach falsch verwendet, deshalb mein Posting :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

  • Es gibt in diesem Theart einige gute Anregungen und Beispiele aber der Grundtenor in diesem Theart erscheint als wolle hier nur jeder wieder seine Meinung dem Anderen aufdrücken.


    Hundebesitzer, die keine Probleme mit ihren Hunden haben auch dann nicht, wenn der Hund auf der Couch oder im Bett schlafen darf, können dies doch ohne Bedenken weiter tun. Und wenn Jemand anderer Meinung ist, dann doch bitte zu.


    Angesprochen ist doch nur das Verhalten, wenn ich einen der so genannten Problemhunde habe, wenn der Hund auffällig ist und Revieransprüche geltend macht.


    Shiba: Es ist schön, wenn Du es Dir nicht gemütlich machen willst, wenn Du Deinen Vierbeiner kuscheln möchtest oder wenn Du es für Dich gemütlich findest mit Deinem Vierbeiner auf dem Boden zu kuscheln. Ich jedoch hab es gerne gemütlich und mein Vierbeiner auch. Mein Mann und ich lieben es, wenn wir gemeinsam mit Paul auf der Couch oder im Bett kuscheln können. Wir haben auch kein Problem damit, Paul von der Couch oder aus dem Bett zu schicken, wenn es gerade nicht passt. Er verlässt dann ohne jegliche Aggression den Platz. Das trifft auch auf alles andere zu. Deshalb sehe ich für mich keine Veranlassung auch nur ein von den in den vielen Hundebüchern, Fernsehsendungen und auch hier angegebenen Verhaltensregeln bei uns einzuführen. Warum auch, es klappt doch alles ohne Probleme.


    Es gibt sehr viele Bücher über Dominanz und Rangordnung, Hundeerziehung etc. In den ganzen Büchern und auch Fernsehsendungen wurden bisher alle Erziehungsmethoden in Bezug auf Rangordnung und Dominanzverhalten nur auf Problemhunde ausgerichtet und nicht auf den einfach zu händelnden Vierbeinerkumpel, der völlig unproblematisch ist. Deshalb bin ich der Meinung, man kann die ganzen Erziehungsmethoden nicht über einen Kamm scheren und als generelle Pflicht darstellen. Jeder gute Hundebesitzer schätzt für sich und seinen Hund ab, was das Richtige ist.


    Mir ist klar, dass das Übel in der Hundeerziehung der Mensch ist und nicht der Hund und das es immer noch genügend Menschen gibt, die es immer noch nicht kapiert haben. Aber deshalb muss man nicht generell vorgeben, der Hund darf nie eine Erhöhte Liegeposition haben und man muss unbedingt immer vor dem Hund essen und man muss immer zuerst durch die Türe gehen. Das alles gilt doch nur, wenn es sich um einen Hund handelt, der problematisch ist.


    Wenn ich Dein Thema jedoch richtig verstehe, dann stehst Du auf dem Standpunkt, dass jeder Hundebesitzer sich genau nach den Regeln verhalten muss und da stimme ich mit Dir und Deiner Meinung, wie ich hoffe oben ausführlich beschrieben zu haben, nicht überein. Gerne kann jeder mit seinem Hund nach diesen Regeln umgehen, ich jedoch halte das je nach Verhalten meines Hundes und werde Paul das Bett und die Couch nicht verbieten, nein im Gegenteil ich werde es weiter ausgiebig mit ihm genießen und mein Mann auch.


    flying-paws: Danke! Ich kann Dir nur zu 100 % zustimmen.



    Ich denke, für jeden ist sein Hund etwas ganz besonderes auch wenn jeder die Erziehung anders hält und bei manchen der Hund eben nicht auf die Couch oder das Bett darf, deshalb ist er aber trotzdem was ganz besonderes.


    Dann noch eins: Ich würde mich nicht als Jemanden titulieren, der alles weis und eine Prinzessin auf der Erbse habe ich auch nicht zu hause, sondern einen Hund, der nach meinem Ermessen glücklich und zufrieden lebt und keinerlei unnatürliche Auffälligkeiten zeigt.


    Wenn Du eine Meinung hast und die auch vertrittst, dann geht das in Ordnung aber bitte zwing doch nicht andere Deiner Meinung zu sein und wenn nicht, dann sind das die Leute … Nein, das sind nicht die Leute, sondern Menschen, die einfach anderer Meinung sind.


    Liebe Grüße
    agil

  • Hi,


    na dann gebe ich doch auch nochmal meinen Senf dazu.


    Ich sehe das ganze ähnlich wie Dunja.
    Eine wrikliche Rangordnung kann es zwischen Mensch und Hund nicht geben, wir sind keine Hunde, wir verhalten uns nicht so wie sie und werden das aus anatomischen Gründen auch nie können und unsere Hunde wissen das sehr wohl.


    Damit eine Mensch-Hund Beziehung funktioniert, müssen Regel aufgestellt werden, die auf den jeweiligen Mensch-Hund-Typ angewandt werden. Das hat aber nichts mit einer Rangordnung zu tun, bzw nichts mit der spezifischen Rangorndnung in einem artspezifischen Rudel.
    Ansonsten kann man natürlich die regeln auch als Rangordnung bezeichnen mit dem Bewußtsein, daß man was anderes meint.


    Jeder Hund braucht merh oder weniger Regeln, damit ein prblemloses Miteinander funktioniert, das hängt auch von den Lebensumständen ab.


    Das der Hund nicht vor einem raus oder durch eine Tür darf, ist eine Regel, etwas was man dem Hund beigebracht hat, weil man es selber nicht will, wie zB auch Fuß, Sitz oder Bleib.
    Wenn man es ihm nicht beibringt machte er es auch nicht.
    In den ganzen Erziehungssendungen werden diese üblichen Regeln, wie Tür, Fressen und was weiß ich aufgestellt und funktionieren, weil den Hunden das erste Mal in ihrem Leben Gehorsam abverlangt wird, der auch konsequent durchgeführt wird.
    Das Geheimnis der "Rangordnung": Konsequente Erziehung, und zwar genau die Erziehung, die ich haben will.


    Mal was zur Rangordnung, vor ein paar Jahrenzenten oder auch wenn man mehr ins richtig ländliche fährt, wo der Hund einfach nur vorhanden war, gab es auch keine Dominanz- oder Rangordnungsprobleme. Der Hund hatte seine Platz, hat er nicht pariert gab es eine Drauf. Fertig. Nicht das ich das jetzt gut heiße, aber da hat sich keiner drum gescherrt, ob der Hund zuerst frißt oder zuerst durch die Tür geht. Aber da wurde der Hund auch nicht wie ein Mensch oder Kindersatz behandelt.
    Im vergleich man schaue sich antiautoritäre Kindererziehung an - kleine Monster sind vorprogrammiert, sie kennen keine Regeln keine Pflichten, nichts. Sie bekommen ja alles und haben keinen Respekt vor Mitmenschen . Also hat man in der Kindererziehung auch Regeln, aber keine Rangordnung, zumindest würde ich nicht sagen, daß meine Mutter unter meinem Vater steht, ich unter meiner Mutter, etc.



    Und nochmal zum Schnauzgriff. Die absoluten Rangordnungs und Dominaznverfechter führen hier das Rudelleben an. Nun der Schnauzgriff und das doch recht gewaltsame Durchsetzen der zum Teil eigenen Stellung kann direkt in einem Hunde oder Wolfsrudel beobachtet werden.
    Warum ist es dann plötzlich schlecht, seinem Hund mit zB dem Schnauzgriff zu zeigen, daß er seine Grenzen sehr weit übertreten hat?


    Soviele wie hier sind, keiner kann mir erzählen, daß er seinen Hund noch nieeeee bestraft hat, indem er sie mal am Genick hatte, den Schnauzgriff angewendet hat oder auf dem Rücken hatte oder so richtig angtebrüllt oder etc. hat. Vielleicht gibt es da die eine oder andere Ausnahme. Aber wenn mein Hund zB vom Tisch klaut und ich bekomme es mit, dann fliegt ihm bestimmt was hinterher. Ich könnte es natürlich auch ignorieren, aber ob er das begreift?


    Denn erstens ist das menschlich und zweitens ganz ohne Strafen funktioniert ein durchsetzen von bestimmten Regeln nicht.


    Und zum Thema Dominanz. Es wurde ja schon erwähnt, daß wirklich dominante Hund sehr selten vorkommen. Das wurde wohl auch schon in einigen Forschungsberichten erwähnt. Aber viele selbstproduzierten Probleme, hervorgerufen durch Unwissenheit, Inkonsequenz oder einfach fehlende oder falsche Erziehung werden bequemerweise schnell auf die Dominanzschiene geschoben. Dann muß man selber keine Fehler eingestehen - seh bequem.


    Gruß Nadine


    Gruß Nadine

  • Hallo!
    Also eigentlich und im Prinzip meint ihr doch ungefähr das Gleiche. Wenn man jetzt einfach mal nur begrifflich die Worte "Rangordnung" und "Regeln befolgen" gleichsetzt, wollt ihr doch alle, dass eure Hunde hören, und zum Beispiel der Couch, auch wieder runtergehen, wnen ihr das wünscht, oder irre ich mich? Also meine Hunde dürfen auch auf die Couch, wenn ich der Meinung bin sie dürfen es gerade nicht, dann gehen sie wieder runter. Zack, Rangordnung eindeutig. Ich Boss, Hund hört auf Boss. Da ich momentan auch viele Hundebücher lese, aber ich doch mal promt meine Hunde als Versuchskaninchen genutzt und die Sache noch anders gestaltet. Mein DSH hat n absoluten Grundgehorsam, aber mein Tibet Terrier hört mal so mal so. und weil mich das doch irgendwann geärgert hat, hab ich meine Rangordnungsrechte (oder Regeln, wie ihr wollt) noch n bissel ausgebaut. Ich hab keine UO- Übungen mit ihr gemacht. Kurzum sie durfte nicht mehr auf die Couch, sie musste ne zeitlang wirklich ausm Weg gehen, wenn ich irgendwo durch wollte (sie is ne notorische im-Weg- liegerin) usw. Und was soll ich sagen, aufm Spaziergang ein Pfiff und mein Hund war bei mir. Nun da wir beide das wieder mal neu geklärt haben, seh ich das ganze nicht mehr ganz so problematisch, bei mir darf sie zwar nun nicht auf die Couch ( weil sie sich auch unglaublich breit machen kann) aber der Rest läuft wie gehabt.
    Was ich sagen will ist, wenn alles klappt, muss man die Rangordnung (oder die festen Regeln) nicht überdenken, gibt es aber Probleme, wär das unbedingt angebracht.
    Dunja:
    Der Dackel deiner Oma... Das hat wenig mit Erziehung zu tun, da fehlt einfach ne Rangordnung. Was bringts wenn der Dackel Sitz und Platz kann, aber mich beisst, wenn ich auf die Couch will? Ist die Rangodrung erstmal hergestellt, dann wird er sich vielleicht von ganz alleine anbieten, sich zu setzen wenn deine Oma das will. Denn er hat ihre Autorität anerkannt und fühlt sich wohl.


    LG Anika

  • Ach ja,
    hundetrainer:
    Wär mal ganz freundlich von dir mir mal zu mailen, weil ich mich immer noch sehr dadür interessiere, was du gegen einen fest zugewiesenen Platz hälst. Dankeschön!


    LG Anika

  • - meine Hunde dürfen vor mir durch die Tür, mit mir gemeinsam essen, neben mir af die Couch usw.
    - meine Hunde bzw. einer davon ist durchaus ein sehr souveränes Tier - und genau so WILL ich es
    - meine Hunde haben - genau wie ich - Rechte und Pflichten im gemeinsamen Zusammenleben, in dem Sinn haben wir keine Rangfolge, sondern eine Gemeinschaft
    - ich WILL das meine Hunde eigenständig sind und ihre eigenen Entscheidungen treffen
    - ich kann mich nur anschliessen: Ich bin kein Hund und kann deswegen NIE ein Alpha sein, dazu fehlt mir schlichtweg die Grundausstattung.
    - hätte ich das alles schon eher kapiert, hätte ich mit meiner vorigen Hündin nicht 8 Jahre lang Pseeudo-Dominanzgerangel-Machtspielchen-Kämpfe ausfechten müssen, sondern einfach nur ihrer und meiner Persönlichkeit nach gewisse Regeln für mich UND für sie festgelegt und gut wäre gewesen - hätte uns beiden eine Menge Stress erspart
    - durch das ständige "Machthaben wollen" des Menschen macht er sich in sehr vielen Fällen für seinen Hund einfach nur unglaubwürdig - und bereits da setzen die Probleme an, da die Hunde uns nicht als den Souverän sehen, den wir Ihnen vorspielen wollen und sich daher in Zugzwang sehen - Teufelskreis nennt man das wohl


    So - das war meine Meinung dazu. Grob - denn ausführlich wurde sie hier schon vertreten.

  • Ella, Flying-Paws und Pebbles


    Dem von Euch gesagten kann ich nur zustimmen.


    Silky ist mein 5. Hund und ich hatte noch nie ein Problem damit, daß einer meiner Hunde auf die Couch oder ins Bett durfte, daß sie ihr Futter vor, gleichzeitig oder nach mir bekommen haben, daß mal ich vorgehe und mal sie. Alle meine Hunde waren 2nd-Hand-Hunde und es war alles dabei von mißhandelt und scheu, über souverän und selbstsicher bis einfach Durchschnitt.


    Ohne große Gesten wußte bis jetzt immer jeder Hund wo er steht, wann er mal sein eigenes Ding machen darf und wann Schluß mit lustig ist. Es erschreckt mich immer wieder, daß es wirklich Menschen gibt, die ihrem Hund unterstellen, er würde sie als Alpha-Tier ansehen. Mensch und Hund sind eine Gemeinschaft (von mir aus auch Zweckgemeinschaft) und kein Rudel. Dafür müßten wir uns nämlich tatsächlich in Hunde verwandeln. Und ich glaube kein Hund ist so blöd, einen Menschen mit einem Hund zu verwechseln. Menschen die das versuchen, werden für ihren Hund unglaubwürdig. Außerdem wage ich es doch sehr zu bezweifeln, daß jeder Hund scharf darauf ist, die Weltherrschaft zu übernehmen. Wenn man so die landläufige Meinung der Dominanzverfechter hört, könnte man diesen Eindruck wirklich bekommen.


    Was wir mit unseren Hunden haben, ist etwas ganz besonderes, das muß man nicht Begriffen wie "Dominanz" und "Alpha" zerstückeln und dann zu etwas zusammensetzen, was es überhaupt nicht gibt. Statt zu genießen, versuchen wir diese Beziehung in ein Raster zu pressen und wer im Laufe seines Lebens verschiedene Hunde hatte, wird, wenn er ehrlich ist, selbst wissen, daß die Mensch-Hund-Beziehung mit jedem Hund anders ist und das ist genau richtig und gut. :gut:

  • Zitat


    Wie,was?Um was geht es??Ein Hund fragt ob er etwas neues lernen darf?Solange er nur "fragt" und nicht darauf besteht,etwas neues zu lernen...O.K.


    Zitat

    darf er nicht aufs Sofa, aber sobald Party bei anderen ist, fragt er zur späten Stunde, ob er auf Sofa/Sessel/Matratze darf


    -- das meinte ich. (S.1) (.. man ist hier was los..)


    Ich finde, Rangordnung und Rangordnung sind zwei paar Schuhe. Es gibt Leute, die sich einen Hund kaufen, um ihn zu "dominieren". Dann gibt es Leute, die sich einen Hund kaufen, um ihm ein schönes Leben zu ermöglichen. Die Einstellung zum Schnuffi muss stimmen, dann klappts auch. Wenn man weiß, was der Hund (generell) für "hundliche" Bedürfnisse hat, dann "vermenschlicht" man ihn auch nicht, wenn man ihm ab und zu das bequeme Sofa gönnt.


    Zitat


    Außerdem wage ich es doch sehr zu bezweifeln, daß jeder Hund scharf darauf ist, die Weltherrschaft zu übernehmen. Wenn man so die landläufige Meinung der Dominanzverfechter hört, könnte man diesen Eindruck wirklich bekommen.

    :loldev:

  • :freude: gegenteil von dominanz ist unterwürfigkeit,bei freilebenden wölfen ist nicht der besonders dominante hund der rudelführer sondern der ,der besonders souverän ist !
    pauschalisierungen sind immer so eine sache
    "mein hund kommt nicht"er ist dominant
    "mein hund hört nicht" er ist dominant
    "mein hund geht als erster durch die tür"er ist dominant
    die frage die ich mir stelle,kann man pauschal von dominanz reden?die sogenannten dominanzprobleme sind meistens,der hund hat nicht genug sicherheit,er leidet unter stress,ist nicht ausgelastet,trägt ängste mit sich oder geht einfach seinen instinkten nach
    der hund braucht eine gute sozialisierung,es ist wichtig das verhalten unserer hunde kennen zulernen und vor allen dingen ihre kommunikation zu verstehen :wink:

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