Ich erlebe die weißen Schäferhunde auch sehr häufig als übermäßig zurückhaltend und eher unsicher.
Hätte man mich gefragt, mit welchen Problemen bei dieser Rasse und diesen Umständen zu rechnen ist, hätte ich die Ängstlichkeit wahrscheinlich als allererstes genannt.
Die Maus kann trotzdem später ein alltagskompatibler Hund werden, ich sehe da keinesfalls schwarz.
Ich würde den Fokus jetzt auch erstmal auf die Alltagsgewöhnung setzen. Viele gemeinsame schöne und sichere Momente.
Was ich wichtig finde, ist der Umgang mit Situationen, wo sie ängstlich reagiert.
Nehmen wir die Nachbarin mit dem Rollator:
Szenario 1: Nachbarin kommt frontal auf euch zu, spricht dich an, spricht den Hund an, Hund versucht zurückzuweichen, ist ängstlich. Daraufhin lockst du sie frontal, die Nachbarin beugt sich vor und spricht auf sie ein, aller Fokus liegt auf dem Hund, Hund weicht immer weiter zurück. Immer mehr "Ja, was hat sie denn?", immer mehr Locken und Blicke....
Alles ziemlich doof!
Szenario 2:
Nachbarin kommt frontal auf euch zu und spricht euch an.
Du stellst dich unauffällig zwischen Hund und Rollator und verwickelst die Nachbarin in ein Gespräch. "Hund noch ganz neu, kennt noch nix, am liebsten ganz ignorieren..."
Im Idealfall kann der Hund dann in Ruhe die Situation beobachten, wird nicht bedrängt, steht gar nicht im Fokus.
Frau geht weiter, ihr geht weiter, die Situation löst sich, ohne ein "Ding" draus zu machen.
Versuche nicht viel zu locken und zu betteln. Geh voran, sei sicher und selbstbewusst. Wenn sie sich verkriechen und sie kommt auf leichten Zug nicht mit, dann hole sie an der Leine zu dir und trage sie oder bleibe bei ihr stehen oder hocken und warte ab. Nicht zu ihr gewandt, sondern abgewandt.
Kekse funktionieren bei Angst nicht und das frontale Locken macht die Situation oft schlimmer als sie ist.