Brauche dringend Rat - Wohin mit extrem schwierigen Hund?

  • Warum ist denn das örtliche Tierheim keine Option?

    Weil viele THs sich keine Abgabehunde ans Bein binden, die man nur mit viel Glück oder nach viel Training vermitteln kann - nicht in einer Zeit mit gesättigtem Markt und hohen Betriebskosten.


  • Vielen Dank auch dir WorkingDogs für die Erklärungen zum Zwinger. Einige von euch hatten Miriam Cordt erwähnt, habt ihr vielleicht noch weitere Ressourcen oder Ansprechpartner für mich die in der Situation hilfreich sein könnten. Im Sinne von "Wir akzeptieren jetzt das unser Hund ein Herdenschutzhund ist und wollen das Leben und unseren Umgang daran anpassen. Wie setzen wir das um?"


    Als Trainerin mit tiefen Kenntnissen im Bereich HSH gibt es auch noch Angelika Lanzerath.


    Neben den bisherigen Anregungen würde ich noch vorschlagen, mal einen Tierarzt mit Schwerpunkt "Verhaltensmedizin" aufzusuchen.


  • Vielen Dank auch dir WorkingDogs für die Erklärungen zum Zwinger. Einige von euch hatten Miriam Cordt erwähnt, habt ihr vielleicht noch weitere Ressourcen oder Ansprechpartner für mich die in der Situation hilfreich sein könnten. Im Sinne von "Wir akzeptieren jetzt das unser Hund ein Herdenschutzhund ist und wollen das Leben und unseren Umgang daran anpassen. Wie setzen wir das um?"


    Als Trainerin mit tiefen Kenntnissen im Bereich HSH gibt es auch noch Angelika Lanzerath.


    Neben den bisherigen Anregungen würde ich noch vorschlagen, mal einen Tierarzt mit Schwerpunkt "Verhaltensmedizin" aufzusuchen.

    Danke dir, werden wir uns anschauen



  • Ich denke auch das ein riesiger Teil der Frustration und der Belastung mit dem Hund bisher wahrscheinlich auf genau diesem Konflikt beruht. Die Halter haben immer und immer wieder versucht das Verhalten des Hundes in einen gemäßigten Bereich zu kriegen was vieleicht wie ihr sagt einfach nicht drin ist mit dieser Art Hund. Natürlich führt das auf Dauer zu einer Menge Frust und einem geht die Energie aus.


    Also ich kann dazu jetzt auch mal was schreiben, weil ich genau diesen Gedanken von Anfang an beim Lesen Deines Threads hatte.


    Ich habe zwei Begleithunde. Einen Pudel und einen Pudel-Mix. Ok, da ist ein Terrier mit drin. INsofern bin ich kein Experte für Deine Rasse. Aber es gibt viele Parallelen:


    Meine Erwartungen waren eine Zeit lang so hoch, dass ich jede kleinste Verfehlung als Zeichen des absoluten Versagens gewertet habe. Und Dinge wie Leinenpöbelei waren sowieso der absolute Weltuntergang. Dabei hat mein einer Hund eigentlich "nur" intakte Rüden angepöbelt. Meine Güte, das kam mit ein wenig Management dann vielleicht alle zwei Wochen mal vor.

    Letztendlich habe ich meine Hunde überall nur als totale Ungeheuer / schwierige Hunde dargestellt, v.a. den älteren.

    Tja, und jeder, der sie kennen lernt, ist begeistert, wie freundlich sie sind und wie viel sie können.


    Mit anderen Worten: Ich habe nur noch das Schlechte gesehen.

    Und leider ist es ja grundsätzlich so, dass ein und dieselbe Eigenschaft manchmal ein Vorteil und manchmal ein Nachteil ist.


    Beispiel: Mein Junghund ist eher zurückhaltend. Wie viele Vorteile hat das bitte?! Er wollte niemals zu anderen Hunden hin, er macht nichts kaputt, er nimmt keine fremden Gegenstände, hibbelt nicht rum - aber er hat dafür eben vor Besuch oder manchen Gegenständen am Anfang Angst. Man kann einfach nicht alles haben, weil sich viele Dinge gegenseitig ausschließen.


    Klar, in meinem Kopf hätte ich gerne zwei super erzogene, umweltkompatible Hunde, die jede Situation mit Bravour meistern - aber nachdem ich jetzt sooo viele Hunde kennen gelernt habe, muss ich sagen: alle haben ihre Macken. Teils auch echt schlimme.

    Aber wie das wahrgenommen wird, hängt immer vom Halter ab.


    Unsere Nachbarshündin kläfft z.B. pausenlos im Garten. Aber die Nachbarn stört das sowas von null, dass sie trotzdem 18 Stunden am Tag draußen ist.

    (Ich selbst würde STERBEN!).


    Mittlerweile besinne ich mich auf die Stärken meiner Hunde, richte schon auch den Alltag / das leben ein wenig darauf aus. Aber das empfinde ich nicht als schlimm, denn sie sind Sozialpartner, die ein Recht (!) darauf haben, dass man ihre Bedürfnisse ernst nimmt. Und da sie sich den Halter nicht aussuchen können, ist es meine Aufgabe, den Rahmen zu schaffen. Und das sehe ich nicht negativ, sondern als ganz normal.


    Viele Halter bräuchten eher eine Psychotherapie (ist nicht böse gemeint, ich schließe mich da mit ein!) als Hundetraining. Oder im besten Fall beides zusammen ;-)

  • Danke für deine Antwort :)


    Da ist auf jeden Fall was dran, es ist in diesem Fall denke ich einfach sehr schwierig weil die Spanne zwischen einem sozialverträglichen Hund und einem der so ziemlich jedem an die Gurgel will natürlich sehe groß ist und die Halter sich das natürlich nicht gewünscht hatten den Hund abgeschirmt von Kontakt und anderen Menschen in einem Zwinger oder so zu halten

  • Neben den bisherigen Anregungen würde ich noch vorschlagen, mal einen Tierarzt mit Schwerpunkt "Verhaltensmedizin" aufzusuchen.

    Da sitzen sie in Nds aber schön auf dem Trockenen. Wir sind online bei Fr. Dr. Katrin Voigt aus eben jenem Grund.

    Die kann ich aber sehr empfehlen.


    Ich hab ja nun selbst nen griechischen Herdenschutz Mix und weiß, dass ich mit ihr kann. Sie ist aber sehr sehr gemäßigt für HSH Verhältnisse und auch nicht ängstlich.
    Sie zeigt alle hier beschriebenen Verhaltensweisen, aber in krass abgeschwächter Form. Weil da von Anfang an interveniert wurde.

    Bringt euch nix, weiß ich. Aber ist halt das, womit man mit einem HSH rechnen muss.


    Je nachdem wo ihr in Nds wohnt, hätte ich vll. eine Trainerinnen Empfehlung für euch. Gerne auch per PN, falls Du es hier nicht genauer eingrenzen möchtet.

  • Ich bin sehr verwundert, dass keiner der vielen Trainer Mal die unpassenden Erwartungen an den Hund in den Fokus genommen hatten. Das gehört in die Anamnese und in die Voraussetzungen bevor man überhaupt mit Training anfängt. 🤔

  • Mirjam Cordt fiele mir als Trainer noch ein[...]

    Miriam ist auch Nummer 1, die ich bei HSH empfehlen würde. Schau dir auch mal ihre Website an, den HH würde ich den Blick in ihre Bücher empfehlen:

    Bücher

    MWn. fehlt da ganz viel Basiswissen rund um den Hund und darüber hinaus auch rassenspezifisches Wissen.

    Einige von euch hatten Miriam Cordt erwähnt, habt ihr vielleicht noch weitere Ressourcen oder Ansprechpartner für mich die in der Situation hilfreich sein könnten. Im Sinne von "Wir akzeptieren jetzt das unser Hund ein Herdenschutzhund ist und wollen das Leben und unseren Umgang daran anpassen. Wie setzen wir das um?"

    Herdenschutzhunde - Immer problematisch?

    Liste mit HSH-Trainer*innen

    Herdenschutzhund-Service: Intensiv-Halter-Schulung

    Falk Eggers/Hunde-Mensch


    So richtig passend scheint ja kein Training gewesen zu sein, wenn es genau 0 Fortschritte gab. Vielleicht waren sie nicht alle inkompetent, aber ein gutes Training nimmt auch die HH in den Fokus und sollte in dem Fall viel HSH-Wissen mitbringen.

    Warum ist denn das örtliche Tierheim keine Option?

    Weil sehr viele TH mittlerweile voller als voll sind und/oder nur noch Notfälle nehmen. Google mal "Brandbrief".

    Dazu gehört kein unpassend vermittelter Hund mit einem Zuhause, welcher erstmal für Jahre einen Platz im TH blockieren würde.


    Für mich liest sich all das ehrlich gesagt auch erst mal nicht nach einem wirklich unlösbaren Fall der eingeschläfert werden muss. Und bitte NICHT zur HHF geben!


    Ich habe über eine HS ein Paar kennengelernt, die unwissend als Erst-HH einen rumänischen HSH-Mix als Direktimport bekommen haben. Wir haben zusammen 6 Monate den Junghunde/Quereinsteigerkurs besucht. Mittlerweile ist die Hündin 2 Jahre hier und sie haben sich bis auf das Thema Bellen bei Hundebegegnungen mit ihr arrangiert. Mein Hund Darko ist ihr bester Freund geworden, die beiden können problemlos ohne MK in den Freilauf und mit Management können wir sie auch Zuhause besuchen.

    Es geht. Dafür braucht es sachkundige Anleitung, die Motivation der HH und den Willen, an sich selbst und den romantisierten Vorstellungen des perfekten Hundes zu arbeiten.


    Denn ganz wichtig:

    Unabhängig von der Rasse wird heutzutage extrem viel und v.a. überzogenes von den Hunden erwartet. Da liegt es am HH, Grenzen zu setzen, fair zum Hund und realistisch zu sich selbst zu bleiben.

    Mein Hund darf in einem sinnvollen angeleiteten Rahmen (!) wachen, er muss sich nicht von jedem anfassen lassen, ich regle für ihn unnötige & stressige Fremdhundebegegnungen usw.

    Er ist kein HSH, aber auch er braucht Anleitung und die gebe ich ihm.

    Ich denke, mit Verständnis & Führung käme man bei dem von dir geschilderten Fall schon recht weit.

  • Da ist auf jeden Fall was dran, es ist in diesem Fall denke ich einfach sehr schwierig weil die Spanne zwischen einem sozialverträglichen Hund und einem der so ziemlich jedem an die Gurgel will natürlich sehe groß ist und die Halter sich das natürlich nicht gewünscht hatten den Hund abgeschirmt von Kontakt und anderen Menschen in einem Zwinger oder so zu halten

    Was genau hatten sie sich den erwartet von dem Hund?

    Was sollte er können, was wollte man mit ihm machen?


    Gassigehen, Bällchen spielen... ok, aber ohne das kann man ja auch als Hundehalter gut leben.

    Wie viel Besuch wird empfangen, dass es wirklich eine Einschränkung ist, wenn der Hund dafür gesichert werden muss?


    Vielleicht sollte man sich bei der Betrachtung nicht so sehr drauf versteifen, was alles nicht geht, sondern mal hinterfragen, ob das wirklich eine so hohe Belastung ist, wenn es bei Management bleiben würde.


    Es klingt so aus der Schilderung, als hätte man bisher durch das Training versucht, den Hund in eine Form zu pressen, die zu den Erwartungen der Halter passt.

    Also vielleicht mal hinterfragen, wie sinnvoll und wichtig diese Vorstellungen sind, mit einem kompetenten Trainer erarbeiten, was mit diesem Hund für ein Zusammenleben möglich wäre und dann in Ruhe überlegen, ob man dieses Leben mit diesem Hund führen will.

  • Erstmal Respekt, dass die schon so viel Zeit und Geld und inzwischen auch Jahre investiert haben, alleine das machen nur noch wenige!


    Jedoch muss ich auch sagen, manchmal muss man den Hund so akzeptieren wie er ist, muss sich und seine Vorstellungen über den Haufen werfen, und sich dem Hund anpassen!


    Ich finde es echt furchtbar, erst wird ein Hund aus dem Ausland hierher gekarrt, dann passt er doch nicht in seine Vorstellungen und am Ende wird er abgegeben..


    Solch einen Hund wirst du nicht dauerhaft vermittelt bekommen.. Ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, mir erst ne Überraschungstüte bewusst ins Haus holen (nix anderes sind Auslandshunde) und ihn am Ende doch wieder „auf die Straße“ setzen..


    Erst „Retten“ und dann doch im Stich lassen..


    Man kann auch mit solchen Hunden leben, macht weniger Spaß, aber man hat nun mal die Verantwortung übernommen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!