Vielhundhalter - wie wird man einem Rudel gerecht?
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Puh, geschafft, alles gelesen.
Ich habe gelernt, ich habe nicht viele Hunde, sondern nur mehr Hunde. Erstmal beruhigend.
Aber im Ernst: Ich bin dem Thread ein bisschen dankbar, weil es dabei hilft seine eigenen Entscheidungen und seinen Umgang mit dem Thema Hund zu hinterfragen und neu zu beleuchten.
Die Frage, ob ein Hund zu kurz kommt, habe ich mir auch vorher schon manches Mal gestellt. Tatsache ist schon, dass man seine Aufmerksamkeit teilen muss und bei mehren Hunden der einzelne eben weniger im Vordergrund steht. Ich bei mir sehe da aber durchaus Vorteile.
Mein Hauptgrund, der gegen einen weiteren Hund sprechen würde ist die weiter erschwerte Möglichkeit der Fremdbetreuung. Derzeit habe ich zwei Plätze, die auch mal alle 5 Hunde zu sich nehmen und wo sie auch regelmäßig ca. 1 x die Woche sind, wenn ich arbeite. Zusätzlich gibt es mehrere Plätze, die 2-3 Hunde nehmen würden, auch mal für ein paar Tage. Bei längerem Komplettausfall müsste ich sie vermutlich sogar auf 3 Plätze verteilen.
Ein 6. Hund würde das nicht einfacher machen, aber für mich ist es schon wichtig so ein Notfallnetz zu haben.
Da ich ja aber keine Vielhundehalterin bin, werfe ich mal munter die Hundemeute von Katrin Scholz ein. Die wohnt nicht weg von hier und ich habe sie und ihre Hunde sogar mal auf einem Spaziergang getroffen.
Ich habe mir einige ihrer Videos angesehen und muss sagen, dass ich mir bei dieser Anzahl von Hunden auch nicht mehr richtig vorstellen kann, dass sich dort jeder Hund wohl fühlt und genug Aufmerksamkeit bekommt.
Sie bekommen Futter, Pflege, Grunderziehung und Spaziergänge, aber viel mehr kann da nicht wirklich drin sein. Für mich ist dieser Einblick immer ganz gut um mich zu erden und mir zu sagen: Nein, endlos viele müssen es nicht sein."
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Hi,
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Wow. Katrin Scholz kannte ich noch gar nicht. 32 Hunde
Die Videos sehen ja sehr berauschend aus…
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Menschen haben auch einfach unterschiedliche Lebensrealtiäten und Kapazitäten. Sowohl finanziell, also auch zeitlich und räumlich.
Menschen haben unterschiedliche Ziele, Jobs, Partnerschaften, Wünsche ... - das alles kann oder kann eben nicht kompatibel mit vielen Hunden sein.
Für die einen ist es erfüllend, für andere stark einschränkend.
Ich finde es da nur logisch, dass das "Vielhundekonzept" für manche eben besser passt und funktioniert als für andere.
Ich für mich kann ganz klar sagen, dass ich in meinem Alltag niemals vielen Hunden gerecht werden könnte. Aktuell habe ich 2, das ist absolut perfekt und ausreichend, 3 könnte ich mir als "Übergang" noch vorstellen. Hinzu kommt dann noch der Hund meiner Mutter, den ich ja regelmäßig mitbetreue (und sie meine). Aber mit Schichtdienst, begrenzten zeitlichen und mentalen Kapazitäten und auch dem Wunsch mal in den Urlaub zu fahren, ohne Hunde daheim zu lassen + mal Freizeit ohne Hund (essen gehen, Kino etc.) wären für mich jetzt nicht unbedingt mehr Hunde drin.
Zu unserer Höchstzeit hatten wir 5 Hunde. Ja, das hat funktioniert. Und ja, das hat auch super schöne Seiten. Aber als dauerhafter Zustand? Puh. Neee, brauche ich jetzt nicht unbedingt.
Ich muss auch ehrlich sagen, als ich noch aktiver im Sport unterwegs war, war es auch irgendwie "sinnvoll" mehr Hunde zu haben. Das ergibt sich irgendwie so, die Rentner, die aktiven Sporthunde und der Nachwuchs. Da kommt man schnell auf 4+. Treibende Kraft für die Hundeanschaffung war da aber tatsächlich der Sport.
Jetzt wo der Sport nicht mehr so arg im Fokus steht, kann ich ganz ehrlich von mir sagen, dass mir "mehr Hunde" nicht unbedingt mehr geben. Allerdings mehr Arbeit, mehr schlechtes Gewissen nicht allen gerecht zu werden - aber ich ziehe aus mehr Hunden keinen besonderen Benefit für mich persönlich. Ich hab zwei supertolle, brave und funktionierende Hunde. Die geben mir aktuell alles was ich brauche ♥
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Unabhängig davon, gaube ich auch, dass es durchaus herausfordernd sein kann, wenn die "Rentner" irgendwann nicht nur "ein wenig alt" sind - sondern eben auch deutlich intensiver in der Betreuung werden.
Als Lyrie ihre Krebsdiagnose bekommen hat, war sie eigentlich noch super fit, innerhalb einer Woche stand dann alles Kopf. Ich habe mich nicht mehr getraut sie alleine zu lassen, habe mit ihr im Wohnzimmer auf dem Boden geschlafen und die anderen Hunde hatten nur noch kleine Pipirunden, weil Lyra schlicht keine größeren Runden mehr geschafft hat. Das Ganze ging zwar "nur" eine Woche, aber das war extrem belastend (klar, vor allem emotional) - aber im Endeffekt kann ja jederzeit irgendwas sein, weshalb einer der Hunde plötzlich nicht mehr kann, die anderen aber schon.
Sicher, für alles gibt es irgendeine Lösung. Aber realistisch betrachtet, muss man irgendwo Kompromisse machen und der Aufwand kann eben schon auch belastend sein, wenn sich dieser eben zeitlich gesehen auf einen längeren Zeitraum erstreckt.
Ich sehe es ja auch bei vielen Kunden, wo die Hunde über Jahre dement werden, undicht sind, plötzlich nicht mehr alleine bleiben können usw. usf.
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So langsam finde ich es ziemlich indiskret, für was sich FrauZerb hier rechtfertigen muss.
Erst muss sie beschreiben, ob und wenn ja, wie lang sie arbeiten geht
Ich habe nirgendwo gelesen, dass der Thread "FrauZerb muss sich für ihr Leben rechtfertigen und allem Rede und Antwort stehen" heißt.
Niemand "muss" sich hier rechtfertigen und niemand ist gezwungen überhaupt hier mitzuschreiben oder sich jeden Schuh anzuziehen. Der Thread geht auch nicht um FrauZerb.
Hier kann doch jeder schreiben, wieso man eine bestimmte Zahl Hunde hat oder wieso nicht mehr Hunde. Oder wie man das als Mehrhundehalter eben so bewerkstelligt, was einigen unmöglich erscheint. Es ist eben ungewöhnlich, das ist doch das interessante dabei.
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wo die Hunde über Jahre dement werden, undicht sind, plötzlich nicht mehr alleine bleiben können usw. usf.
Ist es. Nur eine Woche kann schon extrem schlauchen, mehrere erst Recht. Bei Jahren wird es tatsächlich ziemlich kompliziert.
Wenn bei 5 Hunden einer blind, taub und tüdelig ist, aber noch ziemlich gut zu Fuß und darauf besteht, immer mit dabei zu sein.
Wenn einer 2 Jahre lang speziell bekocht werden muss wegen Krebs und regelmäßig länger mal beim TA sitzt. Wenn einer ü. 7 Jahre körperlich eingeschränkt ist und da nix mehr mit Treppenlaufen ist...
Und sind zusätzlich 2-3 fitte&agile Hunde da, die ihren Sport machen wollen - da wird dann die Spanne extrem groß.
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wo die Hunde über Jahre dement werden, undicht sind, plötzlich nicht mehr alleine bleiben können usw. usf.
Ist es. Nur eine Woche kann schon extrem schlauchen, mehrere erst Recht. Bei Jahren wird es tatsächlich ziemlich kompliziert.
Wenn bei 5 Hunden einer blind, taub und tüdelig ist, aber noch ziemlich gut zu Fuß und darauf besteht, immer mit dabei zu sein.
Wenn einer 2 Jahre lang speziell bekocht werden muss wegen Krebs und regelmäßig länger mal beim TA sitzt. Wenn einer ü. 7 Jahre körperlich eingeschränkt ist und da nix mehr mit Treppenlaufen ist...
Und sind zusätzlich 2-3 fitte&agile Hunde da, die ihren Sport machen wollen - da wird dann die Spanne extrem groß.
Das kann ich mir wirklich sehr gut vorstellen.
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Grundsätzlich ist gerade bei steigender Hundeanzahl wichtig - so sehe ich das zumindest -, dass die Hunde wissen, dass ich sozusagen das letzte Wort habe. Und wenn ich sage, dass ich die Situation regle, dann haben sie nicht an mir vorbeizuschießen und das in Frage zu stellen. Und sie haben nicht zurückzupöbeln, auch wenn ein anderer Hund an der Leine blöd macht.
Heißt, es braucht zum einen von Anfang an ganz klare Regeln und zum anderen auch einen gewissen Typ Hund (will to please, Halterorientiert, eher kein totaler Haudrauf etc.), damit das funktioniert?
Ich kann und will jetzt nur für mich sprechen: Ja, ich sehe es schon so, dass man einfach viel konsequenter sein muss als wenn man nur einen Hund (oder evtl. "nur" zwei) hätte. Und ich glaube es auch ganz automatisch ist, weil man Situationen sonst nicht gehändelt bekommt. Was ich bei einem Einzelhund noch durchgehen lassen kann, das geht mit mehreren Hunden einfach nicht mehr.
Und natürlich ist das ganze einfacher, je netter der Hundetyp ist. Ich persönlich liebe am Toller (und auch am Pudel) eben, dass sie sozial sehr einfach und idR verträglich sind. Aber ich denke, dass das ganze auch mit einem anderen Hundetyp machbar ist. Man muss eben einfach führen können, was man sich da ins Haus holt.
Mein erster Hund war ja nicht wirklich verträglich und mit dem Alter wurde es immer schlimmer. Als er noch gelebt hat sind Rusty und Rhydian dazu gekommen.
Balou konnte ich nie ohne Leine an einem anderen Hund vorbeiführen, aber er hat durchaus gelernt, dass er nicht zurückzupöbeln hat und nicht in die Leine gesprungen wird.
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Das klingt irgendwie so, als wäre niemand in der Lage ordentlich seinen Hund auszulasten, außer dir
Darauf möchte ich nochmal eingehen. Ich persönlich kann jetzt nicht nachvollziehen warum man mir meine Aussagen so im Mund herum dreht.
Ich sage NIE und NIRGENDWO, dass andere Hundehalter nicht ihre Hunde auslasten können
Das Einzige was ich sage, ist dass meiner Erfahrung nach Huha die meinen sie könnten x hoch 3 Hunde alleine gerecht werden das nicht können in der Form die ich für mich als Maßstab setze.
Das und nichts anderes sage ich. Weil es ganz einfach nicht möglich ist, denn kein Mensch kann 24 Stunden am Tag arbeiten oder sich klonen.
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Ich finde es total absurd, irgendwelche allgemeingültigen Regeln aufzustellen was gehen würde und was auf keinen Fall bei irgendjemandem gehen würde. Ich kenne Menschen, die wuppen Sachen bei denen ich mich ernsthaft frage wie das alles machbar ist, dagegen ist, mit Verlaub, Vielhundehaltung wirklich nichts dagegen. Wer bin ich denn zu sagen das KANN nicht gehen? Ich kenne auch viele Kinder mit bis zu zehn Geschwistern und glücklichen Kindheiten. Was soll da denn auch den Maßstab sein, was einen Hund glücklich macht? Ist Menschenzeit da wirklich das nonplusultra? Keine Ahnung, wer will das denn beurteilen. Ich bin kein Freund davon Unmengen an Lebewesen (egal welche) oder Sachen neu zu produzieren, aber wenns sie schon gibt... Klar kann das schief gehen, aber ich sehe auch jeden Tag zig Hunde bei denen die Einzelhaltung schief geht. Wer das wirklich will mit den vielen Hunden wird das schon hinkriegen.
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