Meine Tochter möchte einen Hund. Zu früh?

  • Noch ein Vorschlag für Hunde, mit denen man Agility machen kann, die aber auch für "Otto-Normal-Mensch" gut händelbar sind und optisch in die selbe Richtung gehen:


    Papillon


    Zum Border Collie habe ich eine klare Meinung. Die gehören für mich ans Vieh. Ich selbst hatte mir meinen ersten Border Collie damals wegen dem Hundesport gekauft und geglaubt, das würde ihn glücklich machen. Erst, als ich nach einigen Jahren umgeschwenkt bin, habe ich gemerkt, dass der Sport einen solchen Hunden nie vollends erfüllen kann. Meine Hündin veränderte sich mit Beginn der Schafhaltung und regelmäßiger Arbeitseinsätze im Wesen noch mal deutlich. Und ich hätte vorher Stein und Bein geschworen, dass sie absolut glücklich wäre!


    Hier mal stellvertretenden meine Cooma bei einem Wettbewerb.

  • Meine Tochter hat es auch so gemacht, dass sie sich bereits bevor der Hund einzog in einem Verein angemeldet und dort schon mal ausgeholfen und zugesehen hat. Das klingt doch zumindest schon einmal sehr engagiert. Es ist außerdem gut, dass sie real life Erfahrungen mit dem Sport gemacht hat und nicht nur die Traumwelt von YT Videos zu Gesicht bekommt.


    Wenn es dir hauptsächlich darum geht, dass sie die Erziehung und den Sport übernimmt, dann finde ich das durchaus realistisch, dass es klappen könnte. Denn das sind die spaßigen Sachen an der Hundehaltung. Du solltest dich aber trotzdem noch etwas einlesen, gerade in die Erziehung. Denn ich kann mir vorstellen, dass deine ehrgeizige Tochter vielleicht auch einmal etwas übertreibt und den Welpen zu sehr fordert. Da solltest du vielleicht auch wissen, dass die kleinen Würmer, gerade am Anfang nur sehr dosiert üben sollen. Agility sowieso erst viel später, aber das weiß deine Tochter vermutlich schon.


    Es ist vermutlich eine gute Idee sich nochmal zusammen zu setzen und die Rasse zu besprechen. Kleine Warnung: es kann sein, dass sie erstmal bockt und auf Stur schaltet. Ich hätte meine Tochter vermutlich nicht von ihrem Wunsch abbringen können. Es kann also passieren dass ein "Entweder ein Border, oder gar keiner" kommt. Aber da kennst du sie natürlich besser.


    Alles Gute!

  • Vielleicht ist es auch nochmals wichtig, mit deiner Tochter drüber zu sprechen, dass Optik eben nur zweitrangig sein sollte. Wichtig ist doch dass der Hund charakterlich passt.

    Aber Sheltie fände ich eine gute Wahl. Wichtig für euch einfach, bitte nur vom VDH Züchter und nicht von irgend einer "liebevollen Hobbyzucht". Gerade bei Shelties ist ein gutes Nervenkostüm wichtig.


    Bonadea  Disney92  SheltiePower  Lucy_Lou  physioclaudi  Ashy sind so die User mit Shelties, die mir spontan einfallen.

  • Huhu, fühlte mich gerufen xD .

    Mein Emil ist ein Sheltie, wo man sagen könnte "und alles kam anders als gedacht"

    Mein dritter Hund, aber mein erster Hütehund. Und dabei sind ja Shelties eher die Hütehunde-light-Version.

    Kurz und gut er zog fürs Agi ein, was ich mit ihm im Junghundealter langsam begonnen habe, aber er flog mir auf dem Platz regelmäßig um die Ohren und es hat Jahre und viel Hilfe gebraucht, bis ich ihn aus diesem Modus wieder raus hatte. Habs Agi flott ad acta gelegt und bin auf Dogdance umgestiegen, wo ich aber auch aufpassen muss. Aufwärmrunden, also flotten Schrittes über den Platz, wo man gerade erst angekommen ist und verschiedene Fußpositionen und Wechsel üben, das kann ich schlicht vergessen, dann dreht er hoch. Nur mal als Beispiel. Erst ne Weile ruhig tricksen und dann ist mal ein bisschen mehr Dynamik möglich.

    Ich denke es ist wichtig dann auch einen Verein/ Huschu zu finden, die sich mit diesem Hundetyp auskennen und deine Tochter anleiten können ihn ruhig zu trainieren und auf zu bauen.


    Wenn man die Reizoffenheit der Rasse mal hinten an stellt, ist mein Emil der tollste Hund überhaupt. Sanft, liebevoll, wie ich finde wunderschön, immer zu allem bereit (bisschen zuuu bereit), lustig und albern, intelligent, wenn auch oft etwas zu ambitioniert.

  • Ich verstehe nicht wieso es hier schon um rassewahl geht, wenn die Thread eröffnerin mehrfach betont hat das sie nicht den Großteil der Erziehung übernehmen will. Denn das kann doch nicht die 13 jährige Tochter. Hundesport schön & gut, wird sie auch bestimmt durchziehen. Aber den Hund die ersten Jahre erziehen? Und die Mutter will nur gassigänge machen und füttern? Sollte es nicht eig andersrum sein?


    Dem Hund muss Rückruf beigebracht werden, entspannt Auto fahren, alleine bleiben, Sozialisierung mit anderen Hunden, nix mit Schuhe und Möbel knabbern... Wie soll denn das Kind diese Aufgaben zum Großteil übernehmen?


    Ne entweder die Mutter übernimmt volle Verantwortung und den Großteil der Erziehung oder das wird nix.

  • Meine Tochter hat mit unserem ersten Familienhund, einem hochläufigen Terrier, Agility gemacht. Das klappte auch gut, allerdings konnte der Terrier bei Trieb und Geschwindigkeit nicht mit den Border Collies mithalten. Eine Platzierung war zwar hin und wieder drin, weil er i.d.R. keine Fehler gemacht hat, während die Border häufiger mal quasi über‘s Ziel hinausschossen und eine Disqualifikation kassiert haben, aber meistens schaute er den Bordern von hinten in den „Auspuff“.


    Da sich meine Tochter beim Agi wohl als sehr talentiert erwies, kamen recht bald die Trainer mit der Ansage auf mich zu, dass das Mädel uuunbedingt einen „richtigen“ Agi-Hund benötigen würde. Dieses Ansinnen wurde ständig und sehr massiv an mich herangetragen. Glücklicherweise hatte Töchterlein durch ihre Trainingskollegen mittlerweile soviel Bordercharakter mitbekommen, dass sie selbst diese Rasse für sich abgelehnt hat. Allerdings standen bei ihr auch immer das Zusammensein mit dem Hund, gemeinsame Arbeit und Erlebnisse und ganz viel Spaß miteinander im Vordergrund und glücklicherweise keine Turnierergebnisse.

  • Naja, aber sie schrieb ja einen Großteil der Erziehung.


    Ich bin sicher, dass Maria durchaus auch einen Teil der Erziehung übernehmen wird, Dinge die ihr persönlich wichtig sind. Hier muss noch viel recherchiert und gelernt werden, bevor es wirklich so weit ist, aber grundsätzlich klingt es nicht unrealistisch für mich.


    Vielleicht mag Maria ja kurz erläutern wie sie diesen Satz meinte? Wie weit wärst du denn bereit deiner Tochter unter die Arme zu greifen in Sachen Erziehung?


    Hier ist es so, dass meine Tochter Kommandos schon ziemlich selbst beibringt. Klar, Autofahren mache natürlich ich, das ist ja selbstverständlich. Aber sie übt mit June durchaus Alltagskommandos wie den Rückruf oder den Abbruch. Aber natürlich ist der Unterschied, dass meine Tochter mit Hunden aufgewachsen ist und vielleicht ein anderes Gefühl dafür hat.


    Deshalb auch mein Rat an die Mutter, lies dich selbst ein und informiere dich, damit du deine Tochter auch unterstützen kannst.

  • Maria648 Ich denke dass es gut wäre, wenn Du Dir vor der Hundeanschaffung bewusst machst, dass Du den Großteil der Erziehung übernehmen wirst (oder Dein Partner/Partnerin, wer auch immer mit dem Hund zuhause ist tagsüber). Denn der Hauptteil der Erziehung, der schwierigste und wichtigste ist nicht der Sport sondern der Alltag. Stubenreinheit, keine Möbel anknabbern, keine Tapete fressen, alleine bleiben, zur Ruhe kommen, nicht hinterherdackeln wenn jemand aufsteht, Auto fahren, an der Leine ordentlich laufen, nicht pöbeln wenn man andere Hunde trifft, keine Angst vor Radfahrern... Das kann Deine Tochter nicht übernehmen, denn die ist schlicht und ergreifend einen großen Teil des Tages nicht da, weil in der Schule.


    Erziehung ist Alltag, Alltag ist Erziehung. Vor allem in den ersten drei/vier Jahren. Wenn Du da nicht bereit bist, diesen Part zu einem Großteil zu übernehmen, dann sollte Deine Tochter den Hundewunsch lieber auf nach der Schule verschieben.

  • Was übrigens noch obendrauf kommt, ist dass selbst wenn ein Hund angeschafft wird das mit dem Agi noch laaaange nicht selbstverständlich ist. Selbst WENN der Hund geeignet ist und WENN ihr einen guten Verein findet sagt das immernoch nichts.

    In meinen zig Jahren im Agility habe ich gelernt, dass nichts auf der Welt so unzuverlässig ist wie Hundeleute (o.k. Das war jetzt etwas überspitzt) Von 10 Mann die im Frühjahr motiviert am Zaun stehen sind im Herbst maximal noch 2 übrig. Spätestens wenn ans Geräte schleppen, Training im Regen oder Arbeitsstunden für nix ableisten geht sind die Meisten wieder weg

  • Ich denke der TE ist klar, dass sie bei der Grunderziehung wie nichts abknabbern und stubenrein werden, mal am Platz liegen bleiben,... mitmachen wird /muss.

    Ich nehme nicht an, dass sie zusieht, wie der Welpe ein Tischbein annagt und um 14 Uhr, wenn die Tochter von der Schule kommt, dann sagt "sag ihm er soll das nicht machen".

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