Welpentraining: Wann und wie am besten?

  • Hallo ihr Lieben,

    ich melde mich mal wieder. Ich habe seit 5 1/2 Wochen meinen kleinen Pomeranian-Welpen Sky bei mir (ab morgen ist er 4 Monate). Und was soll ich sagen: Der Kleine hat sich trotz anfänglicher Schwierigkeiten toll gemacht. Er schläft endlich ne Menge, er läuft ok an der Leine (wenn er auch gerne in die Leine beißt) und tobt gern mit anderen Welpen. Stubenrein ist er noch nicht ganz. Das meiste verrichtet er draußen, 1-2 Mal täglich landet was in der Wohnung.


    Nun steh ich vor einer kleinen Herausforderung und weiß nicht, ob ich damit allein dastehe. Ich habe folgendes Problem: Ich kann nicht ganz einschätzen, wann es Zeit fürs Training ist. Meist mache ich das nach dem Gassigehen. Da ist er aber teilweise so aufgeweckt, dass er lieber spielen möchte. Wann genau ist eurer Meinung nach, die beste Zeit, um einen Welpen erfolgreich zu trainieren? Meine Hundetrainerin hat ihn teilweise sogar vorm Pennen trainieren

    Wollen (und hat ihn dafür geweckt). Da hat nichts geklappt. Ist ja auch logisch. Die Äuglein fielen Ja auch fast zu und vom Wecken generell halte ich sowieso nicht viel.


    Im Moment trainiere ich folgende Sachen:


    Hey”: Das ist mein “Aus”/“Nein”. Beim Trainieren klappt das auch wunderbar. Und selbst draußen lässt er Sachen dadurch auch meist unangefasst.


    Bleib”: Das mache ich mit ihm im Sitzen. Das klappt auch teilweise. Aber ich kriege das Kommando nicht aufgelöst. Er sitzt dann halt. Und sitzt. Und sitzt. 😄


    Komm”: Hier habe ich das größte Problem. Sky hört partout nicht wirklich. Bei seinem Namen schaut er einen schon noch an (es sei denn er ist super abgelenkt). Aber der Rückruf. Ne. Das will nicht. Ein paar Mal klappte es. Die Tage darauf guckte er mich nur verdutzt an. Problem: Wenn ich ihn an eine Schleppleine mache, dann wird die erstmal genascht. Gibt es da Tipps von euch?


    Bei “Sitz” und “Platz” verwechselt er es auch manchmal. Ich habe teilweise das Gefühl dass er das nur mit Leckerchen verbindet und gar nicht mit dem Kommando. Dabei Wechsel ich zwischen Leckerchen, Streicheleinheiten und Spielzeug. Habt ihr ein paar Tipps, wie mein kleiner Racker noch erfolgsversprechender trainiert werden kann?


    Kleiner Sidefact: Teilweise steht Sky da und schaut mich nur an. Er kommt dann auch einfach nicht. Mal folgt er auf Schritt und Tritt und wenn man ihn mal ruft, dann .. naja. Wird gestarrt 😂


    Ich setze mich dahingehend auch selbst immer unter Druck. Im Netz (und auf YouTube) klingt es so, als bräuchten die meisten nur 3-5 Wiederholungen und könnten alles. Bei Sky ist es so: “Nö, keinen Bock” 😄


    Danke euch schon mal!

  • Die Themen hast du aber schon seit Wochen, oder? Gerade das mit dem Komm.

    “Komm” habe ich zu Beginn gar nicht wirklich trainiert. Habe mich da an meine Trainerin gehalten und ihm erstmal den Namen und Sitz, Platz beigebracht. “Komm” ist jetzt so die große neue Herausforderung würde ich meinen. Und erst seit paar Tagen neuer Part unseres Trainings.

  • Hallo, ich kann Dir nur sagen, wie ich das mit dem Training halte.

    Daheim gab und gibt es überhaupt keine fixen Trainingszeiten oder Pläne (sie ist 7 Monate). Training gibt es nur im Junghundekurs in der Hundeschule, 1x die Woche für eine Stunde. Unterwegs, wenn sie halbwegs ausgepowert ist, üben wir, solange es ihr Freude macht. Alles spielerisch und wenn sie nicht mehr will, dann ist das halt so - wie gesagt, sie ist erst 7 Monate und wir haben Zeit.

    Sitz und Platz haben wir daheim geübt und gelernt aber immer nur nebenbei, wenn ich z.B. einen Kaffee durchlaufen lasse und sie fadisiert neben mir sitzt. Immer mit Leckerli Belohnung. Pfote geben wurde geübt, während ich auf dem Klo saß :ops: (Ich lebe alleine). Die Linke sitzt, jetzt wird die Rechte trainiert :roll:

    Aber ansonsten ist daheim die absolute Langeweile angesagt, hier ist es öder als in der Sahara, einfach stinkfad. Das funktioniert super, sie ist daheim entspannt, kaut an ihren Knochen herum oder schläft.

    Also bitte gehe es langsam an, richte Dich nach den Bedürfnissen Deines Hundes, solange er noch so jung ist, denn wie gesagt ihr habt Zeit. :smile:

  • Du willst einen Hund, der im Alltag gehorcht, oder? Dann würde ich das, was du brauchst, auch im Alltag üben. Da braucht esbeim Welpen meiner Ansicht nach keine "Extra-Sessions".


    Überlege, was dir wichtig ist im Zusammenleben mit dem Hund, zB Ansprechbarkeit und Abrufbarkeit draußen, Kontrollierbarkeit bei Hunebegegnungen, Leinenführigkeit etc.


    Sitz, Platz und Co sind nette und manchmal praktische Tricks. Aber nicht wirklich das, was meiner Ansicht nach wirklich wichtig ist für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Hund und Mensch.

  • Wie hast du denn das Komm trainiert?

    Ich würde es immer und ausschließlich nur dann anwenden, wenn ich mir sicher sein kann, dass der Hund auch kommt. Und für das Erfolgserlebnis gibt es dann Freude, Spiel, Leckerchen. Immer.

    Bin ich mir nicht absolut sicher, locke ich den Hund entweder anders oder sammle ihn einfach ein. Und natürlich lasse ich ihn dann gar nicht erst Draußen frei laufen.

    Hat er gerade Interesse an dir, läuft vielleicht schon in deine Richtung? Dann ist das genau der richtige Zeitpunkt.

    Möglichst oft versuche ich, das Komm nicht als Ende des Freilaufs zu etablieren. Häufiger zwischendurch, dann wieder laufen lassen, sonst überlegt sich der Hund gerne mal, ob er jetzt wirklich kommen möchte.


    Wobei dein Hund ja noch jung ist. Da muss (kann) noch gar nichts perfekt sitzen.


    Aus dem Bleib würde ich ihn mit einer Bewegung rausholen, praktisch "mitnehmen".


    Der ideale Zeitpunkt zum Trainieren, aus meiner Erfahrung heraus, ist eine Phase der Aktivität. Hatte bisher jeder meiner Hunde bzw. haben sie immer noch. Bei meinem aktuellen Jungspund ist das morgens so zwischen 7-9 Uhr und Nachmittags/Abends auch nochmal. Da könnte man teilweise den Wecker danach stellen. Um diese Zeiten ist sie besonders wach, sucht Beschäftigung und denkt sich durchaus auch selbst mal was aus, wenn ihr langweilig wird.

    Das nutze ich dann für einfache Übungen. Hat zwei Effekte: Zum einen lernt sie schnell und vergleichsweise konzentriert (wobei es auch immer Sachen gibt, die leichter fallen als andere). Zum anderen macht sie in der Zeit keinen Unfug und ist hinterher ruhiger und ausgeglichener.

    Übrigens schließe ich alles immer mit etwas ab, was dem Hund leicht fällt.


    Zuletzt noch: Mach dir keinen Stress "weil die anderen ..." :smile:

    Dein Hund ist jung. Er wird sich entwickeln. Hab Geduld, bleib dran und bleib entspannt. Es tickt keine Uhr, die besagt, ab wann dein Hund was können muss oder ab wann er nicht mehr lernen kann. ;)

  • Ich kann nicht ganz einschätzen, wann es Zeit fürs Training ist.


    Habe mich da an meine Trainerin gehalten und ihm erstmal den Namen und Sitz, Platz beigebracht

    Was ist dir denn wichtig? Also z.B. lernt meine Peaches gerade mit 1,5 Jahren ein verlässliches Platz, weil wir es für die BH brauchen :pfeif: , sonst würde sie es nie lernen... Sitz und Platz sind so sinnvoll, wie sie im Alltag oder im Sport eingesetzt werden. Oder eben auch nicht. Eine verlässliche Umorientierung (muss ja kein Abruf sein) wäre mir viel wichtiger. Aber sieht ja jeder anders, was er so braucht im Zusammenleben.


    Damit wäre mein erster Punkt: für sich selbst entscheiden, was ist wichtig? Für meinen Alltag, für mein Leben. Und damit wäre dann auch die Frage des "wann" beantwortet für das trainieren von "Alltagskommandos": im Alltag.


    Wenn man Sport machen möchte oder aber bestimmte Probleme bei hohem Erregungslevel hat oder der Hund sich situativ abschießt, dich ausblendet..., sieht es sicher anders aus. Die Grundlagen legt man dann bei einem nicht gestressten/zu hochgefahrenen Hund.


    Also, wann willst du denn z.B. ein Sitz? Wenn er im Alltag irgendwo kurz in Position bleiben soll? Dann üb das im Alltag in erstmal nicht zu aufregenden Situationen, wenn es eben genau dann und so für dich Sinn macht.

    Oder willst du das im Sport als Startposition oder mit sonstwie hohem Erregungslevel? Dann übe, Erregung auszuhalten ohne sofort durchzustarten (da wäre der Ansatz weniger das "Sitz").


    "Komm" ist super einfach zu üben! Ohne Ablenkung rufen, es passiert etwas gaaaanz tolles!! Ganz oft genau so! Nicht: da ist xy als Ablenkung, wo der junge Hund hin will und jetzt rufen... Zu dir kommen ist immer erstmal konkurrenzlos nur großartig! Dann gaaanz langsam Ablenkung steigern.


    Was findet dein Hund als Belohnung großartig? Kann er sich schon ganz kurz zurück nehmen um dann die Belohnung zu bekommen?

  • Ich würde mit einem Welpen überhaupt nicht "trainieren", also in irgendwie festen Trainingseinheiten.

    Das erste Jahr steht doch weitgehend Alltagserziehung an und da passiert bei mir alles so nebenbei zu Hause, aber auch unterwegs.

    Dein Welpe kann weder sicher Sitz noch Platz. Der hat vielleicht eine Ahnung, dass du irgendwas von ihm willst, wenn du die komischen Laute ausstösst, aber bis er das sicher verknüpft, es drinnen und draussen und in jeder Situation leisten kann, vergehen noch unzählige Wiederholungen und Monate. Ist aber doch auch wurscht, weil ihr habt Zeit. Bist du dir sicher, dass sie ihren Namen schon fest verknüpft hat? Das kommt aber auch einfach nebenbei, wenn du sie halt immer ansprichst und auf ihre Reaktion eine positive Reaktion deinerseits folgt. "Komm" beim Welpen wird bei mir aus dem freien Rumgedaddel in der Wohnung und auf der Wiese in dem Alter spielerisch aufgebaut. Da wird der Welpe halt gelockt und animiert und dann enthusiastisch belobigt. Das wird erst nach und nach ernsthafter, wenn das Baby älter wird.

    Jetzt ist Beziehungsaufbau, die wichtigsten Regeln festlegen und Grenzen setzen doch viel wichtiger als Kommandos und Tricks.

    Mit 16 Wochen steht der Wauz doch erst an der Schwelle zum Junghund. Bitte setz den Hund und dich da nicht so unter Druck. Sei lieber konsequent in der Alltagseeziehung (was darf man und was soll man lassen), denn das legt die Basis für ein auskömmliches Miteinander. Meiner Erfahrung nach wird das andere recht schnell gelernt und auch (im Rahmen der Fähigkeiten und des kognitiven Entwicklungsstands) zuverlässig umgesetzt, wenn die Basis stimmt. Damit meine ich nicht, dass man nicht schon ein bisschen üben kann, aber nicht verbissen und vor allem darüber nicht die wichtige Alltagserziehung vernachlässugen und da klar und konsequent sein. Das ist das Fundament und das muss vor allem tragen.

  • Also wecken würde ich auf keinen Fall! Wenn geschlafen wird, wird geschlafen. In dieser Zeit soll der Hund sich regenieren. Nach dem Gassi haben wir auch eher nur noch kurz gespielt oder gekuschelt, bevor Finley dann zufrieden eingenickt ist. :smiling_face: Was ich ganz interessant finde ist, dass du „Sitz“ und „Platz“ vor dem „Komm“ trainiert hast. Das war bei mir genau anders rum.

    Ich frage mich gerade, wie ich mit Finley trainiert habe. :thinking_face: Ich hatte da keine fixen Zeiten oder Tage. Das lief mehr so nebenbei. Den Rückruf habe ich immer wieder mal eingebaut (z.B. wenn wir draussen auf der Wiese oder im Wald waren). Angefangen halt klassisch über das Rufen, wenn es Futter gab. Manchmal fand das Training auch innerhalb des Spiels statt. Also entweder während dessen, davor oder danach. Grundsätzlich würde ich am Anfang darauf achten in einer Umgebung mit wenig/keiner Ablenkung zu trainieren und erst dann das, was schon gut funktioniert, allmählich nach draussen zu verlegen.

    Ich glaube, dass du auch darauf schauen solltest wie Sky gerade drauf ist. Wenn du schon merkst, dass er nur Flausen im Kopf hat, dann ist ganz bestimmt nicht der Moment, um mit ihm etwas zu trainieren. :winking_face: Dann lässt man das Training halt ausfallen und schaut, wie er am nächsten Tag drauf ist. Ich denke mal, dass du das ganz gut lesen kannst. Du kennst ihn ja nun schon eine Weile. Ich denke, dass es auf eine gute Dosis ankommt, um den Hund nicht mit Training zuzupflastern!

    Ist Sky eher verfressen oder mäkelig? Aufgrund deiner Schilderungen denke ich, dass ihm beim „Komm“ nicht klar zu sein scheint was das bedeuten soll oder aber er nicht weiss, dass es sich lohnt, wenn er schlussendlich zu dir kommt. Bei Finley hatte ich das Glück, dass er alle Kekse total toll fand. Ich könnte mir vorstellen, dass du das „Komm“ gut aufbauen könntest, wenn du das mit etwas super Leckerem verbindest. Irgendetwas, das Sky sonst nicht bzw. nicht so oft kriegt (Nassfutter, Leberwurstpaste, …). Als ich Finleys Training auf draussen verlegt hatte, hatte ich zu Beginn immer eine Tube Leberwurstpaste dabei. :winking_face: Da war die Motivation zur Zusammenarbeit natürlich gross.

    Und zuletzt noch ganz wichtig: Vergleiche dich nicht mit anderen oder Youtube. Ich habe diesen Fehler auch gemacht und dachte immer, dass Finleys Wurfgeschwister ja schon viel weiter im Training seien als er. Diese Erkenntnis (falls sie denn überhaupt wahr sein sollte) bringt dir nicht wirklich was und setzt dich nur unnötig unter Druck. Zum Glück habe auch ich das dann auch schnell eingesehen und einfach in unserem Tempo und mit viel Ruhe weiter gemacht. Es haben nicht alle Mensch-Hunde-Teams das gleiche Tempo und das ist auch ok. :winking_face: Lass dich da nicht verunsichern.

    Ich wünsche dir viel Spass mit deinem Kleinen! :smiling_face:

  • Was soll dein Hund tun, wenn du Komm sagst?


    Bei mir war das in dem Alter ein Sichtzeichen. Ein „hol dir ein Leckerchen ab“ Sichtzeichen.

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