Vielhundhalter - wie wird man einem Rudel gerecht?

  • Ich find es voll ok, wenn du nicht nach diesem „Was könnte Schlimmes passieren“-Motto lebst

    Verstehe wirklich nicht, was du meinst? Allein die Überlegungen und Backups, die FrauZerb in dem Post angerissen hat, gehen weit weit über alles hinaus, was ich als Einhundhalterin durchgeplant habe. Viel mehr geht doch nicht an Was-ist-wenn…

    Ja, das verstehe ich auch nicht. Ich bin bisher Einhundhalterin und habe leider nicht annähernd so gut für den Notfall geplant. Die Notfallliste von Fuchshexchen ist jetzt erstmal etwas, an dem ich mir ein Beispiel nehmen will. Bisher hab ich da nämlich nur meine Mutter. Wäre natürlich blöd, wenn wir beide gleichzeitig einen Unfall hätten.

    Ich glaube, die wenigsten Hundehalter haben so gut vorgesorgt wie FrauZerb.

  • obwohl die Bedingungen total unterschiedlich sind.

    sind sie.

    Und es ist vielleicht eine Frage der Formulierung.
    Zu sagen: -da kann die Haltung aber automatisch keinen hohen Ansprüchen (meinen) mehr genügen-, ist eine Sache. '
    Zu sagen: ich persönlich bekäme das in meiner Lebenssituation und mit meinem Hundetyp nicht hin (was du ja getan hast), ist etwas anderes.
    Von ersterem fühle ich mich auch etwas angegriffen, selbst wenn es grundlos ist.

    also den „Was wenn…“-Szenarien

    Wobei ich da etwas bei Fuchshexchen bin. Jede Eventualität kriegt kaum jemand abgedeckt, siehe den absoluten Mist, den -Ann- da gerade hat und da verstehe ich auch ihre Dünnhäutigkeit. Aber da steckt jeder weitere Hund ein wenig zurück, auch wenn es nur zwei sind. Glücklicherweise ist so etwas nicht die Regel und 4 Intensiv-Patienten gleichzeitig dürfte man selten haben. Und wenn, findet man Lösungen (bzw. sorgt vor). Ein Netzwerk und Plan B/C braucht man eh (in meinem Fall neben Freunden z.B. meine Mutter, die immer Zuhause ist und einen eingezäunten Garten hat und prima mit den Hunden auskommt im Worst Case). Klar, sie könnte sich einen komplizierten Beckenbruch zuziehen, Freundin ist auf den Malediven und alle anderen Norfall-Überlegungen haben -keine Ahnung was- alle auf einmal. Kann dir als Zweihundehalter aber exakt genauso passieren. Oder als Einhundehalter.

    Und ja, ich hatte schon sehr kranke Hunde (Smilla...) und mit Grisu auch einen Hund, der nicht so ohne weiteres (und gerade in den letzten Jahren) im Rudel spazieren gehen konnte. Und ja, dann steckte auch mal ein Hund zurück, wenn ich mit Smilla einen halben Tag in der Tierklinik war. Wäre bei nur 2 Hunden aber nicht anders gewesen.

    Nur kurz, mit 5 Hunden hier: Halbtags-Job, Wohnmobil (wir sind aber auch schon gesegelt und Hausboot gefahren mit 4 Hunden), Haus und großer Garten vorhanden, recht einsame Wohnlage, Geld genügend vorhanden auch für größere Eventualitäten. Und sehr viel Spaß an Mehrhundehaltung und den unterschiedlichen Charaktären (da ja ein paar Mal kam, warum ein weiterer Hund, was gibt der einem zusätzlich oder von irgendwem sogar auch, in einer menschlichen Paarbeziehung wäre es doch ebenfalls schräg, man will da Abwechslung...) Ich liebe jeden dieser Hunde für genau das, was er ist in all iher Unterschiedlichkeit. Und ich habe einen Mann, der dahinter steht, im Alltag zwar wenig unterstützen kann (zeitlich-beruflich), aber 2 der Hunde im Sport führt. Dazu sind 3 der Hunde Shelties und im Alltag extrem einfach (für mich). Joey für einen Aussie ebenfalls. Enya (Border) hat ein paar Special Effects, die aber kein Ding sind, da der Rest so unkompliziert ist, bzw. ich vor ihrem Einzug ja schon ein wenig was in Punkto Hütehunde dazu gelernt hatte...
    Jagen tut keiner von denen (im Sinne von Hetzen/Spuren verfolgen), zu Fremden läuft auch keiner. So lange uns niemand angreift, ist alles in Ordnung. Tägliche, lange Spaziergänge haben sie, individuelle Auslastung eh. Und Kuscheln tu ich eher noch lieber als meine Hunde xD
    Malis, Kangals, Jagdterrier etc. hätte ich nicht mal im Singular hier sitzen. Also ist auch einfach ein zu mir sehr passender Hundetyp.

    Ok, ist halt je nach Definition hier bei mir keine "Vielhundehaltung". Aber ich wüsste nun wirklich nicht, an welchem Punkt meine Hundehaltung "Anspruch" nicht genügen sollte. Und das kam ja nun oft hier im Thread: "mein Anspruch ist halt ein höherer". Ein höherer als was?

  • Wenn ich sehe, wie verdreckt mein Hovawart momentan nach einem Spazi ist, vor der Haustür abspritzen, dann abtrocknen. Habe oft Pflegehunde, aber bei 3 und mehr Hunden ist das schon richtig anstrengend

  • So langsam finde ich es ziemlich indiskret, für was sich Fuchshexchen hier rechtfertigen muss.

    Erst muss sie beschreiben, ob und wenn ja, wie lang sie arbeiten geht.

    Dann gehts jetzt zu regelmäßigen Mahlzeiten und nem geputzten Haus, Partner ...

    Wenn man doch Hunde hat, die meist alle zusammen unterwegs sind und man nicht für jeden Hund 1 bis 2 Stunden pro Tag braucht, dann hält sich der Aufwand doch in Grenzen.

    Dann geht man doch auch nur ... keine Ahnung ... 3 h am Tag spazieren. Nur halt mit 9 Hunden, statt mit 1 oder 2.

    Das macht doch dann zeittechnisch keinen Unterschied.

    Unterschied macht erst, wenn man auf Dauer wen trennen muss, mit nem Hund was wirklich separat machen will / muss, wo die anderen nicht dabei sind ...

    Aber so wie ich das bisher verstanden habe, laufen einfach alle Hunde immer parallel mit. Warum soll das mehr Zeitaufwand bedeuten?

    Und ich glaub ich Chaot mit meinem unregelmäßigem Leben esse mit meinen nur 2 Hunden deutlich unregelmäßiger, als viele mit 9 oder 10 Hunden.

    Weiß garnicht, wo da der Zusammenhang ist.

  • Also ich bin mal ehrlich: ich bin Single mit einem (Begleit-)Hund.

    Ich bin voll berufstätig ( Hund kommt mit) mit zusätzlichen Ehrenämtern. Ein bisschen Freundinnen und Familie gibt es auch noch.

    Mein Hund kommt nicht immer zu seinem Recht. Manchmal reduziert sich das Rausgehen auf eine Stunde am Tag, mal muss er zwei Tage mit zu einer Tagung, Fortbildung. Mal verbringt er einen Abend oder ein paar Stunden am Tag im Auto.

    Aber dafür gibt es halt an anderen Tagen Hundeschule und lange Wanderungen.

    In 27 Jahren Hundehaltung gab es keine Krankheit, die das Konzept ins Wanken gebracht hätte. Kann aber passieren. Dann finde ich halt Lösungen.

    Mein Haus ist keineswegs immer ordentlich und sauber wird es nur, weil ich da Hilfe habe. Regelmäßige Mahlzeiten gibt es manchmal…

    Für mich und meinen Hund ist das ok so.

  • Hier leben ja 4 Kids und 4 Hunde …. Ein Hund der krankheitsmäßig vom Kopf zwar fit ist aber körperlich eben nicht mehr, ein Hund ist der sprengstoffhund meines Mannes, die kurze in Ausbildung und ganz egoistisch meine Hündin. Im Alltag sind wir meist aufgeteilt - ich die Kids plus die beiden DSH, die beiden Herder sind immer bei meinem Mann. Training, Arbeit, aktuell Dienstreise.

    Ist er zuhause hilft er natürlich wo er kann und entlastet mich, die Herder sind dann allerdings meist so geschafft das sie kein Riesen Programm mehr haben wollen.

    Ist halt viel Organisation, oft wenig Schlaf aber ich liebe unser trubbeliges Haus


  • Als Beispiel: darf man als nicht-muskulöse 50kg-Frau nur Hündchen bis 10/15kg halten? Weil man einen 30-40kg Hund nicht auf Dauer die Treppen hochtragen kann?
    Manche sagen das vielleicht.

    Manchmal entwickelt man aber auch enorme Kräfte...habe als 50 kg Frau meinen damals etwas pummeligen Junghund mit 40 kg zwei Monate lang in die dritte Etage hinauf- und hinuntergetragen, ohne, dass irgendwelche Schäden entstanden sind. Ich kann mir das aktuell gar nicht vorstellen, wie ich das gemacht habe, bin mir aber sicher, es ginge wieder. Klar, Frage ist, was passiert, wenn man sich auch noch das Bein gebrochen hat.

  • Lani

    Die Beschreibung gestaltet sich insofern etwas schwierig, da ich nicht DEN Tag habe durch meine täglichen Wechselschichten. Aber grob jann man sagen, dass sich mein Leben in Ermangelung von Mann und Kind neben der Arbeit zu 99% um die Hunde dreht.

    Morgens und abends gehe ich nur "stumpf" Gassi mit wechselnder Hundekonstellation. Außer wenn ich Früh oder Spätschicht habe. Ich bin da offen gestanden feige. Weder morgens um 6 Uhr oder abends um 23 Uhr geh ich freiwillig in den Wald. Hier läuft alles rum von Wildschweinrotte bis Wolf da geh ich im Dunkeln nicht hin. An diesen Tagen schicke ich meine Hunde mit meinem Vater zum Stall.

    Nach der Arbeit kaufe ich eigentlich täglich direkt ein (bin ja eh da) und sobald ich den Laden verlasse und nicht irgendeinen Termin (Arzt, Physiotherapie) habe gehört meine Zeit meinen Hunden.

    Sobald es das Wetter zulässt fahre ich mindestens 1x die Woche zum Hundeplatz und im Sommer machen wir Hundeveranstaltungen in HuSchu und Vereinen in der Umgebung mit oder fahren ins Hundesporthotel (2024 hoffentlich 3x Juchuu :smiling_face_with_hearts: )

    In der Praxis sieht es dann so aus, dass ich mit Liano derzeit so oft es geht Stadtspaziergänge alleine mache oder endlich mal wieder an Unterordnung und Hoopers Basics feile.

    Oder er ist einfach "dabei" - dieser Hund liebt alles wo er gucken kann. Weihnachtsmarkt, Einkaufszentrum, Kurpark. Keine Ahnung von wem er diese Offenheit hat - von mir sicher nicht

    Wobei "derzeit " nicht "jetzt" ist. Die letzten Wochen waren echt übel. LEH, Personalmangel und Vorweihnachtszeit ist echt übel. Ich hab soviel Stunden gearbeitet ich wurde schon gefragt ob ich in der Firma schlafe :rolling_on_the_floor_laughing: aber es wird ja besser.

    Lucca mein derzeitiger Special Effect Hund tickt da völlig anders. Während Liano ein "immer dabei und immer mitmach" Hund ist ist Lucca von seiner Grundtendenz zwar genauso, aber ein falsches Geräusch, ein falscher Windhauch und er schaltet in kopflosen Fluchtmodus. Und auch nicht vorhersehbar oder berechenbar. Ich kann es inzwischen recht gut sehen, aber mein Vater darf Lucca z.b. nicht mit in den Kurpark oder so nehmen.

    Bei Lucca habe ich inzwischen festgestellt, dass er gerne "hilft" und alleine mit dabei ist. Ihn nehme ich deshalb gerne extra alleine mit zum Stall oder lass ihn im Haushalt helfen (Dinge bringen, Dinge aufheben etc)

    Er hat auch sehr großen Spaß an Tricks und UO und Agi. Aber das ist stundenformabhängig . Ein Pensum kann ich dafür nicht angeben. Schon durch die Dienstzeiten nicht. Weder sie noch ich sind Maschinen. Aber ich versuche jeden Tag das Level: "Ich wollte sie, ich habe sie nicht gefragt ob sie bei mir leben möchten, ich bin so mit dem was ich ihnen biete für mich zufrieden " zu erreichen

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!