“Nicht ableinbar”

  • Ich habe gesucht, aber keinen passenden Thread gefunden. Korrigiert mich, wenn es doch schon einen zu dem Thema gibt.


    Meine Hündin ist nicht ableinbar. Wer kennt das noch und wie sieht das bei euch aus? Wer hatte früher einen nicht ableinbaren Hund und hat es jetzt geschafft?


    Wir gehen mit der Schleppleine spazieren. In den meisten Fällen kommt sie sofort, wenn ich rufe. Aber es gibt die Momente, in denen sie einfach losrennt. Wenn ich dann nicht gerade das Ende der Schleppleine in der Hand halte und mich dagegenstemme, ist sie weg.

    Das Problem ist, dass sie dann so überfordert ist in der freien Welt, dass sie nicht weiß, was sie tun soll und ziellos umherschweift. Ich beobachte den Tracker auf dem Handy und sammle sie wieder ein. Das muss ich auch, denn sie kommt von alleine nicht zurück. Entweder ist sie dann bei einer anderen Person oder hat was zum Fressen gefunden oder läuft halt herum. Sie kommt auch nicht zurück, wenn andere Hunde dabei sind, die zurück kommen.

    Mit der Hundetrainerin haben wir uns das angesehen und sie ist vollkommen ratlos und sagt, sowas habe sie noch nie gesehen.

    Für mich heißt das, Leine dran lassen. Alles andere ist ja viel zu gefährlich. Aber wird das für immer so sein?

    • Neu

    Hi


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    • Mit der Hundetrainerin haben wir uns das angesehen und sie ist vollkommen ratlos und sagt, sowas habe sie noch nie gesehen.

      Da würde ich mir dann eine zweite Meinung mindestens einholen wollen.


      Alle unsere Hunde waren ableinbar (wenn auch nicht jederzeit und überall), bis auf die eine Hündin Marke "eigenständiger Jäger". Da ... also das war nix. Die blieb irgendwann an der Leine, für immer, und ggf. an langer Leine (so 8-9 m?). Schleppleine kannte ich damals gar nicht, sonst hätte ich wahrscheinlich damit experimentiert. Es war gut für diesen Hund, einen Garten zu haben.


      Der aktuelle beste Hund von allen ist wieder stressfrei ableinbar in der Pampa, so wie ihr direkter Vorgänger, und ich find's voll schön. :)

      Ich find's aber weder selbstverständlich noch ist es in allen Fällen durch Training lösbar, meiner Meinung nach.


      Was war deiner nochmal für ein(e) Rasse(mix)?

    • Das mit dem überfordert sein wenn dann frei war bei Bobby auch lange so und ist teils noch so. Ich wohne in der Stadt und hier ist fast überall Leinenpflicht. Was hilft ist das ich inzwischen meinen Hund gut einschätzen kann und ihn nur frei lasse wenn er mental bei mir ist und nur dort wo nix passieren kann. Erschwerend kommt hinzu das er null WTP hat, ich manage also viel statt mich auf den Gehorsam zu verlassen. Und das wird sich auch nicht mehr ändern. Und was ich bei solchen Hunden wichtig finde, den Rückruf 100% positiv aufbauen und das erste Jahr nur rufen wenn man weiß das es funktioniert. Ich trainiere den Rückruf natürlich auch an der Flexi (8 m) und an der Schleppleine immer mal wieder, aber immer so das er Erfolgserlebnisse hat und nicht die Lust verliert.

      Wie lange hast du deinen denn schon ?

    • Das Problem ist, dass sie dann so überfordert ist in der freien Welt, dass sie nicht weiß, was sie tun soll und ziellos umherschweift.

      Woher willst du das wissen?

      Nur anhand des Trackerbilds?

      Was erwartest du denn, dass ein Hund nach dem weglaufen machen sollte, was deiner Meinung nach einen Sinn ausdrückt oder ein Ziel zeigt?


      Ja, es gibt Hunde, die ein Leben lang nicht zuverlässig ableinbar sind. Damit lebt man halt dann.

      Ob das bei deiner Hündin der Fall ist, ist per Ferndiagnose unmöglich zu sagen. Da muss ein Trainer vor Ort drauf schauen und wenn du dir unsicher bist, ob die Trainerin Recht hat, musst du eine Zweit/Drittmeinung vor Ort einholen.

    • Heißt das du lässt sid irgendwo außer Sicht rumlaufen und suchst sie anschließend?


      Also Betti ist auch nicht ableinbar, weil mit Welt überfordert und reaktiv. Also mit Biss.

      Wir üben weiter fleißig Radius und Kommandos. Ihr wäre ein Radius von 200m lieb. Ich hab den Freilauf aufgegeben. Fällt mir die Schlepp mal aus der Hand stresst mich das aber nicht, weil sie dann doch auf den Rückruf hört. Aber alles andere wäre zu riskant. Ist dann eben so.


      Wie hast du denn das Schleppleinentraining bzw. den Fokus zu dir aufgebaut? Gibt es Orte, an denen es besser funktioniert?


      Ich denke auch, dass eine Zweitmeinung bei euch noch etwas rausholen könnte...

    • Wir haben aktuell einen Hund, der nie frei laufen darf und 2, die nur bedingt frei laufen (beim Rest kommt's aufs Gelaende usw. an).


      Wie geht man damit um? Naja..man lebt damit :ka: Man guckt, das der Hund irgendwie auch mal Gas geben kann (am Rad z.B. oder auf einem Gelaende das einen gescheiten Zaun drum rum hat), man nutzt lange Leinen, usw.

    • Laut Deinem ersten Beitrag ist sie ja auch erst ein halbes Jahr bei Dir. Das ist gar nix.


      Ich würde viel an der Umorientierung arbeiten, lerne den Hund zu lesen und behalte die Umgebung gut im Blick. Irgendwann weis man ja auch wo z.B. Wild ist. Dazu Rückruftraining, Radiustraining und Regeln etablieren (der Weg wird nicht verlassen z.B.)


      Das dauert einfach elend lang und man muss hinterher sein und üben, üben und üben.


      Meine Leni, Jagdhundmix aus Bulgarien, durfte nach 5 Monaten mal kurz frei laufen. Aber immer an Stellen, die überschaubar waren. Anschließend wieder Leine und am nächsten Tag wieder ein bisschen mehr. So haben wir uns den Freilauf Stück für Stück erarbeitet. Nach 4 Jahren bin ich jetzt entspannt, weil alles gut klappt, das Alternativverhalten funktioniert und uns das einfach alles in Fleisch und Blut übergegangen ist.


      Aber ja, es gibt Hunde die sind nie ableinbar und dann bleibt eben nur Flexi oder Schlepp. Aber an Deiner Stelle würde ich da lange noch nicht aufgeben, da ist noch ganz viel Zeit zum Training.


      Viel Erfolg. :bindafür:

    • Mio kann auch nicht frei laufen und wird er auch nie können.


      Der geht sofort jagen und ist dann im Tunnel und knallt völlig weg.


      Er bleibt an der Schlepp, 20m, ist halt so. Wir kommen klar. Der hätte ohne auch einen zu großen Radius, selbst wenn er nicht jagd. Aber ein Rascheln oder eine Witterung und der schaltet um.


      Ich hab nicht das Gefühl, dass es seine Lebensqualität einschränkt und er wirkt nicht unglücklich. Wir gehen halt da spazieren wo freie Flächen sind.


      Wie Helfstyna schon sagte, man lebt halt damit.

    • Ich hab eine Hündin, die nur bedingt ableinbar ist. Die läuft frei, wenns gerade passt (Gelände übersichtlich, wenig los) und sonst halt an Flexi oder Schleppleine.


      Und wir arbeiten dran, dass sie ansprechbarer wird. Da kommts dann stark drauf an, welches Thema der Hund draußen hat.

    • Die Schleppleine hat ja eigentlich den Sinn, zu verhindern, dass der Hund abhaut. Also entweder immer in der Hand halten (und dann auf und ab wickeln je nach Entfernung zum Hund, damit der nicht mit Anlauf ins Leinenende knallen kann) oder schleppen lassen und drauf treten, wenn der Hund durchstarten will. Für letzteres muss die Leine aber deutlich länger sein, damit du noch eine gewisse Sicherheit für deine Reaktionszeit hast und die Leine darf natürlich nie außerhalb deiner Reichweite sein.


      Ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass dein Hund mit der Welt überfordert ist und ziellos herum irrt, der wird einfach fröhlich stöbern, sprich jagen. Doof ist halt, dass sich das Verhalten ordentlich festigt, wenn der Hund ständig abhaut und sich einen ordentlichen Adrenalinkick holt. Mal abgesehen davon, dass das natürlich gefährlich für den Hund und Sch... fürs Wild ist.


      Daher erst mal grundsätzlich Leine in der Hand behalten. An der Orientierung an dir arbeiten und Regeln für den Freilauf etablieren (z. B. auf dem Weg bleiben, bei auftauchenden Reizen Blickkontakt aufnehmen etc.). Es gibt hier auch einen Thread zum Thema Antijagdtraining und auch gute Bücher zu dem Thema.


      Ob der Hund jemals sicher ohne Leine laufen kann, kann man mMn jetzt noch nicht sagen, wenn sie erst so kurz bei dir ist und in der Zeit schon massig Jagderfolge hatte. Kann gut sein, dass man mit einem strukturierten Training noch viel erreichen kann. Kann aber natürlich auch sein, es bleibt ein Hund, wo das nie verlässlich klappt. Dann muss man halt schauen, dass der Hund trotzdem mal rennen kann. Vielleicht findet man das ein oder andere Gebiet, wo Freilauf streckenweise möglich ist. Ansonsten umzäunte Flächen (Garten, Hundeplätze o. ä.), wirklich lange Leinen, joggen, radfahren...

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