Hallo Zusammen
sorry erstmal für den langen Text und danke für alle die das lesen. Das Thema geht mir schon länger durch den Kopf und ich weiss nicht selber nicht so recht weiter. Was genau das posten bringen soll weiss ich auch nicht, möchte es aber gerne mal aufschreiben..
Ich hole mal bisschen aus. Ich bin schon immer mit Hunden aufgewachsen, meine Mutter immer Dackel und mein Vater immer Vorstehhunde (Drahthaar, Kurzhaar und aktuell Weimaraner), ich kenne es also gar nicht anders als mit Hund.
War auch für mich recht früh klar dass ich später dann einen Hund haben will. Vor 3..4 Jahren hatte mein Vater dann die Idee dass er mit seinem Weimaraner züchten möchte. Ich hatte das dann bei der Arbeit abgeklärt und hatte die Erlaubnis den Hund mit ins Büro zu nehmen. Wie mein Vater so ist passierte dann erstmal lange nichts mehr. Bis vor ca. einem Jahr dann wieder Bewegung rein kam und seine Hündin gedeckt wurde. Das hat dann erst geklappt aber dann starben nach ca. 4 Wochen alle Welpen ab – ziemlich scheisse aber liess sich nicht ändern. Da ich schon voll auf Hund eingestellt war hab ich nach Alternativen gesucht. Vom Weimaraner bin ich dann doch wieder weggekommen weil ich da zugegebenermassen durch den Hund von meinem Vater ein ziemlich beschönigtes Bild habe.. der Hund ist einfach Klasse, kann alles, muss nix. So sind dann aber wohl nicht alle Weimaraner.
Wegen leichterer Führigkeit, weniger schärfe und Wachtrieb bin ich dann bei Vizlsas gelandet. Da der Hund auch jagdlich (Nachsuche) eingesetzt werden soll war die Richtung Jagdhund klar. Ich hatte dann ziemlich Glück recht kurzfristig einen Hund kriegen zu können von einem Züchter (VUV) in Norddeutschland.
Ende Mai letztes Jahr war es dann so weit und ich konnte sie abholen. Ein junger Hund braucht natürlich Zeit und Arbeit, aber ich würde meinen ich habe einen ziemlich unkomplizierten Hund erwischt. Natürlich sehr Neugierig und wuselig, aber sie macht auch fast alles mit. Alltag im Büro kein Problem, da wird 2x 4 Stunden geschlafen. Mitkommen bei Terminen und im Auto warten, spazieren gehen mit Freilauf, Lernwille allgemein/ in der Hundeschule. Insgesamt kann ich mich also absolut nicht beschweren würde ich glauben.
Obwohl der Hund eigentlich ziemlich einfach ist habe ich in letzter Zeit, seit Anfang Jahr so ungefähr, immer mehr das Gefühl es passt mir irgendwie nicht. Da hab ich viel drüber nachgedacht und mir sind folgende Sachen aufgefallen..
Klingt jetzt total doof, aber ich merke dass ich nicht so viel laufen möchte. Ich bin früher oft und gerne mit den Hunden der Eltern gelaufen, auch mal 2 Stunden, aber das war dann so 3-5 mal die Woche. Jetzt sind es 2 Runden (ca. 45min und ca. 60min) pro Tag und ich merke dass mich das nervt. Vor allem wenn ich von der Arbeit komme und der Kopf ziemlich durch ist. Da würde ich mich eigentlich lieber hinlegen und erstmal nix machen zum abschalten und nicht laufen. Aber nach 4 Stunden Schlaf im Büro will natürlich der Hund mal langsam Action und hat dann auch ein recht drauf. Also dann erstmal ab in den Wald und soviel laufen dass ich kein schlechtes Gewissen habe aber nicht so super viel. Zuhause ist sie ziemlich entspannt und unkompliziert, da spielen wir ab und zu, üben ein wenig usw. Manchmal mach ich das gerne, öfters aber auch mehr weil ich denke ich muss.
Um den «Druck» rauszunehmen merke ich dass ich sie immer mehr auswärts betreuen lasse. Von Anfang an war es so dass sie ab und zu meinen Eltern (Mutter und Stiefvater, die haben zwei Dackel) konnte abends wenn ich zum Sport gegangen bin. Das ist so 1..2 mal die Woche. Dazu kommt dass ich öfters Abends so bei meinen Eltern bin damit mein Hund mit dem einen Dackel (1.5 Jahre alt) spielen kann zur Beschäftigung.
Zusätzlich habe ich eine Freundin/Bekannte die selber keinen Hund hat aber ab und zu gerne auf sie aufpasst. Dort ist sie 1..2 mal die Woche, mal einen halben Tag, mal einen ganzen Tag und auch mal über Nacht.
Und dann noch eine professionelle Hundesitterin wo ich sie 1-2 Tage die Woche hinbringe um mich weniger unter Druck zu setzten. Teilweise bringe ich sie da hin wenn ich viele Termine auswärts habe damit sie nicht so viel im Auto sitzt, manchmal aber auch an Tagen wo ich nur im Büro bin mit dem Ziel dann ohne an den Hund zu denken. Böse gesagt lohnt sich das sogar für mich, der Tag Betreuung kostet mich dort ungefähr so viel wie eine Stunde Arbeit, ich «gewinne» aber sicher 2 Stunden dadurch.
Am Wochenende kommt dann dazu dass natürlich alles mit dem Hund geplant werden muss und ich habe das Gefühl ich habe fast keine Freizeit mehr. Viele Sachen schaffe ich gar nicht mehr zu machen.
Insgesamt bin ich mir im Moment echt unsicher ob es das richtige war den Hund zu holen. Ich hab sie sehr gern und sie macht echt Freude, aber ich fühle mich auch viel eingeschränkt und gehetzt.
Im Moment kreisen in meinem Kopf die Gedanken zwischen «Abwarten, das ist nur eine Phase» (aber vieles von den Punkten die ich oben aufgelistet habe sind ja «Dauerzustand» wie laufen zb), «soll ich den Hund ganz abgeben?» und so Zwischendingern wie zb Dogsharing und der gleichen. was ich machen soll habe ich keine Ahnung.
Keine Ahnung was ich da jetzt für Antworten drauf erwarte, aber ich wollte das mal für mich aufschreiben und bin für jegliche Meinungen/Inputs offen/dankbar.