Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Wir hatten heute einen echt guten Tag und wenn ich das jetzt hier schreibe verschreie ich es mit Sicherheit, aber ich freue mich einfach so.


    Grundsätzlich läuft Scotty im Moment an der Schleppleine, weil er auf Spur und Sicht jagt bzw. jagen würde. Wir arbeiten da auch viel mit Umorientierung. Klappt mal gut mal nicht so gut :ugly:


    Anstrengend waren die letzten Spaziergänge jedoch, weil er in letzter Zeit wahnsinnig aufgeregt und nur wild am Schnüffeln war. Von einer Pipistelle zur nächsten, schnüffeln, markieren, links, rechts. Zwar ohne Gezerre an der Leine, aber trotzdem nicht schön.


    Aber heute war er super entspannt, trabte locker herum, mal hier geguckt , mal da geschnüffelt, mal einfach nur gelaufen. Und immer wieder mit Blick zum mir, ab und zu hat er auch einfach mal gewartet, dass ich aufschließen kann. Und dann war da plötzlich ein Igel, der auch noch herum gelaufen ist. Wir hatten ca. 5m Abstand und jeder Muskel von Scotty war angespannt und ich habe mich darauf vorbereitet, dass mir gleich in die Leine brettert. Ich rufe in hoher fröhlicher Stimme, wie ich es für die Umorientierung immer mache „Juhuuu ein Igel! Schau mal ein Igel.“ Man sieht Scotty an jeder Faser seines Körpers an, dass er unbedingt zu diesem Igel will und dann beobachte ich ihn wie er es schafft sich loszureißen und zu mir zu kommen. Dafür gabs dann ne große Portion Kekse in die Schnute und wir haben zusammen zugeguckt, wie der Igel im Unterholz verschwunden ist. Fürs ruhige gucken gabs natürlich noch mehr Kekse. Und dann ist später noch ein Reh in ca. 50m Entfernung über den Weg gehüpft. Erst hat er es wohl nicht ganz gecheckt. Er hat zwar hingeguckt, ist dann aber erst mal noch markieren gegangen. Dann hat er es aber gewittert und mit der Nase in der Luft und recht aufgeregt an lockerer kurzer Leine neben mir her gelaufen. Das war auch super, weil er bei mir bleiben konnte ohne, das ich auf ihn eingewirkt habe.

    Dann waren auch noch Handwerker zu Hause und Scotty konnte sich trotzdem (nach kurzer Aufregung) hinlegen und pennen. Als sie dann auch noch gebohrt haben, hat er den Kopf gehoben mich fragend angeschaut, ich habe ihm gesagt, dass alles ok ist und dann pennt er einfach weiter.

    Scotty ist ein ziemlicher Hibbelhund, aber heute hat er mir gezeigt wir er mal sein kann, wenn wir weiter konsequent an seiner Erziehung arbeiten und er mit dem Alter ruhiger wird. Solche Tage tun gut :herzen1:

  • Mein Sensibelchen hat Angst vor dem Christbaum. Hab ihn gestern aufgestellt und geschmückt und sie findet das total suspekt. Ein Baum im Haus gehört da nicht hin. Gestern konnte sie nur mit groooßem Bogen dran vorbei laufen. Heute ist es fast wieder ok.

    Bisher hat sie so ein Verhalten mit neuen Dingen in der Wohnung noch nie gezeigt. Ich frag mich immer noch was daran so gruselig ist?


    Zum Thema Freilauf, sie orientiert sich schön an mir, bei Fremdhunden muss ich anleinen. Die findet sie nämlich total scheisse. Sie bleibt aber stehen und schaut erstmal und dann kommt sie zu mir zurück.

    In unserer Gassi Gruppe hat sie gar kein Thema mit den anderen Hunden. Da zeigt sie sich eher neutral, kennt aber die meisten von klein auf.

    Seit 2 mal kurz hintereinander Fremdhunde in uns reingerannt sind haben wir dieses Thema. Bis sie wirklich ruhig an anderen direkt vorbei laufen kann wird es noch dauern. Wir arbeiten daran und es wird auch schon besser.



  • Und wenn die total Bock auf ihre Beschäftigung mit mir zusammen haben, dann ist es fast egal, ob die Leine dran ist oder nicht.
    Und daraus lässt sich dann schon was ausbauen.
    Zumindest wenn der Hund wtp hat. Ich glaube mit Hunden ohne wtp würd ich nicht gut mit zurecht kommen :tropf: .


    An sich kann das wohl klappen. Bei Emil, der extrem viel WTP hat, musste ich aber aufpassen, dass er nicht zu viel Input, bzw Ablenkung durch mich bekam, weil er sich entweder abgeschossen hat weil :hurra: :hurra: :hurra: wir machen was... wir machen was..., oder er lief dann nur noch neben mir her und starrte mich an. Ja, dabei ist er gelegentlich auch wo gegen gerannt.

    Lucifer hat schon auch WTP, aber nicht wie Emil. Der Zwerg ist da extrem anstrengend und ja, auch (zu-)viel WTP kann echt anstrengend sein. Mit Lucifer kann ich schon zwischendurch tolle Sachen machen, aber nur, wenn ich mit ihm allein gehe, sonst schießt sich Emil ab, nach dem Motto "Hiiier, iiiich, ich kann das... haaallooo, warum darf iiich nicht" :ugly:

  • Jemand meinte im alten Thread man könnte ja mit dem Hund losspurten - also Cheese hat da ein anderes Level an Wahnsinnigkeit. Vor allem auch Schnelligkeit. Heute ist er mit voller Wucht ungebremst durch einen Stacheldraht(!!)zaun. Zaun war hinüber, Cheese wie durch ein Wunder unverletzt. Der war so im Rennflash dass er ihn einfach übersehen hat. Bzw im letzten Moment wars ihm einfach egal.

    Massai ich bin tatsächlich immer neu optimistisch dass das klappt :ugly: :lepra: Irgendwie muss er ja seine Beine strecken. Und dann kommt der Wahnsinn wieder durch. Dass das was mit Bindung zu tun hat glaube ich allerdings nicht.

  • Ach dann klink ich mich in den neuen Thread auch Mal ein. Freilauf war ja letztens ein Thema... Ich glaube, Lima hat für einen Goldie relativ wenig WTP. Ich lebe momentan aber auch gut mit Schleppleine und frag mich immer, wie wichtig ist der Freilauf überhaupt...


    Was mir noch zu Hundetypen und -charakteren einfällt. Ich war mit Lima in einer Welpengruppe, auch dabei ein Labrador, der genauso alt ist wie Lima. Wir also mit den 11 Wochen alten Zwergen dort. Lima so: Yippie andere Hunde - Vollgas!

    Der Labrador so: Ah okay andere Hunde, interessant, ich geh Mal schnuppern...

    Ich vermute in dem Alter ist noch weniger der Einfluss der Erziehung, sondern der Charakter auch ganz deutlich.

    Naja die mit dem Labrador haben auf jeden Fall auch inzwischen kein Problem damit, dass der Hund flitzen geht xD

  • Ich sehe auch Vorteile der Schlepp außer Sicherung vorm Abhauen. Wir haben ja (zu) spät mit dem Freilauf angefangen. Mein Mann ist extrem unsicher, weil er schon Erfahrungen als Kind hatte, dass der Familienhund ständig stiften gegangen ist. Und ich als Hundeanfängerin habe mich von der Unsicherheit anstecken lassen. Insoweit war er oft an der Schlepp.

    Positiv: Er hat echt einen angenehm kleinen Radius. Ich bin schlecht im Schätzen, aber letztens war mein Mann mit dabei. Waren so 20 bis 30 Meter. Dann bleibt er stehen und wartet auf uns oder rennt von hinten los, um wieder aufzuschließen. Verstärke ich natürlich immer mit dem Rückruf, dann legt er noch einen Zahn zu.


    Im nächsten Schritt werde ich ihm mehr Vertrauensvorschuss geben. Er checkt ja immer die Gegend. Nicht nach Wild, sondern anderen Leuten. Kleiner Beschützerinstinkt? Keine Ahnung. Auf jeden Fall bleibt er schon mal stehen. Und wenn welche in 100 m Distanz einen Hund dabei haben natürlich erst recht. Im Moment ist das dann der Moment, wo ich ihn mit der Schlepp einsammel (die ist ja nur 5 Meter, ich komm also zu ihm). Ich will ausprobieren was ist, wenn ich weiter gehe. Denn sein Wohlfühlradius ist echt nicht so hoch. Ich glaube wenn der Abstand zu den anderen groß genug ist, will er lieber mir hinterher. Das würde mir auch helfen, etwas selbstbewusster zu werden. Im Moment nehme ich ihm durch die Leine zu oft die Möglichkeit, sich selbst richtig zu entscheiden.

  • Ich rufe ihn, wenn er sowieso auf dem Weg zu mir ist. Nicht jedes Mal - keine Ahnung, warum ich immer geschrieben habe. Vielleicht meinte ich immer mal. Ist noch früh :woozy_face: .

    Aber zum einen macht es ihm Spaß, noch mal Gas zu geben. Zum Anderen versuche ich im Moment den (teilweise) versauten Rückruf wieder zu verstärken. Damit er wieder die Verknüpfung von Rückruf und Herkommen hinbekommt.

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