Ich würde VDH-Welpen immer nur rassenbezogen empfehlen oder auch nicht empfehlen. Ausdrücklich gehe ich davon aus, dass es ein Welpe sein soll.
Jack Russell oder Parson Rassell Terriern aus ICF-Zucht haben z.B. (in Studien) eine fast so hohe genetische Heterogenität wie Mischlinge. Dazu eine hohe durchschnittliche Lebenserwartung. Hier würde ich VDH empfehlen, um alle von euch genannten Vorteile zu nutzen.
Berner Sennenhunde haben eine extrem niedrige genetische Heterogenität. Sie haben eine kurze Lebenserwartung. Ich halte die Zucht im VDH für ethisch nicht in Ordnung. Eine so stark ingezüchtete Hündin werfen zu lassen, ist kein „Schutz der Hündin“ sondern das Gegenteil davon.
Außerhalb des VDHs würde ich einen Berner nur kaufen, wenn nachweislich ein anderes Zuchtkonzept und weniger Inzucht vorläge. Das halte ich aber für unwahrscheinlich. Hier würde ich, wenn überhaupt, zu einem Mischling raten.
Beim Chihuahua ist im VDH nur noch der Cobby-Typ erlaubt. Der zierliche und größere Deer-Typ und alle Mischungen aus beidem gelten jetzt alle Mischlinge (so ein Quatsch, seit der Chi in Europa ankam, gab es beide Type.) Dabei hat man sich bewußt für den ungesünderen, verzwergten und kurzschnäuzigen Typ entschieden. Auch hier keine Rede vom Schutz der Hündin, denn das Kaiserschnitt-Risiko ist bei diesem Typ besonders hoch.
Wollte ich einen Chihuahua, würde ich um den VDH einen Bogen machen und nach einem möglichst großen Chi vom Deer-Typ suchen, bei dem Züchter für mich passt. Auch wenn Frechdax mich dann für einen Trottel halten würde, der sich einen (nach VDH-Definition) nicht reinrassigen Hund als Chi andrehen lässt.