Schritt für Schritt mit unserem jagdverliebten und wachschutzgeprägten Findelhund...

  • Hallo ihr Lieben!


    Meine letzten beiden Themen hier im Forum sind inzwischen schon ein ganzes halbes Jahr (!) her und bevor ich in den alten Threads auf die alten Fragen von euch eingehe, möchte ich gern ein neues Thema mit unserem weiteren Verlauf starten. Auch wenn es hier nicht um eine konkrete Fragestellung an euch geht, möchte ich nicht eine Freakshow machen (das habe ich als Art "Tagebuch" hier verstanden), sondern gern ein Thema eröffnen um auch Raum für Diskussionen, Tipps & Anregungen jeder Art zu geben und evtl. auch Aufmunterung für andere in ähnlichen Situationen zu geben... mir hilft das hier in dem Forum immer sehr! Genug der Vorrede ;)


    Wir haben im Mai letzten Jahres unseren Findelhund direkt von einem Waldparkplatz aus den sardischen Bergen mitgenommen, und sind danach gemeinsam mit ihm in unserem Van weitergereist. Er ist vermutlich ein sardischer Schäferhund, ehrlich gesagt spricht uns jede zweite Person auf seine Rasse an und er sieht auch wirklich sehr außergewöhnlich aus. Neulich meinte eine, naja, er wirkt wie eine Mischung aus Pitbull und Wolf, da musste ich echt lachen... ;) Er war ca. 1 - 1,5, als wir ihn gefunden haben. Nach einem super Start haben wir natürlich erste Knackpunkte entdeckt und diese waren auch Themenschwerpunkte in meinen ersten beiden Threads hier: ein sehr ausgeprägter Jagdinstinkt bzw. kein funktionierender Rückruf, später das Bewachen vom Van und auch mich als Person und sehr ausgeprägte Leinenaggressivität gegenüber anderen Rüden.


    Im Moment (seit ca. nem halben Jahr) wohnen wir bei der Familie von meinem Freund mit Haus und Garten, bis wir endlich unseren größeren Van fertig ausgebaut haben, und hier sind wir also durch folgende Krisen- und auch gute Zeiten gegangen:


    1) die Läufigkeit einiger Nachbarhündinnen hat unseren Hund wirklich verrückt werden lassen (weil manche gefragt haben: ja, hier im Dorf hat gefühlt jeder einen Hund / Hündin und gefühlt kastriert aber niemand seinen Hund / Hündin) Acqua hat nichts mehr gefressen, ist nachts wirklich so unglaublich ausgerastet mit Jaulen, Rumrennen und die Türen zerkratzen, das war für keinen von uns auszuhalten. Ich hatte vorher noch nie Rüden, aber mir kam das schon extrem vor. Auf den Spaziergängen hat er sich regelmäßig so richtig, wie soll ich es sagen, in Rausch gerochen und Urinstellen intensiv abgeschleckt... ich hatte eh vor, ihn kastrieren zu lassen (vor allem aber wegen des nicht-Wollens von weiteren Findelhunden und in Hinblick auf unsere weitere Lebensart im Van und dem evtl. nicht immer perfekt kontrollierten Momenten in Gegenden, wo es von anderen Straßenhunden wimmelt...). Ich wollte aber eigentlich noch etwas warten damit, weil wir ja auch nicht genau wussten, wie alt Acqua eigentlich ist...


    2) Parallel dazu hat sich Acquas Wachverhalten auf das Haus übertragen. Wir verbrachten zunehmend mehr Zeit am Haus (wo wir am Van arbeiten), und weniger Zeit mit Acqua (vorher waren wir ja wirklich 24/7 auf Tour mit ihm... da hat sich dann hier im Haus sicherlich auch etwas Langeweile breit gemacht, weil wir uns auch überhaupt keinen Plan über Routine mit dem Hund gemacht haben...) und er hat sich wohl zunehmend auch verantwortlich für diesen Bereich gefühlt. Er fing also an, zum Zaun zu rennen, wenn sich jemand näherte (davor hat er sich nicht die Bohne dafür interessiert) und auch zu bellen (hat er vorher auch nicht gemacht) und auch die Leute, die dann eintraten, anzubellen und später sogar anzuspringen. Natürlich war das nicht in unserem Interesse, aber wir wussten zu der Zeit noch nicht, wie wir am besten darauf reagieren sollten und wie wir das insgesamt angehen sollten. Bei Trockenübung klappte der Rückruf (ohne irgendwelche Reize) immer besser, aber sobald ein neuer Reiz kam, war er nicht mehr ansprechbar.


    3) Wir hatten uns dann entschieden, Acqua zu kastrieren und einen Termin für 2 Wochen später bekommen.


    4) Eine Woche vor der Kastration kam dann der große Knall: ein Freund kam zu Besuch um uns beim Arbeiten zu helfen. Wegen der Hausstruktur überließen wir ihm das Zimmer, wo wir bisher zusammen mit Acqua waren (im Keller) und zogen in die obere Etage. Am nächsten Morgen kam die Schwester von meinem Freund mit ihrem kleinen Sohn zu Besuch. Sie lässt ihren Sohn sehr oft bei uns hier, wenn sie arbeiten muss und dabei haben wir alle bemerkt, wie außergewöhnlich kinderfreundlich Acqua ist. Er lässt wirklich alles mit sich machen, natürlich ist trotzdem immer jemand in der Nähe zum Aufpassen, aber bisher waren Acqua und der Junge ein Dreamteam. An dem Morgen kam sie unangemeldet und durch den Keller, wo sie normalerweise nicht reingeht, und der Freund, der statt uns bei Acqua im Zimmer schlief, hat die Tür nicht zugemacht (was wir immer gemacht haben). Das waren natürlich eine Menge veränderter Faktoren. Aber trotzdem schockte mich die Nachricht unglaublich: Laut der Schwester hat Acqua ihren Jungen angegriffen. Der kleine Junge ist vorgerannt durch den (vermutlich noch nicht beleuchteten) Flur, wo es am Ende links zum Zimmer geht, wo Acqua war und rechts hoch ins Haus. Der Freund, der bei Acqua war, ist erst etwas später aufgewacht und hat dann den Hund zurück ins Zimmer gezogen. Ihm zufolge hatte die Mama ihren Sohn auf dem Arm und er hat sie bellend angesprungen. Das war natürlich ein Riesenschock. Ich konnte nicht mehr klar denken. Ich wusste natürlich nicht, wie weit Acqua gegangen wäre, aber einfach der Fakt, dass er ein Kind angreift, und das er kennt!, war für mich ein Riesenmysterium. Wir waren alle sehr aufgewühlt und ich war mir fast sicher, dass ich samt Hund ausziehen müsste oder mich dafür entscheiden müsste, den Hund abzugeben. Die Familie war wirklich sehr sehr sehr kooperativ und hat gesagt, wenn ich am besten sofort einen Trainer vor Ort zu Hilfe ziehen würde und der Hund ab jetzt immer unter meiner Aufsicht stehen würde, könnten wir bleiben.


    5) Ich hatte mich ja vorher schon nach Trainern umgeschaut, aber keinen gefunden. Nun hatte ich natürlich eine noch höhere Motivation, das zu ändern und wurde mit der Hilfe der Familie auch fündig: ein Ex-Militär aus dem Nachbardorf aus einer Dobermann-Züchter-Familie gab wohl seit kurzem auch Privatunterricht. Wir haben direkt im Anschluss einen Termin bekommen, aber ich war ehrlich gesagt etwas skeptisch. Ich wollte dem ganzen aber eine Chance geben, brauchten wir doch dringend Hilfe vor Ort! Der Typ kam mir tatsächlich nicht so unsympathisch vor, wie ich gedacht habe (ich habe einfach ganz grundsätzlich was gegen die Army, da ist bei mir nichts zu machen), aber leider wirkte sein Arbeitsstil ziemlich fokussiert auf Bestrafen, was mir persönlich gar nicht gefiel. Er würde sonst auch eher Schutzhundausbildung machen, aber meinte, naja, das kann man ja auch andersrum trainieren... auf der anderen Seite war sein erster Eindruck (auf seinem Grundstück) von Acqua, dass er ein aufmerksamer, verspielter und lieber Hund wäre, wohl noch jünger, als uns die Tierärzte gesagt hatten, und er tippte auf Holländischer Schäferhund (nicht belgischer!). Dass das Wachverhalten dann rassebedingt schwierig rausbekommen zu wäre, bei seinen Hunden dürfe kein anderer Mensch sein Haus betreten... ich war mir nicht sicher, ob wir gut zusammenarbeiten würden, aber es war in diesem Moment das beste, was wir hatten. Die nächste Stunde würde er bei uns Zuhause die Situation mal analysieren, aber dass wir uns keine Sorge machen sollten, dass er seine Hand ins Feuer dafür legen würde, dass dieser Hund niemanden beißen würde.


    6) Am GLEICHEN Tag Zuhause angekommen, lässt mein Freund beim Arbeiten am Van die Leine von Acqua kurz ab (fragt mich bitte nicht, warum!!!), und ich bin direkt selbst dabei, wie Acqua auf die uns zum Van entgegenkommenden Oma und Opa von meinem Freund bellend zurrennt und knurrend anspringt. Ich war fassungslos und natürlich unglaublich fertig mit dieser Situation. Die Großeltern wohnen zwar nicht direkt in der gleichen Wohnebene (der Hund ist ja eh nur im Keller, weil er nicht ins Haus soll), aber zumindest kennt er sie aus dem Garten und war bisher immer super lieb zu der Oma, die ihn liebend gern knuddelte. Ihr könnt euch auch die folgenden Streits zwischen meinem Freund und mir vorstellen, wegen Verantwortung etc. Ich bin eben nur zu Gast hier! So viel also zum Thema Einschätzung des Hundetrainers... ich würde meine Hand nicht mehr ins Feuer legen, und das bei unserem eigenen Hund! Ich war den Tränen nahe.


    7) Wir melden uns mit der Bitte, dringend vorbeizukommen, beim Hundetrainer, aber er hat erst eine Woche später Zeit und wir müssen die folgenden Tage also mit ständigem Aufpassen und Trennen von Hund und Großeltern, Besuchern etc. verbringen. Auf Anraten vom Hundetrainer haben wir ihn so viel es ging von allen Personen isoliert, damit er dieses aggressive Verhalten nicht noch manifestiert.

  • 8) Die Kastration steht an. Ein, jetzt mit vieeel Abstand betrachtet (!), wohl richtiger Schritt. In dem Moment damals aber noch ein Schritt weiter in Richtung Krise. Bisher war Acqua beim Tierarzt super brav. Ich hatte ihn bisher ja auch "nur" chippen und impfen lassen, da hat er aber ganz still gehalten, es war ihm sichtbar mulmig zumute, aber beide Tierärzte haben gesagt: boah, wie brav, nen ganz toller Hund... das Blutabnehmen vor der Kastration war schon nicht mehr so easy, da hat er ein bisschen geknurrt, aber zack, vorbei. Vor der Kastration ließ er den Tierarzt absolut nicht an sein Hinterteil ran, wohin er die Betäubung spritzen wollte. Der zu große Maulkorb aus der Praxis hat nicht gehalten und hätte ich ihn nicht wirklich fest gehalten, weiß ich nicht, ob er nicht auch den Tierarzt gebissen hätte. Gott-sei-Dank habe ich den Vorschlag ausgeschlagen, den Hund in der Tür einzuklemmen, um ihn dann ins Hinterteil spritzen zu können. Ich ärgerte mich in diesem Moment so sehr, auf den Vorschlag von meinen Freund gehört zu haben und diese "Groß- und Kleintierarztpraxis" zu nehmen, was ich vorher aber nicht wusste. Dieser Vorschlag kam mir so krass daneben vor! Letztlich haben wir ihm ein Band um die Schnauze gewickelt und der Tierarzt hat endlich das Beruhigungsmittel iniizieren können.



    9) Um es uns nicht zu leicht zu machen, lief natürlich auch nach der Kastration nichts nach Plan: Acqua ist erst mehr als 8 Stunden später richtig aufgewacht (beim Raus"gehen" aus der Praxis hatten wir ihn noch auf dem Arm und laut mehrfacher Nachfrage per Telefon haben sie nur gesagt, jeder Hund reagiere da anders drauf, wenn er bis zum nächsten Tag nicht fit sein würde, sollten wir ihn nochmal hinbringen...). Die nächsten 3 Tage hat er Blut gepinkelt und wir mussten nochmal hin, um festzustellen, dass er ne Infektion durch die OP bekommen hat, er hat dann also für 2 Wochen zwei verschiedene Antibiotika bekommen und es ging ihm sichtbar schlecht.



    10) Am gleichen Tag, wo wir nochmal zum TA mussten wegen des Bluts im Urin und der so schon sehr stressigen Nachuntersuchung (wir mussten ihn zu zweit festhalten, damit der Tierarzt das Ultraschallgerät benutzen konnte), haben wir den Fehler gemacht und wollten die Wunde wie die Tage zuvor desinfizieren. Das sollten wir einmal am Tag machen und war die Tage davor schon jeweils eine super große Herausforderung. An diesem Tag hat uns Acqua das erste Mal angegriffen. Ich wusste natürlich, dass das keine normale Situation war, der Hund hatte große Schmerzen, und wir wollten nach diesem stressigen Tag nochmal etwas von ihm (ich hätte da echt stärker sein sollen, und meinen Freund überreden sollen, mal auf diese Proforma zugunsten der emotionalen Ruhe zu verzichten, aber mein Freund ist nen ziemlicher Hygienefreak und wollte das unbedingt machen)... Acqua hat sich losgerissen und weil ich näher vorne an ihm war, hat er mich ganz direkt angeknurrt, Zähne gezeigt, angebellt und ist so auf mich zugegangen. Mich hat das wirklich fertig gemacht. Vielleicht sind hier einige von euch, die Erfahrungen mit rückwärtsgerichteter Aggression haben, ich nicht. Und trotz all der Umstände konnte ich es einfach nicht fassen. Mein eigener Hund greift mich an! Ich hatte, das weiß ich immer noch ganz genau, zwei Tage richtig Angst vor meinem eigenen Hund. Mir kam er auf einmal total unlesbar vor. Einmal saß ich auf einem Sessel, auf dem er sonst auch schläft, und als er so direkt auf mich zukam, auf gleicher Höhe mit seinem Maul wie mein Gesicht, habe ich richtig Angst bekommen. Ich war fertig. Neben all der Umstände, der Situationen, die schon aufgetreten waren, jetzt das?! Ich war mir sicher, da ist etwas kaputt gegangen und sprach mit meinem Freund. Ich wollte Acqua abgeben. Ich dachte ernsthaft darüber nach, machte mich für all das verantwortlich (sind wir ja auch zu ganz großem Teil) und fühlte mich unglaublich schlecht, aber dachte dann auch (auch nach viel Lesen im Forum hier), dass es mit Sicherheit viele Leute geben würde, die viel besser mit so einem Hund klarkommen würden.



    Gott-sei-Dank (und das kann ich JETZT sagen!) hat mich mein Freund dazu gebracht, das nicht zu tun, sondern erstmal Schritt für Schritt die Dinge anzugehen. Mein Freund war bisher der Mitläufer. Ein sehr empathischer, aber vor allem sehr verantwortungsbewusster und loyaler Mensch. Er meinte, wenn wir diese Fehler gemacht haben, müssten wir diese auch korrigieren. Dass man so ein Leben nicht einfach so aufgeben sollte. Dass das unsere Verantwortung wäre. Fragte mich, ob es denn im Interesse vom Hund wäre, JETZT seine Umgebung zu wechseln, wo es ihm eh so scheiße ging, wo er auf uns angewiesen war! Ob ein Hund, dessen Vertrauen zum zweiten Mal so missbraucht werden würde (wir wissen es zwar nicht, aber er wird schon irgend einen Vorbesitzer gehabt haben...), jemals Vertrauen aufbauen könnte und wieso er sich jemand Fremdem denn besser gegenüber verhalten sollte?

  • 11) Wir entschieden uns also dazu, weiterzumachen. Gesundheitlich erholte sich Acqua zunehmend, aber er zeigte weiterhin extrem aggressives Verhalten fast allen Personen auf dem Grundstück gegenüber. Wir ließen ihn nur noch an kurzer Leine neben uns und wussten natürlich auch nicht immer: will der Hund jetzt lieber drinnen sein? Lieber hier im Schatten, in der Sonne? Das war wirklich krass anstrengend. Der Trainer hatte endlich Zeit und kam uns besuchen. Er prüfte erst die Reaktion vom Hund auf ihn nach seinem Aufkreuzen im Garten im Freilauf (nach kurzem auf ihn zu rennen und bellen und einem Anspringen hat sich die Wut in Spiel verwandelt). Dann riefen wir die Oma hinzu und zeigten dem Trainer, wie Acqua dort reagierte (natürlich an der Leine). Seiner Meinung nach wäre das nichts gravierendes, sie sollte Acqua mit Absicht zu sich rufen und ihm dann ein paar Leckerlies geben. Sie war etwas skeptisch, aber wir probierten es so aus und soweit, so gut. Dann sollten wir das ganze ohne Leine machen. Ich wollte widersprechen, hatte ich Acqua doch gerade die Tage noch so aggressiv erlebt. Aber er war der Trainer, die Familie war dabei, wir wollten ihm vertrauen. Ich ärgere mich bis heute, dass ich nicht auf meine Intuition gehört habe! Die Oma stellte sich also vor Acqua, gab ihm in unserem Beisein mit zitternder Hand zwei Leckerlies und ok. Als die Leckerlies alle waren, drehte Acqua eine kleine Runde zurück zu uns, stand dann zwischen uns und der Oma und griff sie von 0, Nichts an. Bellte sie an und besprang sie drohend. Der Trainer war wie gelähmt, ich griff mir Acqua und drückte ihn zu Boden. Der Trainer war sichtlich erschlagen und meinte nur: Okay... damit habe ich jetzt gar nicht gerechnet. Hätte er die Plastikschale nicht (die trug er die ganze Zeit nach der OP), hätte er sie jetzt sicher gebissen. Krass! Ja, super. Ich war regelrecht sauer und geschockt.... der Trainer sagte, jetzt müsse man den Hund im Nackenfell hochnehmen, bis er jaule, im genau richtigen Zeitpunkt, danach zu Boden lassen, beruhigen und dann erwünschtes Verhalten loben und direkt übergehen. Kaltes Wasser aus, warmes Wasser an. Ohne nachtragend zu sein oder irgendwas. Und auch wenn dieser Trainer mir mit seinen Methoden nicht sympathisch war, das ist hängen geblieben. Obwohl er in dieser Trainingssession Acqua noch zwei Mal so hochnahm um ihm zu zeigen, dass aggressives Verhalten gegenüber den Großeltern nicht erwünscht war, spielte Acqua danach freudestrahlend mit ihm und sah ihm sogar hinterher, als er das Grundstück verließ... verrückt, aber seitdem hat Acqua so ein krass aggressives Verhalten gegenüber den Großeltern nicht mehr gezeigt.



    12) Wir übernahmen diese Trainingsmethode eher zögerlich und wandten sie auch nur 2 Mal an, um eine klare Grenze zu setzen gegenüber der Aggression gegen den Familienvater, der nur am WE im Haus ist, aber trennten uns später dann doch von diesem Trainer. Als er Elektrohalsband zum Thema Rückruf erwähnte, war es bei mir aus. Dazu kam, dass er gefühlt nie Zeit hatte (obwohl wir ihn echt brauchten und ihm das auch sagten). Also ging die Suche nach einem neuen Trainer los. Stück für Stück wurde Acqua aber ruhiger, man sah ihm an, dass es ihm gesundheitlich sichtlich besser ging und vielleicht zeigte auch die Kastration Wirkung...



    13) Der Horror "Fäden ziehen" rückte also näher, wir waren beide sehr nervös vor dem Termin, der (Ex-) Trainer hatte uns empfohlen, um nicht noch ein weiteres Trauma zu verursachen, die Fäden einfach drin zu lassen, mir war das aber wirklich nichts, da ich absolut keine Lust auf noch mehr Komplikationen hatte. Die Wunde war aber super verheilt und ich nahm mir vor, mit dem TA zu sprechen, bevor wir irgendwas taten. Also erklärte ich ihm meine Theorie, dass Acquas Panik daher rührte, von hinten / unten in einem ungewohnten Umfeld angefasst zu werden (wer weiß, wie sie ihm die Rute kupiert haben! Aber das hatte mit seiner extremen Reaktion auf die Beruhigungsspritze in den Hintern bestimmt zu tun!). Wir entschieden uns also, ihn nicht auf den Tisch zu pressen und seitlich zu drehen, sondern im Arm im Stehen festzuhalten und von vorne zu "arbeiten". Dabei ganz entspannt mit ihm reden, und zack, es lief viel viel besser, als gedacht! Danach, auf meine Bitte hin, hat sich der TA auch eine Minute Zeit genommen und ihm noch ein Leckerlie gegeben und etwas normal angefasst, ich wollte unbedingt vermeiden, dass sich das Trauma noch mehr verfestigt... all das, was wir schon beim ersten Mal hätten machen müssen... aber gut, das lief alles super, die Wunde war super verheilt, Krause konnte ab, alle waren unglaublich glücklich.



    14) Das ganze ist jetzt über 4 Monate her und seitdem arbeiten wir uns Stück für Stück für Stück weiter voran. Wir haben über die 4 Monate so viele Fortschritte gemacht, das fällt mir erst jetzt beim Schreiben all der krassen Vorfälle auf! Wir haben eine super offene und positive Trainerin gefunden. Sie ist eigentlich auf Agility spezialisiert, wo wir auch einen Basiskurs machen, aber gibt auch spezifische und allgemeine Verhaltensübungen mit. Durch sie ist mir aufgefallen, wie gern Acqua arbeitet, und dass es egal ist, was für eine Arbeit das ist. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich fand Tricks lernen früher immer etwas für verwöhnte Schoßhündchen und ziemlich überflüssig. Ihr könnt mich gerne dafür kritisieren, das war aber meine mit Sicherheit auch eingefärbte Meinung. Inzwischen merke ich, dass all dieses an Tricks arbeiten, Acqua kopfmäßig auslastet und ihn viel ausgeglichener macht und zudem diese Arbeit an "Zweitbaustellen" das Hauptthema des Rückrufs und Ansprechbarkeit viel kleiner macht! Gerade heute bin ich unsere "Hausrunde" an einem kleinen Wald und Fluss über eine Wiese ohne Leine gegangen und trotz kurzem und intensiven Schnüffeln an einem der Abgänge in den Wald, wo er früher immer so gern für ganze 20 Minuten verschwunden ist (bis die Schleppleine ein dauerhaftes Arrangement geworden ist), ist er auf Ruf sofort zu mir gerannt! Genauso wie vorgestern, wo ich nur kurz zum Müll gegangen bin und Acqua ohne Leine mitgenommen habe. Es ist nur ein kurzer Weg, aber man muss kurz über die Hauptdorfstraße. Er ist den ganzen Weg neben mir geblieben, weil wir kurz davor im Garten geübt hatten und diese Übung nun auf draußen verlegt hatten. Für ihn war es genau das gleiche! Und obwohl Leute da waren, Autos, hat er Fuß gemacht, Slalom durch meine Beine, Kringel, Sitz, Vor und Zurückrennen... Als ich erkannt habe, dass ich vor, wie gesagt, 4 Monaten noch ganz woanders stand, habe ich fast einen Hüpfanfall bekommen!

  • Der schönste Moment war allerdings, als wir vor ca. 2 Wochen einen Kurztrip ans Meer gemacht haben und ich dort dann aus einem Impuls heraus an einem wunderschönen großen Sandstrand Acqua abgeleint habe und wir herzallerliebst gespielt haben. Es war unglaublich schön. Wir haben rumgetobt, er war so sehr auf uns beide fixiert, kein anderer war wichtig, es war unglaublich schön, ihn so energetisch und krass schnell im Sand rumrennen zu sehen und doch immer ansprechbar! Dieser schöne Moment wurde leider getrübt auf dem Rückweg. Durch das Dorf habe ich ihn natürlich angeleint, aber im Häuserblock samt großer Gartenanlage, wo die Wohnung war, habe ich ihn wieder abgeleint. Mein Freund sagt immer, ich wisse keine guten Schlusspunkte zu setzen und müsse die Sachen extrem ausreizen. Nur, weil es jetzt einmal geklappt hat und Acqua gut gehört habe, sei das ja nicht das Zeichen, dass er immer perfekt hören würde... tja, so kam es also, dass er zwar sehr aktiv bei uns blieb, aber bei einer nicht einsehbaren Kurve der Straße etwas weiter vor uns war und auf einmal losschoss. Auf einen anderen Hund. Einen mindestens doppelt so großen weißen Langhaar-Riesen, der genauso aggressiv losbellte. Der Halter hat Acqua super doll weggekickt und trotzdem ist Acqua nochmal zurück auf den Hund. Ich hab ihn dann weggezogen, aber der andere Halter war natürlich überhaupt nicht amused. Und ich war den Tag dann natürlich wieder am Boden. Schade, dachte ich, so schön ungefähr 10 Minuten vorher, und nun das! Wir verstanden beide nicht genau, warum Acqua nun diesen Riesenhund angefallen hatte, ich war mir eigentlich sicher, dass dieses Thema der Aggressivität auf die Leine bezogen war, aber scheinbar steckt da mehr ein "ich muss mein Rudel verteidigen" hinter! Ich bin seitdem immer noch etwas baff und will das Thema auch ganz klar mit meiner Trainerin angehen. Insgesamt hat sich die Leinenaggressivität aber durch das ganze generelle Aufmerksamkeit auf uns, gehorsames Führtraining und dann aber auch Spiel und Spaß auch auf kleinen Hausrunden super doll reduziert (und die Kastration spielt mit Sicherheit auch eine positive Rolle hierbei!).



    Die feste Routine, die mein Freund zu meiner kurzen Auszeit von Hund und Haus zu Weihnachten eingeführt hat (wirklich feste Gassigehzeiten, dann quengelt Acqua natürlich auch nicht ständig rum beim Ausbau vom Van, weil er denkt, jetzt könne es ja gleich rausgehen) hat ebenfalls wirklich Wunder bewirkt! Mir war nicht klar, wie sehr das die Ausgeglichenheit von Acqua beeinflussen würde... er chillt viel mehr (auch wenn er mit Abstand der aktivste Hund ist, mit dem ich Zeit verbracht habe!) und weiß eben: ok, da gehts raus, da gibts Arbeit, dann gibts Fressen... wir lernen so viel und wenn ich mir überlege, wie wir am Anfang gelebt haben und jetzt?! Wahnsinn...



    Der Punkt, wie das alles werden wird, wenn wir wieder reisen werden, darüber denke ich in letzter Zeit wieder mehr nach. Es wird in einem Monat wohl endlich weiter gehen... aber da gibt es dann wieder so viele neue Themen... puh... wie man dann dem Hund klarmacht, unser Mini-Revier Van hört hier auf zum Beispiel... ich hoffe wirklich sehr, dass wir ihn dann nicht immer anleinen müssen... auch in den Waldgebieten, in denen wir klettern werden (in meinem Artikel habe ich jetzt gar nicht so viel zum Thema Jagen geschrieben, aber das ist natürlich auch nach wie vor ein Riesenthema, was zunehmend besser wird, weil die Aufmerksamkeit vieeel mehr auf uns inzwischen ist, aber wenn man Rehe sieht (und die sieht man hier halt viel), dann ist auch da ohne die lange Leine nix mehr zu machen....), bleibt dann ja auch eigentlich nur anleinen und das ist auf Dauer natürlich überhaupt keine Lösung... zumindest weiß ich nun, dass wir zusammen einen Weg finden werden. Eines der schönsten Geschenke war übrigens, als die Familie mir zu Weihnachten ein Video geschickt hat, wie Acqua mit dem Sohn der Schwester von meinem Freund und auch ihr im Garten spielt... und dann das Foto von der Oma, wie er ihr die Pfote gibt... oder der Moment heute, wo wir am Van arbeiten, die Großeltern von ihrem Spaziergang zurückkommen, und Acqua freudig zum Tor läuft, um sie zu begrüßen, dann artig Sitz macht, weil es die Oma sagt und auf mein Rückrufkommando sofort angeschossen kommt in freudiger Erwartung, jetzt lernen wir einen neuen Trick. Wenn ich das so schreibe, kann ich es nicht glauben, wie krass die ganze Situation vor 4 Monaten hier noch war und das soll auch anderen ganz viel Kraft geben!!! :)

  • Spannend. Ich hab das aber mit dem Pfotothread nicht ganz verstanden? Was spräche dagegen? Da kann man genauso diskutieren und ihr habt mit Eurem Rüden ja auch einiges an Gesprächsstoff um diesen zu füllen. Ein Foto von ihm würde mich unabhängig davon aber sowieso sehr interessieren wenn du teilen magst 😊 ich hab Euren Thread damals mitverfolgt und es freut mich in erster Linie, dass ihr nun eine kompetente Trainerin und damit auch Ansprechpartnerin an Eurer Seite habt.

  • Durch das Dorf habe ich ihn natürlich angeleint, aber im Häuserblock samt großer Gartenanlage, wo die Wohnung war, habe ich ihn wieder abgeleint. Mein Freund sagt immer, ich wisse keine guten Schlusspunkte zu setzen und müsse die Sachen extrem ausreizen.

    Hör auf deinen Freund :gott:


    Ich hab den Verdacht, das wird noch so richtig übel enden... Sei es, dass ein kleinerer Rüde das mit dem Leben bezahlt oder euch ein Mensch wirklich mal anzeigt. Euer Hund ist nicht mal wirklich erwachsen, wenn ich die Altersangaben richtig interpretiere, und ganz sicher kein Hund hierfür:


    wie man dann dem Hund klarmacht, unser Mini-Revier Van hört hier auf zum Beispiel... ich hoffe wirklich sehr, dass wir ihn dann nicht immer anleinen müssen...


    aber wenn man Rehe sieht (und die sieht man hier halt viel), dann ist auch da ohne die lange Leine nix mehr zu machen....), bleibt dann ja auch eigentlich nur anleinen und das ist auf Dauer natürlich überhaupt keine Lösung...

    Doch!!! Sichern und anleinen! Ihr habt einfach die völlig falsche Art Hund für deine Vorstellungen.

  • Wenn ich Deine Zeilen lese, entsteht bei mir folgender Eindruck: Acquas Charakter und Verhaltensweisen, wie Du sie beschreibst, unterscheiden sich erheblich von dem Verhalten, das Du Dir von Acqua wünschst. Der Plan scheint zu sein, mittels Training das Verhalten so umzuformen, dass Acqua sich der Vorstellung anpasst, wie Du ihn gerne sehen würdest.


    (Sicherheitshalber schiebe ich das nochmal ein: ich schildere Dir nur meine Eindrücke und Gedanken, zieh Dir raus, was für Dich passt.)


    Ich glaube, dass diese Vorstellung Eurem Hund nicht gerecht wird, nicht fair für ihn ist. Euer Hund hat Euch in vielen Situationen gezeigt, dass ihm sein Territorium wichtig ist, dass er Manipulationen an sich doof findet, dass er gern jagt. Der erste wichtige Schritt wäre in meinen Augen, das anzuerkennen und sich angesichts des noch jungen Alters darauf einzustellen, dass gerade ein Thema wie Territorialverhalten sich noch deutlich steigern kann. Erster Schritt also: mein Hund ist so, Punkt.


    Im zweiten Schritt würde ich schauen, warum mein Hund so ist. Ist sein Verhalten womöglich Bestandteil seiner Genetik, ist es eine Eigenschaft, die sehr viele Hunden seiner Rasse zeigen, dann muss ich mich von der Idee verabschieden, diese Eigenschaft komplett wegtrainieren zu können. Es gilt, mit dem Charakter des Hundes zu arbeiten, nicht dagegen. Das heißt nicht, dass ich das Verhalten dort nicht auch formen kann. Aber es muss auch aus Hundesicht Sinn machen. Beispiel Territorialverhalten: das Bedürfnis des Hundes nach einer "Regelung", wer sich im eigenen Territorium bewegt, verschwindet nicht durch Training. Man kann sehr wohl Regeln aufstellen, wer in welchem Rahmen dafür zuständig ist. Aber das Bedürfnis des Hundes bleibt bestehen.


    Der dritte Schritt wäre in meinen Augen dann die Kombination der ersten beiden: trainieren, gemeinsam mit dem Hund auf gewünschte Verhaltensweisen einigen, dabei seine Genetik berücksichtigen, und für mich ganz wichtig: vorausschauend handeln. Mein Hund hat ein Thema mit Besuch, er soll aber nicht selber entscheiden, wen er akzeptiert und wen nicht? Dann helfe ich ihm in der Situation, und zwar lebenslang. Mein Hund hat ein Thema mit Manipulationen an sich? Dann würde bei mir kein Spiel zwischen einem Kind und meinem Hund ohne meine Anwesenheit stattfinden, nie. Und in meiner Anwesenheit nur in sehr klarem Rahmen. Und so weiter.


    Stichwort Manipulationen: Du kannst Acqua auch da bei zukünftigen, medizinischen Behandlungen unterstützen, indem Du sie mit ihm übst. Hier gibt es einen Thread dazu, der Dir viele gute Anregungen bieten kann:


    Gast101879
  • Ich habe lange überlegt ob ich etwas dazu schreiben soll, da ich eigentlich stille Mitleserin bin, aber mir brennt es einfach unter den Nägeln.


    Man spürt aus deinen liebevoll geschriebenen Zeilen, wie sehr du Acqua magst und welche große Hoffnungen du in ein Zusammenleben setzt, so wie du es dir mit Hund vorstellst.


    Ich befürchte aber, Acqua kann diesen Vorstellungen nicht gerecht werden und ihr überfordert ihn damit massiv. Genetik und Vorerfahrungen können nicht 100 prozentig wegtrainiert werden. Meine große Sorge ist daher, dass ihr auf eine Katastrophe zulaufen werdet, wenn ihr nicht WIRKLICH anfangt Verantwortung für euren Hund zu übernehmen. Das bedeutet:


    1. Setzt ihn keinen Situationen aus, die er nicht leisten kann. Eurer Hund ist vermutlich (ich habe ja nur deine Schilderungen) den engen Kontakt mit so vielen Menschen nicht gewöhnt und überfordert. Besonders im eigenem Territorum. Bitte lasst ihn nicht in Kontakt mit fremden Menschen gehen , besonders nicht mit Kindern. Auch das Leckerli geben, sehe ich kritisch, da er dadurch in einen inneren Konflikt geraten kann.


    2. Bitte sichere deinen Hund!!!

    Ich lese aus deinen Beiträgen heraus, dass du schon mehrmals das Potential von Acqua unterschätzt hast und immer wieder die Hoffnung hast, dass sich so ein Verhalten nicht wiederholen wird. Von diesem Gedanken würde ich mich lösen. Du musst dir bewusst sein, dass du (wenn du deinen Hund gut lesen kannst ) solche Situationen zu einem Großteil vermeiden kannst, dass es aber nie eine völlige Sicherheit geben wird und wahrscheinlich auch viel Management benötigt wird. Bitte lass Acqua nicht ohne Leine in der Nähe von Menschen und Hunden laufen, schon gar nicht im Dorf. Ich würde auch über einen Maulkorb nachdenken (Ja das ist jetzt vlt harte Kost für dich. Viele Menschen haben ein Problem mit Maulkörben und sehen den Maulkorb als große Einschränkung. Aber ein Maulkorb kann deinem Hund Freiheit und Sicherheit geben).


    3. Akzeptiere Acqua so wie er ist und nicht so, wie du ihn dir vorgestellt hast. Manche Aktivitäten werdet ihr mit ihm vlt nicht machen können. Dann habt ihr zwei Möglichkeiten: Lasst ihn alleine im Van (falls er das kann und die klimatischen Bedingungen es zulassen) oder passt eure Aktivitäten so an, dass er seinen Bedürfnissen entsprechend dabei sein kann.


    Ich hoffe meine Zeilen kamen jetzt nicht zu hart rüber. Ich weiß selbst wie schwer es ist, wenn jmd vor einem sitzt und einem die Realität vor Augen hält und dadurch die Traumvorstellung eines Lebens mit dem eigenen Hund zerplatzt ( in meinem Fall war es eine Trainerin). Ich maße es mir nicht an über das Internet deinen Hund wirklich beurteilen zu können, sehe jedoch in deinem Post einige Warnzeichen. Deshalb mache ich mir wirklich Sorgen, dass ihr das Potential eures Hundes unterschätzt und dies evt. zu einem Beissvorfall führen könnte.

  • ich hoffe wirklich sehr, dass wir ihn dann nicht immer anleinen müssen... auch in den Waldgebieten, in denen wir klettern werden (in meinem Artikel habe ich jetzt gar nicht so viel zum Thema Jagen geschrieben, aber das ist natürlich auch nach wie vor ein Riesenthema, was zunehmend besser wird, weil die Aufmerksamkeit vieeel mehr auf uns inzwischen ist, aber wenn man Rehe sieht (und die sieht man hier halt viel), dann ist auch da ohne die lange Leine nix mehr zu machen....), bleibt dann ja auch eigentlich nur anleinen und das ist auf Dauer natürlich überhaupt keine Lösung... zumindest weiß ich nun, dass wir zusammen einen Weg finden werden.

    Den Punkt kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Warum genau ist das überhaupt keine Lösung? Der Hund muss ja nicht mit einer 1m Leine an einen Baum geleint werden, aber gehört mMn mit einer langen Leine definitiv gesichert, anstatt zu machen was er will, während ihr klettert :denker:

    Mein Tierschutzhund (auch erst seit wenigen Monaten bei mir) hat ebenfalls ein Thema mit anderen Rüden und zeigt massives Jagdverhalten. Ich habe mich von der Vorstellung, ihn jemals in einem Wald oder generell in unübersichtlichem Gebiet unangeleint laufen lassen zu können, ganz schnell verabschiedet. Das einzige Ziel ist es, ihn irgendwann im sehr weit zu überblickenden Feld mal frei laufen lassen zu können (und dabei stets auf den Hund konzentriert zu bleiben), alles andere wäre aus meiner Sicht naiv und fahrlässig.

    Gegen aufspringendes Wild kannst du bei einem Hund mit der Genetik und den Erfahrungen die er schon gemacht hat, einfach nicht gewinnen. Und du könntest ja nicht mal auf ihn einwirken (sofern du es überhaupt mitbekommst) - du bist ja am Klettern. Ich habe den Eindruck du erwartest oder erhoffst insgeheim, dass er sich so auf euch fixiert, dass er euch brav beim Klettern beobachtet und die Reize um ihn herum ausblendet. Ich sehe hier ein Pulverfass, das aufgrund Wunschdenken und Naivität irgendwann hochgeht und es am Ende einen Verletzen gibt - entweder Mensch, fremder Hund oder Wild.

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