war es ein Fehler mir einen Hund zu holen?

  • Du bist ca. 30 Jahre alt, mit Hunden aufgewachsen, hast schon vor der Anschaffung deines Hundes hier Threads eröffnet um zu fragen, wie man mit einem Hund lebt, also habe ich das Gefühl, die Anschaffung deines Hundes war reiflich überlegt, und nun fragst du, ob es ein Fehler war.


    Was genau ist jetzt das Unvorgesehene mit Hund?

    Ehrlich gesagt würde ich spontan sagen, such deinem Hund ein neues Zuhause und lass das künftig mit Tierhaltung. Damit nicht noch öfter Tiere Spielball deiner Launen werden.

    Den Vorwurf finde ich nun doch unfair. Du sagst selber, es wurde sich informiert und es sei keine unüberlegte Anschaffung gewesen, das spricht ja schon sehr gegen den Vorwurf, der Hund sei ein Spielball ihrer/seiner Laune.

    Es sind nunmal zwei Paar Schuhe, ob man selber alleine für einen Hund verantwortlich ist oder ob man früher beim Familienhund geholfen hat/aus Erzählungen weiß, wie die Hundehaltung so ist.


    Ich habe auch nicht den Eindruck, als ginge es der Hündin schlecht und dass die/der TE kurz davor steht, sie an den nächsten Baum zu binden. Sie wird geliebt und gut versorgt, es wird sich gekümmert und viele Gedanken gemacht.


    Ich finde so eine Reaktion generell immer sehr schade. Jeder kann trotz reiflicher Überlegung eine Entscheidung treffen, die sich im Nachhinein als falsch herausstellt. Natürlich ist so etwas blöd und sollte nicht passieren. Aber niemand hat etwas davon, wenn man sich dann durchbeißt, weil „wer A sagt, muss auch B sagen“ und alle Beteiligten sind unglücklich. Ich möchte damit keinesfalls sagen, dass man Tiere anschaffen und abgeben soll, wie man lustig ist. Aber es muss doch möglich sein, darüber zu sprechen, ob es die richtige Entscheidung war, ohne gleich die „Das hättest du dir früher überlegen müssen, da geht es um ein Lebewesen, schaff dir nie wieder eines an!!1elf“-Keule drüber zu bekommen. Gerade weil es um ein Lebewesen geht.

  • Einerseits Jagd, andererseits lieber auf der Couch entspannen

    Also, das beschreibt genau meinen Hund ;)

    Da widerspricht sich gar nichts. Ich könnte/habe 8h pro Tag Playstation auf der Couch spielen und 3 Monate im Zelt/Auto leben. Beides mit hündischer Begleitung... HundehalterInnen sind so verschieden wie alle anderen Menschen auch. Und so sind HalterInnenHundeTeams.

  • Ich glaube, du machst dir unbewusst ein bisschen mehr Stress wo keiner sein müsste. Ich lebe ganz genau wie du, also ich bin Single habe einen Hund (ok mittlerweile 2) und die beiden kommen mit zur Arbeit. Und ja, es ist recht anspruchsvoll, aber mit gutem Management kann man das ganz gut mit eigenen Hobbies vereinbaren, die nicht mit dem Hund zu tun haben. Ich z.B. gehe morgens eine mittelgrosse Runde (40min) am mittag nur kurz (20min) und am Feierabend gehe ich so ca. 60min (ausser an den 2 Trainingstagen, da gibts nur eine 10min Löserunde). Aber genau weil die Hunde den ganzen Tag mit mir verbracht haben und ordentlich draussen waren, habe ich kein schlechtes Gewissen sie nach dem abendlichen Spaziergang nach Hause zu bringen, zu füttern, und dann zum Sport zu gehen. Und du hast noch das Glück, dass du die grosse Runde am Mittag machen könntest und somit am Feierabend mehr Zeit hättest etwas für dich alleine zu tun. Ich sehe meine grosse Feierabendrunde als mein warm-up an bevor's zum Sport geht xD

    Es wäre also gut machbar, allerdings wenn allgemein etwas nicht stimmt, was nicht mal etwas mit dem Hund zu tun hat, dann wird es schwierig und man kann noch so gut organisiert sein, das wird leider nichts bringen.


    Da musst du tief in dich gehen und ehrlich mit dir selbst und deiner Situation sein und dann entscheiden, was das beste für alle ist. Ich gehöre zu den Menschen, die es besser finden den Hund abzugeben, als auf Teufel komm raus zu behalten und man selbst immer unzufriedener wird. Das kann eine Weile gut gehen, aber irgendwann wird das einen einholen und da hat dann wirklich niemand etwas davon. Und ist auch ehrlich gesagt unfair dem Hund gegenüber.

  • Es ist vielleicht einfach nicht die richtige Zeit für dich mit einem Hund zu leben. In deinem Alter alleinstehend , berufstätig und mit vielen anderen Interessen ist ein Hund vermutlich einfach zu viel.

    Da muss ich zustimmen.

    Ich hatte in der Lebensphase - beruflich stark eingespannt, viele Interessen, Reisen, immer Bock auf Neues - ganz bewusst keine Tiere.

    Wären welche dagewesen, wären die geblieben, aber das war nicht so, und trotzdem es mir gefehlt hat, wollte ich keine.

    Gerade ein Hund bindet so stark, auch emotional, das passt nicht zu "Hansdampf in allen Gassen".

  • Ein Stück weit kann ich es nachvollziehen, auf der anderen Seite auch wieder so gar nicht, weil man solche Geschichten immer öfter hört.. aber egal.


    Nimm dir Druck raus! Ein Hund kann auch mal1 bis 3 Tage in der Woche ohne großes Gassi und Program auskommen - ich gehe mit meinen Hunden im Winter unter der Woche sehr wenig Gassi (es ist einfach IMMER dunkel, und ich kann hier nirgendwo vernünftig gehen) - sprich ich mache es so (Hund geht auch mit ins Büro) von Mo bis Mi gibts quasi gar kein Programm, Donnerstag Hundeplatz nach der Arbeit und Freitag bis Sonntag dann ganz normal und viel Gassi. Wenn der Hund tagsüber nicht alleine ist, ist es in meinen Augen völlig ok wenn er mal weniger Programm hat. Klar ist der Hund viel alleine daheim würde ich da auch anders denken, aber das ist bei dir ja nicht so.


    Im Sommer sieht es ganz anders aus, da ist man einfach selber viel motivierter. Da fahre ich z. b. mit dem Radl in die Arbeit, dann ist der Hund schon mal gelaufen (habe auch einen Hänger hinten dran für Strecken an der Straße oder wenn es Abends zu heiß ist) und Abends machen wir ne schöne Tour nach Hause, dann ist der Heimweg gleichzeitig das Abendgassi, sprich der restliche Abend gehört "mir" wenn ich keine Lust mehr habe nochmal los zu ziehen, Hundesport zu machen oder ich daheim weiter arbeite etc. Dann gibts noch Hundesport so 3-4 x die Woche, dazu am Woende Bergtouren, Sup-fahren etc etc.


    Sprich bei uns findet das meiste so von April bis Oktober statt, und in den Monaten dazwischen ist halt mal weniger Action. Denke du musst deinen Rhytmus finden zwischen "Zeit mit Hund im Alltag integriert" - "Zeit mit Hund in der Freizeit" und "Zeit für dich ohne Hund" - ist im Endeffekt eine Sache der Organisation

  • Was mir beim Lesen deiner Zeilen so durch den Kopf geht, ist, dass du scheinbar unbedingt willst, dass dein Hund ein glückliches und erfülltes Hundeleben hat.

    Sie soll so wenig wie möglich alleine sein, sie bekommt Beschäftigung, Spaziergänge, darf mit ins Büro, hat verschiedene Sitter, usw.

    Das ist alles sehr löblich und toll von dir, aber kann es sein, dass das ein Teil deines Stressproblems ist?

  • Alex92

    Ganz ehrlich: ich würde mich hinsetzen und mal Buchhaltung machen.

    Und zwar bei deiner Seele.


    - Äußere Faktoren, die dich stören, die du ändern kannst

    - Äußere Faktoren, die dich stören, die du aber nicht ändern kannst


    Was würde sich ändern, wenn du xy änderst?


    - Innere Faktoren, die dich stören, die du ändern kannst

    - Innere Faktoren, die dich stören, die du aber nicht ändern kannst


    Was würde sich ändern, wenn du xy änderst?


    Beispiele für Äußere Faktoren: Arbeit/Freundeskreis/Verein etc.


    Innere: Wohnung/Haus, Beziehung, Selbstfürsorge, Hund, deine eigene Einstellung, Zeitmanagment etc.



    Dann würde ich den Druck rausnehmen. Kein Mensch ist perfekt. Keiner trifft immer die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt.

    Ganz im Gegenteil. Sehr oft stellt man sich etwas vor, plant was, realisiert Träume/Wünsche/Pläne (Arbeitsplatz, Auto, Wohnung, jaaaaa auch Hundehaltung) und muss im Laufe der Zeit feststellen, dass es doch Haken gibt, dass es vielleicht doch nicht der 6er im Lotto ist....

    Das ist normal, das ist menschlich.

    Jeder darf zweifeln, jeder darf nicht 100% zufrieden und glücklich sein, jeder darf Stellen in seinem Leben haben, wo das Bild nen bissl schief hängt, nen bissl Chaos herrscht und wo man Kompromisse eingeht, in dem Wissen, dass es Kompromisse sind.

    Alles Positiv sehen(müssen), kann die Seele vergiften.

  • Was noch gar nicht Thema war: Hat deine Hündin eigentlich gelernt, einige Stunden entspannt zuhause alleine zu bleiben?

    Du schreibst etwas von alleinlassen im Auto, aber das ist etwas anderes.


    Dagmar & Cara

  • Das mit dem Alleinebleiben frage ich mich auch. Denn grundsätzlich spricht doch überhaupt gar nichts dagegen, sich ab und zu einfach mal ein paar Stunden Zeit für sich zu nehmen. Ganz ehrlich, ich war soooo froh, als wir unseren Bub endlich für ne Weile alleine lassen konnten und genieße es noch gute, wenn ich mal 2 oder 3 Stunden mit Männe essen gehen kann oder was unternehmen und dabei mal nicht nach dem Hund gucken muss. Das ist völlig normal und menschlich und es ist nichts verwerflich dran. Kann es dein, dass du dich selbst zu sehr unter Druck setzt?

  • Ich kann gerade von der Arbeit aus nicht ausführlich antworten, nur 2 Punkte kurz:


    Es geht meinem Hund bei mir ganz sicher gut. Sie wird nicht vernachlässigt, ist nicht unterbeschäftigt, ungeliebt, wird bald am Baum angebunden oder so irgendwas. Ich mache mir im Moment einfach Gedanken, da hat sie aber in keinster Weise drunter zu leiden.


    Thema alleine bleiben Zuhause habe ich immer mal wieder geübt, aber relativ wenig und maximal so 30min (die dann kein Problem waren). Da sie eben fast immer dabei ist war das alleine bleiben im Auto wichtiger und wurde automatisch geübt.

    Zuhause möchte ich aber auch noch mehr machen, einfach damit sie es kann.

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