Probleme auf Hundeplätzen

  • An mir nagt ein Thema, bei dem ich einfach nicht weiß, wie ich damit umgehen soll.

    Ich mache mit meinen Hunden gerne Sport (RO + Agility), habe aber ein riesiges Problem mit den Menschen, die sich so auf den Hundeplätzen versammeln.

    Verein 1 (SV): Dort war ich eine Weile. In "meinen" Gruppen war auch alles gut, nette Leute, entspannte Hunde. Aus dem Vorbereitungskurs für die Begleithundeprüfung bin ich schnell wieder raus, da wurde ein junger Hund mit Wasserflasche"korrigiert" sobald er zu einem anderen Hund hinschaute und es kamen so Tipps wie "Drück den auf den Boden bis er sich unterwirft!" Dabei ging es nie um meine Hunde, trotzdem wollte ich so nicht trainieren. Habe aber nichts gesagt, sondern bin eben nur in meinen Bereichen geblieben. Dann gab es einen unschönen Vorfall mit einem Gast aus einem befreundeten Verein. Der Typ gab damit an, wie er einen bissigen Dobermann mit dem Abklemmen der Hoden "gezähmt" hat und gab dann Unterricht. Alle hingen gebannt an seinem Lippen, auch die Leute aus meinen Gruppen, während mir die Kotze hochkam. Ich bin danach direkt ausgetreten und habe auch gesagt warum.

    Verein 2 (anderer SV): da war ich nicht mal Mitglied. Nach dem Probemonat war ich direkt wieder weg. Asoziales Verhalten unter den Menschen bis zu den gleichen "Trainingsmethoden" wie in Verein 1.

    Verein 3 (DVG): eigentlich fühlte ich mich da wohl, allerdings gab es jetzt auch schon zwei Vorkommnisse: ein Mann übte Unterordnung mit seinem Schäferhund und ruckte dabei ordentlich an der Leine. Der Trainer stand daneben und meinte, er müsse den Hund aufmerksamer machen. Also wurde noch mehr an der Leine geruckt. Erst habe ich noch gedacht, dass es mich nichts angeht und mich rausgehalten. Dann machen die eine Pause, der Schäfi steht neben mir und ich sehe, dass der ein Stachelhalsband trägt. Auf meinen Hinweis, dass die verboten seien, kam dann vom Besitzer und Trainer, dass der das brauche. Der Hund war übrigens zu keiner Zeit aggressiv, hat nicht gezogen oder sonst was gemacht.

    Zweite Situation: der Leistungsrichter unterhält sich nach der BH mit dem Trainer von oben und einem anderen Mann, welche Rasse denn besser sei, Mali oder DSH. Da kamen dann Aussagen wie "So ein Schwachsinn, dass man Strom und Stachler nicht mehr nutzen darf, das sind triebstarke Hunde, die lassen sonst nicht los!" "Meinem Hund habe ich eine Ohrfeige gegeben und das hat den nicht interessiert!" Ich habe wirklich möglichst freundlich versucht dagegen zu halten, Nachfragen zu stellen, etc. Aber als junge Frau mit kleinen Hunden gegen "Ich führe schon seit 30 Jahren Schäferhunde und bin Leistungsrichter" hatte ich damit nicht wirklich Erfolg.


    Ich weiß echt nicht was ich machen soll. Wie erreicht man ein Umdenken? Bin echt am überlegen, ob ich den Hundesport einfach sein lasse.

    Was ich besonders bitter finde ist, dass es auch für die Menschen okay zu sein scheint, die selbst gut mit ihrem Hund umgehen. Zumindest hat von denen niemand was gesagt. Wie geht ihr mit sowas um? Ich bin eigentlich niemand, der ungefragt Ratschläge verteilt, aber ich kann bei sowas nicht gut wegsehen/hören.

  • Boh, ganz ehrlich da hätte ich auch keine Bock mehr.


    Aber ich erlebe es ganz oft, dass es noch ganz viele Hundebesitzer wie auch Trainer gibt welche nach den "alten Regeln" arbeiten.

    Du glaubst nicht was mir schon Leute geraten haben weil Elas Hundebegegnungen an der Leine nicht mag (er ist dann unsicher und neigt zum ziehen), das ging von "dem musst du mal richtig zeigen wer der Boss ist", "drück den mal auf den Boden", "hol dir mal ein Würgehalsband" etc.

    Bei sowas krieg ich echt das kotzen... das Problem ist, dass diese Personen echt beratungsresitent sind.

  • Es gibt doch auch genug Hundeschulen ohne Verein wo man Hundesport machen kann? :thinking_face: meistens gehts da ja viel freundlicher und spaßiger zu weils halt nur zur Gaudi ist......

  • Hmmmh ...


    Bei uns am Platz gibt es auch Leute, die in bestimmten Situationen einen Stachler einsetzen. Fand ich am Anfang schrecklich, genauso den Leinenruck, den manche nutzen, um die Aufmerksamkeit des Hundes zu sich zu lenken.

    Ich finds auch jetzt nicht gut, ich steh damit auch nicht alleine - aber ich werd nen Teufel tun und den Leuten da einfach so reinreden. Ist deren Hund, den sie da trainieren und versauen, nicht meiner.


    Wenn die mich explizit um meine Gedanken oder Meinung fragen, dann sag ich das auch - aber solange MIR keiner in meine "Weichspül"-Trainingsmethoden mit Dino reinredet, solange werd ich denen auch nicht in ihre reinreden, egal wie blöd ich die finden mag. Wenn ich gefragt werde oder grad eh darüber diskutiert wird, dann reg ich durchaus mal an, wie man das vielleicht besser oder anders machen kann, aber meistens halt ich einfach die Klappe.


    Ist mir zum einen die Zeit nicht wert, zum anderen sind die Leute meist schon so festgefahren in ihrer Schiene, dass ich da gar nichts mehr ändern kann. Schon gar nicht wenn ich ankomme mit "das ist verboten!"... damit verwirkt man sich mMn gleich jede Chance auf ein Umdenken bei den Leuten. Gerade, wenn das noch Sportler der "alten" Schule sind.


    Die haben schon immer mit Leinenruck, Stachler und Co. gearbeitet, hat doch bisher auch (fast) immer funktioniert, also warum auf einmal auf die modernen Weichspülmethoden der jungen Generation setzen? :ironie2:

  • Ich habe auch schon einige Vereine durch, weil ich tierquälerische oder einfach unsinnige Methoden nicht tolerieren kann und möchte. Wurfgeschosse, Eimer mit Wasser über den Hund gegossen, Leinenrucke usw. Egal, ob es mich direkt betrifft (das wäre ja noch schöner) oder einen anderen Hund/Halter.


    Wer schweigt, stimmt zu. Von daher ist es für mich nicht möglich, solches Tun zu unterstützen, indem ich Mitglied in dem Verein bin. Dass man mit solchen Leuten nicht sinnvoll diskutieren kann, ja, das ist wohl so - aber das heisst noch lange nicht, dass man einfach zugucken muss. Das ist Mitläufertum, sonst nix.


    Wenn sogar verbotene Hilfsmittel eingesetzt werden, würde ich das sicher nicht ignorieren, sondern anzeigen.

  • Mei mir geht das sonstwo vorbei - Jeder hat seine Grenzen in der Hundeausbildung - die sind nun mal bei jedem anders. Ich arbeite auch eher so, dass der Hund versteht was ich von ihm will. Aber mit dem Mali habe ich nen Hund, der braucht mal ne klare Ansage - damit meine ich nicht, dass ich meine Hunde schlage, mit dem Stachler bearbeite etc, aber ich werde dann durchaus auch mal etwas "grob" wenns sein muss (packe ihn mal an den Backen, oder begrenze ihn körperlich).


    Wir haben auch so einen extrem gestrigen am Hupla, da ist jeder froh wenn er nicht kommt! Und wir sind alle nicht weich gespült, aber er lässt uns in Ruhe, also ignorieren wir ihn auch -


    Ist doch nicht nur auf Hundeplätzen so, solche Leute gibts doch draussen beim Gassi gehen auch Zuhauf - nicht nur in die Richtung "brutal zum Hund", sondern auch das genau entgegen gesetzte, da werden keine Grenzen gesetzt, weil man Angst hat dem Hund "weh zu tun" ist für viele Hunde auch nicht schön so im Regen (emotional und psychisch) stehen gelassen zu werden - nur weil es ihnen nicht körperlich weh tut ist es nicht besser. Auch da ist es mir egal - not my monkeys, not my circus..


    Ich möchte ja auch nicht, dass mir jemand rein redet.. an Sylvester kamen zwei frei laufende Hunde auf meinen zu, der wurde ein paar Tage vorher von einem anderen Hund fast zu Tode gejagt (ja auf der Hauptstrasse entlang) dadurch hat er jetzt Angst und wollte bei mir auf den Arm, habe ich auch gemacht, der Zwerg ist 12 Wochen alt.. der Typ hat mich dann bedroht, ich solle gefälligst meinen Hund runter nehmen, ich sei unfähig einen Hund zu halten usw usw


    WAS geht es ihn an?? NICHTS - und das habe ich ihm auch deutlich gesagt - und so halte ich persönlich das allgemein

  • Ich interessiere mich ganz einfach nicht für Fremde :smiling_face_with_sunglasses:

    Ohne Witz jetzt. Nichts ist perfekt, überall wo Fremde aufeinander treffen kann ich früher oder später irgendwas finden. Wenn ich das nicht will muss ich irgendwann sehr sehr weit fahren oder alleine trainieren. Und ändern werden sich Wildfremde wegen mir schon 3x nicht.

    Da fahre ich seit jetzt 20 Jahren ein anderes Konzept. Ich bin zu meinem Training auf dem Platz, freundlich zu jedermann, arbeite mit meinen Hunden und gehe wieder.

  • Auch ich kann nur bestätigen: in den Vereinen wird sehr unterschiedlich trainiert, häufig auch noch unterschiedlich von TrainerIn zu TrainerIn.

    Ich habe einfach so lange weiter nach mir passenden TrainerInnen und -gruppen gesucht, bis es (manchmal auch nur eine Zeitlang, da ist aber eher die Pandemie schuld) passt/e.


    Anderen Leuten meine Sicht der Ausbildung darzustellen, wenn das allgemeine Gespräch dahin führt, gerne, aber anderen Menschen in deren Trainingsmethoden reinzureden, nur weil mir ein Aspekt übel aufstösst, steht mir nicht zu - finde ich.

  • Mei mir geht das sonstwo vorbei - Jeder hat seine Grenzen in der Hundeausbildung - die sind nun mal bei jedem anders.

    Das ist sicher richtig.

    Allerdings ging es im Eingangspost um solche Sachen:

    "Drück den auf den Boden bis er sich unterwirft!"

    mit dem Abklemmen der Hoden "gezähmt"

    ein Stachelhalsband trägt

    Da frage ich mich, ob da nicht ganz generell Grenzen überschritten werden - das ist doch nicht einfach "jeder so wie er halt mag". Schaut man sich das wirklich einfach an und macht sein eigenes Ding nebenher weiter?


    Ich könnte das ehrlich gesagt nicht. Und ich möchte nicht Mitglied in einem Verein sein, in dem eine schweigende Mehrheit solche Dinge einfach hinnimmt. Aus Feigheit, Gleichgültigkeit?

  • Lass die Leute doch einfach sofern es nicht komplett ausartet. Abstriche muss man immer machen .

    Ansonsten kannst du Hundesport komplett an den Nagel hängen oder du brauchst die Kapazitäten eigenes , privates Gelände zu haben wo du nix siehst was du nicht sehen willst.

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