Wie habt Ihr euch auf Euren allerersten Hund vorbereitet?

  • Hier im Forum kommen ja immer wieder Leute daher und bitten um Tipps, ,Hilfe und Erklärungen für Ihre Hunde. Oft Anfänger, die sich dann gern auch mal überschätzen und nicht richtig auf den Hund, die jeweilige Rasse vorbereitet sind. Gerne werden die dann hier von erfahrenen Hundebesitzern abgebügelt, "weil doch klar war, was bei soooo einer Rasse auf einen zukommt" "Glückwunsch, du hast einen XYZ" "Wie kann man nur als Anfänger die und die Rasse nehmen" oder "das kommt davon, wenn man sich nicht schlau macht".


    Das mag sicherlich mit Berechtigung gesagt werden und natürlich haben die erfahrenen Hundehalter, manche von euch sind auch Trainer, Züchter, Tierärzte o.ä. da auch genug miterlebt um das zu sagen. Trotzdem finde ich die Art, wie Hundeanfänger hier manchmal runter gemacht werden, oft sehr überheblich.


    Deswegen interessiert mich mal, wie habt Ihr euch vorbereitet? Und ich meine nicht den 3., 4. oder 5. Hund, sondern den allerersten.


    Ich persönlich fühlte mich theoretisch gut vorbereitet. Ich habe endlos gelesen, mich mit den verschiedenen Rassen vertraut gemacht, youtube geschaut, Fernsehen geschaut, Freunde mit Hunden befragt, Hunde "ausgeliehen" und trotzdem hat mich das alles nicht wirklich 100 % auf mein Leben mit Hund vorbereitet. Ich hatte schon Katzen, ich hab zwei Kinder groß gekriegt, da wird das mit dem Hund doch wohl auch klappen, dachte ich.

    An manche Sachen bin ich daher trotz der vielen, vielen Stunden Vorbereitung zu naiv ran gegangen, hab sie unterschätzt und würde es heute ganz anders machen. Manches klingt theoretisch auch ganz anders, als man es dann praktisch umsetzten muss. Von den endlos vielen Falschinformationen und Beschönigungen im Internet, die man als Anfänger gar nicht immer richtig filtern kann, will ich gar nicht reden.


    Ich muss sagen, dieses Forum hier hat mir in vieler Hinsicht die Augen bei Dingen geöffnet, die ich vorher nicht auf dem Schirm hatte. ABER, ich hatte auch dieses Forum vorher nicht auf dem Schirm. Und viele von Euch, werden ihren ersten Hund gehabt haben, lange bevor es so ausführliche Möglichkeiten durch das Internet gab.


    Ich fände es einfach schön, wenn ihr mal erzählt, wie es denn bei Euch so am Anfang war. Dann hat man vielleicht auch mal wieder mehr Verständnis für Anfänger. Denn als so einer muss man hier im Forum echt ein dickes Fell haben.

  • Als ich meinen ersten Hund bekommen habe gab es noch kein Internet. Also hatte ich etwa 200x weniger Möglichkeiten mich zu informieren als man sie heute hat.

    Was ich gemacht habe? Ich habe mir trotz meiner damals erst 14 Jahre VORHER und GENAU überlegt was ich will, was ich kann und was ich dem Hund bieten kann. Und mir erst dann überlegt was für eine Optik dazu passt.

  • Ich bin ja noch Anfänger. Emma ist mein erster Hund und erst 8 Monate alt...ich lerne also noch gaaaaanz viel dazu.

    Die Rasse stand relativ früh fest, wobei ich da vielleicht auch etwas blauäugig an die Sache rangegangen bin. Sensibel klingt immer erstmal gut in der Beschreibung...bin ja auch sensibel, also passt das...dachte ich. Jetzt hab ich aber einen Hund, der sehr sensibel ist, auf Stress mit Durchfall reagiert und sehr deutlich meine Stimmung wahrnimmt. Ich bin ein Sensibelchen, mit ein paar psychischen Problemen im Gepäck und habe einen Hund, der das extrem spiegelt. Also eine etwas "stumpfere" Rasse wäre vielleicht besser gewesen. Aber gut, ich lerne gerade durch Emma auch viel über mich selbst.

    Ich habe viele Bücher über Hundeerziehung gelesen, im Internet gelesen, Martin Rütter geschaut, den Welpentrainer auf Sixx geschaut und dachte ich bin gut vorbereitet. Ich hatte ziemlich genaue Vorstellungen davon, was Emma wann und wie lernen soll, welche Hundeschulen wir besuchen, welches Futter sie bekommen soll etc.

    Letztlich haben vielleicht 10% davon so funktioniert wie ich es mir vorgestellt habe. Sie verträgt hauptsächlich billiges Schrottfutter, hatte in der Gruppenstunde super viel Stress und war kaum ansprechbar, sie bekommt bei Stress Durchfall und hat deutlich weniger will to please als bei der Rasse zu erwarten wäre.

    Deckentraining stand ganz anfangs auf meinem Plan, funktioniert aber einfach bei ihr nicht. Sie kommt nicht runter und auch wenn ich sie nach Anweisung des Trainers eine Stunde angeleint auf der Decke lasse, fiept sie immer noch und kommt nicht runter.

    Stubenreinheit...hat sich wegen ihrer Darmprobleme auch deutlich verzögert.

    Leinenführigkeit klappte so, wie es in der Welpenschule erklärt wurde, überhaupt nicht. Da mussten wir auch unseren eigenen Weg finden.

    Wir hatten eine Phase, wo Emma beim Gassi gehen immer in meine Beine gebissen hat (also so, dass die Beine trotz Jeans blutig waren). Hundeschule sagte, ich solle laut quietschen und aua jammern. Hat nix gebracht. In meinen Büchern stand auch... Schmerzenslaut und Welpe würde sofort los lassen. Da lache ich heute noch drüber. Da half auch keine halbherzige Korrektur, da brauchte es einmal ordentlich eine körperliche Korrektur und danach trat es nie wieder auf. Ohne das Forum, würde ich wahrscheinlich jetzt noch Schmerzenslaute fiepen.

    Verrückt gemacht haben mich auch das Thema Ruhe vs. Auslastung. Hier liest man, dass Ruhe lernen und ankommen erstmal am wichtigsten ist. In den Ratgebern hat man dagegen oft ganze Wochenpläne drin, was der Hund bis wann gelernt haben sollte. Da war bei mir immer die Angst da, dass ich sie einerseits überfordere oder aber zu wenig mache und am Ende einen unerzogenen Hund habe.

    Ich hab mir vieles einfacher und manches schwerer vorgestellt. Aber das wenigste lief so ab, wie ich es zuvor gelesen habe.

  • Ganz einfach... Gar nicht :see_no_evil_monkey: Zu der Zeit hatte ich noch kein Internet. Meine Eltern und ich hatten uns gerade einen Schrebergarten gekauft, das Wetter war schön und wir hatten alle Urlaub. So saßen wir dann bei herrlichem Sonnenschein im Garten und dachten uns: Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Hund." Also zum Kiosk gegangen und einen "heißen Draht" gekauft, die Hundeanzeigen durchgeblättert und beim Zwergpudel hängengeblieben, weil mein Vater in seiner Kindheit schonmal einen hatte. Angerufen, abgeholt und schon war er da, der Benny.


    Mit heutigem Wissen hätte ich den Hund dort niemals geholt. Die Welpen waren im Obergeschoss und versteckten sich unterm Sofa, als wir reinkamen. Unwissend, wie wir nunmal waren, dachten wir: "Ist halt ein Baby, das wird schon." Wurde es natürlich nicht... Benny hatte zeitlebens Angst vor fremden Menschen. Aber für uns - seine Familie - war er einfach ein Traum :smiling_face_with_hearts:

  • Da der Hund hier eine Aufgabe hat, haben wir uns ziemlich genau überlegt, was für einen Hund wir wollen. Allerdings hatten mein Freund und ich jeweils durch Familienhunde schon das Zusammenleben mit Hund gekannt (auch wenn das bei meinem Freund komplett anders aussah wie bei uns). Ich hatte durch das Trüffelthema ziemlich viel mit Hundehaltern und ihren Hunden zu tun, kennen Hundetrainer privat und wir hatten ab und zu für 1 oder 2 Wochen einen Trüffelhund zu Besuch bei uns (da haben wir ziemlich schön sehen können was uns bei unserem eigenen Hund später mal wirklich wichtig ist).

    Der Einzug unseres Hundes kam dann tatsächlich ziemlich überraschend schnell zustande (eigentlich wollte wir uns erst ein halbes Jahr später auf die Suche machen), aber wir mussten bis auf etwas mehr Futter und einem Hundekörbchen tatsächlich erstmal nichts anschaffen, hatten alles durch den regelmäßigen Hundebesuch im Haus.

  • Meine Eltern hatten in meiner Kindheit, bis zu meinem Auszug mit 19 Jahren 2 Goldie’s (Marlowe lebt sogar immer noch 🥰)

    Also war ich nicht ganz unerfahren.


    Als ich mit meinem jetzigen Mann zusammen zog, wollte ich unbedingt wieder einen Hund um mich. Er war eher so der Katzenmensch. Wir einigten uns dann auf : Hündin, älter, faul und klein 🙈


    So durchforstete ich dann die Kleinanzeigen und fand ganz schnell eine ältere (angeblich 6 Jahre) mopshündin, die dringend weg musste… also fuhr ich bei Eis und Schnee ganz alleine bis Berlin. Dort angekommen kläffte mich Molly (früher Latsch 🤦‍♀️) im Treppenhaus eines Messihauses an 🙈

    Hund geschnappt und heim gefahren.

    Unterwegs meinem Mann nen Bild geschickt und dann war sie eben da 😅


    Vorbereitung war quasi gleich 0… aber unerfahren war ich auch nicht.

    Sie war laut Tierarzt eher so ü10 alt und hatte noch 2 wunderschöne Jahre bei uns, bis sie bei der op einer Gebärmuttervereiterung starb…

  • Gar nicht, meinen ersten alleinigen Hund habe ich 1986 geschenkt bekommen 🥰


    Ich bin mit Hunden verschiedener Größe und Rasse aufgewachsen, Pudel, Schäferhund, Pekingese, also immer schon von Hund/en umgeben ❤️

  • Gar nicht.

    Wir haben lediglich vorher abgeklärt, ob der Hund mit ins Büro kann, damit er nicht so lange alleine bleiben muss - wir waren damals beide Vollzeit berufstätig.


    Wir wollten einen Hund, sind ins örtliche Tierheim, haben uns da umgesehen und fanden den seeligen Benny. 2 Tage Probewohnen (damals hat das Tierheim sowas noch mitgemacht) und dann war klar, der bleibt. Wir haben dann bloß noch mit dem Tierheim alles klar gemacht.

    Wir hatten damals keinerlei Hundeerfahrung.

    Unter dem Strich war er der Hund, über den wir am Wenigsten nachgedacht hatten, aber auch der, der uns die wenigsten Sorgen bereitet hatte (auch wenn der Bursche nicht problemfrei war).


    Ich bin auch heilfroh, dass wir damals so naiv heran gegangen sind. Wäre ich heute potentieller Hundeanfänger, würde ich mir wahrscheinlich keinen Hund holen, weil überfordert von der Fülle an Informationen und dem Gefühl, es nicht richtig machen zu können. Und das wäre sehr schade, denn das Leben mit Hunden ist schön.

  • Ich war noch ein Kind als ich damals an fing mir erstmal zu überlegen wie ich später leben werde (Stadt / Land? Ist ein Haus realistisch oder wohl doch eher eine Wohnung? Usw.)


    Dann als das so grob klar war hab eich mich erstmals über rassen und Eigenschaften informiert.


    Irgendwann habe ich meine Rasse gefunden und mich dann was Infos angeht darauf konzentriert. In rasseforen dazu, in Gruppen und letztlich auch bei Züchtern vor Ort auf Ausstellungen.


    Ich war sehr gut vorbereitet. Aber auch sonst bin ich jemand der sich "große Ausgaben oder auch Lebensveränderndes" sehr genau durchdenkt und abwägt.

    Spontan kaufe und entscheide ich eher selten und ich finde das auch gut so 🥰

  • Gar nicht.


    Mein damaliger Freund hat mir zum Geburtstag einen Mali Welpen geschenkt.


    Außer "ich will einen Hund" wusste ich nicht viel über Hunde und Malinois waren damals auch noch eher unbekannt außerhalb von Hundesport und Polizei.

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