Auf was bei Kleinanzeigen achten?

Wenn du laut Tierheimen nicht einmal für das Gassi gehen geeignet bist, gibt dir das kein Stück zu denken, ob du möglicherweise nicht für einen Hund gemacht bist, so wie es aktuell ist?

Hör auf in den Kleinanzeigen zu wühlen. Ja, dort kann man richtig tolle Hunde finden, aber gerade wenn man Null Ahnung hat lässt man sich gerne was aufschwätzen und es gibt genug Besitzer, die einfach ihre Viecher los werden wollen, egal wohin, dir dabei aber das Blaue vom Himmel lügen.

Schaff die richtigen Bedingungen für einen Hund dann überlege wo und wie du einen bekommst.

Man, das macht mich richtig wütend.

Ich schreib jetzt mal frei von irgendeiner Wertung meine eigenen Gedanken dazu.

Bei Privatgaben ist es unterm Strich so, daß man den Menschen glauben muß was sie einem erzählen. Für mich ein absolutes Kriterium ist die Möglichkeit den Hund zu besuchen/kennenzulernen, idealerweise auch ausserhalb von Haus/Wohnung/Garten. Geimpft, gechipt und belegt mittels blauem EU-Ausweis ist wichtig und für mich ebenso die Freiheit eine Nacht darüber zu schlafen - also nix "hin und mit".

Bei Kleinanzeigen musst du, da du selbst nichts einschätzen kannst, auf Gedeih und Verderb glauben, was dir die Leute erzählen.

Wie dringend sie den Hund loswerden wollen (aus Gründen...), erkennst du daran, wem sie zu verkaufen bereit sind.

In Kleinanzeigen gibt es immernoch viel illegalen Welpenhandel. Die fragen dich nichts, dafür holst du dir unter Umständen ein sehr krankes Tier ins Haus, was von der offensichtlichen Qual abgesehen ein extremer Kostenpunkt mit unklarem Ausgang sein kann. Vor allem kleinere Hunde wie Zwergspitze sind häufig aus illegalem Welpenhandel.

Und: Auch kleine Hunde brauchen Bewegung! Ich habe im anderen Thread mitgelesen, aber nichts kommentiert. Unterschätze die Bewegungsfreude kleiner Hunde nicht. Natürlich passen sich manche an, manche werden dann aber kläffig und nervös. Aber sie blühen dann eben bei richtiger Auslastung auf. Für meinen Chihuahua ist Wandern das absolute Highlight in der Woche.

Zitat von Blubberl

Wie merke ich ob jemand seinen Hund einfach nur los werden will, weil er sich furchtbar verhält oder ob jemand wirklich verzweifelt ein gutes Zuhause für seinen Liebling sucht?

In aller Regel stellen die Leute, die wirklich ein gutes Zuhause finden wollen, ihren Hund gar nicht erst in die Kleinanzeigen, sondern vermitteln in ihr privates Umfeld oder über Tierschutzvereine.

Darüber hinaus: Wenn dir das Tierheim sogar das Gassigehen verwehrt, wird dir auch keine wirklich verantwortungsbewusste Privatperson ihren Hund überlassen. Die Kriterien zur Vermittlung des eigenen, geliebten, gehegten und gepflegten Herzstücks sind, da es eben eine emotionale Angelegenheit ist, meist noch höher als im Tierheim. Aber klar, wenn auf Teufel komm raus ein neues Zuhause her muss und es ihnen eigentlich egal ist, was mit ihrem Hund passiert, vermitteln die Leute mit niedrigeren Kriterien

Punkt ist nunmal, die Leute da wollen ihre Hunde loswerden. Richtig tolle, problemlose, gut erzogene, gesunde Hunde will man normalerweise nicht los werden und falls doch mal was ist kommen die normalerweise im Bekanntenkreis schnell unter. In den seltenen Fällen in denen das nicht geht, hat man die freie Wahl den besten Kandidaten zu wählen. Und das bist nicht du.

Also, ich an deiner Stelle würde mal fest davon ausgehen, dass du dir ein Problem ins Haus holst und erstmal sparen damit du dir den TA und Trainer dann auch leisten kannst. Oder dass du massive Tierquälerei unterstützt.

Also ich kenne Kleinanzeigen entweder so:

"Süße Welpen suchen ein Zuhause! Es sind noch zwei Mädchen und ein Bub da. Mutter ein Vater sind gesund und leben bei uns. Die Welpen kennen Kinder, Katzen, andere Hunde und Alltagsgeräusche und sind gechippt und geimpft".

Dazu einige Fotos wie aus einem Bildband.

Leider kann man die Welpen nicht zuhause besuchen, weil da gerade Handwerker sind. Aber auf einem Lidl-Parkplatz kann man sich gerne treffen.

oder so:

"Wir sind traurig ohne Ende, aber leider, leider müssen wir uns von unserem einjährigen Schatz aus persönlichen Gründen trennen. Er kennt sitz und platz und läuft meistens schon ganz gut an der Leine. Bei anderen Hunden entscheidet die Sympathie. Er ist noch sehr verspielt."

Faktisch bekommt man hier eine arme Seele, die nur in den ersten beiden Wochen spannend war, dann aber im Weg war.

Nicht falsch verstehen, ich denke mir das nicht aus, sondern habe das im Bekanntenkreis tatsächlich erlebt.

Wie Andere schon geschrieben haben, kann man das ohne einschlägige Erfahrung schwer beurteilen.

Achte darauf:

dass du erstmal nur zum Kennenlernen kommen darfst (und zwar beim Besitzer zuhause nicht irgendwo draußen treffen)

+ mindestens eine Nacht danach drüber nachdenken. Wenn nur kommen + direkt mitnehmen vom Verkäufer gewollt ist nimm Abstand, dann wollen die den Hund nur bloß an den erst besten los werden.

Gehe einmal zusammen mit dem Besitzer und dem Hund in seiner Umgebung ne runde Gassi. Dann siehst du wie der Hund reagiert draußen mit seinem aktuellen Halter.

Lass sich nicht von "süß" blenden. Schreib dir Dinge auf die für dein Leben mit Hund wichtig sind und frag das ab. Niedlich sind die eh alle.

Ich würde mir beim Besuch zeigen lassen wie der Besitzer den Hund z.B. sein Halsband oder Geschirr an zieht - zeigt der Hund dabei Aggressionen? Duckt sich der Hund weg, hat er angst wenn der Besitzer kommt usw. Darauf achten.

Zitat von Blubberl

der nicht viel Bewegung braucht

Das wirst Du etwas genauer definieren müssen.

Denn die Größe sagt nichts über Bewegungsdrang aus.

Kleine Hunde wollen sich auch viel bewegen, laufen auch gerne etliche Kilometer.

Hast Du etwa im Tierheim nach einem Hund gefragt, der "nicht so viel Bewegung braucht"?

Zitat von Blubberl

selbst als Gassigänger sei ich nicht was sie suchen.

Hm,

ich kann mir vorstellen, daß manche Tierheime wollen, daß die Menschen die Sachkunde haben. Und nein, damit meine ich nicht die spezielle für die sogenannten Kampfhunde, sondern die allgemeine, die man auch für die BH Prüfungen braucht, bzw. in NRZ für die 20/40 Hunde.

Stichwort $11

Dann sind sie einfach auf der etwas sicheren Seite.

Ansonsten,

sei nicht sofort enttäuscht, nur weil mal eine Absage kommt!

Es kommt ja auch auf die Insassen an!

Wenn ein Tierheim Hunde hat, die vom Wesen her etwas speziell sind, und nein, damit meine ich keine gefährlichen Hunde, oder solche, die schon mal einen Menschen gebissen haben, sondern die vom Charakter und vom Wesen her einfach schnell auf Reize reagieren, dann ist es klar, daß man sie nicht einem Anfänger in die Hände drückt. Denn damit kann auch nicht jeder umgehen.

Da will man einfach vermeiden, daß ein Unfall passiert, wenn ein neuer Gassigänger mit dem Hund spazieren war, und dann Fragen gestellt werden, wieso überhaupt.

Die unkomplizierten Hunde, egal ob klein oder groß, gehen eben schnell wieder weg in ein neues Zuhause, oder haben bereits eine lange Liste an freiwilligen Gassigängern.

Was Du noch machen könntest, mach doch ein Praktikum im Tierheim. Da werden andere Arbeiten abverlangt von den Leuten, als von denen, die nur Gassi gehen.

Oder frage bei anderen Tierheimen nach.

Jetzt so die Kleinanzeigen durchforsten, nun ja

Ich würde an Deiner Stelle trotzdem beim ursprünglichen Plan bleiben wollen.

Viel Glück!