Der "gefährliche" Hund Teil 3
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Ich hatte ne Rottihündin aus ner Beschlagnahmung. Phantastischer, wesensfester Hund, braucht es mehr Gründe?
Wenn ich ein anderes Leben führen würde, wäre hier durchaus ein Platz für einen Listenhund.
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Warum wählt man einen solchen Hund
Ich weiß ja nicht, ob der CC für dich dazu gehört, aber zumindest bei uns in Bayern ist er ja ein Listenhund.
Also fühle ich mich jetzt mal angesprochen.
Ich liebe große, kräftige Hunde und ihre Ausstrahlung!
Für mich vereint diese Rasse wirklich alles, was ich an einem Hund liebe.
Ich beschreibe jetzt einfach mal meinen Hund, Wilma:
Zur eigenen Familie sind sie loyal, verschmust, lustig und sie strahlen eine wohltuende Ruhe aus.
Dabei ignoriert sie auf der Straße andere Menschen, Kinder, Radfahrer, Jogger, einfach alles, was uns begegnet.
An anderen Hunden geht sie neutral bis freundlich interessiert vorbei.
Ich kann sie dabei mit einem Finger an der Leine halten.
Im Freilauf sagt sie freundlich "hallo", geht dann sofort mit mir weiter, der HH wird ignoriert.
Aber:
Sie ist sehr wachsam, ohne alles zu verbellen, oder ständig am Zaun mit zu rennen.
Unser Grundstück zu betreten wäre aber keine gute Idee.
Sie stellt Personen und verbellt sie.
Würde mir jemand auf der Straße zu nahe kommen und sie merkt, dass ich Angst hätte oder mich unwohl fühle, geht sie nach vorne.
Freunde*innen kann ich aber z.B. ohne Probleme umarmen, ohne dass sie eingreift.
Überhaupt läßt sie sich in jeder Situation von mir gut händeln und managen. Sie braucht den ganzen Spaziergang über fast kein Kommando, sie orientiert sich an mir und falls sie meint, in den Beschützermodus wechseln zu müssen, kann ich das jederzeit unterbinden.
Ich liebe dieses Gespür für Situationen, daher ist sie sehr aufmerksam und reagiert entsprechend.
Diese unbestechliche Art und diese wohldosierte Ausübung ihrer Aufgabe und Rasseeigenschaft sind einfach faszinierend.
Ich weiß, dass viele sagen, was brauche ich hier einen Wach- und Schutzhund, aber für mich sind das Eigenschaften, die sich im Alltag nicht bemerkbar machen, aber im worst case einfach vorhanden sind.
Wilma ist der perfekte Alltagsbegleiter, unauffällig, souverän und neutral.
Dabei für mich auch noch wunderschön (ich liebe dunkel gestromte Hunde).
Einfach ALLES, was mir an einem Hund gefällt.
Ich hoffe, dass ich es einigermaßen gut rüber gebracht habe, warum ich einen "solchen" Hund habe.
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Ich kenne einige Listenhundhalter mit verschiedenen Rassen (bayrische und hessische Liste einbezogen). Die absolut überwiegende Mehrheit führt ihre Hunde extrem verantwortungsbewusst und sorgfältig. Aggression gegenüber Menschen ist da selten, eher bei den Molossern im Rahmen des typischen Wach- und Schutzverhaltens zu finden. Artgenossenaggression erlebe ich als überdurchschnittlich.
Als ich noch in Hessen gewohnt hab, hatte ich den selben Eindruck. Wenn ich da mal Staffs, Rottweilern oä begegnet hin, machten die Halter in der Regel den Eindruck dass sie sehr drauf achten die Hunde umsichtig zu führen und bloß nicht negativ aufzufallen.
Hier in Sachsen ist mein Eindruck wieder ein anderer.
Davon abgesehen dass es hier erheblich mehr Listenhunde gibt, fallen mir weitaus weniger davon positiv auf.
Einige entsprechen dem Klischee, einige lassen ihre Staffs überall ohne Leine laufen ( wo in Hessen im Zweifel sofort die Leine dran war ) und zumindest wenn ich Rottis sehe, haben die mMn oft einen an der Klatsche ( vorher hatte ich den Eindruck dass es zwar wachsame, aber an sich recht umgängliche Hunde sind ).
Mir scheint als schwankt es einfach auch von Bundesland zu Bundesland.
Vielleicht is das auch ein Städteding, vielleicht liegt es an der Gegend an sich, vielleicht an der lascheren Liste, aber auf jeden Fall bemerke ich schonmal definitiv Unterschiede zwischen diesen beiden Bundesländern.
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Hier sind ja nur noch wenige Kampfhunde anzutrefffen, vor den Listen war es in den einschlägigen Stadtteilen wirklich unangenehm. Manche Parks wollte ich nicht mehr betreten. Da war die absolut klischee-typische Klientel unterwegs... als die hohen Steuern kamen, waren die Hunde ganz schnell weg.
Was ich mich frage:
Ich finde das schwer neutral zu formulieren... ich frag einfach:
Was genau ist er Reiz daran, einen solchen Hund zu haben, wenn es nicht das Aussehen oder das "typisch Kampfhund" ist?
Nicht falsch verstehen, ich will weder anklagen noch provozieren. Ich habe natürlich auch schon nette Kampfhunde/Sokas/Listis kennengelernt, aber nett sind ja andere Rassen auch. Warum wählt man einen solchen Hund, wenn man sich bewusst darüber ist, dass man damit so eine besondere Verantwortung trägt?
Das ist ja z.B. bei Gebrauchshunden genauso, da verstehe ich aber den Grund (Sport/Einsatz).
An neutralen Gründen:
Das kurze Fell.
Die mittlere Größe. — Mit Einschränkung: mittlere Höhe, denn schwer sind sie ja schon.
Der vermeintlich mittlere bis geringe Bewegungsbedarf, denn ein dicker/kräftiger Hund hat dem Cliché nach ein gemütliches Wesen.
Die Theorie, dass sie Kindern gegenüber gutmütiger sind als andere Hunde und sich von ihnen mehr gefallen lassen.
(Diese Theorie ist älter als der Begriff Nanny Dog. Die gab‘s mindestens schon 1990 bzgl Rottis, Doggen und Boxern.)
Gesundheit — eigentlich nicht den Ruf als BESONDERS gesunde Rasse.
Breites Maul, besonders hechelnd, wirkt irgendwie menschlich-gutmütig.
(Vergleiche KH Collie, der eher wie ein Hund, Fuchs aussieht.)
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https://www.facebook.com/share…kfgQYD1Q/?mibextid=WC7FNe
Eventuell war er da unterwegs.
Wurde leider immer noch nicht gefunden.
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Wir haben hier in unserem Mini-Dorf sog. Kampfhunde. Einmal ein AmStaff (keine Ahnung, ob Rüde oder Hündin) und Einmal zwei Cane Corso. Der AmStaff ist der ruhigste und unauffälligste Hund im ganzen Dorf. Interessiert sich für nix und niemand außer seinen Haltern. Die zwei CC toben jedesmal, wenn ich mit Samson vorbei komme, aber wenn der Halter in der Nähe ist und ein Zeichen gibt, ist Ruhe. Sofort. Das ist so krass. Die Halter entsprechen in beiden Fällen nicht dem Klischee.
In der etwas größeren Stadt (ca. 10km) gibt es einige sog. Kampfhunde, deren Halter rein vom Aussehen zu 100% dem Klischee entsprechen. Aber auch die sind absolut unauffällig. Und ich wohne auch in Sachsen.
Ich frage mich wieder und wieder, was alles passieren und zusammen kommen muss, damit ein Hund so etwas macht.
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Der vermeintlich mittlere bis geringe Bewegungsbedarf, denn ein dicker/kräftiger Hund hat dem Cliché nach ein gemütliches Wesen.
Sorry da muss ich lachen. Wenn man etwas mit diesen Hunden tun muss ist es sie körperlich auszupowern. Die machen zwar auch Kopfarbeit gerne aber brauchen körperliche Arbeit.
Was genau ist er Reiz daran, einen solchen Hund zu haben, wenn es nicht das Aussehen oder das "typisch Kampfhund" ist?
Das hab ich ja weiter oben in meinem Post geschrieben. Mittelgross, Kurzhaar, grundlegend nett Menschen gegenüber, kein Spezialist aber immer Lust auf Arbeit mit seinen Menschen. Nervenstark. Nicht überaus sensibel. Gesunde, robuste Rasse. (Wobei in der Rasse leider Allergien immer mehr ein Thema sind.)
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Also Benni hatte 45 cm Schulterhöhe, 20kg Gewicht, kurzes Fell. Der absolute immer dabei Hund, fand jede Situation und jeden Menschen toll und konnte auch mal Tage völlig tiefenentspannt schlafen, ohne aufzudrehen.
Bullterrier.
Für mich absolut passend und wenn, dann wird wieder einer einziehen, auch wenn ich gerne ein bissel mehr WTP hätte. Ähnlich wäre von Art und Charakter ein Jack Russell, aber die sind mir zu aktiv.
Grundsätzlich mag ich aber z. B. Staffs unglaublich gerne. Schon als Kind fand ich die Hunde einfach nur toll. Wie ein großer teddy.
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Danke für die Antworten.
Was haben die denn an der Haltung kritisiert?
Ein Tipp: Zur "Haltung" gehört auch die Einstellung den Hunden gegenüber. Lies die Urteilsbegründung, ich habe sie extra noch mal in dem post verlinkt.
Ja, das hab ich.
Ich dachte, Haltung bezog sich auf die Haltungsbedingungen. So im Sinne, da könnte eine Ursache für das Verhalten zu finden sein.
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Warum Menschen sich so nen Hund nehmen?
Nun, der Beagle, der auch inseriert war, da war selbst mir als Anfänger klar, dass das ne dubiose Sache ist, wenn da ne tschechische Telefonnummer dabei steht und der Welpe "überall hin" geliefert wird.
Sonst gab es nur langhaarige Hunde zu kaufen. Langhaar spricht mich null an
Und sonst...gab es nur den Wurf 3/4 AmStaffs und der war auch real in Wien und nicht in ner Garage in Tschechien oder so.
Kurzhaar, moderate molossoide Anklänge, also fast ne Dogge in klein (Doggen fand ich ja auch toll, nur sehr unpraktisch)...aber ich wollt sowas auf keinen Fall...man hatte schon so viel gehört und gelesen. "Investigativwelpenkäufer" kann man ja trotzdem mal sein. Man sieht sich das mal an und lernt, worauf man alles achten muss.
Ich wollte definitiv keinen AmStaff und es sowieso nur ne Hündin frei. Ich wollt immer nen Rüden.
Ja und dann sitzen in der Sozialbauwohnung lauter total nette, weltoffene Tiere. Auch und gerade die Elterntiere. Der AmStaffvater und die Staffmixmutter.
Keiner in der Menschenfamilie wirkte zerbissen oder sonstwie durch Hunde gefährdet, alle Enkelkinder hatten alle Körperteile und diese Kampfhunde benahmen sich...wie Hunde.
Ich habe aus Höflichkeit gesagt, ich muss noch ne Nacht drüber schlafen und bin nach 2 Stunden in einer Horde Kampfhunde wieder gegangen. Ohne Hund. In der festen Absicht, mich nie wieder zu melden.
Und dann hab ich recherchiert. 2 Tage und 2 Nächte manisch Beißstatistiken national und international durchforstet, alle Kritikpunkte an der Rasse, die ich so fand, rausgesucht...und kam zu dem Schluss "In Wahrheit weiß man es gar nicht so genau. Ein Hundetypus mit schwieriger Vergangenheit, gewiss. Potentiell mit Artgenossen mit Vorsicht zu genießen. Ein paar Arschlochrassevertreter gibt es wohl auch", aber alles in allem hab ich in den zugänglichen Daten nicht den Hund aus den Medien wieder gefunden.
Dann hab ich die Hündin abgeholt.
Bereu es bis heute, dass ich zu faul für Hundesport bin und nie was mit ihr gemacht hab. Sie war mit Abstand in vielen Dingen mein "bester" Hund bisher. Kein ganz easy peasy Hund, aber auch kein Untier. Bis ins hohe Alter ein unkaputtbares Tier mit dem Willen was zu machen.
Freundlich und sehr geduldig mit Menschen. So ein "Die lässt sich alles gefallen" Hund.
Nur mit Hunden ihres eigenen Typus kam sie nicht so gut klar. Die hätt sich auch geprügelt. Allerdings eher, wenn der andere anfängt.
Das Klischeekettenhalsband trug sie nur, weil die nicht so schmutzig werden und nicht zu stinken anfangen. Wildschweine suhlen sich halt gern.
In einer anderen Zeit, einem anderen Leben würd ich Pit/Staff/StaffBull und Bullterrier aus beweglicheren Linien und ohne extremes Downface nicht mehr von meiner persönlichen Hundeliste streichen.
Allerdings gefallen mir nur die drahtigeren, nicht so massigen Vertreter. Was mach ich mit nem 50 Kilo "Staff"? Oder irgendem Exotic Bully und Co, die alles nimmer sind, was Pit/Staff sein können - untere Mittelgröße, gesunder Körperbau, robust, agil.
Eigentlich bringen APBT/AmStaff ja durchwegs Eigenschaften mit, die sie zb nicht zum schlechtesten Stadthund machen würden.
Häufig menschenfreundlich, tendentiell nicht arg territorial oder besonders wachsam, Schutztrieb auch eher nicht so, dass ich ständig den Hund vor seinem eigenen Verhalten schützen muss damit die Umwelt unbehelligt bleibt. Nicht arg sensibel oder nervös oder wegen allem gleich überreizt.
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