Tierschutz - worauf achten?

  • Und der Hund wird dann durch die von Russland zerstörte Ukraine zu uns gefahren?

    Die Ein- und Ausreise nach Russland ist nicht verboten, es gibt Routen über Belarus oder Lettland, übers Meer oder man kann fliegen. Vereine die seit Jahren Hunde aus Russland importieren werden wissen über welche Wege das aktuell möglich ist.

    Die Hunde können nichts dafür, daß Russland einen kriegswütigen Diktator hat.

    Mit einem Boykott von Tierschutzarbeit triffst du in Russland nur die falschen.

  • Worauf ich persönlich achten würde, ist der Vertrag an sich. Ich weiß nicht, wie wichtig euch das ist, aber mich viecht noch immer an, dass die Orga, von der ich Hewie habe, immer noch der Eigentümer ist und ich lediglich die Besitzerin. Würde ich nie wieder machen, auch, wenn es vor Gericht vielleicht keinen Bestand haben sollte.

    Bei Dobby war es anders, da war die Orga nur ein halbes Jahr lang Eigentümer, danach ging er automatisch in mein Eigentum über. Gefällt mir viel besser.

  • Ich würde wohl immer dazu raten, eine Orga zu wählen, die Pflegestellen in D hat und nur so viele Hunde importiert, wie sie so unterbringen kann.

    Das kann ich nur bestätigen! Lili ist mein dritter Tierschutzhund, sie befand sich bereits in einer Pflegestelle nicht weit von uns entfernt. Wir konnten uns ganz unkompliziert kennen lernen, es hat alles gepasst, der Kontakt zur Vermittlerin war und ist sehr positiv.

    Mein zweiter Hund war ein Direktimport aus Ungarn. Wir nahmen einen völlig verstörten und halb verhungerten Hund in Empfang. Er blieb eigentlich lebenslang ein Sorgenkind, der natürlich trotzdem heiß geliebt wurde.

    Nach dieser wirklich traumatischen Erfahrung würde ich mich nicht mehr für einen Direktimport entscheiden. Viele Hunde leben bereits in Pflegestellen und können vor der Übernahme besucht werden.

  • Ich bin da eher pragmatisch. Im Endeffekt kaufe! ich immernoch einen Hund im Tierschutz. So soll das auch im Vertrag stehen. Es bleiben keine Rechte beim Tierschutzverein, ich will keine Nachkontrolle und kann selbst entscheiden, was ich mit dem Hund (sportlich) mache und ob/wann ich ihn kastrieren lasse oder im Notfall einschläfere. Ich mache mich nicht komplett nackt und lasse mir auch nicht in meine Hundehaltung reinreden. Ich gebe ganz offen an, was ich zu bieten habe und wie die Voraussetzungen sind und auf Basis davon wird mir der Hund entweder anvertraut oder es passt eben nicht. Ich finde es echt schräg, wieviel mehr Einmischung von Seiten des Tierschutzes kommt, als von guten, seriösen Züchtern.

    Das mag sehr nüchtern klingen, aber ich habe nur negative Erfahrungen mit Vereinen, die von sich selbst glauben, dass sie noch ein Mitspracherecht in alltäglichen Entscheidungen haben.

    Wenn ein Verein schon in seinen Vermittlungstexten nur von "herzallerliebsten Babies" redet, die unbedingt (alle) lebenslang einen Bettschlafplatz brauchen, in jeden Bereich des Hauses (weil Wohnung und kein Garten geht ja auch nicht) dürfen müssen und Futter xy fressen müssen, bin ich einfach raus, egal wie toll ich einen Hund finde. Natürlich sind da auch alle Hunde einfach nur lieb und toll und arm, von Problemen steht da nichts und selbst beim Kennenlernen wird noch versucht, Sachen zu vertuschen.

    Vielleicht hab ich da auch einfach komische Erfahrungen, aber ich hatte immer sehr viel bessere Erfahrungen mit Vereinen/Tierheimen, die da selbst ein bisschen pragmatischer und nicht überemotional waren. Denen sind die Hunde natürlich trotzdem wichtig und haben auch weiterhin immer Interesse daran, wie es läuft und was es für Fortschritte gibt.

  • Meine Erfahrung mit Auslandstierschutz ist sehr positiv, ich bin aber auch ziemlich flexibel mit dem was der Hund dann hier vor Ort so auspackt.

    Worauf ich achten würde bezüglich Seriösität des Vereins:

    wird mit dem Geld auch wirklich die Situation vor Ort versucht zu verbessern, oder geht es nur um Export der Tiere.

    Gibt es eine realistische Beschreibung und eine glaubwürdige „Durchmischung“ der Hunde - soll heißen, werden da nur putzige Welpen angeboten (Vermehreralarm) oder wirklich Hunde diverser Altersstufen. Wird dabei erklärt warum dieser Hund in der Obhut der Orga ist.

    Und dann noch die Fragen an sich selbst: wie sehr bin ich wirklich offen für den speziellen Hund, der da kommt (weil ich ihn geordert habe, ich damit sein Leben unwiederbringlich verändern werde). Ist mir klar, dass dieser Hund vielleicht ein Trauma mitbringt, dass er ganz! anders sein kann, als ich es erwartet habe? Bin ich damit wirklich okay? Ist mir auch klar, dass das aussuchen nach Foto und Video ein bissel Illusion beinhaltet, vor allem wenn schon Emotion ins Spiel kommt? Alles was ich fühle bezüglich eines Hundes den ich noch nicht real erlebt habe, ist pure Phantasie und Übertragung meinerseits - der Wauz wird dann sein wie er ist, das könnte Überraschungen bergen.

  • @Billishep

    Meine Pippa kommt von der Pfotenvermittlung. Das einzige, was ich zu bemängeln habe ist, dass die Angaben zu Größe und Gewicht sehr ungenau (*hust*) waren. Ansonsten bin ich immer noch überzeugt, dass dieser Verein echt gute Arbeit macht. So gut es halt geht.

    Je nachdem, wo der Hund jetzt sitzt, ist es ein totales Glücksspiel. Darauf muss man sich einlassen können. Und jede Frage als ein "das kann passieren" wahrnehmen. Nicht alle Hunde sind so cool wie Pippa.

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