Beiträge von Frau+Hund

    Frage am Rande:

    Ich bin etwas überrascht, dass Gebrauchshunde wie Malis oder Schäferhunde darauf selektiert wurden, mit jedem zu arbeiten (und darum auch keine Probleme mit Besitzerwechsel haben). Ich hatte gedacht, Hunde bei Polizei oder Zoll arbeiten exklusiv mit einem Führer. Ich gebe aber zu, dass mein Wissen vor allem aus (skandinavischen) Krimis stammt.

    Ist das in Deutschland anders?

    Ich werfe mal noch eine Überlegung ein:

    Wie geht es eigentlich weiter?

    Die Hündin ist jetzt ein Jahr alt und wird als freundlicher Hund und everybodys Darling vermittelt. Was, wenn sie im nächsten Jahr erwachsen und ernsthaft wird? Wenn sie in einem oder zwei Jahren von fremde Menschen und Hunden nichts mehr wissen will? Gibt der nächste Besitzer sie dann auch weiter? Ist das immer noch ganz problemlos?

    Wenn ich für mich der Meinung bin, dass man einen Hund, der die Erwartungen nicht erfüllt, problemlos verkaufen kann, kann ich ja nicht erwarten, dass der nächste und übernächste Besitzer das anders siehen.. Nehm ich den Hund dann zurück oder lass ich es einfach laufen?

    Wenn deine oberste Priorität die Bedürfnisse deines Hundes sind und du gerne alles für ihn aufgeben würdest, wenn es nötig wäre, dann herzlichen Glückwunsch an deinen Hund (kann ja dann auch nur einer sein?). Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob das in dieser Absolutheit auch wirklich gesund ist.

    Für den Hund alles aufgeben, davon war doch überhaupt nicht die Rede.

    Ich kann mir, wie schon gesagt, eine ganze Menge Gründe vorstellen, einen Hund abzugeben. Wenn es in der Hundegruppe nicht klappt, wenn der Beruf des Menschen und damit die Existenz aller in Gefahr gerät, wenn der Hund mit den Kindern nicht harmoniert.

    Hier geht es nicht um alle Fälle der Welt. Es geht um genau einen. Und die Hundehalterin muss nicht einmal auf ihr geliebtes Hobby verzichten, nur auf die Aussicht, mit einem besonders talentierten Hund ganz oben zu landen. Ob das dann überhaupt klappen würde, ist aber unklar. In diesem Fall finde, dass sie den Arsch zusammenkneifen und zu der Verantwortung stehen soll, die sie bei der Anschaffung übernommen hat.

    Genau deswegen versauern zig Hunde im falschen Zuhause und zig Menschen sind nicht gluecklich mit dem Hund. Aber hauptsache man behaelt ihn..

    Es geht nicht um irgendwen sondern genau um diese Frau. Und nach allem, was sie schreibt, hat sie alle Fähigkeiten und Möglichkeiten, diesen Hund nicht versauern zu lassen. Sie schreibt selbst, dass sie ihn mag.

    In diesem Fall sehe ich keinen Grund zur Abgabe.

    1. Sie soll sich für Wettkampfsport einen Sport ohne Hund suchen und

    2. Wenn sie die diesen dann betreiben sollte passt in ihr Leben kein Hund. Exakt das hast du auch geschrieben.

    Sie muss tun, was jeder Mensch mit Hundewunsch tut: Sich überlegen, ob in ihrem Leben genug Zeit und Lust für ein Lebewesen ist, das man nicht 100% vorhersagbar kaufen kann. Nicht nur bei dem Hund sondern auch bei ihr muss Bereitschaft zur Anpassung da sein. Und wenn sie den Hund angeschafft hat, muss sie dazu stehen.


    Ganz klar, es gibt Umstände, da würde ich auch zur Abgabe raten. Aber nicht hier.

    Nein, dieser Vergleich ist unfair, da das Hobby der Themenstarterin eben auch ein Teil ihres Lebens ist. Stell dir vor, du müsstest einen für dich sehr wichtigen Teil deines Lebens aufgeben, um die Bedürfnisse deines Hundes erfüllen zu können.

    Absolut. Das stelle ich mir schon sehr gründlich vor, bevor ich mir einen Hund anschaffe. Besonders wenn ich allein für ihn verantwortlich bin. Was kann schlimmstenfalls passieren? Was wäre, wenn er trotz guter Planung wenig mit der Rassenbeschreibung zu tun hat? Was ist Plan B, wie weit bin ich bereit und fähig, mich anzupassen? Sonst verzichte ich halt auf einen Hund.


    Beim Hundesport muss einem immer klar sein, das das von jetzt auf gleich zu Ende sein kann, wenn der Hund z.B. krank wird. Oder eben weil der Hund halt anders ausfällt, als erwartet, einfach weil er ein biologisches Wesen ist. Wer das nicht akzeptieren kann, siehe oben...

    Und ehrlich gesagt, nach der Beschreibung: Der Hund kann doch. Er ist jetzt mit 12 Monaten! noch leicht ablenkbar und nicht besonders aggressiv (sorry hat Wumms). Man kann mit ihm nicht schnell auf Siegerniveau kommen.

    Muss das denn wirklich umbedingt sein, damit der IPG Sport Spaß macht?

    Warum hat sie denn einen Hund aus dem Ausland gekauft und geglaubt, allein die Linie bringt es und sie muss nicht einmal den Welpen kennengelernt haben?

    Und wenn sie da so schlecht informiert war, warum glaubt sie, dass sie mit einem anderen Hund dieser Rasse Höchstleistungen erreichen kann? Kann sie das wirklich bei einem einjährigen Hund beurteilen? Und hat sie selber die Fähigkeiten?

    Da habe ich einfach andere Werte. Für mich wiegt die Verantwortung für den Hund, den man gekauft hat, schwerer als der Wunsch IPO oder sonst einen Sport mit Siegerambitionen zu machen.

    Und nach allem, was die Halterin schreibt, glaube ich nicht, dass der Hund unglücklich bei ihr wird.

    Wenn ich der Halterin diese .Anpassung nicht zutrauen würde, würde ich auch zur Abgabe raten.


    Letztlich wird die Halterin nach ihren Werten entscheiden.

    Natürlich ist es immer eine individuelle Frage(und eine Frage der realen Möglichkeiten), ob man einen Hund abgibt, aber es zeugt eben nicht automatisch von fehlendem Verantwortungsbewusstsein oder einer fehlenden Zuneigung, manchmal ist es sogar ganz das Gegenteil.

    Das sehe ich auch so. Aber in diesem Fall hat die Halterin Know-how, Einfühlungsvermögen, Erfahrung und Mittel, um den Hund auszulasten. Sie sagt auch, dass sie ihn mag. Sie muss aber ihren Sportlichen Ehrgeiz opfern und sich etwas anpassen. Ich finde, das kann man erwarten.

    Letztlich hat sie bei der Anschaffung den Fehler gemacht, zu glauben, man könne Hunde mit 100% Charaktersicherheit züchten. Das geht aber nicht und das weiß man auch, wenn man sich ein bisschen informiert. Dafür muss sie jetzt grad stehen. Ist doch nicht anders als bei einem Goldibesitzer, der geglaubt hat, die wären immer nette Selbstläufer.

    Würdet ihr einen Hund abgeben, wenn sich herausstellt, dass dieser so gar nicht das ist was ihr erwartet habt?

    das war deine Ursprungsfrage

    Theoretisch sind wir schon lange im OT. Und zwar seit dem Moment als wir begonnen haben darüber zu diskutieren ob Hunde leiden wenn man sie abgibt.

    Meiner Ansicht nach ist das das zentrale Thema: Wie schlimm wäre das für den Hund? Oder wonach willst du entscheiden?