“Nicht ableinbar”

  • Ich nutz im Alltag auch die Flexileine, im Gelände die Schlepp. Bei Wanderungen den Hüftgurt mit Jöringleine.


    Ich dachte auch immer ein Hund muss frei laufen können. Aber das Risiko ist mir einfach zu groß. Hab trainiert, hat nix gebracht und so ist er sicher, ich bin sicher und wir sind zufrieden.

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    Hi


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    • Was war deiner nochmal für ein(e) Rasse(mix)?

      Ich weiß es nicht. Sie kommt aus Privatbesitz in Griechenland. Sie sieht aus wie eine Mischung aus einem Golden Retriever und einem Saluki und das passt auch vom Charakter her. Aber es kann natürlich auch anders sein.


      Erschwerend kommt hinzu das er null WTP hat

      Was ist WTP?


      Und was ich bei solchen Hunden wichtig finde, den Rückruf 100% positiv aufbauen und das erste Jahr nur rufen wenn man weiß das es funktioniert.

      Ja, das mache ich auch so. Wenn ich den Eindruck habe, dass ich gerade eh keine Chance habe, lasse ich es. Und ich freue mich immer, wenn sie kommt und sie bekommt quasi noch im Flug einen Keks.


      Woher willst du das wissen?

      Nur anhand des Trackerbilds?

      Was erwartest du denn, dass ein Hund nach dem weglaufen machen sollte, was deiner Meinung nach einen Sinn ausdrückt oder ein Ziel zeigt?

      Hm vielleicht ist zu viel reininterpretiert. Aber normalerweise hat sie die Nase am Boden oder scannt etwas mit den Augen oder rennt. Aber wenn sie wie eine Kuh auf einer Wiese steht, dann wieder läuft und wenn ich sie am Ende finde, sie wie eine Kuh hinter einen Holzstapel steht… Das ist so komisch. So “unbeschäftigt” oder “ratlos” wirkt sie sonst draußen nie. Schwer zu beschreiben irgendwie.


      Heißt das du lässt sid irgendwo außer Sicht rumlaufen und suchst sie anschließend?

      Ne. Ich habe halt ein paar mal versucht sie abzuleinen und dann war sie unbeabsichtigt auch außer Sichtweite. Daher gucke ich dann auf dem Handy wo sie ist. Zweimal ist mir die Leine aus der Hand gefallen und sie war dann weg.


      Wie hast du denn das Schleppleinentraining bzw. den Fokus zu dir aufgebaut? Gibt es Orte, an denen es besser funktioniert?


      Ich würde viel an der Umorientierung arbeiten, lerne den Hund zu lesen und behalte die Umgebung gut im Blick. Irgendwann weis man ja auch wo z.B. Wild ist. Dazu Rückruftraining, Radiustraining und Regeln etablieren (der Weg wird nicht verlassen z.B.)

      Ich versuche mir immer vorzustellen, die Schleppleine wäre nicht da und sie so zu rufen und so, als wäre sie frei. Das klappt aber nur so ca. zur Hälfte bis Dreiviertel würde ich sagen. Sie weiß ziemlich gut wie lang die Leine ist. Es gibt halt Tage, an denen es ihr egal ist. Dann meistens deshalb, weil sie zu wenig ausgelastet ist an dem Tag. Ansonsten klappt das mit dem Radius gut. Sie hat auch gut gelernt mittlerweile, was ein Weg ist und dass man da im Wald drauf bleiben muss. Sie kann “hinten”. Dann geht sie nicht an mir vorbei. Sie kann zwar schnüffeln und alles, aber darf nicht vor mich gehen. Das mache ich gerne bei unübersichtlichen Stellen. Ich glaube, es gibt keinen Ort, an dem es besser oder schlechter funktioniert.


      Mir ist klar, dass sie große Jagdfähigkeiten hat und auch selbst top erzogen mal weg wäre, wenn da ein Hase springt oder so. Aber das sie “einfach so” mal beschließt alleine einen Ausflug zu machen ist schon sehr doof.


      Das mit der zweiten Meinung sagt ihr ja Alle. Das schadet sicher nicht. Ich muss vielleicht nochmal dazu sagen, dass die Trainerin nicht gesagt hat, dass sie nicht ableinbar ist. Nur dass sie sowas noch nie erlebt hat. Ich glaube, sie ist selbst noch über das Verhalten am Grübeln.

    • Meine Freundin hatte einen nicht ableinbaren Hund. Der war zwar klein, kam aber von der Straße und war sicher mal Selbstversorger, noch dazu hätte er lange Hunde und Menschen wahllos gebissen, später "nur noch", wenn er sich belästigt fühlte. Der kam halt bei passendem Gelände an die Schlepp, sonst hatte er nen eingezäunten Auslauf, in dem er rennen konnte. Wollte er aber gar nicht, das war ein Energiesparmodell, der rannte nur, wenn es sich lohnte.


      Mein Pflegling war auch nur sehr bedingt ableinbar, da der Gehorsam zwar top war, ihm aber beim Anblick von Fremdhunden das Hirn komplett verloren ging und er in kopfloser Beschädigungsabsicht hingerannt wäre, da hätt ich rufen können, wie ich will. Der lief an langer Gurtbandflexi und er hatte natürlich die Möglichkeit, auf dem Tierheimgelände zu flitzen. Man gewöhnt sich dran und lässt den Hund halt an der Leine.

    • WTP = Will to please . Also dem Willen zu gefallen und damit auch der Wille mit dem Menschen eng zusammen zu arbeiten.

      Ah danke! Doch, das hat sie sehr sehr stark! Sie gibt sich immer die größte Mühe alles richtig zu machen.


      Ob der Hund jemals sicher ohne Leine laufen kann, kann man mMn jetzt noch nicht sagen, wenn sie erst so kurz bei dir ist und in der Zeit schon massig Jagderfolge hatte.

      Naja, es wirkte wie gesagt nicht so sehr wie Jagd, zumindest nicht sehr überzeugend. Ich weiß ja wie sie im Jagdmodus aussieht. Aber es wäre eine Frage der Zeit, ganz klar! Deshalb versuche ich das ja gar nicht mehr. Ich glaube, das war sechs oder sieben mal maximal.


      Ich bekomme sie schon ausgelastet. Wir wandern und vor allen Dingen beim Fahrradfahren kann sie sich auspowern. Wir wollen ja auch Dogscooter machen. Und wir machen Kopfaufgaben.

    • Ok, das hatte ich dann erst falsch verstanden.


      Also dein Hund steht auf einer Wiese und starrt ins Leere? :denker:


      Wenn du dann kommst, erkennt sie dich und ist dann wieder normal? Oder wirkt sie dann noch verwirrt?

    • Dass sie einfach erstmal ohen konkretes Ziel abhaut kann durchaus sein. Da frage ich mich eher warum deine Hundetrainerin damit so überfordert ist. Da würde ich mir vielleicht jemand anderen suchen.

      Gerade bei Hunden mit ausgeprägtem Jagdtrieb ist es nicht ungewöhnlich dass die sich den Kick verschaffen wollen ohne das gerade Wild oder Geruch da ist.

      Ich habe (hatte) auch so einen Kandidaten der los gerannt ist sobald er gemerkt hat dass keine Leine dran oder das Ende nicht mehr in meiner Hand ist. Der hat dann erstmal Strecke gemacht und hat sich dann umgeschaut wo er was machen kann.

      Ich sagte hatte weil wir viel daran trainiert haben (mit einer Trainerin die sich mit jagenden Hunden auskennt). Da reicht es halt nicht mit dem Hund ein bischen am Rückruf zu trainieren.

      Also ja es besteht eine Chance dass du deinen Hund irgendwann ableinen kannst, aber vermutlich wirst du immer ein Auge auf den Hund haben müssen und ihn immer wieder anleinen und weiter trainieren damit das auch so bleibt.

    • Wie weit war dein Hund denn weg von dir und wie lange war er weg?

      Wundert mich etwas, dass deine Trainerin sowas noch nie gesehen hat, im ersten halben Jahr wäre mein Hund ohne Leine aber sowas von weg gewesen, auch ohne Jagdmotivation.

    • Sie rennt also tatsächlich "einfach so" weg und bleibt dann auch fort? Also ich persönlich finde das schon ungewöhnlich sofern es sich nicht um einen Neuzugang aus dem Tierschutz handelt o.ä.

      Dass Hunde auf Bewegungsreize reagieren oder in der Nähe ihrer eigenen vier Wände gern Mal herumtüddeln kenne ich nur zu gut, aber in der Pampa ohne Grund durchstarten und dann ohne Plan herumirren käme mir auch suspekt vor muss ich sagen. Klar, schnüffeln und Mäuseln etc müsste man von diesem "planlos" natürlich abgrenzen.


      Sie reagiert dann auch absolut nicht auf Rückruf? Du musst wirklich an sie ran um sie wieder festzumachen?

    • Also dein Hund steht auf einer Wiese und starrt ins Leere? :denker:


      Wenn du dann kommst, erkennt sie dich und ist dann wieder normal? Oder wirkt sie dann noch verwirrt?

      Ja genau. Sie kommt halt nicht zu mir. Ich muss bis zu ihr gehen, sie anleinen und mitnehmen. Und sie trottet dann irgendwie “verwirrt” neben mir her, bis wir zuhause sind.

      Einmal, als auch die Hundetrainerin dabei war, hat eine Frau sie eingesammelt. Die war auf der anderen Seite von einem Graben, als wir kamen. Ich wollte meinen Hund rufen. Aber sie stand einfach da neben der Frau und wirkte völlig ratlos. Ich musste dann durch den Graben klettern, um meinen Hund zu holen.


      Die Trainerin findet es merkwürdig, dass sie nicht mit anderen Hunden zusammen gelaufen kommt, dass sie einfach mit anderen Menschen mitgeht, dass sie nicht weiß wie sie sich draußen beschäftigen soll, dass sie nicht reagiert, wenn ich sie in der Situation auf kurze Distanz rufe,… Ich glaube, es ist mehr so das Gesamtpaket. Die Hundetrainerin kennt sich sehr gut mit Jagdhunden aus. Sie hat da viel Erfahrung. Aber es soll ja gar nicht um die Hundetrainerin gehen. Ich kann ihr ja nicht in den Kopf gucken und sie redet hier ja nicht mit.

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