Hallo zusammen,
ich suche jetzt schon seit einiger Zeit verzweifelt nach einer Lösung und komme nicht wirklich weiter. Ich hoffe, dass jemand von euch bei der Frage vieleicht mehr Erfahrungswerte hat und mir weiterhelfen kann.
Die Situation
Es geht um den Hund von meiner Schwester und ihrem Mann. Die beiden haben sich vor ca. 2,5 Jahren eine Tierschutzhündin nach Hause geholt. War kein "Coronahund" sondern vorher schon sehr lange angedacht und die Suche nach der richtigen Organisation hat dann zu dem timing geführt.
Als die Hündin bei Ihnen ankam war sie bereits mehrere Monate alt, das genaue Alter konnte niemand so wirklich sagen. Das gleiche gilt für die exakte Rasse. Es ist auf jeden Fall ein Mischling, mittel groß (Schulterhöhe ähnlich wie mein Golden Retriever) mit kurzem schwarz/weißen Fell. Nach Wissen meiner Schwester ist auf jeden Fall Border Collie drin aber wohl auch ein Herdenschutzhund.
Nachdem die Hündin bei meiner Schwester ankam war sie direkt relativ verhaltensauffällig, hat sich viel versteckt, war misstrauisch und sehr ängstlich. Da Sie aus dem Tierschutz kam war das ja keine große Überraschung und die Halter waren darauf vorbereitet.
Dabei wüsste ich auch echt nicht was sie grundsätzlich hätten besser machen können. Sie haben von Anfang an mit Hundetrainern zusammengearbeitet, Bücher gelesen und vor allem auch einfach unglaublich viel Zeit und Energie investiert.
Leider hat sich das Verhalten der Hündin in einigen Kernpunkten nie gebessert. Vor allem geht es da um eine unglaublich stark ausgeprägte Territorialität sowie Aggression gegenüber fremden Menschen und Hunden. Bis heute bin ich so ziemlich der einzige Mensch der normal bei Ihnen in der Wohnung sein kann ohne das es Probleme gibt.
Im Laufe der Zeit haben die Haltern mit mehr als 6 verschiedenen Hundetrainern/Schulen gearbeitet (und ich meine damit auch wirklich gearbeitet, bedeutet über jeweils einige Monate pro Trainer mindestens wöchentlich Stunden + tagtägliche Umsetzungsarbeit) und dabei so ziemlich alle Erziehungsansätze, von welchen ich jemals gehört habe, durchprobiert. Zuletzt waren da auch 2 auf aggressive/verhaltensauffällige Hunde spezialisierte Trainer dabei die teilweise mehrere Hundert Euro die Stunde gekostet haben.
Da sich nach so vielen Monaten und Stunden des Trainings bei einigen Kernpunkten noch keine Besserung eingestellt hat und klar geworden ist, dass in diesem Fall Halter und Hund einfach nicht zusammen glücklich werde,n haben sie vor einigen Monaten dann auch die Entscheidung getroffen, eine Abgabe der Hündin in Betracht zu ziehen. Ist in meinen Augen auch die richtige Entscheidung, ich denke Sie haben wirklich mehr versucht als irgendwer von Ihnen verlangen könnte und es wäre sowohl für sie als auch für die Hündin mit Abstand die beste Entscheidung.
Das Problem
Das große Problem seitdem ist einen Weg zu finden die Hündin wieder abzugeben. Ich bin hier für alle Tipps oder Organisationen dankbar.
Eigentlich wäre die Tierschutzorganisation selber dafür zuständig sich um die von Ihnen vermittelten Hunde zu kümmern und evtl. ein neues, passenderes Zuhause zu finden. Als meine Schwester dort aber Kontakt aufgenommen hatte war rausgekommen, dass die Organisation sich mittlerweile aufgelöst hat und es massive Probleme mit Betrug und fehlender Unterstützung gab. Ich habe die Details hier nicht mehr ganz auf dem Schirm, auf jeden Fall ist das keine brauchbar Anlaufstelle mehr.
Tierheime haben Sie schon viele angefragt aber die meisten sind ja schon überfüllt und wollen erst recht keinen Hund mit der Problematik aufnehmen. Ist denke ich auch verständlich und den Haltern wäre viel lieber, den Hund direkt an passende Hände weiterzugeben.
Sonst hatten sie sich auch an ein paar Organisationen gewendet welche sich speziell um dieses Thema kümmern. Die "hellhound foundation" war da eine von, die sind aber auch alle überlastet.
Wir sind jetzt an dem Punkt wo wir einfach nicht mehr weiterwissen. Ich versuche schon länger sie bei der Suche zu unterstützen aber uns fehlt denke ich vor allem das Wissen an wen man sich in solchen Fällen am besten wendet. Die Hündin lebt aktuell in Niedersachsen aber jede Deutschland/Europaweite Lösung wäre uns mittlerweile recht.
Optimal wäre wahrscheinlich wenn die Hündin entweder an einen Hundetrainer kommt, der sich so einen Hund als "Projekt" holt und da sowohl know-how als auch Energie und Zeit für hat oder ein Umfeld, in welchem die Hündin so sein kann wie sie ist ohne das es zu Problemen führt (Abgelegen, vielleicht Aufgabe als Herdenschutzhund oder so)
Habt ihr Tipps oder Erfahrungswerte an wen oder welche Art von Organisastionen man sich jetzt noch wenden kann?
Vielen Dank,
David