Schritt für Schritt mit unserem jagdverliebten und wachschutzgeprägten Findelhund...

  • Ich kann nur inständig bitten den Hund ernst zu nehmen. Das bedeutet nicht, das er böse oder schlechter als andere Hunde ist, nur dass er ein speziell wachsames Auge und entsprechende Sicherung braucht. Er tut nur, wofür er geschaffen wurde, das ist okay, benötigt aber entsprechende Handlungen. Mein dünner 15 kg Pillepallehund hat vor Jahren (schon als Senior) einen Menschen gebissen - warum? Weil wir nicht dachten, dass das in der Ernsthaftigkeit passieren würde und ihn zwar gesichert haben, aber für zwei Minuten im eigenen Garten unaufmerksam waren. Es ging für alle Beteiligten schlussendlich glimpflich ab, aber war ein traumatisches Erlebnis.

    Versucht nicht sehenden Auges darauf zuzusteuern…

  • Das Schlimme ist, all das klingt sehr nach "es ist ja nichts passiert". Das mag sein. Aber muss immer erst was passieren, bevor man dann doch handelt? Ein Hund, der mit Maulkorb gesichert ist, ist ganz sicher nicht "geknebelt". Der kann mit Maulkorb alles ganz normal tun. Hecheln, trinken, teilweise auch fressen. Nur eben nicht zubeißen bzw. kann er das theoretisch, aber er kommt halt mit den Zähnen nirgendwo an. Diese Abneigung der Menschen gegenüber Maulkörben werde ich nie verstehen.


    Es tut mir leid, dass ich mich so kritisch äußere, denn man merkt, wie viele Gedanken du dir machst. Aber trotzdem scheinst du (noch) nicht zu erkennen, welches Potenziel da schlummert. Natürlich kann es auch sein, dass es nie zu einem Beißvorfall kommt. Dass er nie einen anderen Hund verletzt oder gar tötet. Dass es immer bei "ist ja nichts passiert" bleibt. Aber die Konsequenzen, die es nach sich zieht, wenn dann eben doch was passiert, sind furchtbar. Und warum man die bewusste Entscheidung trifft, einem solchen Vorfall eben nicht vorzubeugen, indem man dem Hund die Möglichkeit lässt, seine Zähne einzusetzen, kann ich einfach nicht nachvollziehen.


    Mein Kleinpudel hat beim Tierarzt ein Mal sehr gezielt abgecheckt, wo die Hände der Tierärztin und die der Tierarzthelferin sind. Dem ging es in der Situation richtig scheiße, er hatte miese Bauchschmerzen, hohes Fieber und die Spritze hat ihm richtig weh getan. Seitdem hab ich beim Tierarzt den Maulkorb dabei, damit wir ihn sichern können, wenn es doch mal unangenehm wird. Der hat nicht mal in die Richtung geschnappt und trotzdem ist mir jetzt klar, dass seine Zündschnur in solchen Situationen kurz sein könnte.

  • Puh, also ich weiss nicht. Ich habe die ersten Posts schon gelesen und verfolge eure Geschichte.


    Zu allererst: Der Hund muss einen Maulkorb tragen, draussen und im Zusammenleben mit der Familie. Alles andere ist einfach verdammt unverantwortlich. Das ist eine Frage der Zeit, bis da wirklich etwas passiert.


    Und dann, ich glaube kaum, dass sich der Hund mit eurem Leben vereinbaren lässt, so leid es mir tut. Du sagst, ihr könnt euer Leben nicht wirklich verändern, auch weil dein Freund davon lebt. Verstehe ich absolut. Aber das wird mit dem so ziemlich sicher nicht klappen. Einerseits schreibst du hier, stellst Fragen, hast dir Hilfe gesucht. Und doch scheint mir, ist dir die Ernsthaftigkeit des Hundes nicht bewusst. Oder sie will dir nicht bewusst sein. Wenn dann etwas passiert, dann bist du geschockt. Aber die Voraussicht, den Hund entsprechend zu sichern, fehlt trotzdem.


    Ich weiss nicht.

  • Ich will mich jetzt gar nicht weiter zur Maulkorb-Thematik äußern. Dazu wurde schon alles gesagt. Wäre sinnvoll. Mehr als sinnvoll.

    Ich finde das du wie ein Mensch klingst, der bereit ist Verantwortung zu tragen und zu lernen. Ich kann auch verstehen dass du eher deinem Eindruck und der Trainerin traust als Fremden im Internet. Denke bitte trotzdem noch mal über alles nach.

    Ich hoffe und wünsche mir für euch, dass ihr einen guten Weg findet, und würde mich freuen weiter zu lesen wie es so läuft.

  • Ich bin da nicht zwiegespalten, ich halte dich für naiv.

    Naiv in dem Sinne, dass du gar nicht verstehst, dass man einen Hund mögen und ihn trotzdem für unberechenbar halten kann. Dass es für einen Hund Freiheit bedeuten kann, wenn man ihn gezielt einschränkt und dadurch nicht zulässt, dass er beschädigt. Dass Sicherung kein Stempel ist, sondern Management!


    Ich sehe euch da in strammen Schritt auf eine Katastrophe zugehen, ähnlich wie pinkelpirscher


    Ich hoffe trotzdem, dass du nicht solche Erfahrungen machen musst, aber ich fürchte, dass es bald zu einem heftigeren Vorfall kommen wird, an dessem Ende nicht nur ein Mensch verletzt wird, sondern auch dein Hund Konsequenzen tragen wird, die du nicht mehr rückgängig machen kannst (auch nicht durch deine Beteuerung, dass Aqua sonst immer so lieb ist). Mensch, bitte zahl doch nicht das gleiche Lehrgeld wie ich und viele andere! Das ist allein dein Ego und deine Unerfahrenheit, die das verursachen werden. Die wenigsten Hunde kommen mit grenzenloser Erziehung und Freiheit klar! Und dein Hund hat dir schon mehrfach deutlich gezeigt, dass er sich alleine kümmert und dich nicht braucht, um Entscheidungen zu treffen.

  • Aber: ein Hund der menschenfreundlich ist und sich gerne kraulen lässt von Nachbarn etc kann das auch mit Maulkorb ausleben.


    Genau so :bindafür:

    Es gibt Hunde die laufen mit und solche, die es nie werden. Mein alter Rüde, Pudelmix aus dem TS, der lief mit. Überall, immer und ohne Leine. Der hat sich nie aus meinem Dunstkreis entfernt, der fand andere Hunde uninteressant, fand Menschen toll und wenn hier Kindergeburtstag mit 10 Kids war, dann war er mitten drin hopste von einem zum anderen und hat ganz eventuell mal das ein oder andere Würstchen geklaut. Er war immer und überall bei mir. Dieser mein erster Hund kam meiner Lassievorstellung vom Hund sehr nah.

    Aktuell hab ich zwei Hunde, die das nicht können und auch nie können werden. Einer mag keine Menschen und keine fremden Hunde, der andere mag beides zu sehr und würde jagen gehen, wenn ich ihn nicht entsprechend im Auge habe.

    Ist halt jetzt so. Entweder ich richte mein Leben darauf ein, was ich getan habe, oder ich müsste sie abgeben, was ich nie könnte.


    Du liebst Deinen Hund und du arbeitest mit ihm. Finde ich super. Du reflektierst und denkst über Dinge nach, die man Dir sagt. Find ich auch toll. Ich denke auch, dass ihr das schaffen könnt. Aber nur, wenn ihr bereit seid Einschränkungen hin zu nehmen, ohne die wird es nicht gehen.

    Hund mit MK sichern. Stört ihn nicht die Bohne, wenn ihr das übt.

    Beim Klettern muss jemand bei ihm bleiben, der ihn auch wirklich auf dem Schirm hat. Vllt können mehrere HH sich mit den Hunden abwechseln und ihr könnt mit eurem erarbeiteten Wissen bei den anderen Kletterern, die ihre Hunde machen lassen, mal ein bisschen aufklären.

    Ihn dann unten halt einfach mit MK machen lassen, da würde ich sehr von abraten. Hetzen kann er trotzdem. Und das Wild hat Todesangst. Ausserdem ist auch das Hetzen Jagderfolg für den Hund und ihr fangt beim Antijagdtraining von vorn an.


    Ich würde mich auch freuen, wenn Du Dich immer mal meldest und berichtest, wie es euch so geht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!