Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Seit Fynn ein Jahr geworden ist, wenige Wochen vor/nach seinem Geburtstag, läuft es hier deutlich entspannter. Irgendwie hat er zu dieser Zeit einen enormen Sprung in der Entwicklung gehabt.


    Ähm, ja. Heute hat er mit einer kleinen Terrierdame gespielt. Erst gespielt und dann gingen die Hormone mit ihm durch und er wollte die Kleine nur noch besteigen, die dann zum Glück zu Frauchen geflüchtet ist, den notg**len Rüden im Schlepp. Gehört hat er mich natürlich nicht mehr... :fluchen:

  • Findet ihr echt alle das erste Jahr am schlimmsten? :emoticons_look:

    Ich würde das gerne beurteilen, aber nach nunmehr 3 Hunden kann ich das immer noch nicht, weil die Hunde entweder a) in der Zeit sterbenskrank waren oder b) schon alt zu mir kamen. :ugly:


    Aber soweit ich das vom Knödel her beurteilen kann, habe ich bisher jede Phase mit ihm geliebt. Ich weiß, das klingt total esoterisch, aber ab dem Decktermin (wo ja noch nicht mal klar war, ob die Hündin aufgenommen hatte), war er für mich "existent", so seltsam greifbar. Und so ein, zwei Tage vor dem tatsächlichen Wurftermin verpuffte das Gefühl des Verlusts meines Opidos auf einmal so schlagartig, dabei wusste ich nicht, ob ein Welpe für mich dabei sein würde.


    Ich weiß nicht, auf welcher Grundlage, aber: ich hab mich jede einzelne Sekunde auf und über diesen Hund gefreut. Bisschen so, als würde ich einen alten Freund nach Hause holen. Und da hat mich dann auch die "Realität" nach der Abholung dankenswerterweise nicht auf den Hinterkopf gekloppt. xD Der Knödel war dann einfach da und machte mir dadurch Freude. Und ich bin sehr dankbar, dass er es mir immer einfach gemacht hat und immer noch macht.


    Klar stellt er phasenweise immer mal Quatsch an (dafür hab ich ihn ja auch), aber das ist gegen den Pudel damals alles so derartig Kinderkram, vielleicht freue ich mich deshalb so über alles, was er macht. :ugly: "Oooh, du pöbelst jetzt, ja? 2 Wochen lang? Ist ja goldig. Lass den Scheiß." Und dann ist auch wieder gut. Der Pudel pöbelt je nach Tagesform immer noch. Ich bin vielleicht einfach dauerhaft Kartoffelpü-geschädigt :ugly: :ugly:


    Was jetzt nicht heißen soll, ich bin nicht stolz auf den Pudel. Was wir trotz aller Umstände gemeinsam erreicht haben, ist unfassbar, und für Fremde sieht er in kurzen Ausschnitten oft aus wie ein ganz normaler (oder gar äußerst wohlerzogener!) Hund. Und deshalb bin ich auf ihn und auch mich stolz. Und meinen Mann, der immer noch neue Erfolge mit ihm erarbeitet.


    Ich hoffe sehr, es ist mir vergönnt, mit beiden Hunden alle "Phasen" eines Hundelebens durchmachen zu dürfen. Bis hin zum hohen Alter, um ihnen nochmal alles durchgehen zu lassen. Das ist eine ganz besondere Zeit.

  • Also seit Emma läufig ist, scheint sie nur Knete im Kopf zu haben. Jeder Tag ist gerade anders. Nachdem sie einen Tag sehr zickig war, hat sie den nächsten Tag fast nur geschlafen. Die letzten Tage ist sie extrem anstrengend und fiept die ganze Zeit und kratzt an der Terrassentür. Lasse ich sie raus, sitzt sie fiepend im Garten. Wenn ich einen Ball werfe, läuft sie zweimal hinterher, dann hat sie keine Lust mehr. Bringen will sie mir den Ball schon gar nicht. Bisher trainierte Kommandas sind anscheinend aus dem Hundehirn verschwunden. Normalerweise bringt sie mir ihr Spielzeug, wenn ich es werfe oder verstecke. Jetzt guckt sie mich an, als ob ich chinesisch rede.

    Jetzt warte ich also brav auf den hier viel beschriebenen Entwicklungsschub nach der ersten Läufigkeit. Momentan macht sie eher einen dementen Eindruck auf mich so nach dem Motto "wer bin ich, wo bin ich, was mach ich hier und alles ist doooof".

  • Läufigkeit lass ich nicht gelten für total Aussetzer.

    Auch da fordere ich gewisse Dinge ein und versuche die Hündin so beschäftigt zu halten das sie nicht komplett in ihrem Chaos versinkt und die Scheinträchtigkeit möglichst milde verläuft.

  • Hatten neulich einen Termin mit einer Trainerin, die hat uns zuletzt 4.5 Wochen gesehen. Sie meinte, Darko sei viel ernster geworden. Krass, kann das in der kurzen Zeit passieren?

    Finde sowas super spannend, da man selbst für die Details oft zu nah dran ist.

  • Also ich bin leider nicht wholesome genug, um jede Phase mit meinem Hund zu genießen xD


    Ich fand die Phase zwischen so etwa 1 und 2 zum Weglaufen und hätte auf die Panikattacken, Trotzanfälle und trommelfellzerfetzen Kreischanfälle wegen entweder Panik oder Trotz ohne zu zögern verzichtet, hätte ich die Wahl gehabt :lol:

  • Ich fand bei keinem Jahr das erste am schlimmsten, aber wer weiß, was noch so an Hund kommt. Und bei fast jedem Hund gibt es meinem Empfinden nach Aspekte, die ich toll finde und solche, die ich eher nervig finde. Persönlich mach ich dann auch kein benefit finding daraus, sondern nehme das halt so hin. Das ändert aber auch nichts an der emotionalen Beziehung zu meinen Hunden.

  • Bei uns spielt sicher mit eine Rolle, dass Momo sehr schnell nach Ronjas Tod einzog und uns zweieinhalb Jahre Altenpflege und dann letztlich halt auch Sterbebegleitung noch in den Knochen gesteckt haben. Wir sind diesen Weg gerne mit Ronja gegangen und haben aus jeder Phase das Beste herausgeholt, aber schlussendlich hats halt trotzdem auch bedrückt und gedämpft.


    Das kleine Wirbelwindchen hat uns von Anfang an - mit allen Flausen und Dummheiten - so oft zum Lachen gebracht (und tut es jetzt noch) und wieder so viel Leben in die Bude gebracht, dass die eher nervigen Aspekte da einfach nicht im Mindesten ins Gewicht gefallen sind (bei mir zumindest).


    Aber abgesehen davon hält es sich auch sehr in Grenzen bei ihr. Ich hab hier irgendwie beim Querlesen aber auch das Gefühl, dass die Damen im Schnitt (mit Ausnahmen) in der pubertären Phase doch etwas pflegeleichter sind, als Rüden :denker: Zumindest, was meine „wunden Punkte“ angeht.

  • Einer der ersten Sprüche von einem Trainer war (bin ich nicht geblieben) „Wenn du das nicht hinkriegst, wird der ein armes Leben führen“ da war er 9 Wochen alt. Na kann man sich vorstellen wie mich das aufgebaut hat.

    Ich hab vor einem halben Jahr etwa gerade wieder mit Mantrailing angefangen nach meiner OP , schlecht auf den Beinen mit aufgeregtem Junghund, der die Trainerin aus dem Auto sah und sein Hirn über Bord warf. Schreiend. Er war mega aufgeregt und hat sich gefreut und war halt laut. Ist ja eh seine Kernkompetenz. Ich hab das Auto extra ein Stück weg gestellt, aber er war zu hören. Und ich durfte mir von der Trainerin den Spruch anhören "dein Hund schreit sein Elend heraus"

    Ich war tagelang fix und fertig. Denn es war natürlich was dran. Ich konnte ein dreiviertel Jahr kaum mal ein bisschen Gassi gehen. Es wurde zuhause mal getrickst, aber das findet er ganz nett, aber lange nicht so toll wie das Trailen.


    Das ist nur ein Beispiel. Mit so hibbeligen, lauten Hunden eckt man einfach auch an. Als Fiete noch bei mir war bekam ich immer Komplimente. So ein braver, schöner Hund. Warum die anderen nicht so sind. Ja weil sie halt anders sind. Dafür sind sie Feuer und Flamme, wenn wir was zusammen machen. Fiete hatte da eher keine Meinung zu.

    Heute haben wir einen Handwerker hier. Hat jetzt nen Moment gedauert, bis die wieder ruhig waren. Sind sie aber jetzt und Lucifer hat gleich einen neuen Freund in dem Typen gefunden.

    Meine Hunde sind einzigartig in vielerlei Beziehung :rolling_on_the_floor_laughing:.

    Ich liebe Lucifer für seine freundliche, offene Art zu Mensch und Tier, finde es toll mit ihm zu Trailen, wache seelig auf, wenn er mit seinem Kopf auf meinem Bauch schläft und kann mir keinen tolleren Hund wünschen.

    Und Emil, mein kleines haariges Körperteil. Immer abrufbar, total verlässlich, arbeitet gerne mit mir, einfach ein toller Hund.


    Ich mache mir auch zu viel aus der Meinung anderer und versuche das los zu werden. Wird mir in diesem Leben vermutlich nicht mehr gelingen... :woozy_face:

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