Meine Tochter möchte einen Hund. Zu früh?

  • Hallo,

    und schön, dass du nach Meinungen suchst.

    Ich kann auch nur sagen: Bordercollie und Hundeanfänger sind nicht die beste Kombi. Dazu noch eine Prise Ehrgeiz (seitens der Tochter) mit Sturheit, noch keine Erfahrung der Eltern - weitere Faktoren, die dagegen sprechen. Bordercollies sind unheimlich feinsinnige Wesen. Reizoffen UND sensibel. Beim geringsten Anzeichen von Unfairness können die einfach dichtmachen - Töchterchen müsste sehr schnell einen Sinn dafür entwickeln, was sie dem Hund in der Ausbildung (im Hundesport) schon abverlangen kann und was noch nicht geht. Mit "Kopf durchsetzen" ist da Frust vorprogrammiert, wenn das für sie bis jetzt eine Lösungsstrategie ist, denn damit erreicht sie bei solchen Hunden NULL. Das gilt natürlich auch für den Alltag. Bordercollies bringen ein bestimmtes Set an Fähigkeiten und Begabungen mit, die zwar schön zu haben sind, aber für den normalen Familienalltag nicht unbedingt brauchbar sind... Dafür muss man sie dann in der Arbeit / im Sport kanalisieren und nutzen können, sonst verkümmern diese Hunde und bekommen Verhaltensprobleme.

    Ich denke, ein Bordercollie ist als Hundeanfänger nicht die beste Wahl. Selbst gestandene, gut funktionierende Familien sind mit einem netten Welpi einer Begleitrasse schon manches Mal total überfordert gewesen. Wenn ihr nicht zu zweit (bzw. alle Familienmitglieder) voll hinter der Idee steht und Zeit/Ressourcen/NERVEN dafür übrig habt... nich so dolle.

    Ich habe hier ein ganz typisches Beispiel im Bekanntenkreis. Eine supernette Familie, wirklich liebe Leute, intelligent, einfühlsam - aber die Bordercollie-Hündin ist ein Herzinfarkt auf 4 Pfoten, kann mit einem Jahr nicht abgeleint werden. Sie gehen in die Hundeschule, da läuft alles prima. Aber beim Gassi dann, wie gesagt, der Hund schießt sich weg, ist völlig überstresst und kommt zuhause auch noch schlecht zur Ruhe. Sie griff am Anfang Autos an (ernsthaft!), jetzt legt sie sich auf dem Bürgersteig hin und fixiert die Autos "nur noch". Sowas ist nicht selten, vor allem, wenn man sich in der Zucht nicht auskennt, und macht keinen Spaß - die Arme tun nach dem Gassi weh - und ob der Hund jemals in einen Sport einsteigen kann, ist fraglich, weil die Konzentration einfach nicht da ist.

    Ich würde es an deiner Stelle eher nicht riskieren, wenn du nicht völlig für die Idee "Hund" UND AUCH "Hund, den ich erziehe" stehst. Das kannst du nämlich auch schlecht zu 100% in die Hände deiner Tochter legen, vermutlich werden es weniger als 50%.

    Viele Grüße

    Silvia

  • Bordercollies sind nicht gut händelbar für Teenager, sie sind nicht leicht erziehbar, eben weil sie so intelligent und schnell sind. Man braucht gute Anleitungen, ein sehr gutes Feeling und ruhige Autorität. Man muss eine sehr gute Balance zwischen Ruhe und Arbeit für sie finden.

    Bcs lernen schnell,aber leider auch öfters Sachen, die man nicht brauchen kann. Sie sind sehr reizoffen, keine überall dabei Hunde und können unruhig werden, wenn sie überfordert sind. Sie mögen oft nicht so gerne andere Hunde

    Das kann ich so nur unterschreiben Angela.


    Ich finde die Idee schön, dass du deiner Tochter ihren grossen Wunsch eventuell erfüllen möchtest. Aber einen BC würde ich da wirklich nicht empfehlen.

    Zumal einen grossteil der Arbeit an dir sein wird, würde ich zu einer unkomplizierteren Rasse raten. Ein Hund, der ggf. auch einfach nur mal mitläuft, beispielsweise wenn du mit ihm rausgehst. Einen BC muss man wirklich zu 100% wollen, mit all seinen Vor- und potentiellen Nachteilen. Das ist eben kein Hund, der so nebenbeiläuft.

    In den Sinn kommt mir da beispielsweise ein Pudel oder Sheltie. Das sind beides ganz tolle Hunde und selbst der "einfachste" Hund ist für viele Ersthundehalter noch eine genug grosse Herausforderung.

  • Ich persönlich würde nur dann einen Hund für mein Kind holen, wenn ich mich im Zweifel die nächsten 15 Jahre selbst vollständig darum kümmern könnte/wollte, mit allem drum und dran, alles andere wäre mir in dem Alter, wo noch so viele Veränderungen absehbar sind, zu blauäugig.


    Und dann würde ich einen deutlich anfängerfreundlicheren Hund statt des gewünschten Spezialisten (Border Collie) holen, um mögliche Probleme bereits im Vorfeld zu reduzieren. Die meisten Hunde lernen schnell und gut und sehr viele sind sportlich veranlagt. 😉


    Was spricht denn zunächst gegen Dogsitting (stunden-/tageweise) oder ähnliches? So kann Deine Tochter Erfahrungen sammeln, mit (verschiedenen) Hunden sein, trainieren etc.. ihr beiden könntet auf die kommenden Veränderungen aber flexibler reagieren und schauen, ob es auch mit den Veränderungen zeitlich und interessehalber noch passt und Euch dann immernoch für einen eigenen Hund entscheiden.

  • Ich würde eher einen normalen Collie empfehlen. Die sind zwar sensibel, aber wenn sie ein ruhiges Mädchen ist, könnte das vielleicht passen. Alleine würde ich einer 13-Jährigen die Verantwortung aber trotzdem nicht überlassen, selbst wenn sie das kann. Soll ja auch 13-Jährige geben, die für ihre kleinen Geschwister fast vollständig alleine verantwortlich sind. Aber fair fände ich das nicht. Hunde sind toll - vielleicht kannst du dich ja selbst von der Begeisterung für den Hund anstecken lassen. :smile:

  • War deine Tochter schon mal bei einem Agility Training oder Turnier live dabei?

    Ich würde mit ihr zusammen ansonsten mal einen (guten) Verein besuchen. Fragen, ob sie ein paar Mal beim Training zuschauen kann usw.

    Vielleicht kann sie ja auch etwas mithelfen, beim Agi gibt es immer viel zum auf- und abbauen.

    Dann kann sie mal schauen, ob das Agi Training wirklich längerfristig etwas für sie wäre.

    Aber: man hat den Hund nicht nur für den Sport sondern hauptsächlich im Alltag. Passt da ein Hund in euer Leben? Ist genug Zeit und Geld da? Wie lange wäre er alleine? Was ist mit Urlaub und anderen Freizeitbeschäftigungen?

    Von einem Border Collie würde ich auch definitiv abraten. Wenn dann eher noch vielleicht ein Kleinpudel oder Sheltie, WENN überhaupt ein Hund.


    Ich habe mir auch von Kleinkind an einen Hund gewünscht. Meine Eltern waren aber überhaupt keine Hundemenschen...

    Als ich 10 Jahre alt war, zog dann doch ein Familienhund bei uns ein. Ein Mischling aus dem Tierheim. Ich war zwar immer die in der Familie, die sich am meisten einen Hund gewünscht hat, aber die Hündin war eine Entscheidung der ganzen Familie. Vor allem natürlich meiner Eltern.

    Anfangs durfte ich auch nur in Begleitung eines Elternteils überhaupt mit dem Hund spazieren gehen.

    Dann wurden die Spaziergänge aufgeteilt. Morgens meine Mutter (Hausfrau), Nachmittags und abends abwechselnd meine ältere Schwester und ich. Mein Vater hat dann am Wochenende mal einen Spaziergang übernommen.

    Familienausflüge gab's natürlich nur noch mit Hund. Und wenn es mal nicht mit Hund ging (Freizeitbad, Aquarium), hat meistens meine Mutter zurückgesteckt und ist mit Hund zuhause geblieben.

    Ich habe unsere Hündin geliebt und bin wirklich viel mit ihr unterwegs gewesen, aber trotzdem gab es in meiner Jugend Zeiten, wo ich dann doch mal das Wochenende bei Freunden verbracht habe, Schüleraustausch, Orchestertage oder einfach auch mal keinen Bock. Das war selten ein Problem, weil meine Mutter zuhause war. Aber alleine versorgen hätte ich den Hund nicht gekonnt.

    Meine Schwester hat so mit 16-18 Jahren ziemlich das Interesse am Hund verloren. Aber sie hätte auch nicht unbedingt einen gewollt.


    Meine Eltern sind durch meinen Hundewunsch dann doch noch zu Hundemenschen geworden und haben sich nach dem Tod unserer Familienhündin wieder einen Hund geholt.


    Ich bin zum studieren ausgezogen und der Hund blieb natürlich bei meinen Eltern.


    Mein erster, richtiger eigener Hund zog bei mir dann erst mit 27 Jahren nach Abschluss meines Studiums ein!

  • Ich habe meinen ersten eigenen Hund auch mit 13 bekommen =)


    Es war nicht immer einfach und auch das Leben hat sich andere Wege gesucht, als ursprünglich geplant. Manchmal überlege ich, wie es geworden wäre, wenn sie nicht so früh ums Leben gekommen wäre. Dann würden wohl heute zwei Lockenmonster in unserem Bett schlafen (und wir auf dem Boden, weil es keinen Platz mehr im Bett gibt) ...


    Fakt ist, ich haber damals die Verantwortung übernommen. Komplett, so weit wie nur irgendwie möglich (finanzielle Dinge lagen eben doch bei den Eltern).

    Meine Hündin hat mich extrem geprägt und die Zeit mit ihr, war wohl mit die schönste meiner Teenagerjahre. Sie hat viel Zeit gekostet, viel Energie, viele Nerven, viele meiner Einrichtungsgegenstände (sie war recht...zerstörerisch als Junghund) und hat mir mehr als einmal Tränen und Kopfzerbrechen bereitet. Aber ich liebe sie bis heute und sie wird immer diesen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben.


    Zu der Rassewahl; ich würde einen Hund mit einem guten Nervenkostüm wählen. In diesem Alter ist man häufiger mal mit Freunden unterwegs und braucht einen Hund, der im Alltag unkompliziert und einfach nett ist. Gerade wenn es irgendwann um einen eventuellen Umzug geht (Studium oder Ausbildung stehen ja auch in nicht all zu langer Zeit an), ist es wichtig, dass der Hund kein Stresskeks ist, der besondere Anforderungen an das Umfeld stellt.

    Auch wenn Ambitionen für THS bestehen (das stellt man sich ohne Hund aber häufig anders vor), macht der Alltag den allergrößten Teil des Hundelebens aus.


    Ich würde mich an deiner Stelle noch einmal mit meiner Tochter zusammensetzen und mit ihr zusammen besprechen, inwiefern sie in der Rassewahl flexibel ist. Bedenke dabei bitte auch, dass es sein kann, dass der Hund früher oder später doch an dir 'kleben' bleibt. Dementsprechend musst auch du mit dem ausgewählten Hund theoretisch klar kommen können müssen. Also ist wichtig welches Temperament, welche Größe und welcher Typ Hund auch in dein Leben passen würde.

  • Nur ganz kurz - ich arbeite in unserem TH oft mit der Kinder-/Jugendgruppe, und da sind viele Kids so ab sechs Jahren zuverlässig jeden Samstag da, bis sie so 15, 16 werden. Dann stellen sie auf einmal fest, was das Leben sonst noch so hergibt und die Tierliebe rückt seeehr nach hinten.

    Natürlich kann es nett sein, sich als Familie gemeinsam einen Hund anzuschaffen, aber für das Kind, ohne elterliches Hundeinteresse - bitte nicht. Gibt zu oft Abgaben im Tierheim mit genau der Vorgeschichte.

  • Hallo,

    ich erzähle mal, wie meine Tochter zu ihrer Hündin kam.

    Ich bin sehr hundeaffin, bin auch beruflich da beheimatet und natürlich habe ich einen Hund mit dem meine Kinder auch aufgewachsen sind. Meine Kinder waren (sie sind inzwischen groß) in vielerlei Hinsicht eingebunden, auch bei der Arbeit, ob als die spielenden, lärmenden Kinder auf dem Spielplatz oder als zu suchende Personen beim Mantrailing...

    Unsere Grundvoraussetzungen sind also ganz andere, trotzdem (oder gerade deshalb?) gab es keine eigenen Haustiere. Aus dem einfachen Grund: egal wie verantwortsvoll und reif und alles, Tatsache ist: ich bin verantwortlich für die alle und ein zusätzliches Tier ist förmlich, juristisch und praktisch meine Verantwortung. Das muss man wollen und ich wollte nicht, mir reichen meine Verantwortlichkeiten mehr als aus. Was ich auch klar kommuniziert habe.

    Zur gleichen Zeit hatte ich aber eine junge Hündin in Training und Gassibetreuung die für ihre Halterin eine Nummer zu groß war, die sich allerdings in den Betreuungszeiten enorm gut mit meiner Tochter anfreundete und sich bei uns immer als Tophund zeigte. Die Zeiten wo ihre Halterin keine Zeit oder sie nicht mitnehmen konnte, weil halt einfach ne Nummer zu groß, summierten sich, die Hündin war zunehmend mit meiner Tochter unterwegs (mit Einverständnis der Halterin, nur um Missverständnisse zu vermeiden!). Kein Sport oder so, nix spezielles, von Chillen mit Freunden im Park bis hin zu ellenlangen Bahnfahrten für mehrtägige Wanderungen in den Alpen... also normale Sachen, wir leben ja alle nicht am Hundeplatz (wo die meisten Hunde auch ganz gut funktionieren ;-) . So ging es ungefähr fünf Jahre dahin, die beiden waren viel zusammen unterwegs, haben sämtliche erste großen Lieben meiner Tochter gemeinsam erlebt und überwunden... Aber der Hund gehörte nicht mir, wenn es hart auf käme hätte sie ein Zuhause, eine verantwortliche Person die sich auseinandersetzen muss, defacto wurde ich/meine Tochter zu dieser Zeit für den Betreuungsservice bezahlt.

    Als meine Tochter dann mit 18,5 Jahren zum Studium auszog, haben wir lange gesprochen, gerechnet, beraten... und dann Nägel mit Köpfen gemacht, ich habe der Besitzerin die Hündin abgekauft und meiner Tochter geschenkt. Ich trage das in Sachen Kosten mit, Futter und Versicherung (volle Krankenversicherung) werden geteilt, Rest ist Sache meiner Tochter.

    Heute sind wir weitere 1,5 Jahre weiter, es läuft gut soweit, aber auch sie, die wirklich über Jahre an die Verantwortung herangeführt wurde, einen Hund hat den sie ganz genau kannte bevor sie sich fest dafür entschieden hat, sagt selbst, dass die Verantwortung die sie jetzt alleine trägt schon anders wiegt.


    Dir würde ich also dringend raten einen Hund nur dann anzuschaffen, wenn DU einen Hund wirklich haben willst, mit allem was dranhängt. Erfahrungsgemäß ist es auch oft so, dass Hunde in Familien bevorzugt an erwachsene Familienmitglieder binden. Meiner Meinung nach liegt das schlicht daran, dass Hunde checken wer die Gruppe managt, die verstehen den Sozialverband Familie instinktiv, weil es auch ihren sozialen Strukturen entspricht. Und sie orientieren sich in erster Linie an den Erwachsenen. Die Kinder werden geliebt, respektiert, als Kumpane gesehen, aber sie sind nicht die Bezugsperson. Das hat dann auch richtig Frustpotential für Deine Tochter.
    Aber selbst wenn der Hund wunschgemäß an Deine Tochter bindet, sie wird dennoch soviel Unterstützung in jeder Hinsicht brauchen.


    Was Border Collies betrifft: ja, die lernen sehr schnell und leicht - meistens ist das alles Mögliche, nur nicht das Gewünschte, wenn man es nicht versteht sehr sorgfältig zu steuern WAS da gerade schnell und leicht gelernt wird. Nix für Anfänger.

    Agility kann jeder gesunde Hund machen. Und schneller und leichter Blödsinn lernen, als der Ersthundehalter es überhapt mitbekommt übrigens auch ;-)


    Für Deine Tochter würde ich mal anregen sich nach Agilitygruppen bei euch in der Nähe umzuschauen, vielleicht auch nach Border Collie Züchtern oder Schafhaltern die mit BC arbeiten, wenn sie sich so in die Rasse verguckt hat. Auf jeden Fall mal richtig in Kontakt kommen mit der ganzen Geschichte. Wenn man dranbleibt, öfter da ist, mithilft usw. ergeben sich auch Kontakte, womöglich kann sie einen anderen Hund sportlich führen wenn sie engagiert ist, das ist gar nicht selten, manche Leute haben mehr Hunde als sie führen können, andere verletzen sich und fallen eine Weile aus, sind froh wenn jemand weiter mit dem Hund trainiert... da gibt es allerlei Chancen sich erstmal in der Realität mit dem Thema vertraut zu machen. Im Moment ist das nach Deiner Einlassung schon etwas wunschträumerisch, wo die Gedanken eben das Leben mit dem Hund und die Lösungen für alle Probleme bestimmen.

  • Vorweg : Die meiste Zeit wirst du dich um den Hund kümmern müssen. Du musst es wollen, anders geht's nicht.



    Ich bin mit Hund aufgewachsen. Die Westie Hündin links in meinem Avatar Foto ist eingezogen, da war ich 6 Jahre alt. Erzogen und mich um sie gekümmert hab ich mich erst mit 13, also in dem Alter deiner Tochter. Ich war viel mit dem Hund draußen, hab dem Hund allen möglichen Scheiß beigebracht, auch mal mit zu Freunden genommen, aber schlussendlich war sie der Hund meiner Eltern und nicht meiner.

    Geht ja auch schlecht - Gassi gehen im Tierheim darf man bspw meist erst ab 16 ( mit Begleitung einer volljährigen Person oder mit Vollmacht - ist unterschiedlich je nach Tierheim meine ich), bzw eigentlich erst ab 18, und in beiden Fällen erst nachdem man eine kurze Gassi-Schulung seitens des Tierheims durchlaufen ist.

    Und das ist definitiv nicht ohne Grund so, weil in dem Alter jeder unterschiedlich reif ist und es extrem individuell ist wie viel man verantworten lassen kann.


    Rechne auf jeden Fall damit dass es viele Zeiten geben wird, an denen einfach mal alles an dir hängen bleibt.

    ZB wenn deine Tochter ihren ersten Freund hat oder mit Freunden ausgeht, feiern gehen mag, anderen Hobbys nachgeht. Dann kanns sein dass sie mal nen paar Tage nicht da ist und den Hund nicht mitnehmen kann.

    Es kann sein dass sie mal zu müde von der Schule ist, oder keinen Nerv hat um bspw mal mit dem Hund raus zu gehen.


    Sie kann den Hund nicht zum Tierarzt fahren.

    Schon garnicht kann sie einen Tierarzt in dem Alter schon bezahlen - das können sehr hohe Kosten werden, und sie bleiben an dir hängen.


    Was man auch nicht unterschätzen sollte ist allgemein der Alltag mit Hund.

    Wenn man es nicht gewohnt ist, muss man sich erstmal drin einfinden.

    Immer rechtzeitig aufstehen, damit der Hund raus kann und sein Futter bekommt. Häufchen muss man aufheben - macht Niemand gern.

    Gassi bei Regen oder eiskaltem Wetter - Machen auch viele nicht gern.

    Raus gehen wenn es einem selbst nicht so gut geht - auch das kann anstrengend sein.

    Wenn es mit dem Training nicht so läuft oder der Hund nicht so ist wie man es sich vorgestellt hatte - Niemand macht Alles richtig, vor allem kein Anfänger. Erziehung ist Arbeit, auch hier kann man sich eigentlich erst dann vorstellen was es bedeutet, wenn der Hund schon da ist.


    Ganz wichtig sind im Grunde zwei Dinge :


    1. DU musst es auch wollen.


    2. Der Hund muss passen.



    Zu der Rasse :

    Ich würde mich für eine Rasse entscheiden die tendenziell einfach ist. Keine Arbeitsrasse, sondern ein "Alles kann, nix muss" Hund.

    Ein Hund mit dem erstmal vor allem du klar kommst.

    Hundesport geht mit den meisten Hunden klar, die meisten haben Spaß an sowas. Zwar kommt man so evtl nicht unbedingt in die Profi Liga auf Siegertreppchen, allerdings ganz vernünftig betrachtet :

    Deine Tochter hat nur eine Vorstellung davon wie Agility sein könnte. Sie weiß nicht wie es ist.

    Kann genausogut sein dass sie feststellt : Hmm, eigentlich ist das ja garnicht meins


    Von daher würde ich klein anfangen, steigern in Form einer Arbeutsintensiven Rasse kann sie sich ja allemal, wenn sie genug Erfahrungen gesammelt hat, um zu wissen was eine solche Rasse bedeutet.

    Vorher ist es in meinen Augen eine denkbar schlechte Idee bspw einen Border Collie zu kaufen.



    Allgemein auch zur Rassewahl :


    Notiert euch Rassen die passen könnten, rein nach den Charaktereigenschaften und der Größe, lernt sie kennen, und sortiert danach erst nach Optik.

    Mögliche Rassen könnten bspw sein :

    Pudel ( gibts in 4 verschiedenen Größen und sind in allem sehr anpassungsfähig), Sheltie, Papillon/Phalene ( sehr häufig auch im Hundesport zu sehen, wie auch der Sheltie)


    Je nachdem was man sich konkret wünscht und womit man am besten klar kommt, könnte man auch weiterführend noch bei den Terriern und in der 9-er nachschauen.

    Evtl wäre auch ein Cocker Spaniel bspw eine Idee?

    Oder wenn es größer sein darf ein Collie?


    Wobei ich fürs erste zu einem kleineren Hund raten würde.

    Wieso?

    Einen kleinen Hund kann man einfacher überall hin mitnehmen.

    Sie kosten weniger Geld im Unterhalt.

    Man findet einfacher eine Wohnung ( wichtig für den Fall dass deine Tochter irgendwann auszieht und den Hund mitnehmen möchte).

    Wenn die Leinenführigkeit bspw nicht richtig funktioniert, ist das Ausmaß weniger schlimm.

    Und vor allem hat man erstmal keine Vorstellung davon was es bedeutet ob man jetzt einen Hund hat der 10, 20 oder 30 Kilo wiegt.

    Ein Hund unter 10 Kilo kann auch eine 13 Jährige noch nach Hause tragen, sollte beim Spaziergang mal was sein.

    Mit 20 Kilo geht das nicht mehr so einfach und man kann hier auch definitiv mal richtig auf die Nase fallen wenn man nicht aufpasst.

    30 Kilo kriegt man in dem Alter nie im Leben gehalten und erfordert schon deutlich mehr Erziehung um ihn unauffällig durch den Alltag zu bekommen wenn was ist.

    In Bus und Bahn ist ein kleiner Hund von Vorteil, ein größerer muss hier evtl Maulkorb tragen und braucht ne Fahrkarte ( während man Kleine oftmals gratis mitnehmen kann, sofern er in ne Tasche passt).

    Selbst in den Flieger kann man kleine Hunde mitnehmen ( hat natürlich Grenzen und hängt von der Airline ab).


    Sind jetzt natürlich erstmal Dinge bei denen man sich fragt : Mensch, is das nicht weit her geholt?


    Aber im Endeffekt isses halt so dass keiner weiß wie die Zukunft deiner Tochter aussehen wird und wie stark sich ihre Persönlichkeit und ihre Interessen noch verändern werden.

    Da hat man es mit einem Hund der voraussichtlich in möglichst viele Szenarien rein passt einfach deutlich einfacher.

    Wie gesagt - den Border Collie kann sie sich ruhig holen wenn sie alt genug ist, weiß wie diese Hunde Ticken und ne Vorstellung hat wie das Leben mit so einem Hund aussehen wird.

    Aber jetzt? No way, das geht schief.

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