Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Als ich nach 2 Shelties und als bereits Turniermäßig aktiver Hundesportler (Also jetzt nicht soooo unerfahren) meinen ersten Spitz bekommen habe war ich total überfordert. Ich habe heulend ubd völlig verzweifelt die Züchterin angerufen weil ich dieses kleine zähnefletschende und beissende Bündel Spitz nicht handeln konnte. :relieved_face: Aber es geht vieles wenn man dran bleibt

  • Ich finde es immer schön mit jedem weiteren Individuum. Da merkt man nochmal wie unterschiedlich Hunde auch innerhalb einer Rasse sein können, und dass man mit jedem Hund andere Baustellen hat, und zeitgleich an jedem Hund andere Dinge schätzt.

    Susi bspw war super eigenständig, schwer motivierbar und hat sehr deutlich gezeigt was sie zum Kotzen fand. Im Gegenzug war sie aber auch echt unkompliziert im Alltag wenn es einmal funktioniert hat. Sie war super viel Persönlichkeit in einem kleinem, kaputten Körper, und von dieser Persönlichkeit konnte man viel lernen.

    Dann kam Lilo - da war dann alles plötzlich viel feiner, viel kleinkarierter, viel unsicherer und viel mehr Ernst dahinter. Super nett mit den eigenen Menschen, aber ebenso kritisch mit allem Fremden. Da kann und darf nix so entspannt laufen wie mit Susi, und im Gegenzug ist das Miteinander ein ganz Anderes.

    Und jetzt haben wir noch das Zwergi...

    Der ist auch nochmal anders. Viele Dinge dabei die ich so von Lilo kenne, und dann sind da Dinge die mich an Susi erinnern, und trotzdem ist er ein ganz anderer Hund. Er ist zB der erste Hund der gern getragen wird und Regen mag. Er ist zwar ebenfalls territorial und markiert viel ( wie die Mädels), ist dabei aber typisch Rüde und sieht dabei eigentlich immer aus wie "der kleine Oberchecker". Neben ihm könnte der 3. Weltkrieg los gehen ( Stichwort Silvester) und er wäre absolut cool damit. Und auf der anderen Seite hat er einfach Napoleonkomplex und ist junghundtypisch noch nicht immer so super selbstsicher. Eigentlich ist er in vielen Dingen noch unsicher, aber er überspielt es, und ganz viele Dinge jucken ihn tatsächlich auch einfach so garnicht.

    Im Gegensatz zu den anderen beiden ist Konzentration nicht immer seine Stärke. Lilo ist hierbei von Anfang an Streberin schlechthin und lernt alles super schnell, wenn auch sie sich manchmal selbst im Weg steht. Susi war eher langsam und konzentriert, und machte nur mit solange sie wollte, und was sie mochte.

    Der Zwerg ist damit verglichen eine huschige Eintagsfliege - stets bemüht und eigentlich garnicht mal so blöd, aber eben mit dem Kopf immer wieder woanders und gern mal so aufgeregt dass er vergisst dass man den Keks doch eigentlich vorsichtig aus der Hand nehmen sollte.

    "Rein fuchsen" musste ich mich bei jedem Hund, wenn auch bei den beiden Hündinnen deutlich mehr als jetzt bei unserem Rüden.

    Für meine Mutter ist das auch nochmal anders, trotz dessen dass sie vorher Susi, zwei DSH Mixe und eine Zwergschnauzer Hündin hatte.

    Ihr fällt es mit ihm deutlich einfacher als mit Susi bspw, und doch sind manche Dinge wieder herausfordernder weil sie da genauer und konsequenter sein muss als bei Susi ( und die anderen Hunde einfach auch inzwischen super lange her sind, und die Zeit eine Andere war).


    Aber es gibt definitiv Dinge, die einem helfen wenn man Vorerfahrung hat. Bspw wenn es typische Welpenthemen sind und man vorher schonmal einen oder mehrere Welpen hat.

    Dann sieht man bspw die Stubenreinheit evtl lockerer und weiß dass das oder das nicht zu ernst genommen werden sollte weil es vielleicht nur eine Phase ist und der Hund grade einfach nicht anders kann.

    Und dann ist trotzdem jeder Welpe anders.

    Welpe 1 ging bspw gern stiften und hatte 0 Folgetrieb

    Welpe 2 fand super vieles Gruselig

    Welpe 3 war eine kleine Schnappschildkröte

    Usw...

    Aber vielleicht wären manche Punkte ohne Vorerfahrung schwieriger?

    Ich wäre bspw mit Lilo sicherlich überforderter gewesen, hätte ich vorher keine Erfahrungen und kein Wissen von/mit anderen Hunden gesammelt.

    Vielleicht hätten wir uns auch von Zwergis Fersen-Schnappattacken mehr beeindrucken lassen, wenn wir keine Vorerfahrung gehabt hätten?

    Es kann aber auch Genauso gut sein dass wir - wären wir unbedarfte Anfänger - den kleinen Schnappi ohnehin nicht hätten ernst nehmen können, weil er einfach super winzig und ein Welpe war.

    Das kann man dann so genau denke ich nicht sagen. ^^

  • Für mich liegt ein Riesenvorteil dabei, schon Hundeerfahrung zu haben, darin, dass ich weiß, was ich will und was ich kann. Dass ich mich nicht mehr ins Bockshorn jagen lasse von den jeweiligen Trends, Modethemen und Erwartungen in Richtung von „das muss der aber bis dann und dann doch können/nicht mehr machen …“ Sondern gucken und einschätzen kann, ob der Weg, den wir gerade gehen, für uns passt, was die Stellschrauben sind, an denen ich arbeiten möchte oder muss - und was ich akzeptieren kann, weils mir den Aufwand nicht wert ist.

    Und es hilft natürlich enorm, wenn man Hundeverhalten schon leidlich einschätzen und schauen kann, wie es dem Hundchen gerade so geht :smile: Das war mir nicht in die Wiege gelegt, aber jetzt habe ich da ein ganz gutes Gefühl für. Gekoppelt damit, dass sich das Pudelchen zwar sehr gerne aufregt und öfter mal nur die Schaltung zwischen „Ganz Aus“ und „Vollgas“ kennt, aber einfach wirklich gefallen und mitarbeiten will, haben wir eine recht einfache Junghundezeit. Das Alleinbleiben ist immer noch ein Faktor, aber der wird stetig besser.

    Wäre ich völlig unerfahren gewesen, hätte mich das Aktivitätslevel, die Reaktionsschnelle und die Neigung zu Jähzorn doch erstmal ziemlich gefordert, denke ich. Wir hatten angeknurrt bzw. angebellt werden ab Tag 2, ab den sie da war (wenn fürs Abendgassi der heilige Schlaf gestört wurde, wenn sie die Treppe lieber selbst laufen wollte und wenn man nicht schnell genug beim Füttern war bzw. beim Abstellen nicht schnell genug weg vom Napf ). |)

  • Phonhaus ich möchte deinen Beitrag bitte gerne 50 mal liken, denn du schreibst mir absolut aus der Seele :bindafür: die ersten zwei Absätze könnten 1:1 von mir sein (naja, bis auf das "Pudelchen", wobei ich Dio manchmal Nacktpudel nenne, weil der Senior als Pudelmix manchmal Plüschpudel genannt wird... :headbash: , oh man, bescheuerte Spitznamen :rollsmile: )

  • Ich war von meinen beiden ersten auch ziemlich verwöhnt sie wahren beide so leicht und haben sich sofort verstanden und sind so nett miteinander und jetzt hab ich hier auch zu einen kleinen egozentrischen Wutbären ( tolles Wort) sitzen. Sie hat nach Woche eins angefangen die Position auf dem Menschenschoss gegen die anderen beiden zu verteidigen ( also gab es erst mal kein Schoß mehr ) Geknurrt wenn sie einen gemütlichen liegeplatz hat und sich an andere Hund dazulegen möchte. Legt sich selber aber ungeniert zu den anderen. Wollte sich dazwischen drängeln wenn einer Aufmerksamkeit bekommt wenn man sie dann hinter ein Gitter tut ( zum Beispiel wenn ich einen anderen Hund kämme ) motzt sie da ganz furchtbar vor sich hin, kennt ihr dieses jammern es eigentlich motzen ist. Insgesamt kann sie sehr schlecht damit umgehen wenn sie nicht bekommt Wasser möchte. Da wo andere Junghunde Fideln nach einer Zurechtweisung einer älteren weicht sie war erst stellt sich dann aber steif hin. Sie läuft häufig so imponierend wie ein gängmitglid in einen rappervideo durch die Gegend selbst wenn gar nichts los ist. So einen schwierigen Hund hatte ich noch nie. Dazu ist sie auch noch ziemlich intelligent beobachte viel ihre Umgebung analysiert ..schlechte Kombi. Schaut sich ab was die anderen Hunde so machen in der Kommunikation mit uns und probiert das aus.

    Und dann ist sie wieder total süß 🥰 und im Großen und Ganzen versteht sie sich auch gut mit Abby und Luthien. Und es kommt auch immer seltener zu so Situationen wo sie meint Knurren zu müssen Zum Glück ist zumindest Abby genau so ein egozentrischer überlegter Stahlgeist wie Blue und beantwortet Blus vereinzelte „ Aussetzern „ in der Regel mit Ignoranz. Luthien müssen wir da mehr unterstützen/ schützen sie ist nicht so selbstbewusst wie Abby und Blue und viel zu nett oberhalb der Gruppe für die kleine Rotzgöre. Blue ist auch ein eher schnappiger Mauelaktiver hund ob nun im Spiel oder aus Frust. Aber alles gedämmt und ohne Spuren oder schmerzen zu verursachen trotzdem versuche ich das so gut es geht zu unterbinden.

    Ich hab auch ziemlich viel geheuelt als meine drei Hunde Harmonie Seifenblase geplatzt ist und ich gemerkt hab wieviel Management Erziehung ich diesmal leisten muss. Und ich hoffe auch immer noch das mein Können und wissen für diesen kleinen Hund mit risiger Persönlichkeit ausreicht…und da ich noch einen Ticken sturer bin als sie😅

  • Ich denke, als Ersthundehalter ist es einfach oft schwierig einschätzen zu können, was normales Junghundeverhalten ist und was wirklich problematisch ist. Und leider liest man ja auch sehr oft dass Verhalten XY GARANTIERT zu Problem Z führt, wenn man mit 6 Wochen noch nix dagegen gemacht hat (Mal überspitzt ausgedrückt).

    Und wenn man dann selber unsicher ist, merkt der Hund das ja leider auch und man kann gar nicht richtig rüberbringen, was man will.

    Und manche Leute tun sich auch einfach leichter, körpersprachlich das auszudrücken was sie mitteilen wollen. Mein kleiner Depp z.B. war bei einer Ex-Kollegin dermaßen frech und ekelhaft, dass ich tatsächlich den Kontakt unterbunden habe. Zu unserem Fußfesselmenschen war er genau einmal frech, seitdem kann er ihn junghundtypisch bissal stürmisch, aber angemessen begrüßen. Und nein, der hat ihn nicht vermöbelt oder sonst was, sondern einfach seine Grenzen klar abgesteckt.

    (Berufsbedingt darf mein Hund Kontakt zu den Kollegen haben).

    Und mit der Hundeerfahrung steigt halt auch die Sicherheit, dass man nix versäumt hat, wenn der Hund mit einem Jahr noch nicht alles kann.

    Bei mir war Hund 2 ja eigentlich der "arme" Ersthund, da Hund 1 nicht so einfach war wollte ich bei Hund 2 alles richtig machen und hab auf 1000 Ratschläge gegen mein Bauchgefühl gehört und das tut mir bis heute ein bissal Leid, wir hätten so viel mehr Spaß in der Junghundezeit haben können. Trotzdem ist er ein toller Hund geworden und mag mich trotzdem (Hoffe ich halt mal :lol: ).

    Hund Nr. 4 profitiert nun von meiner unendlichen Weisheit in der Hundeerziehung - Wir haben uns dem leidigen Thema "Du sollst nicht auf meinem Büroschreibtisch herumstehen!" gewidmet und ich konnte das Problem innerhalb kurzer Zeit lösen:

    Spoiler anzeigen

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.

    :lol:

  • Froeschle

    tamilo schläft ja auch in einer box.....

    hier stehen mehrere ,3 im wohn/eßbereich ,davon 2 croft classik boxen die immer offen sind sowie ein variokennel mit tür.

    den vario kennel nutzt tamilo mittags zum schlafen mit geschlossener tür und decke drüber(fordert er selbst so ein)

    wenn unsere tochter mit dem kleinen oder unser sohn mit hund kommt,geht der milli da kurz rein (tür zu) bis sich alles beruhigt hat , einschließlich ihm selbst....dann kommt er raus.

    für nachts steht noch ein vario kennel im schlafzimmer ,in den er um 21 uhr (vorher schläft er im wohnzimmer) von selbst geht.

    wir sind immer wieder erstaunt und auch erfreut wie selbstverständlich das für den kleinen ist.

    lg

  • Ich glaube auch man wird gelassener von Hund zu Hund und was man wirklich nicht unterschätzen darf ist wieviel schwieriger es ist einen Welpen/junghund als Einzelhund aufzuziehen.

    Ja genau, so empfinde ich das auch..

    Ich bin ja eh ein großer Fan der Mehrhundehaltung, aber gerade wenn man nen Welpen/Junghund aufzieht finde ich das viel einfacher, wenn man schon einen oder mehrere erwachsene Hunde hat.

    Und ja, man wird VIEL gelassener, und wenn man schon Hunde aufgezogen hat..

    was bei Mia noch ein Riesen Thema war, ist bei Kalle gar keins mehr… :ka:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!