Letzte Woche habe ich durch Zufall ein Gespräch mitbekommen, bei dem eine Hundehalterin (auch ein Tierschutzhund, evtl. auch mit HSH-Anteil) einen Trainer gefragt hat, was man ganz konkret machen könnte, wenn der Hund an der Leine auf andere reagiert und dann in Richtung Halter zurückschnappt. Sie hat die Situation näher beschrieben (Rüde sieht einen anderen in zu kurzer Distanz, er geht aggressiv in die Leine, Halter berührt den Hund und dieser schappt zurück). Das Stichwort war dann "Rückgerichtete Aggression als Übersprungshandlung".
Wegen meines Tierheimtiers habe ich mich mit sowas schon beschäftigt, und dabei gelernt, dass Gewalt grundsätzlich keine Lösung ist, insbesondere nicht bei HSH-Mixen. Ich persönlich kann mir auch nicht vorstellen, dass so ein Tritt gesund für die Beziehung zwischen Halterin und Hund ist und hätte Sorge, dass der Hund eher noch mehr eskaliert. Allerdings hat mich diese Aussage "Tritt als Erziehungsmethode" irgendwie wahnsinnig enttäuscht, weil ich davon überzeugt war, dass zumindest dieser Trainer komplett auf Gewalt verzichtet. Ein wenig komme ich mir jetzt naiv vor und ich habe gerade das Bild, dass es scheinbar doch nur zwei große Welten gibt, einmal die "offen gröbere" und die, die Gewalt öffentlich ablehnt, hinter verschlossenen Türen aber in solchen Fällen doch anders handelt. Das geht so weit, dass ich mich nun Frage, ob es vielleicht Fälle gibt, bei denen das die einzige sinnvolle Möglichkeit ist.
Mal die rechtliche Situation völlig außen vor gelassen, wie sehen das die professionellen Trainer hier, die Erfahrung mit solchen Hunden haben: Haltet ihr das für ein adäquates Mittel bzw. ist sowas früher (vllt. vor Tierschutzgesetz etc.) mal erfolgreich gewesen?