Wie habt Ihr euch auf Euren allerersten Hund vorbereitet?

  • Viel, viel gelesen. Erst die Rasseportraits allgemein, dann habe ich gezielt gegoogelt: Und zwar nach den negativen Punkten. Wann ist ein GSS ungeeignet, welche Probleme macht er usw. Mir war einfach aufgefallen, dass die typischen Rasseportraits viel zu positiv berichten. Da wird ein GSS auch mal gerne als einfacher Anfängerhund für Familie mit kleinen Kindern verkauft. Ich meine - er ist super mit kleinen Kindern. Und wir sind Ersthundehalter. Aber es braucht viel Management und Konsequenz. Wusste ich zum Glück vorher.


    Wobei - egal wie viel man sich vorbereitet, man kann nicht alles vorher einordnen. Ich wusste, dass ein wtp bei der Rasse eigentlich nicht vorhanden ist. Aber was das im Alltag bedeutet, das muss man selbst erleben. Und ein dickes Fell gegenüber Hundehaltern mit leichtführigen Hunden entwickeln.


    Ich bin einfach im Nachhinein froh, dass ich mich eher auf das Worst Case Szenario vorbereitet habe. Und ich glaube, das ist der Knackpunkt: Die rosarote Brille zu verlieren kann verdammt hart sein.

    Oh, und noch was Wichtiges: Gut, dass ich kein Instagram hatte zu dem Zeitpunkt. Da sieht man ja nur Border Collies, ACT und Malis, die cooles Zeug machen. Ich glaube, mit so lebhaften Beispielen wird man schnell auf die falsche Fährte gelockt. (Nicht, dass die das nicht können und cool sind. Aber da mein Typ Hund genau passend für mich ist, wären die garantiert grundverkehrt bei mir).

  • Eigentlich gar nicht. Gab noch kein Internet, hab mir damals nur ein Buch über Welpenerziehung gekauft - Gottseidank ein recht Gutes. 😊


    Da mein Exmann niemals einen Züchterhund gekauft hätte, bin ich einfach ins TH marschiert und nach längerer Beratung und ein bisschen warten kam Maja zu uns als 3 Monate alter Wuschelwelpe.


    Allerdings war ich auch nicht ganz unbedarft, bin mit Hunden aufgewachsen und mit Pferden.


    2kleine Kinder, einen Ex der kein großer Hundefreund war, ein 6Jähriger Schimmel am Anfang seiner Turnierkarriere....😁...und ein undefinierbarer Wuschelwelpe.....war zwar stressig aber ich möchte die Zeit nicht missen.

  • Habe ich geschenkt bekommen, den nächsten und den übernächsten auch.

    Und ganz ehrlich ich bin froh drum. Selbst mit dieser Praxiserfahrung würde ich mir bis heute nur absolut unpassende Hunde aussuchen, wenn ich nach Rassebeschreibungen, Züchtern und Foren gehe.

    Ich bewundere jeden, der es schafft mit Hilfe aus diesen blumigen Beschreibungen, subjektiv gefärbten Ansichten und den Ansprüchen an den perfekten Hundehalter, einen Hund auszusuchen der ins eigene Leben passt.

    Keine Ahnung ob es ein Hundephänomen ist, aber mir fällt keine Tierart ein, in der Sprache und Praxis so weit auseinanderklaffen. Bei jeder Katzenberatung wird über zerkratzte Tapeten, die Kunst der Tablettengabe und die Neigung zur Mäkeligkeit aufgeklärt. Und da geht es auch genau darum, da gibt es Nichts zu interpretieren oder misszuverstehen. Beim Hund ist das anders.

  • Den ersten Hund (Mischling) habe ich mit 18 Jahren aus dem Tierheim geholt und vorbereitet habe ich mich gar nicht.
    Mein voriger Partner, hatte eine kleine Mischlingshündin, die leider von einem Auto überfahren würde. Ich hatte also ein bisschen praktische Erfahrung, durch die Monate, die wir zusammen gelebt haben.
    Leinenführigkeit und wie sich der Hund benimmt, das war aber alles kein Thema. Die Bedürfnisse des Hundes aber auch nicht.
    Ich hab die Kleine, Fritzi, einfach zum reiten mitgenommen und sie bei Ausritten neben dem Pferd laufen lassen. Daran, dass das nicht klappen könnte, der Hund weglaufen könnte, oder was auch immer, hab ich gar nicht gedacht. Wenn es ihr zu viel wurde, habe ich sie vorne in meine Jacke gestopft und bin so weiter geritten.
    Und ich bin mit 12, 13 Jahren, mit Hunden aus der Nachbarschaft Gassi gegangen. Ich wusste einiges über Hunderassen, also welche Rassen es gibt, aber das wars auch schon.

    Ich denke, wenn es einfacher gewesen wäre, an Infos zu kommen, dann hätte ich mich schlau gemacht. Was damals hieß, ich lese alles was die Bibliothek in unserer Stadt dazu hergibt :smile:

  • Wir haben uns gar nicht vorbereitet, als wir uns einig waren das wir einen Hund wollen haben wir Tierheime besucht und unsere Kimba gefunden. Bei Buddy war es genauso.

    Bei Ruby und Elena auch, nur das sie nicht aus einem Tierheim sind, sondern auf Pflegestellen waren. Uns war immer egal welche Rasse oder Mischung es war. Wir haben nur HSH ausgeschlossen und Hunde die absolut unverträglich waren.

  • Ich wollte schon im zarten Alter von 3 Jahren unbedingt einen Hund. Als Kind habe ich mir ständig Hundefotos angeschaut, Hundezeitschriften gekauft, zig Male die "Farbige Enzyklopädie der Hunde" durchgeblättert. Rassen konnte ich aus dem Effeff wahrscheinlich locker an die 200 aufzählen :tropf: Allerdings, als Kind ordnet man Infos ja anders ein als Erwachsene und sieht alles noch sehr rosarot gefärbt, war bei mir jedenfalls so, ich hab vor allem vor mich hingeträumt, wie realistisch genau diese Tagträumereien waren, weiß ich heute leider nicht mehr xD


    Was Hunderassen betrifft, hatte ich aber tatsächlich so ungefähr eine Ahnung, was passen könnte. Als Kind wollte ich unbedingt einen Sheltie, die Rasse würde wohl auch heute noch super zu mir passen. Später dann träumte ich vom Chinesischen Schopfhund und auch diese Rasse würde ich auch heute noch als für mich sehr passend betrachten.


    Als es "ernst" wurde, war ich 19 und der Hund, auf den ich jahrelang vergeblich gewartet hatte, sollte dann eher "holterdipolter" einziehen (lange Geschichte - ursprünglich sollte es in erster Linie der Hund meiner Schwester werden, was so gar nicht klappte - zu meiner Freude :sweet: )

    Meine Mutter und ich waren da in Sachen Rassewahl und Co. schon realistisch, würde ich sagen. Wir tendierten zu einem Bolonka Zwetna oder Malteser(mix) oder kleinem Pudel. Letztlich fuhren wir aber zum "nur mal gucken" ins Tierheim, verliebten uns dort direkt in Rex - und nahmen ihn gleich mit :D Es war aber irgendwie von seinem Verhalten her nicht schwierig abzuleiten, dass er ein aufgeschlossenes und rundum umgängliches Kerlchen ist :p


    Trotzdem wusste ich gar nicht sooo viel Näheres über Erziehung und Haltung. Hab dann alte Hundebücher mal genauer angeguckt bzw. auch ein paar neue besorgt und die wichtigsten Infos für mich so rausgefiltert, also Zeug in Sachen Stubenreinheit, Alleinebleiben-Training, hündische Bedürfnisse und Kommunikation. Hab mir also viel "handfestes" Wissen erst angeeignet, als Rex schon bei uns war. Er hat aber keinen Schaden davongetragen. Intuitiv haben wir aber meinre Ansicht nach auch einfach viel richtig gemacht, klar gab es Kleinigkeiten, wo ich heute ganz anders rangehen würde, aber halt nichts, wo ich sagen würde, dass das echt schädlich für den Hund gewesen wäre oder so :ka:


    Wir haben dann aber ziemlich schnell auch ein paar Einzelstunden bei einer Hundetrainerin in Anspruch genommen, die uns nochmal neuen Input gegeben hat und zum Glück voll und ganz hinter positivem Training stand, wobei die Hundeschule auch von der Webseite her einfach einen kompetenten und ansprechenden Eindruck machte. Ich glaube nicht, dass ich anderswo völlig ohne zu hinterfragen "Brutalo-Methoden" angewendet hätte.


    Prinzipiell bin ich schon manchmal ein Kopfmensch und liebe es, mich zu belesen, meine Hundebibliothek ist seit Rexis Einzug auch ordentlich gewachsen. Ich habe viel dazugelernt und ja, einige Dinge würde ich anders angehen oder anders priorisieren, aber letztlich hat hier alles gut geklappt, obwohl Rex ja dann doch sehr spontan bei uns einzog und wir sogar noch eine Schale Hundefutter an der Tankstelle für ihn besorgen mussten, da Sonntag xD

  • Meinen ersten eigenen Hund habe ich mit 12 Jahren bekommen. Das ist gute 40 Jahre her. :flushed_face:

    Damals gab es kein Internet. Ich habe alles gelesen, was ich in der Bibliothek zum Thema finden konnte und außerdem kannte ich es nicht anders. Meine Großeltern hatten immer Hunde - und auch damals schon gehörten die Hunde ohne Wenn und Aber zur Familie.

    Speedy ist nun der vierte Hund. Ich habe mich jedesmal über die jeweilige Rasse bzw Rassetypen (3 der 4 waren/sind Mischlinge) informiert. Erst per Buch oder Tierarzt befragt, später überwiegend übers Internet.


    Liebe Grüße

    Chrissi mit Speedy

  • Ich hab mich tatsächlich rein gar nicht informiert. Ein Kumpel musste schnellstmöglich seinen Schäferhund abgeben weil er dem Kind unvermittelt ins Gesicht gebissen hat. Ich hab sofort zugesagt ohne nachzudenken. Selbiger Hund hat mich am zweiten Tag sehr ernsthaft mit großer klaffender Wunde gebissen. Er lebte leider (oder zum Glück) nur 5 Monate bei mir, dann hatte er eine Magendrehung. Dieser Hund war aus heutiger Sicht eine unberechenbare Gefahr für die Umwelt und ich bin froh, dass nicht noch mehr passiert ist.

    Mein zweiter eigener Hund war Chako, den hab ich mir auch absolut unvorbereitet angeschafft. ich wollte in meiner schlimmsten Zeit unbedingt einen Hund an meiner Seite, zum Glück war ich so vernünftig und habe mir bewusst eine einfache Rasse (Labrador) angeschafft. Das war aber auch schon das einzige vernünftige. Er kommt aus Polen, kam mit 6 Wochen und eigentlich überlebensunfähigen 2,2kg zu mir.

    Dann bin ich auf das Forum gestoßen und meine komplette Welt hat sich grundlegend geändert.

  • Wir waren auch eher die Kategorie: Gar nicht!


    Sowohl meine Familie als auch die meines Partners hatten schon immer Hunde. Mit der Erziehung hatte ich aber wenig am Hut, da meine Mutter Hausfrau war und sich vorrangig um den Hund gekümmert hat. Mein Freund war zumindest mit dem Hovi seines Vaters in der Welpengruppe etc.


    Beim Aussie war es eine absolute Spontanaktion. Das Haus war zwar fertig und es sollte irgendwann mal ein Hund einziehen, aber wir hatten noch nicht mal einen Zaun. Mein Freund hat dann am 21.12. die Kleinanzeigen durchstöbert und einen Wurf Mini-Aussies gefunden. Mir hat die Rasse zwar optisch gefallen, aber ich kannte sie nur als anspruchsvoll und schwierig auszulasten. Ich hab mich aber bequatschen lassen, am 23.12. abends noch „nur zum gucken“ hinzufahren. Joah, wann hat sowas jemals bei Welpen geklappt. Mein Freund hatte ne geborgte Leine mit, Futter kam von der Züchterin und Näpfe mussten die Katzen hergeben :grinning_squinting_face:. Nach Weihnachten sind wir dann erstmal für Welpi shoppen gefahren.


    Beim Collie lief es ähnlich. Absoluter Schnellschuss. Da war aber immerhin schon Zubehör da.


    Erst beim Drahthaar kam wirklich eine längere Vorbereitungszeit mit Lesen von vielen Erfahrungsberichten, Kennenlernen von Rassevertretern, Anmeldung beim Züchter für den nächsten Wurf und dem ganzen Pipapo.

  • Nach heutigem Maßstab gar nicht.


    Für damalige Verhältnisse (ich war acht und bekam endlich meinen Hund) war ich schon sehr vorbereitet - meine Mutter hatte mir ein Hundebuch (so ein echtes, für Erwachsene) geschenkt.


    Ich finde den Kontrast immer wieder krass - wie viel Vorbereitung hier im Forum oft erwartet wird, obwohl sehr viele der 40+ Nutzerinnen ihre ersten (besten!!) Hunde als Kinder bekamen.

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