Beiträge von malimuc

    Vielen Dank ihr alle, eure Worte bedeuten mir wirklich viel!

    Das ist ja ein Thema das eigentlich nur Tiermenschen so gänzlich nachvollziehen können, und ich wusste sonst garnicht wohin mit meinen Gedanken und der geballten Trauer.


    Dir Hundundmehr nochmals ein besonderer Dank - aus deinen Worten spricht viel Erfahrung und sie sind mir, ohne jede Floskelei, ein wirklicher Trost!

    Ich danke euch allen für euer Mitgefühl!


    Das schlimme an der Sache war: ich wusste ja seit paar Wochen dass es jetzt sehr dem Ende zugeht, hatte ich ja unlängst schon geschrieben. Aber es kam trotzdem völlig überraschend für mich gestern und hat mich in seiner Dynamik etwas überrollt.


    Gestern früh war noch alles „in Ordnung“ so wie es mit einem sehr alten, rückengeplagten Schäfermix mit Krebs eben in Ordnung sein kann. Er hat sein Frühstück verputzt, war kurz pieseln und als es dann zur zweiten Morgenrunde ging fing plötzlich der Tumor stark das bluten an.


    Die Blutung habe ich gestoppt mit einem kleinen Druckverband, war auch nicht das erstmal und wir hätten eh heute Tierarzttermin gehabt.

    Dann war wieder alles okay, er hat geschlummert, Freund ist in die Arbeit, alles gut.


    Mittag wär „Schichtwechsel“ gewesen, also Freund ins Homeoffice und ich in meine Arbeit, aber dazu kam es nicht mehr.


    Er hat Mittag einen Riesen Teller Hühnchen gefuttert, steht auf und das Ding fängt explosionsartig an zu bluten - er hatte keine Schmerzen, aber Unruhe und auch bestimmt Angst, lief raus auf die Terrasse und blutet und blutet. Ich hab ihn eingefangen, nochmal rudimentär ein Riesendruckverband und ihn zu mir auf den Schoß gezogen, mit der anderen Hand nach dem Handy geangelt und den Tiernotruf angerufen.

    Alles voller Blut: der Hund, ich, Terrasse, Wohnzimmer…


    Der Notruf kam recht fix, binnen 40 Minuten, sehr netter Tierarzt und Assistentin. Ich hielt ihn im Arm.


    Er wollte noch leben, wollte aufstehen, also von Aufgeben keine Spur - das hat es so schwer gemacht 😢

    Sie hätten ihn auch in die Klinik gefahren zur Not OP, aber was hätte das für ihn bedeutet? Er kam so schon kaum noch ohne Hilfe hoch (Rücken) ist die letzten Wochen immer häufiger umgefallen, musste die letzten Tage im Liegen fressen weil ihm sonst selbst die Füße auf dem Teppich weggerutscht sind.


    Ich musste dann binnen Minuten entscheiden (Klinik, Angst, alleine, kommt nach der OP garnicht mehr hoch, er ist fast 16 und hat Krebs, kann nur noch sehr schlecht gehen, stirbt dann unter Schmerzen in paar Tagen…war das was mir durch den Kopf ging) und habe mich fürs einschläfern jetzt und hier entschieden.


    Aber es war eine reine Vernunftsentscheidung, nicht mit dem Herzen. es hat sich nicht eindeutig und gut angefühlt, denn er wollte noch in diesem Augenblick (wusste aber natürlich nicht was auf ihn zukommen würde, klar).


    Es ging sehr schnell und sie haben es gut gemacht, das kann ich wenigstens sagen.

    Klingt vielleicht blöd, aber das war mir sehr wichtig - auf keinen Fall darf da was schiefgehen, er gar noch leiden oder Schmerz empfinden, aber es war alles gut.

    Midazolam, Propofol, Barbiturat - er war nach ca. 60 Sekunden tot.


    Wir hatten ihn noch 4/5 Stunden bei uns bis er abgeholt wurde vom Krematorium. Das war gut muss ich sagen, es war ein wirklicher Abschied und ein Begreifen.


    Aber es wird dauern es zu Verarbeiten - ich empfinde große Trauer und auch tatsächlich Schuld, weil ich so über seinen Kopf entschieden habe, buchstäblich.

    Ich weiß rein vernunftbasiert es war richtig, jetzt und hier, es hat ihm viel erspart.

    Aber es ist noch nicht angekommen im Herzen, ich hoffe sehr das kommt noch.

    „Der Schnorch“, geliebter, schrecklicher, wunderbarer Begleiter für über 15 Jahre - heute mussten wir ihn gehen lassen.


    Es kam schnell und dramatisch und es fühlt sich noch sehr unwirklich an - die Entscheidung musste ich heute Mittag sehr ad hoc treffen, binnen weniger Minuten und inmitten sehr viel Blut - Alternative wäre eine Not OP in der Klinik gewesen, das wollte ich ihm mit all seinen Begleiterkrankungen nicht mehr antun.


    2008-2024 wir hatten wunderbare Jahre.

    Bei uns werden es jetzt vermutlich nur noch Tage sein - sein Tumor (Apfelgross, außen liegend, maligne) ist aufgegangen und wird sich auch nicht mehr schließen.


    Ursprünglich hatte ich angedacht ihn in diesem Fall doch noch als Versuch operieren zu lassen, quasi als Chance 50:50 es zu überleben und dann noch ein paar gute Wochen/Monate zu gewinnen.


    Aber bei näherer Betrachtung ist mir mittlerweile klar dass das vermutlich Blödsinn ist - er ist so alt und hat so viele andere Baustellen, die Rekonvaleszenz würde ihn vermutlich nur leiden lassen.


    Momentan warte ich noch auf ein Zeichen von ihm so nicht mehr zu wollen, aber da kommt nix…er frisst mit großem Appetit und ist an vielem Interessiert, das macht es in Summe echt nicht leichter 😢


    Schmerzen bereitet ihm der Tumor nicht, es ist eher für uns belastend (blutet und riecht), deshalb sehe ich jetzt akut keinen extremen Grund zur Eile. Wir versorgen das Tumorgewebe mehrmals täglich mit desinfizierendem Spray, damit keine Infektion reinkommt, Schmerzmittel bekommt er eh.


    Aber es wird Zeit, das spüre ich.

    Solange ein Hund freiwillig mitläuft und keine Erschöpfungssignale sendet würde ich laufen! Fitness und Bewegung bringen gerade im Alter eine extrem bessere Ausgangslage.


    Zu den Medikamenten: mein Hund bekommt ungefähr seit seinem 15 Geburtstag Metacam als Dauermedikation. Einfach zur Sicherheit, weil ich aus eigener Erfahrung weiß wie schlimm dauerhafte Schmerzen sind. Ob es ihm hilft weiß ich gar nicht, er zeigt kaum einen Unterschied - aber er hat sicherlich Schmerzen im unteren Rücken, deshalb bekommt er es.


    Wenn ein Hund so starke Verbesserung nach Schmerzmittelgabe zeigt gäbe es für mich keine Sekunde Zögern, er bekäme es sofort und als Dauergabe, kein Zweifel.

    So ist es, deshalb schrieb ich auch Schallzahnbürste, ohne Ultra 😊


    Die gibts aber eben auch in sehr teuer, was meiner Erfahrung nach nicht nötig ist - die sehr günstige ist sehr gut in Putzleistung und Handling. Die vibriert natürlich, aber mein Hund toleriert es nicht schlechter als die Handzahnbürste.

    Das war so eine NoName Schallzahnbürste von Amazon - sehr günstig aber mit guten Bewertungen. Bin mir nicht sicher ob es die noch gibt, aber bestimmt etwas vergleichbares…hat irgendwas um die 25/30 € gekostet, fünf Ersatzbürsten inclusive 😊


    Bin damit heute noch sehr zufrieden!