Nur hypothetisch: verletzter Hund auf Bergwanderung

  • Hallo zusammen,


    wir machen im Urlaub oft lange Bergwanderungen, meistens weg vom Schuss, sprich weg von Bergbahnen und befahrbaren Wegen.

    Bisher war Hund noch nie verletzt, aber ich habe mir jetzt die Frage gestellt, wie bekomme ich das Tier im Fall der Fälle vom Berg, falls er mal nicht mehr laufen könnte?

    Hatte jemand von euch diesen Fall schonmal und wie habt ihr das gemanagt?


    Kann man einen 14 kg Hund "einfach so" 3 Std. auf dem Arm runtertragen (zwei Personen im Wechsel)? Auf felsigen Pfaden ist es schwierig, wenn man keine Hand frei hat... In eine Jacke packen zum Tragen? Oder was macht man sonst im Notfall?


    Hat jemand Erfahrung mit einem Hunderettungsgeschirr? Ist sowas hilfreich und gut händelbar?


    Danke für Erfahrungswerte und Meinungen.

  • Kann man einen 14 kg Hund "einfach so" 3 Std. auf dem Arm runtertragen (zwei Personen im Wechsel)?

    Ich könnte es definitiv nicht. Aber man kann trainieren, dass man sich den Hund über die Schultern legt - so kann man einen Hund auch mehrere Kilometer tragen. Auf schwierigen Pfaden ist das natürlich auch nicht einfach. Im schlimmsten Fall kann man die Bergrettung rufen - muss den Einsatz dann eben zahlen.

  • Ich hoffe, dass ich nie in so eine Situation komme aber so - rein hypothetisch - würde ich es von der Verletzung abhängig machen. :denker:


    "Nur" Pfote/Ballen aufgerissen, würde ich verbinden, Hundeschuh drum und langsam an der Leine runter gehen oder zwischendrin tragen. Alles zum Verbinden und Hundeschuh haben wir immer dabei.


    Bei gebrochenen Gliedmaßen oder schweren Verletzungen würde ich ganz klar nicht groß rum machen und die Bergrettung anrufen. :ka: Ja, das würde ich dann natürlich auch zahlen wenn mir eine Rechnung geschickt wird.


    Die Gefahr, dass ich oder mein Mann uns beim Abstieg mit einem schwer verletzten Hund noch selber verletzten und dann gerettet werden müssen, ist einfach zu groß. Was bringt mir das dann? Einer würde dann beim verletzten Hund bleiben und der Andere mit dem zweiten Hund absteigen. Wobei meine Hunde auch Beide über 20 kg haben und beide das Tragen nicht kennen, da wäre einfach die Gefahr, dass wir alle zusammen abstürzen, viel zu groß.


    Nicht jeder Hund akzeptiert eine Tragehilfe sofort, das muss man teilweise auch vorher mal trainieren. Bekannte von mir haben ein richtiges Rettungsgeschirr für den Hund, auch zum Überwinden von Klettersteigen, und die haben da länger drauf hin trainiert, dass der Hund da ruhig (!) drin hängt.

  • Gute Frage, ich glaube nicht das man einen Hund der verletzt ist, solange auf unwegsamen Gelände tragen kann.


    So eine Rettungsdecke oder ein großes Tuch könnte da schon hilfreich sein.

    Bin aber gespannt auf weitere Ideen, denn wir sind auch viel unterwegs.

  • Die Hunde meiner Freundin sind vor einigen Jahren so verunglückt. Sie haben den noch lebenden in den Wanderrucksack gestopft und alles, was im Rucksack war, beim toten Hund zurück gelassen.

    Beide transportieren ging leider nicht (der zweite kam unten nicht lebend an).


    Die Bergrettung hat sich geweigert, wegen eines verletzten Hundes auszufliegen.


    Es gibt sog. Berge-Geschirre (zB von Fido Pro), das hätte ich, würde ich solche Touren machen, seitdem definitiv dabei UND vorher auftrainiert und ausprobiert.

    Wir haben von der Geschichte aber alle unser Trauma weg und ua deshalb geht keiner von uns mehr "Bergsteigen".

  • Mein Schäferhund ist mir damals in den Bergen zusammengebrochen. Ich habe sie (28kg) auf den Armen zum Auto getragen, frag nicht wie ich das geschafft habe, ich weiß es nicht.


    Meine Hunde danach waren alle leichter (22, 17, 17, 6kg) und die großen haben alle gelernt auf meinen Schultern ruhig zu halten. Speziell für schwierige Passagen oder eben den Verletzungsfall.

    Auf den Schultern kann ich meine zwei aktuellen Hunde ohne größere Probleme weite Strecken tragen.

    Auch in Klettereien nutze ich das immer mal, gerade bei Yara, weil die gern hektisch wird.

  • Looney (damals 15.5 kg) hat sich mal beim Trotinettfahren in den Bergen auf einem befestigten Weg einen Hexenschuss zugezogen und wollte keinen Schritt mehr gehen. Ich und mein Freund haben sie im Wechsel einige Zeit über die Schultern getragen (kannte sie), bis uns ein netter Autofahrer an einer Strassengabelung mitnahm. Es war sauanstrengend und das, obwohl der Weg relativ einfach begehbar war und der Hund kein Wuchtbrummer.


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