Beiträge von Frau+Hund


    jUmOsBei Wildtieren (uns selber eingeschlossen) sind die Populationen genetisch stark durchmischt. Viele Verhaltensweisen (z.B. das Abwandern aus der Geburtsgruppe) erhalten diese Durchmischung, es war ein Erfolgskonzept der Evolution. Die Rassenhundezucht macht das Gegenteil und erzeugt genetische Isolation und Verarmung (mit all den bekannten Folgen). Das nenne ich „unnatürlich“ rein physiologisch gedacht, hat nichts mit Naturromantik zu tun.

    Warum schaust du sie dann und belohnst das Ganze noch mit Klicks?

    Diese Blog-Welt ist dazu da, Scheinrealitäten zu erzeugen. Ob das den Tieren, Kindern, Jugendlichen, die da vorgeführt werden, guttut, spielt keine Rolle. Einfach nicht anklicken und auf keinen Fall Kommentare schreiben.

    Im VDH kann man halt nur Rassehunde nach VDH-Logik züchten. Das heißt in kleinen, isolierten Populationen mit zum Teil schon erschreckend hohen Inzuchtgraden. Das ist weder natürlich noch gesund. Alle, die eine Rasse anders definieren als dort (oft recht willkürlich) festgelegt, alle, die offene Zuchtbücher wollen und natürlich alle, die das uralte Erfolgsmodel Mischling/Langschlag usw. züchten wollen, können das im VDH nicht.

    Für mich bringt ein Züchter die Eltern gezielt und geplant zusammen, um bei den Welpen dieses Wurfes ein vorhersagbares Aussehen und/oder Wesen zu erreichen. On Rasse oder Mischung, Verein oder nicht.

    Schwierig finde ich die starke Wertung, Züchter =gut, Vermehrer = schlecht (im Tierschutz auch mal umgekehrt). Für mich gibt es gute und schlechte Züchter wie auch „Vermehrer“.

    Mein Hintergrund: In der Natur vemehren sich Tiere, es gibt kein Zuchtziel, kein „Denken in Generationen“, sonder Vielfalt und natürliche Selektion. Das hat über die gesamte Evolution von Wolf/Hund funktioniert. Hunde als Haustiere haben sich überwiegend selbst vermehrt, -war auch erfolgreich. Die (Rassen)hundzucht in isolierten Populationen ist etwas recht neues. Sie bringt Vorteile, aber auch große Probleme. Es ist nicht bewiesen, dass sie auf Dauer einer „Vermehrung“ mit genetischer Vielfalt überlegen sein wird.

    Diese Diskussion um die angemessenen Züchterpreise ist schon viel älter als das Internet:

    1985 haben sich mein Vater und seine Schwester fast zeitgleich einen Hund aus VDH Zucht geholt:

    Mein Vater einen Riesenschnauzer für 700 DM, meine Tante eine Labradorhündin für 1200 DM. (Laut KI wären das heute 749€ und 1315€). Die Schnauzer waren damals häufige Familienhunde, Retriever begannen gerade, fancy Modehunde zu werden. Meine Eltern waren entsetzt, wie man soviel Geld für einen Welpen hinlegen konnte!

    Die Retriever kamen von Anfang an mit einem höheren Preis nach Deutschland, als man es von Gebrauchshunden kannte. Menschen waren bereit, das zu bezahlen und der Preißunterschied konnte sich 40 Jahre lang halten.

    Es gibt noch eine andere Lösung, als gar keinen Hund mehr: ein kleiner Hund! Ich ich hab mit einem Freund zusammen mal für meinen Papillon im Vergleich zuseiner Goldihündin ausgerechnet
    Mit dem Geld, dass ich an Futter spare, kann ich die Krankenversicherung im Monat locker bezahlen. Auch bei Zubehör, Transport (kleines Auto, Fahrrad, Bah fahren) spare ich Geld. In vielen Urlaubsquartieren ist der Kleine umsonst.

    100 % Hund sind trotzdem garantiert!

    Mein Papillonwelpe hat vor 14 Jahren 1200€ gekostet. Die meisten Züchter nahmen etwas mehr.
    Laut KI hätte diese Summe heute die Kaufkraft von 1700€. Erst ab da finge das „teurer werden“ an.

    Und noch ein Gedanke. Das Geldverdienen ist doch genauso relativ. In diesem Jahr habe ich für einen einstündigen Freizeitvortrag zu einem Thema, für das ich nur Hobby-Expertin bin, plötzlich 100€ bekommen. In der Regel mache ich sowas umsonst.

    Für eine 8stündige Fortbildung für eine bestimmte Berufsgruppe gab es 400€. Für die gleiche Fortbildung für eine andere Berufsgruppe das dreifache. Warum? Historisch gewachsen, genau wie die unterschiedlichen Preise der Hunderassen und Mixe in Deutschland.